07.09.2006, 19:01
Es könnte einer der bedeutendsten Ölfunde in den USA sein. Der Konzern Chevron meldete heute nach Bohrungen im Golf von Mexiko: "Öl fließt" - das wirkte sich prompt an der Börse aus.
Washington - Nach einer erfolgreichen Probebohrung achteinhalb Kilometer unter dem Meeresspiegel erklärten die Energiekonzerne Chevron, Devon und Statoil heute, in einem 770 Quadratkilometer großen Gebiet vor der US-Golfküste könnten zwischen 3 Milliarden und 15 Milliarden Barrel Öl und Erdgas in flüssiger Form liegen. Bislang wurden die Ölvorkommen der USA mit knapp 30 Milliarden Barrel angegeben.
Die meisten US-Ölfelder sind mittlerweile ausgebeutet. In den USA wächst deshalb die Sorge um die immer knapper werdenden Rohstoffvorräte im eigenen Land - umso größter ist seit heute die Hoffnung auf die neuen Reserven.
"Das sind sehr aufregende Neuigkeiten. Bislang wusste niemand, ob das Öl hier wirklich fließen würde", sagte Zoe Sutherland, Analystin für Wood Mackenzie, dem US-Sender CNN. "Es ist gleichgültig wie groß die Ölvorkommen sind, die entdeckt werden, solange man das Öl nicht nach oben befördern kann."
Wieviel Rohöl aus der Tiefe gefördert werden kann, war zunächst noch unklar. Während einer Probebohrung sei eine Menge von mehr als 6000 Barrel Rohöl täglich aus dem Vorkommen gesprudelt, teilte das Unternehmen mit. Dies entspräche etwa der Menge, die in einigen anderen neu entdeckten Ölfeldern, etwa in Angola, gefördert werden.
Chevron hatte im September 2004 erstmals von der Entdeckung der Vorkommen berichtet. Das Ölfeld liegt rund 434 Kilometer südwestlich von New Orleans und etwa 280 Kilometer vor der Küste. Sollten sich frühere Schätzungen von Chevron zu den Ölvorkommen in sehr großen Tiefen der Meere bestätigen, könnten diese die derzeitigen US-Ölreserven um 50 Prozent erhöhen. Die USA importieren derzeit mehr als die Hälfte ihres Erdölbedarfs.