Prinzipiell muss man bei Krankheiten immer von den Symptomen auf die Ursache zurückschließen, und das kann schon teilweise wirklich tricky werden. Ich weiß zwar dass es eine fiktive Serie ist, aber Doktor House hatte medizinische Berater und echte Ärzte als Unterstützung sodass tatsächlich alle von den absurden Krankheitskombinationen tatsächlich vorkommen können. Genau das ist ja das Problem, wenn eine Sache kaputt ist, gibt es bestimmt noch weitere Probleme, und da muss man mit der Medikation extrem vorsichtig sein.
Oftmals haben die Ärzte einfach keine Wahl als den 08/15-Ansatz zu wählen und sich von dort stückchenweise vorwärts zu arbeiten, besonders - wie du schon gesagt hast - in der Psychiatrie. Ich hab vor meinem Studium mal in einer gearbeitet, und man hat genau gesehen dass die Stationsärzte bei Einlieferung (fast) immer dieselben 3-4 Medikamente verschrieben haben und erst danach Dosierung oder Wirkstoff variiert haben, je nach Resultat. (Zumindest falls nicht in der Krankenakte explizit eine Allerdie o.Ä. angegeben war.)
In dem Fall hier - und ich betone nochmals dass ich das in keinster Weise gutheißen oder auch nur entschuldigen will! - scheint es
aus Sicht der Ärzte(!) zumindest eine Besserung gewesen zu sein, nachdem er mit der Zeit ruhiger war (was auch kein Wunder ist wenn man ihn mit Psychopharmaka vollpumpt). Dafür haben die sich natürlich auf die Schulter geklopft und das Unheil nahm seinen Lauf...
Ich glaub das wirkliche Problem hier ist dass die Diagnose nie wirklich revidiert worden ist. Ich bin jetzt nicht so bewandert in den Regulierungen für Ärzte, aber ich glaube nicht dass es so eine Vorschrift gibt, darum finde ich dass man spätestens einmal im Jahr einen Patienten der in Langzeittherapie ist einem vollkommen neuen und unbeteiligten Diagnostiker vorführen sollte der sich unbefangen die Sachlage nochmal neu anschaut und selber urteilt. Wenn er auf dieselbe Schlussfolgerung bei der Krankheit kommt - fein! Aber wenn nicht senkt man so das Risiko auf Fehldiagnose.
Siehe zum Beispiel der Patient der 23 Jahre im Wachkoma lag...