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Killerspiele - die ewige Disskussion...!
#11

Ich finde das auch alles übertrieben als ob Spiele ohne Jugendfreigabe Amokläufer ausbilden würden.Wenn man nicht schon vorher gestört ist kann auch das brutalste Spiel jemand dazu bringen 15 Menschen und danach sich selber umzubringen
und außerdem wie schon RusherOne sagt sind das nur einzel Fälle die zufällig Killerspiele gespielt haben. Es gibt Millionen andere die nicht Amokläufer sind und trotzdem von klein auf alle möglichen Spiele spielen
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#12

Jens schrieb:Es ist der Morgen des 11. März 2009. Es sollte die Explosion einer Zeitbombe sein, die überall in unsere Gesellschaft ruht. Der Moment, in dem bei einem jungen Menschen alle Sicherungen durchbrennen und er plötzlich in der Lage ist Dinge zu tun, die niemand für möglich gehalten hat. Bewaffnet mit einem Revolver und einer dreistelligen Anzahl an Patronen stürmt er seine alte Schule und tötet gezielt Menschen. Als er 10 Personen, 7 Schülern und 3 Lehrern, ihr Leben geraubt habt, verlässt er die Schule um eine grausame Flucht zu beginnen in deren Verlauf noch insgesamt 5 weiter Menschen ihr Leben lassen müssen. Erst dann gelingt es der Polizei den Amokläufer zu stellen. In dieser ausweglosen Situation erschießt sich der Amokläufer selbst. Das Ende.

Keine 6h später betreten die ersten Politiker die Bühne. Die Staatsoberhäupter Horst Köhler und Angela Merkel haben da schon lange ihr tiefes Mitgefühl mit den Opfern und ihren Angehörigen bekundet. Aber die Politiker, die jetzt aus ihrem Loch gekrochen kommen sind nur darauf aus, ganz schnell politisches Kapital aus dieser Tragödie zu schlagen. So könnte man z.B eine führenden Politiker des Freistaates Bayern nennen, welcher immer nach solchen Geschehnisses auftaucht und sich daran profilieren will. Es gibt aber leider auch noch genug andere, die genauso handeln. Bleiben wir aber mal jetzt bei diesem Herrn. Die Untersuchungen im Leben des Amokläufers haben noch nicht richtig begonnen, da nimmt der oben genannte bayrische Volksvertreter wieder das Wort in den Mund, dass ihm in solchen Tagen garantiert Gehör verschaffen. Egal ob bei der Hausfrau in der Küche, dem Rentner im Seniorenheim oder dem klassischen BILD-Leser. Die Rede ist natürlich von "Killerspielen". Doch was verbirgt sich hinter diesem Wort. Rational betrachtet, eigentlich nichts. Der Begriff ist so schwammig und ungenau, dass er eigentlich jedes Spiel umfassen könnte, bei dem man "tötet". Politisch betrachtet ist es die Universallösung für jegliche Form solcher Gewaltausbrüche wie der Amoklauf in Erfurt 02, oder jetzt in Winnenden.

Es ist genau das, was fast alle Politiker falsch machen. Wir nehmen uns einfache, vollkommen unausgegorene Lösungen auf hochkomplexe Probleme. Den wen man ehrlich ist, besitzen höchstens 5% der deutschen Politiker ein Grundwissen über das Medium Videospiele. Somit haben 95% keine Ahnung. Und wenn von diesen 95% nur 10% sich an der "Killerspieldebatte" beteiligen, ist das eine riesige Menge an Menschen, die über etwas diskutieren, dass sie nicht kennen. Das Ergebnis dieser Unwissenheit sind die abstrusen Vorstellungen einiger Politiker. Mir wäre es neu, dass man bei Counterstrike, Schulmädchen tötet. Genauso ist es mir neu, dass man bei Grand Theft Auto, Rentner überfährt und dann mit der Kettensäge zerteilt. Und diese zwei Beispiele sind ja schon regelrechte Oldies. Mal sehen, was man sich nach dem Massaker von Winnenden einfallen lässt. Aber warum macht es sich die Politik so einfach? Und warum glauben es ihnen so viele Menschen in unserem Land?

Das hat viele Gründe. An dieser Stelle muss man nämlich auch die vierte Gewalt im Stadt angreifen. Ein Politiker allein, "macht" noch keine Meinung. Wenn aber ein Fernsehsender oder eine Zeitung das Ganze verbreitet, dann sickern die Aussagen der Politik, in die eigenen Meinung vieler Menschen ein. Würden die Medien überprüfen, was sie abdrucken, wäre diese Debatte schon vor langer Zeit im Keim erstickt. Angesehene Blätter wie die Süddeutsche Zeitung oder die Frankfurter Allgemeine Zeitung haben nach dem Amoklauf von Erfurt einen Mist abgedruckt, der jeglicher Grundlage entbehrte. Ob sie aus diesen Fehlern gelernt haben, muss leider bezweifelt werden. Den schon jetzt kann man an einigen Stellen lesen, dass "Counterstrike" ein Teil des Tatmotivs von Tim K. gewesen sein soll, während seine Vorliebe für Schusswaffen bisher außen vor bleibt.

Warum? Warum immer auf die Computer-Spiele bzw -Spieler. Wie oben schon erwähnt. Man nimmt sich eine einfache Lösung auf ein schwieriges Problem. In Wirklichkeit wird so aber versucht, dass Versagen der Gesellschaft zu verschleiern. Es ist einfacher ein greifbares Objekt schlecht zu machen, als sich einzugestehen, dass wir einen jungen Menschen in die Verzweiflung getrieben haben. Das wir möglicherweise sein Flehen um Hilfe ignoriert haben. Das seine Mitschüler ihn gemobbt und gehänselt haben. Das es niemand aufgefallen ist, dass Tim K. immer ruhiger wurde, während seine Freude ein Schusswaffen immer Größer wurde. Wenn wir uns dieses gesellschaftliche und auch persönliche Versagen eingestehen könnten, wäre diese Killerspieledebatte niemals aufgekommen. Aber so ist der Mensch nicht.

Ich möchte hier auf niemanden mit dem Finger zeigen. Auch nicht auf die unzähligen Personen da draußen, die Waffen besitzen. Unser Waffengesetz ist eines der strengsten. Das Problem ist nur, dass ein Gesetz so streng sein kann wie es will. Die Einhaltung muss auch kontrolliert werden. Dann wäre jemandem aufgefallen, wo sich die fehlende Waffe des Vaters von Tim K. befunden hat. Nämlich nicht im Waffenschrank, sondern im Schlafzimmer. Und da darf sie halt nicht sein! Ein Computerspiel tötet niemanden. Es ist die Schusswaffe, die für Amokläufer zu leicht zu beschaffen ist.

Jetzt lese ich gerade vom nächsten politischen Husarenritt. Metaldetektoren an Schulen. Solch ein Vorschlag gehört zur zweiten Kategorie, wie man solche Probleme nicht löst. Die erste Kategorie ist. Wir suchen uns einen Sündenbock. Computerspiele. Wir kümmern uns nicht um das Problem. Wir machen einfach irgendwas. Die zweite Kategorie ist. Wir beheben nicht die Ursache eines solchen Dramas. Wir versuchen verzweifelt das Ergebnis zu verhindern. Wen der Amokläufer nicht mit einer Waffe in die Schule kann, läuft er nicht Amok. Das der Mensch dann immernoch in einer dauerhaften psychischen Ausnahmesituation ist, interessiert scheinbar niemanden. Wenn er dann in einem Bahnhof Amok läuft, stellen wir dort auch noch Detektoren auf. Und so weiter...

Die wahre Lösung ist so einfach wie komplex. Wir müssen es endlich schaffen, gesellschaftlich zu reifen. Ein jeder von uns kann eine solche Tat verhindern. Behandelt Menschen nicht wie Luft, auch wenn es eigenartige, komische Personen sind. Gebt ihnen das Gefühl, dass ihr sie wahrnehmt. Interessiert euch für die Probleme anderer. Redet mit Vertrauenspersonen, wenn auch auffällt, dass ein Mitschüler, -mensch sich plötzlich eigenartig benimmt. Auch der Trottel von nebenan kann ein netter Kerl sein, wenn man ihn erst mal kennengelernt hat.
Tim K. wurde nicht als Amokläufer geboren. Er wurde dazu gemacht. Und zwar von uns, der Gesellschaft. Und während ich das hier schreibe, reift irgendwo schon der Nächste heran.

Aber keine Panik. Wenn es soweit ist, kann man es sich ja ganz einfach machen.

Jens Kopper


P.S Dieser Text ist zu 100% subjektiv!

der Text ist klasse!

"Chuck Norris benutzt morgens Elmex und abends Aronal."
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#13

(12.03.2009, 14:24)BloodyViolenceX schrieb:  sind das nur einzel Fälle die zufällig Killerspiele gespielt haben

naja nee, das ist ja gerade das was immer zu unseren Ungunsten ausgelegt wird. Das jemand der von Grund auf sehr gewalttätig ist, Gears of War nen Tag früher als du zuhause liegen hat, ist doch kein Wunder oder? Das is doch logisch! Diesen Sachverhalt dreht man in der Presse aber immer um.

Wenn Millionen normaler Leute zuhause zum Soldaten werden können (zum Spaß) ist es ja klar, das einer, der wirklich Leute killen will nicht Monopoly zuhause spielt. Vor allem wenn er das Spiel legal erhältlich ist.

Deswegen wird man auch bei den meisten weiteren Nachahmern Counterstrike oder sowas finden.. Und dann gehts immer wieder von vorn los die Debatte. Die sollen endlich einsehen, das sie am falschen Ende anpacken, denn am Anfang steht nun mal die Geisteskrankheit, welche dann natürlich durch das Spiel gefördert wird. Aber Erziehung oder soziales Umfeld und unsere durchgeknallte Gesellschaft, da redet keiner drüber und das ist doch der Auslöser!

Stellt euch mal vor G97 (zwinker) hätte wirklich ne Tochter, die würde sicher auch mal Amoklaufen. In ner richtigen Familie gäbe es sowas nicht ich kann mir das immer gar nich vorstellen...

UND WICHITG: bei den meisten Amokläufern fand man Waffen zuhause, so Softballzeugs oder Gotcha Zeugs, oder noch besser, viele sind in nem Schützenverein. So und jetzt würde ich gerne wissen, wieviele, die Counterstrike spielen, sind jetzt in nem Schützenverein? Da erkennt man schon eher eine Neigung zum realen Umgang mit Waffen.
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#14

recht so ich habe gestern auch nen ziemlichen hals bekommen und nach relativ kurzer zeit viel dann gleich das wort killer spiele..was ich find an sich schon n witz is, denn das haben sich irgend wann leute ü 50 ausgedacht die wahrscheinlich ohne zivi nich allein ins internet gehen könnten. was ich meine ist das in der hinsicht immer nur leute was sagen die keine ahnung von spielekultur und spielerkultur haben. und klar ist für mich auch das am anfang die krankheit und die probleme von ihm stehen auf keines falls irgendwelche spiele
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#15

Also des einzige was ich bisher aus den ganzen Amokgelaufe da rauszieh ist:

1. Es wird auf die "Killerspiele" geschoben
2. Bisher war glaub so gut wie jeder in einem Schützenverein
3. Er hatte die Waffe aus dem Schützenverein oder von DAHEIM
4. Der Amokläufer hatte immer ein vermurkstes soziales Umfeld (für den Amokläufer gesehen)

So und jetzt soll mir einer erzählen das es die "killerspiele" sind die einem sagen man sollte ein Amok laufen. Das tun doch die Leute bestimmt nur, um ein "Cooles" (in des Amokläufers Augen) Ende zu haben. Man könnte meinen es wäre ein Hilfeschrei von den Amokläufern. Ein Hilfeschrei der schon so laut war, das er sich in sowas äußert. Nur davor hat keiner von der Familie hingehört. Und das ist doch der Knackpunkt.

(denk ich jetzt mal so )
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#16

Super Text Jens, Respekt
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#17

Jop har mir gut gefallen Smile


Hab heute mit dem Händler des Vetrauens gerdet über Killerspiele, er hat auch einige gute Argumente genannt.

Die kann man sich aber ja schon denken bei Tim K.

(Waffen-Fenatiker etc.)
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#18

[COLOR="DarkOrange"]...es hat mich auch damals schon gesört, dass gleich von Anfang an die "Killerspiele" (tolles Wort, respekt an dieser Stelle an Bild und Co.) vor´s Loch geschoben wurden.

Hat es 2002 jemanden interessiert, dass Robert S. KEIN Internet hatte? Wie sollte er also zu solchen Updates und Mods kommen, in denen man "Schulmädchen" angeblich töten kann? Wie will er mit anderen Leuten zocken?

Sogar meine Eltern haben mir böse Blicke zugeworfen, weil ich diese so genannten "Killerspiele" in meinem Besitz habe und auch ab und zu mal spiele. Ist es denn nicht bei weitem Besser, auf Einsen und Nullen zu schießen, als in Wirklichkeit eine Waffe in die Hand zu nehmen und so ein Vorhaben durchzuziehen? Ist es nicht viel verwerflicher, ein Kind von 13 oder 14 Jahren in einen Schießverein gehen zu lassen? Ist es nicht schlimmer, einen Kind den Zugang zu Waffen zu gewähren? Ist es nicht ein Witz, dass man immer auf Spiele abziehlt? Ich würde gernen einen Spieler sehen, der nach einer Stunde Counterstrike perfekt mit einer Waffe umgehen kann. Das lernt man nicht einfach so am PC mit Tastatur und Maus.

Tim Kretschmar litt an Depressionen. Der war sogar stationär in einer Klinik untergebracht. Durch seine Depressionen und durch sein umfassendes Wissen von Waffen hat er einfach nur nen Knacks weg gekriegt. Logische Erklärung? Nein! Weil es fehlt ja irgendwo der Begriff der Computerspiele, Killerspiele usw... Stoned[/COLOR]
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#19

In Christians Beitrag sind viele Aspekte, die ich mir ebenfalls Gedanken zu gemacht habe. Wie soll ein Jugendlicher, der "nur" Killerspiele spielt bitteschön mit einer Waffe so gut und präzise umgehen, dass er es schaffen kann, 15 Leute direkt zu töten?

Wie können die Eltern dem eigenen Kind den Zugang zu den Waffen gewähren, obwohl das Kind schonmal in einer Klinik war?

Ich finde es, wie warscheinlich die meißten hier auch, einfach nur schade, dass jetzt wieder diese genialen Spiele schuld sind. Eltern, die merken, dass die Kids Fiction nicht von der Realität unterscheiden können, sollten das Zocken grundsätzlich einschränken bzw. verbieten. Das Problem bei sowas ist warscheinlich einfach, das der Computer einen tollen Babysitter abgibt, falls die Eltern keine Zeit für ihre Kinder haben.

Eine Bekannte von mir war mal als Au Pair in den USA und die meinte sofort, dass es wahnsinnig viele Familien gibt, bei denen das 7 jährige Kind einen eigenen TV mit Konsole im Zimmer hat und den ganzen Nachmittag spielt, ohne dass die Eltern darauf achten, wie lang und was gespielt wird. Ich denke da fängt es schon an...

Naja, in Deutschland wird jetzt noch mehr zensiert, die anderen Länder scheint es weiterhin nicht zu jucken! Gut für uns Zocker, die Fiction von der Realität unterscheiden können, schlecht für die Politiker, die alles auf die "Killerspiele" schieben, anstatt mal zu hinterfragen, ob man eher darauf achten sollte, wie manche Kinder zuhause oder an Schulen fertig gemacht werden...

"Chuck Norris benutzt morgens Elmex und abends Aronal."
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#20

Ich hab oben ja schon einiges gesagt. Trotzdem brennt mir noch was unter den Fingernägeln, was auch ihr hier jetzt in der Diskussion verstärkt vorbringt.


Natürlich kann es nicht sein, dass die Eltern sich nicht an die geltenden Bestimmungen gehalten haben. Und es kann eigentlich noch weniger sein, dass ein offensichtlich depressiver Mensch so einen leichten Zugang zu Waffen erhält.

Allerdings handelt es sich dabei, meiner Meinung nach, um Punkte, die beeinflusst haben, wie (!) er seinen Amoklauf durchführen konnte. Auf das warum, geben diese Misstände keinerlei Antwort. Wenn jemand ein Objekt erhalten will, mit dem man Menschen töten kann, brauch man keine Pistole. Dafür reicht auch ein Küchenmesser, eine Kettensäge (ein Arbeitsgerät, dass bei normalen Bürgern im Keller oder in der Garage liegt) oder eine Axt.

Es muss geklärt werden, aus welchen Beweggründen ein 17 jähriger Junge, 15 Menschen umgebracht hat. Wer hat ihn dazu gebracht? Wer hat weggeschaut?!?! Hat die psychatrische Behandlung versagt? usw...

Edit: Hab oben meine Kolumne verbessert. Waren einige Rechtschreibefehler drin Ugly

one of these mornings, it won't be very long, they will look for me, and I'll be gone...
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