28.08.2012, 20:10
Ballern für die Ehre
Der Warthog-Jeep prescht über die schmale Straße, mäht mit seiner Gatling-Gun zwei Aliens um. Doch antwortet die Gegenseite mit einer gut platzierten Granate. Es knallt gewaltig, und das das Vehikel wird gegen das nächste Gebäude geschleudert. Gewehrsalven erledigen den Rest. Es ist die nahezu perfekte Balance zwischen Infanterie- und Fahrzeuggefechten, die den Multiplayer-Modus der Xbox-Shooter-Legende Halo groß gemacht hat. Kann das neue Entwicklerteam 343 Industries in die riesigen Fußstapfen der Halo-Väter von Bungie treten? Wir haben es ausprobiert und Halo 4 auf der "Rooster Teeth Expo" in Austin, Texas, schon mal Probe gespielt.
Rundkurs im ewigen Eis
Im Mittelpunkt der Mehrspieler-Karte Longbow steht eine still gelegte Satelliten-Abschussstation auf dem Eisplaneten Concord. Als Vehikel stehen je ein Warthog, ein Ghost und ein Mongoose bereit. Der Warthog ist ein gepanzerter Allrad-Jeep mit schwenkbarem Maschinengewehr auf dem Dach - ein robustes Biest mit viel Feuerkraft, das allerdings schwer in der Kurve liegt und sich auf engem Raum schwierig manövrieren lässt. Der Ghost ist sein Alien-Pendant, das allerdings deutlich flotter unterwegs ist und dafür weniger Schaden anrichtet. Normalerweise hätten Infanteristen kaum eine Chance gegen die Fahrzeuge, weil sich mit einem Warthog herrlich ein kleiner Bereich der Karte kontrollieren lässt. Aber auch der neue Entwickler zeigt ein gutes Händchen für Karten-Balance und hat die Straßen und Wege so eng gehalten, dass Warthog und Ghost hier schwer wenden können und leicht zu blockieren sind. Das macht sie anfällig für Waffen wie den neuen M363 Haftgranatenwerfer. Damit lässt es sich hervorragend von einer der hohen Brüstungen schießen. Kurz warten, aufs Knöpfchen drücken, und schon kommt einem ein zerlegter Warthog durch die Luft entgegen geflogen. So ein Warthog bringt satte 30 Punkte auf das Konto. Allerdings sind satte 600 sind nötig, um im Modus "Infinity Slayer" den Siegerpokal mit nach Hause zu nehmen.
Assistenten werden belohnt
Halo 4 führt als weiteres Motivationselement ein Erfahrungspunktesystem ein, das ähnlich funktioniert wie beim Shooter-Konkurrenten Battlefield 3. Sprich: Es gibt für jede gelungene Aktion Punkte aufs KIonto. Wer Flaggen stiehlt oder Kameraden rettet, wird belohnt. Und wer zum Beispiel einen Warthog mit einer Granate so heftig ankratzt, dass die Teamkollegen nur noch abzuräumen brauchen, bekommt zumindest noch Assistenzpunkte gutgeschrieben. Das Erfahrungspunktesystem in Halo 4 belohnt zum einen das gelungene taktische Vorgehen. Zum anderen lässt sich darüber die auch Rüstung des Spielcharakters - eines Spartan-Ops-Soldaten - verstärken beziehungsweise mit neuen Verteidigungs-Möglichkeiten bestücken. Unter den so genannten "Tactical Support Options" finden sich beispielsweise Geschwindigkeits-Boosts für Sprinter, die beim beliebten Flaggenklau "Capture the Flag" als erstes am Ziel der Begierde sein wollen. Spannend ist auch das Talent "Firepower", hier darf der Spieler dann gleich zwei Primärwaffen mit ins Feld nehmen. Scharfschützen sichern sich so zusätzlich mit einem Sturmgewehr wie der Battle Rifle vor Hinterhalten ab.
Schutzmaßnahmen ergreifen
Eines der spannendsten Gadgets ist das "Hardlight-Shield". Es handelt sich dabei um ein Energieschild mit drei Phasen: Blau heißt volle Energie und damit hundertprozentiger Schutz vor allen Geschossen. Färbt sich die Schutzvorrichtung orange, absorbiert das Gerät immerhin noch 50 Prozent Schaden. Und bei rot ist höchste Vorsicht angebracht, denn das Schild ist dann bald hinüber. Schildträger dürfen zwar nur mit der Plasmapistole aus ihrer Deckung heraus sschießen - dennoch ist das Ganze eine nette Idee, um sich im Notfall zurück zum Team zu retten. Alternativ erstellt der Spieler einen Klon von sich selbst, mit dem er den Gegner verwirrt. Immer wieder lustig anzusehen, wie der Feind auf das virtuelle Abziehbild ballert, während man selbst um den Gegner herum schleicht und ihm schließlich seine schlechten Absichten endgültig ausredet. Nicht die feine englische, aber die effektive amerikanische Art, die einem immerhin satte 15 Punkte einbringt.
Was uns gefällt
Nach der glamourösen Bungie-Ära bewahrt der neue Entwickler 343 Industries den Charme von Halo, kombiniert clever Fahrzeug- mit Infanteriegefechten und beweist ein gutes Händchen bei der Karten-Balance. Trotzdem fühlt sich Halo 4 anders und frischer als seine Vorgänger an. Erfahrungspunktesysteme sind nun mal heutzutage Standard und schlicht ein schöner Motivationsmotor, um zig Stunden mit dem Mehrspieler-Part zu verbringen. Nach dem ersten Anspieltermin fühlen sich die Neuerungen weitestgehend gut und richtig an. Inwiefern letztlich die Balance zwischen den Spezialfähigkeiten und Talenten funktioniert, kann aber nur ein Langzeittest klären.
Was uns nicht gefällt
343 Industries geht ein recht hohes Risiko bei seinen neuen Talenten ein. Wenn beispielsweise ein Scharfschütze auch gleich noch ein Sturmgewehr einpacken darf, ist er nicht mehr darauf angewiesen, dass ihn ein Teamkamerad deckt. Das macht das Spiel zwar noch etwas zackiger, geht aber auf Kosten der Kameradschaft. Hier muss dann das Erfahrungspunktesystem die Mannschaft zusammen halten.
Fazit
Zwar werden Halo-Veteranen dem beliebten "Firefight"-Modus mehr als eine Träne nachweinen, bekommen dafür aber eine komplette Koop-Kampagne, die sogar regelmäßig mit neuen Inhalten bereichert werden soll. Es scheint so, als würde Halo 4 mit seinem dicken Komplettpaket geradewegs in die richtige Richtung marschieren.
http://spiele.t-online.de/halo-4-fuer-xb...index?news
Der Warthog-Jeep prescht über die schmale Straße, mäht mit seiner Gatling-Gun zwei Aliens um. Doch antwortet die Gegenseite mit einer gut platzierten Granate. Es knallt gewaltig, und das das Vehikel wird gegen das nächste Gebäude geschleudert. Gewehrsalven erledigen den Rest. Es ist die nahezu perfekte Balance zwischen Infanterie- und Fahrzeuggefechten, die den Multiplayer-Modus der Xbox-Shooter-Legende Halo groß gemacht hat. Kann das neue Entwicklerteam 343 Industries in die riesigen Fußstapfen der Halo-Väter von Bungie treten? Wir haben es ausprobiert und Halo 4 auf der "Rooster Teeth Expo" in Austin, Texas, schon mal Probe gespielt.
Rundkurs im ewigen Eis
Im Mittelpunkt der Mehrspieler-Karte Longbow steht eine still gelegte Satelliten-Abschussstation auf dem Eisplaneten Concord. Als Vehikel stehen je ein Warthog, ein Ghost und ein Mongoose bereit. Der Warthog ist ein gepanzerter Allrad-Jeep mit schwenkbarem Maschinengewehr auf dem Dach - ein robustes Biest mit viel Feuerkraft, das allerdings schwer in der Kurve liegt und sich auf engem Raum schwierig manövrieren lässt. Der Ghost ist sein Alien-Pendant, das allerdings deutlich flotter unterwegs ist und dafür weniger Schaden anrichtet. Normalerweise hätten Infanteristen kaum eine Chance gegen die Fahrzeuge, weil sich mit einem Warthog herrlich ein kleiner Bereich der Karte kontrollieren lässt. Aber auch der neue Entwickler zeigt ein gutes Händchen für Karten-Balance und hat die Straßen und Wege so eng gehalten, dass Warthog und Ghost hier schwer wenden können und leicht zu blockieren sind. Das macht sie anfällig für Waffen wie den neuen M363 Haftgranatenwerfer. Damit lässt es sich hervorragend von einer der hohen Brüstungen schießen. Kurz warten, aufs Knöpfchen drücken, und schon kommt einem ein zerlegter Warthog durch die Luft entgegen geflogen. So ein Warthog bringt satte 30 Punkte auf das Konto. Allerdings sind satte 600 sind nötig, um im Modus "Infinity Slayer" den Siegerpokal mit nach Hause zu nehmen.
Assistenten werden belohnt
Halo 4 führt als weiteres Motivationselement ein Erfahrungspunktesystem ein, das ähnlich funktioniert wie beim Shooter-Konkurrenten Battlefield 3. Sprich: Es gibt für jede gelungene Aktion Punkte aufs KIonto. Wer Flaggen stiehlt oder Kameraden rettet, wird belohnt. Und wer zum Beispiel einen Warthog mit einer Granate so heftig ankratzt, dass die Teamkollegen nur noch abzuräumen brauchen, bekommt zumindest noch Assistenzpunkte gutgeschrieben. Das Erfahrungspunktesystem in Halo 4 belohnt zum einen das gelungene taktische Vorgehen. Zum anderen lässt sich darüber die auch Rüstung des Spielcharakters - eines Spartan-Ops-Soldaten - verstärken beziehungsweise mit neuen Verteidigungs-Möglichkeiten bestücken. Unter den so genannten "Tactical Support Options" finden sich beispielsweise Geschwindigkeits-Boosts für Sprinter, die beim beliebten Flaggenklau "Capture the Flag" als erstes am Ziel der Begierde sein wollen. Spannend ist auch das Talent "Firepower", hier darf der Spieler dann gleich zwei Primärwaffen mit ins Feld nehmen. Scharfschützen sichern sich so zusätzlich mit einem Sturmgewehr wie der Battle Rifle vor Hinterhalten ab.
Schutzmaßnahmen ergreifen
Eines der spannendsten Gadgets ist das "Hardlight-Shield". Es handelt sich dabei um ein Energieschild mit drei Phasen: Blau heißt volle Energie und damit hundertprozentiger Schutz vor allen Geschossen. Färbt sich die Schutzvorrichtung orange, absorbiert das Gerät immerhin noch 50 Prozent Schaden. Und bei rot ist höchste Vorsicht angebracht, denn das Schild ist dann bald hinüber. Schildträger dürfen zwar nur mit der Plasmapistole aus ihrer Deckung heraus sschießen - dennoch ist das Ganze eine nette Idee, um sich im Notfall zurück zum Team zu retten. Alternativ erstellt der Spieler einen Klon von sich selbst, mit dem er den Gegner verwirrt. Immer wieder lustig anzusehen, wie der Feind auf das virtuelle Abziehbild ballert, während man selbst um den Gegner herum schleicht und ihm schließlich seine schlechten Absichten endgültig ausredet. Nicht die feine englische, aber die effektive amerikanische Art, die einem immerhin satte 15 Punkte einbringt.
Was uns gefällt
Nach der glamourösen Bungie-Ära bewahrt der neue Entwickler 343 Industries den Charme von Halo, kombiniert clever Fahrzeug- mit Infanteriegefechten und beweist ein gutes Händchen bei der Karten-Balance. Trotzdem fühlt sich Halo 4 anders und frischer als seine Vorgänger an. Erfahrungspunktesysteme sind nun mal heutzutage Standard und schlicht ein schöner Motivationsmotor, um zig Stunden mit dem Mehrspieler-Part zu verbringen. Nach dem ersten Anspieltermin fühlen sich die Neuerungen weitestgehend gut und richtig an. Inwiefern letztlich die Balance zwischen den Spezialfähigkeiten und Talenten funktioniert, kann aber nur ein Langzeittest klären.
Was uns nicht gefällt
343 Industries geht ein recht hohes Risiko bei seinen neuen Talenten ein. Wenn beispielsweise ein Scharfschütze auch gleich noch ein Sturmgewehr einpacken darf, ist er nicht mehr darauf angewiesen, dass ihn ein Teamkamerad deckt. Das macht das Spiel zwar noch etwas zackiger, geht aber auf Kosten der Kameradschaft. Hier muss dann das Erfahrungspunktesystem die Mannschaft zusammen halten.
Fazit
Zwar werden Halo-Veteranen dem beliebten "Firefight"-Modus mehr als eine Träne nachweinen, bekommen dafür aber eine komplette Koop-Kampagne, die sogar regelmäßig mit neuen Inhalten bereichert werden soll. Es scheint so, als würde Halo 4 mit seinem dicken Komplettpaket geradewegs in die richtige Richtung marschieren.
http://spiele.t-online.de/halo-4-fuer-xb...index?news
Real Life ist was für Versager, die Ingame nichts erreichen.
Denken ist Glücksache, aber nicht jeder Mensch hat in seinem Leben Glück gehabt.