23.03.2016, 13:26
Ich glaub nichtmal dass Hamill ein großer Fan des EU ist. Er beschwert sich ja nicht über die de-kanonisierung, sondern er deutet an dass es bei der Mache von diesem einen speziellen Film zur Irreführung kam. Er hat bei LucasFilm unterschrieben und wurde nachträglich informiert dass die jetzt Disney gehören. Er kann ganz offensichtlich kein Script mit der letztendlichen Story vorgelegt bekommen haben, weil die kurzfristig umgeschrieben wurde. Und es steht zu Vermuten dass er auch einen anderen Regisseur genannt bekommen hat, vielleicht sogar Lucas selber. Jedenfalls konnte er zu dem Zeitpunkt nicht wissen dass Abrams seine Finger im Spiel haben würde. Und er deutet halt stark an dass er unter diesen Umständen nicht unterschrieben hätte.
Dass Disney dubiose Praktiken bei seinen Filmen unternimmt ist ja nun wirklich nichts neues. Der Regisseur von Ant-Man hat das Projekt verlassen nachdem große Teile des Drehbuchs auf Anweisung von oben umgeschrieben wurden. Und Joss Whedon hat auch ausgesagt dass der Druck des Studios bei Age of Ultron irgendwann unerträglich wurde. Jon Favreau und Kenneth Branagh hatten kein Interesse an weiterer Zusammenarbeit nach Iron Man und Thor. Klar, hier ist es speziell Marvel, aber die gehören auch Disney, und damit ist Hamill beiweitem nicht der einzige der solche Aussagen macht. Occam's Razor: Wenn sich ein halbes Dutzend Leute über eine Firma beschweren liegt das Problem vermutlich nicht bei den Einzelpersonen.
Und was den Erfolg von The Farce Awakens angeht muss man das in der passenden Relation sehen. Episode I wurde anno dazumal in den höchsten Tönen gelobt, speziell von Kritikern, aber auch von Otto Normalbürger. Und trotzdem gilt der Film inzwischen allgemein als der schlechteste Star Wars aller Zeiten (vielleicht mal mit Ausnahme des Star Wars Holiday Specials). Dabei hat TFA nichtmal dieselben positiven Reaktionen bekommen wie Episode I. Unzählige Kinobesucher haben sich drüber beschwert dass die Story eine billige Nacherzählung von Episode IV war. YouTube ist praktisch voll von "I hate TFA" Videos. Wenn die Honeymoon-Phase vorbei ist wird sich das nur noch verschärfen, die meisten negativen Reviews zu den Prequels kamen auch erst verzögert, nach VHS-, DVD- bzw BluRay-Release (und Re-Release).
Das hat nichts mit Fan zu tun, das ist auf die fachliche Ebene bezogen. Ich bin kein Fan von Fast and Furious, ich hab keinen einzigen Film davon gesehen. Und trotzdem hätte ich dieselbe Reaktion wenn sich jetzt z.B. Ryan Reynolds für eine Fortsetzung bewerben würde ohne einen einzigen der Vorgänger gesehen zu haben, einfach weil das Franchise populär ist (und Paul Walker's Stelle frei ist). Und dabei glaub ich sofort dass Reynolds da gut reinpassen würde, immerhin hat er genug Erfahrung mit Actionfilmen.
Aber das ist nicht der springende Punkt. Wieso sollte man sich für etwas bewerben von dem man nicht die geringste Ahnung hat? Ich weiß halt ehrlich nicht wie ich das noch anders ausdrücken soll. Ob so etwas in Hollywood eher die Norm als die Ausnahme ist? Ich hoffe dass nicht. Aber selbst wenn, das macht es nicht weniger unseriös. Für Schauspieler ist das sogar noch relevanter als für "normale" Arbeitnehmer. Da sie in der Unterhaltungsbranche tätig sind, gelten sie per definitionem als Künstler, und als solche sollten Sie sich auch mit der Kunst an der sie mitarbeiten identifizieren. Besonders wenn man sich auf eigene Faust für eine offen ausgeschriebene Stelle bewirbt und nicht von oben angefordert wird.
Ein Schauspieler zu sein heißt nur dass er Schauspielern kann. Deswegen muss er sich trotzdem erstmal mit dem speziellen Thema des Films auseinandersetzen. Ich kann auch programmieren, notgedrungen, weil ich meine Analysesoftware selber schreiben muss. Aber das ist noch lange kein Grund, mich urplötzlich bei Apple als Software-Engineer zu bewerben, wenn ich keine Apple-Produkte verwende und keinen Bezug zur Firma habe.
Ernsthaft, mir gehen langsam die Beispiele aus, wie ich das noch klarer verdeutlichen kann. Und mir ist ehrlich schleierhaft wieso dir das Problem dahinter nicht von sich aus offensichtlich ist...
Dass Disney dubiose Praktiken bei seinen Filmen unternimmt ist ja nun wirklich nichts neues. Der Regisseur von Ant-Man hat das Projekt verlassen nachdem große Teile des Drehbuchs auf Anweisung von oben umgeschrieben wurden. Und Joss Whedon hat auch ausgesagt dass der Druck des Studios bei Age of Ultron irgendwann unerträglich wurde. Jon Favreau und Kenneth Branagh hatten kein Interesse an weiterer Zusammenarbeit nach Iron Man und Thor. Klar, hier ist es speziell Marvel, aber die gehören auch Disney, und damit ist Hamill beiweitem nicht der einzige der solche Aussagen macht. Occam's Razor: Wenn sich ein halbes Dutzend Leute über eine Firma beschweren liegt das Problem vermutlich nicht bei den Einzelpersonen.
Und was den Erfolg von The Farce Awakens angeht muss man das in der passenden Relation sehen. Episode I wurde anno dazumal in den höchsten Tönen gelobt, speziell von Kritikern, aber auch von Otto Normalbürger. Und trotzdem gilt der Film inzwischen allgemein als der schlechteste Star Wars aller Zeiten (vielleicht mal mit Ausnahme des Star Wars Holiday Specials). Dabei hat TFA nichtmal dieselben positiven Reaktionen bekommen wie Episode I. Unzählige Kinobesucher haben sich drüber beschwert dass die Story eine billige Nacherzählung von Episode IV war. YouTube ist praktisch voll von "I hate TFA" Videos. Wenn die Honeymoon-Phase vorbei ist wird sich das nur noch verschärfen, die meisten negativen Reviews zu den Prequels kamen auch erst verzögert, nach VHS-, DVD- bzw BluRay-Release (und Re-Release).
(23.03.2016, 11:13)Marc schrieb: Dass du als Fan das Ganze vielleicht schade findest, wenn so einer die Rolle bekommen könnte und nicht jemand, der sich evtl. sogar selber als Fan der Reihe bezeichnet, dann ist das ok. Aber das sollte sich rein auf die emotionale Ebene beschränken und nicht auf die fachliche.
Das hat nichts mit Fan zu tun, das ist auf die fachliche Ebene bezogen. Ich bin kein Fan von Fast and Furious, ich hab keinen einzigen Film davon gesehen. Und trotzdem hätte ich dieselbe Reaktion wenn sich jetzt z.B. Ryan Reynolds für eine Fortsetzung bewerben würde ohne einen einzigen der Vorgänger gesehen zu haben, einfach weil das Franchise populär ist (und Paul Walker's Stelle frei ist). Und dabei glaub ich sofort dass Reynolds da gut reinpassen würde, immerhin hat er genug Erfahrung mit Actionfilmen.
Aber das ist nicht der springende Punkt. Wieso sollte man sich für etwas bewerben von dem man nicht die geringste Ahnung hat? Ich weiß halt ehrlich nicht wie ich das noch anders ausdrücken soll. Ob so etwas in Hollywood eher die Norm als die Ausnahme ist? Ich hoffe dass nicht. Aber selbst wenn, das macht es nicht weniger unseriös. Für Schauspieler ist das sogar noch relevanter als für "normale" Arbeitnehmer. Da sie in der Unterhaltungsbranche tätig sind, gelten sie per definitionem als Künstler, und als solche sollten Sie sich auch mit der Kunst an der sie mitarbeiten identifizieren. Besonders wenn man sich auf eigene Faust für eine offen ausgeschriebene Stelle bewirbt und nicht von oben angefordert wird.
Ein Schauspieler zu sein heißt nur dass er Schauspielern kann. Deswegen muss er sich trotzdem erstmal mit dem speziellen Thema des Films auseinandersetzen. Ich kann auch programmieren, notgedrungen, weil ich meine Analysesoftware selber schreiben muss. Aber das ist noch lange kein Grund, mich urplötzlich bei Apple als Software-Engineer zu bewerben, wenn ich keine Apple-Produkte verwende und keinen Bezug zur Firma habe.
Ernsthaft, mir gehen langsam die Beispiele aus, wie ich das noch klarer verdeutlichen kann. Und mir ist ehrlich schleierhaft wieso dir das Problem dahinter nicht von sich aus offensichtlich ist...