22.04.2008, 22:17
Zitat:Original von Gabumon
das wird nen Mikroloch, keines mit mehreren quadratkilometer durchmesser..
Zwei Seiten vorher wars nur dummes Geschwafel..
Zitat:Original von Gabumon
das wird nen Mikroloch, keines mit mehreren quadratkilometer durchmesser..
Zitat:Original von Guiltyspark
@Master_leo_chief: Is es nicht so, dass man gar kein schwarzes Loch sehen kann? Immerhin saugt es ja quasi auch Licht. Somit kann man ein schwarzes Loch doch garnicht erst sehn?
.. Bewerft mich nich gleich mit Tomaten, wenn ich da falsch liege
Zitat:Original von Guiltyspark
@Master_leo_chief: Is es nicht so, dass man gar kein schwarzes Loch sehen kann? Immerhin saugt es ja quasi auch Licht. Somit kann man ein schwarzes Loch doch garnicht erst sehn?
.. Bewerft mich nich gleich mit Tomaten, wenn ich da falsch liege
Zitat:Fotos:
Genf. Woran denkt ein Normalsterblicher, wenn er den Namen Genf hört? Ich versuchte mich zu erinnern, woran ich vor dem 18. Juli 2006 gedacht habe, als mir im Alltag der Name dieser Stadt begegnet ist. Doch nun weiß ich es nicht mehr - es liegt inzwischen bereits in dunkler Vergangenheit.
Denn wenn ich jetzt an Genf denke, denke ich an 10 todesmutige Abenteurer, die sich aufgemacht haben, das düstere Geheimnis dieses unheimlichen Ortes zu ergründen. An eine kurze, aber dennoch gefährliche Reise, nicht zuletzt wegen der unwirtlichen Klimabedingungen, die uns dort begegnet sind.
Die Genfreise war ein einmaliges Erlebnis - so viel steht fest! Allein schon die unzählige Stunden dauernde, mit Kartenspielen gespickte Zugfahrt war ein Abenteuer für sich. Im Nachhinein betrachtet, sollte es jedoch nur die erste Etappe unseres Marathons sein.
Schon sofort nach Ankunft in dieser ‚Weltmetropole’ merkten wir, dass die Stadt einen eigenen Willen besaß - und es auf uns abgesehen hatte. Aber nachdem der Gasangriff mit dem hauseigenen Abwassergeruch keine Früchte getragen hatte, entschied sich Genf dazu uns mithilfe der Temperatur mit einem grauenvollen Ende durch Hitzschlag den Garaus zu machen. Doch die Reisegruppe erwies sich widerstandsfähiger als angenommen. Obwohl unsere Suche nach Flüssigkeit nur bedingt erfolgreich gewesen war (eine Ironie, immerhin befanden wir uns die ganze Zeit über an der Flusspromenade) und wir uns mit einem Durstlöscher ersetzenden Brackwasser abgeben mussten, schafften wir es dennoch den ersten Abend zu überleben. Allerdings würden wir die kommenden Abende ohne genießbares Wasser in ernste Schwierigkeiten geraten. Genf hat nämlich nur zwei Stadtbezirke: das Ghetto und das Bonzenviertel, beide durch die Rhône getrennt. (Ratet mal in welchem der beiden unsere Unterkunft war.) Und der einzige Supermarkt ist gut versteckt (ich hab ihn erst nach drei Tagen gefunden). Immerhin sollen die Touristen, die das Glück haben, die Ankunft zu überleben, in das reiche Viertel der Stadt gehen, und dort ihr Geld in den vielen Goldschmieden, Schuhgeschäften, Kleiderläden und eben Nobelrestaurants ausgeben. Oder - wenn sie schon ihr Glück im Armenviertel versuchen - sich immerhin noch in Fast-Food-Restaurants den Bauch voll schlagen. Während des gesamten Aufenthaltes hab ich 9 McDonalds und einen Burger King gezählt - und der Burger King stand neben einem McDonalds! Bei unserem Besuch habe ich mich konstant geweigert, in Zeiten von Flüssigkeitsnot vom Wasserhahn zu trinken, aus Angst ich könnte neben meinem Leben noch meine Würde verlieren. Hätte ich es doch nur getan! Denn als ich im Delirium dann doch Leitungswasser in mich hineingepumpt habe, musste ich zu meinem Entsetzen feststellen dass es einen besseren Geschmack hat als das Kauf-Wasser - auch wenn sich es qualitativ immer noch unter Ingolstädter Leitungswasser-Standard befand. Im Übrigen vertrete ich die Theorie, dass Genf in einem parallelen Universum liegt, dass von unserem guten alten Freund Murphy erstellt worden ist. Denn in Genf gehen alle Straßen bergauf, wie wir bei unserer Wanderung zur UNO und zum Internationalen Roten Kreuz gemerkt haben. Sogar auf dem Heimweg (den wir Gott sei Dank per Bus bestritten haben) sind wir konstant bergauf gefahren. Wie geht das??
Doch um nicht nur unsere Reise zu persiflieren, und weil das Thema gerade angeschnitten wurde, wir haben doch einige interessante Orte besucht, von denen UNO und IRK noch die nichtigsten waren. Neben einem Wissenschaftsmuseum, wo einige nette Ausstellungsstücke und Versuche zu besichtigen waren, drehte sich unser eigentlicher Besuch um CERN. Auch wenn die anfänglichen Präsentationen und Vorträge doch eher langweilig waren, und mehr genutzt wurden, um sich bei einem Nickerchen von der Reise zu erholen, als Informationen mitzunehmen, hat sich der Besuch, tief in den Eingeweiden von CERN doch als eine mechanische und elektronische Augenweide entpuppt. Allein schon die Größe der Einrichtungen und Maschinen lädt dazu ein, mit weit aufgerissenen Augen und klaffendem Mund staunend auf der Stelle zu verweilen. Wenn man dann aber dazu noch versteht, wofür die Apparaturen gebraucht werden, ist es noch umso faszinierender. Jedenfalls nehme ich das an, ich habe nämlich bei den Erläuterungen soviel verstanden, dass die Vorträge auch auf Swahili gehalten hätten werden können. Was im CERN gar nicht mal so abwegig wäre. Leute aus der ganzen Welt arbeiten hier, ihrer gemeinsamen Leidenschaft frönend: der Physik! Dabei sind die Beschränkungen der Nationalitäten hinfällig; während unseres Aufenthaltes wurde uns die Anekdote erzählt, dass ein Israeli und ein Palästinenser die in derselben Abteilung arbeiten würden, die besten Freunde wären. Ob dies der Wahrheit entspricht haben wir nie erfahren. Ein weiteres Schmunzeln wurde uns entlockt, als unser zweiter Führer durch die Einrichtung uns erzählte (vergebt mir, wenn ich es falsch wiedergeben sollte, es ist nun doch schon länger her) dass er ein Belgier sei, der in Deutschland studiert hatte, nun in der Schweiz wohnt, in CERN (neutraler Boden) forscht, bei einem Schweden angestellt ist und seinen Gehaltsscheck aus Japan empfängt. Dazu kommt, dass er fünf Sprachen teils fließend beherrscht und momentan zwei weitere (russisch und japanisch) nur durch Umgang mit aus diesen Ländern stammenden Kollegen mit guten Fortschritten erlernt. Nu denn Prost. Doch jedes Erlebnis hat einmal ein Ende, und so mussten wir nach zwei informativen Tagen die Sprach- und Wissenschafts-Genies im CERN verlassen und den Heimweg antreten. Das bedeutet wieder stundenlang in diversen Zugabteilen eingeschlossen, und der einzige Lichtblick um nicht wahnsinnig zu werden sind Musik, Bücher und - natürlich - Kartenspiele gewesen. Und nach langen, sich ziehenden Stunden erreichten wir den Bahnhof in Augsburg. Moment! Augsburg? Nicht Ingolstadt? Nein, denn aufgrund Reparaturen an den Gleisen wurde uns der weitere Heimweg verwehrt. Als Ausgleich erklärte sich die Deutsche Bahn glücklicherweise dazu bereit, uns drei Taxibusse zu finanzieren mit denen wir die restliche Wegstrecke heimwärts befördert wurden.
Diese Fahrt hat - um den Bogen zum Anfang zu schlagen - mein Bild von Genf stark geprägt. Uns 10 Abenteurern wurde innerhalb dieser paar Tage etwas ganz Besonderes zuteil. Wir haben Dinge erlebt, von denen andere nicht mal träumen würden. Erlebt, und vor allem überlebt, sodass wir nun, Monate später, in der Abizeitung anderen davon berichten können...
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