[VersuS]

Du willst jetzt aber nicht wirklich sagen, dass Intoleranz durchweg eine positive Eigenschaft darstellt oder?
Immerhin sind es auch intolerante Menschen, die aus den nichtigsten Gründen Gräueltaten begehen bzw. Intolerante Menschen die sich gerade gegen die Menschen wehren, die gegen Missstände aufbegehren..

und das eine absolute Toleranz nicht zu erstreben ist, sollte wohl jedem klar sein, dann ginge es ja auch in Richtung Apathie. Trotzdem müssen wir hier ja nicht nur in extremen Denken. meine Meinung: Toleranz ist immer erstrebenswert allerdings nur bis zu einem gewissen Grad, diesen Grad muss man haben sollte sich allerdings gut überlegen, wo man ihn setzen will.

Ich meine, wenn jetzt ein Wahnsinniger vorbei kommt und anfängt auf meine Schwester einzuprügeln, würde ich ja - obwohl ich stets versuche, Dinge toleranter zu sehen - nicht daneben stehen und mir sagen: "Oh, also das kann ich jetzt nicht nachvollziehen. Aber nur weil ich das anders sehe, gibt mir das nicht die Rechtfertigung ihn in seinem Handeln aufzuhalten"

[Paul]

Alles und jedem seinen Stempel aufdrücken zu wollen ist auch ungesund und vor allen Dingen anmaßend, aber immer noch wesentlich begrüßenswerter als chronische Untätigkeit. Nur durch persönliches Engagement gibt es ein korrektiv für die Gesellschaft, und das schöne ist dass es sich selber die Waage hält wenn sich alle Menschen daran beteiligen. Im anderen Extrem ist das nicht der Fall.
Die Faustregel lautet "So viel Toleranz wie nötig, so wenig wie möglich".

[Poxxxx]

Hi Ata,

Dein Text - Zitat: "Weil sowas Obszönität erster Klasse ist" hat mich zu einer kleinen Ergänzung meines Textes inspiriert. Leider empfand ich die meisten anderen deiner Aussagen sonst nur als Bestätigung zu meinem Text

Was ist Obszön?

In einer Gesellschaft kann alles als Obszön gelten, dabei ist völlig egal worum es sich handelt. Bedeutend ist hierbei nur dass die breite Masse der in einer Gesellschaft lebenden Bevölkerung sich gemeinschaftlich anstößig und negativ berührt fühlt. Es ist dabei völlig egal worüber sich die Masse angegriffen fühlt wichtig ist nur was in einem Kulturkreis akzeptiert wird oder nicht.

Die Gesellschaft macht sich bei ihrer Beurteilung in Obszön oder Nicht-Obszön keine Gedanken darüber ob ihre Anschaung sinnvoll ist oder nicht. Logik hat in dieser Beurteilung offensichtlich keinen Platz

Bei einem Indianerstamm in Lateinamerika, die bis auf einen Hodenschutz völlig Nackt sind, gillt es als Obszön keinen Hodenschutz zu tragen und den ohnehin schon fast nackten Hoden zu zeigen, während es unter den Frauen des Französischen Rokoko gang und gebe war, zur begrüßung das offene Dekoltee darzureichen um auf der Brustwarze einen Kuss entgegen zu nehmen. Gleichzeitig gallt es, trotz Unterrock, als überaus anstößig zuviel des weiblichen Beines zu zeigen.

Die Taten an sich sind Neutral und nicht Obstön, es ist nur die Interpretation der Menschen die sie zu dem Macht was sie sind.

[Paul]

Vollkommen korrekt, sowas nennt sich "soziale Normen", wer sich nicht anpassen will hat in der Gesellschaft einfach nichts zu suchen. Sinn und Unsinn sind in diesem Fall absolut unerheblich, sowas hat sich über Jahrhunderte hinweg eingebürgert und eine einzelne Person hat nicht den Anspruch das von heute auf morgen umzuwerfen.

Speziell in der beschriebenen Situation, es gibt da den kleinen Spruch namens "Der Kunde ist König", das heißt der Kerl der in dem Büro rumhockt hat gar keine Entscheidungsgewalt drüber was da hängt oder an die Wand gepinselt ist, sondern die Kunden die da ein und aus gehen. Ich hab auch schon dafür gesorgt dass mein Zahnarzt die Bilder in den Praxisräumen ab- oder zumindest umhängt, wenn ich da teilweise eine Woche lang jeden Tag ne halbe Stunde drin warten muss dann hab ich keinen Bock dass meine Augen wegen optischer Umweltverschmutzung anfangen zu bluten. Stichwort "Angenehme Umgebungsatmosphäre".