19.10.2011, 18:14
Habe mir letztens mal Sin City angesehen
Wurde mir mehrfach von Freunden ans Herz gelegt, die meinen es sei DER Film für sie. Ein geniales Meisterwerk, etc.
Konnte ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen.
[Wie jedes Urteil, ist das was folgt, natürlich eine subjektive Einschätzung]
Im Voraus sei noch gesagt, dass ich den/die Comic/s von Frank Miller nicht gelesen habe und eh nicht viel mit westlichen Comics anfangen kann. Ich beurteile lediglich den Film, möglich, dass man als Comicleser mit der bunten Ansammlung flacher Charaktere mehr anfangen kann, weil sie mit dem existieren Hintergundwissen mehr Tiefe erlangen.
Zudem muss ich bei meiner Beurteilung dieses Films ganz klar trennen zwischen Stil und Inhalt.
Stil:
Konnte mich absolut begeistern. Ich weiß nicht, ob mehrere Filme dieser Machart existieren, aber für mich war es frisch, unverbraucht und eine äußerst interessante Darstellung. Diese düstere graue Atmosphäre nur von wenigen, speziell gewählten Farbtupfern durchbrochen hat mich doch sehr fasziniert. Zumindest die Art der Präsentation wird mir noch länger im Kopf herumschwirren, diese Idee hat mich nachhaltig beeindruckt und schon mal ein gewaltiges Potential aufgebaut.
Inhalt: Tja jetzt kommt's, dieses Potential wurde für mich in der Handlung völlig verschenkt.
Episodenhafte Erzählweisen sind immer ein gewagter Griff, der sich jedoch bezahlt macht, wenn sich am Ende alles zu einem großen Mosaik zusammensetzt, man nach dem nächsten Fragment lechzt, um das Gesamtbild erfassen zu können.
Das wurde hier nicht wirklich versucht, die Handlunsstränge laufen an sich völlig unabhängig, zwar existieren lockere Verbindungen zu den anderen Kapiteln, letzendlich sind diese jedoch nicht relevant, sondern eher nettes gimmick.
Wäre ja nicht weiter schlimm, wenn die einzelnen Episoden für sich genommen überzeugen könnten. Konnten sie mich jedoch nicht einmal im Ansatz. Ich war zu keinem Zeitpunkt gefesselt, das auf dem Bildschirm flackernde Geschehen erschien mit unglaublich belanglos.
Die Charaktere waren flach und uninteressant, keinerlei Bindung an sie existierte und somit fehlte auch jegliche Spannung in der Story. Auf dem Bildschirm stirbt jemand, na und?
Die Person war doch eher eine Silhouette, ein Schatten, ein Abklatsch einer Persönlichkeit. Erscheint mir auch logisch, wie soll sich innerhalb von dreißig Minuten eine Beziehung zu einem fiktionalen Charakter aufbauen, vor allem wenn dessen Handeln hauptsächlich aus knallharten Actionsequenzen, zwischen denen kein Raum für irgendwelche Entwicklung bleibt.
Die paar Gefühle, die irgendeiner der Charaktere zeigen mochte, erschienen mir doch eher wie Alibis um einen blutigen Pfad der Rache zu rechtfertigen.
Dabei finde ich an sich, dass diese schmutzige und durch und durch verruchte Welt doch ihren Reiz hat. Man hätte sie allerdings mit mehr als Gemetzel und schrägen Charakteren füllen sollen.
Das Erlebnis hat mich an das Sehen von "300" erinnert, fanden ja auch alle Klasse. Mir ging das Gemetzel auf der Leinwand relativ am *rsch vorbei. War zwar ganz nett in Szene gesetzt, aber wenn jeder Tote, jede vorkommende Person austauschbar bleibt, fehlt halt das Interesse.
Tja die Begeisterung für diesen Film kann ich nicht nachvollziehen, ALLERDINGS bin ich sehr offen dafür, meine Meinung ändern zu lassen.
Ich nehme mal an, dass hier einige begeisterte Sin-City-Fans umherirren, vielleicht könnt ihr mich ja erleuchten.
Wurde mir mehrfach von Freunden ans Herz gelegt, die meinen es sei DER Film für sie. Ein geniales Meisterwerk, etc.
Konnte ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen.
[Wie jedes Urteil, ist das was folgt, natürlich eine subjektive Einschätzung]
Im Voraus sei noch gesagt, dass ich den/die Comic/s von Frank Miller nicht gelesen habe und eh nicht viel mit westlichen Comics anfangen kann. Ich beurteile lediglich den Film, möglich, dass man als Comicleser mit der bunten Ansammlung flacher Charaktere mehr anfangen kann, weil sie mit dem existieren Hintergundwissen mehr Tiefe erlangen.
Zudem muss ich bei meiner Beurteilung dieses Films ganz klar trennen zwischen Stil und Inhalt.
Stil:
Konnte mich absolut begeistern. Ich weiß nicht, ob mehrere Filme dieser Machart existieren, aber für mich war es frisch, unverbraucht und eine äußerst interessante Darstellung. Diese düstere graue Atmosphäre nur von wenigen, speziell gewählten Farbtupfern durchbrochen hat mich doch sehr fasziniert. Zumindest die Art der Präsentation wird mir noch länger im Kopf herumschwirren, diese Idee hat mich nachhaltig beeindruckt und schon mal ein gewaltiges Potential aufgebaut.
Inhalt: Tja jetzt kommt's, dieses Potential wurde für mich in der Handlung völlig verschenkt.
Episodenhafte Erzählweisen sind immer ein gewagter Griff, der sich jedoch bezahlt macht, wenn sich am Ende alles zu einem großen Mosaik zusammensetzt, man nach dem nächsten Fragment lechzt, um das Gesamtbild erfassen zu können.
Das wurde hier nicht wirklich versucht, die Handlunsstränge laufen an sich völlig unabhängig, zwar existieren lockere Verbindungen zu den anderen Kapiteln, letzendlich sind diese jedoch nicht relevant, sondern eher nettes gimmick.
Wäre ja nicht weiter schlimm, wenn die einzelnen Episoden für sich genommen überzeugen könnten. Konnten sie mich jedoch nicht einmal im Ansatz. Ich war zu keinem Zeitpunkt gefesselt, das auf dem Bildschirm flackernde Geschehen erschien mit unglaublich belanglos.
Die Charaktere waren flach und uninteressant, keinerlei Bindung an sie existierte und somit fehlte auch jegliche Spannung in der Story. Auf dem Bildschirm stirbt jemand, na und?
Die Person war doch eher eine Silhouette, ein Schatten, ein Abklatsch einer Persönlichkeit. Erscheint mir auch logisch, wie soll sich innerhalb von dreißig Minuten eine Beziehung zu einem fiktionalen Charakter aufbauen, vor allem wenn dessen Handeln hauptsächlich aus knallharten Actionsequenzen, zwischen denen kein Raum für irgendwelche Entwicklung bleibt.
Die paar Gefühle, die irgendeiner der Charaktere zeigen mochte, erschienen mir doch eher wie Alibis um einen blutigen Pfad der Rache zu rechtfertigen.
Dabei finde ich an sich, dass diese schmutzige und durch und durch verruchte Welt doch ihren Reiz hat. Man hätte sie allerdings mit mehr als Gemetzel und schrägen Charakteren füllen sollen.
Das Erlebnis hat mich an das Sehen von "300" erinnert, fanden ja auch alle Klasse. Mir ging das Gemetzel auf der Leinwand relativ am *rsch vorbei. War zwar ganz nett in Szene gesetzt, aber wenn jeder Tote, jede vorkommende Person austauschbar bleibt, fehlt halt das Interesse.
Tja die Begeisterung für diesen Film kann ich nicht nachvollziehen, ALLERDINGS bin ich sehr offen dafür, meine Meinung ändern zu lassen.
Ich nehme mal an, dass hier einige begeisterte Sin-City-Fans umherirren, vielleicht könnt ihr mich ja erleuchten.
Macht korrumpiert niemanden, sie zeigt nur das wahre Gesicht des Menschen