[Paul]

Ich hab die letzte Episode jetzt beendet (und eine Nacht drüber geschlafen um alles erstmal setzen zu lassen) und bin irgendwie leicht ernüchtert und mit gemischten Gefühlen rausgekommen. Ich bin nicht wirklich enttäuscht, das auf gar keinen Fall, dafür war das ganze Spiel ein zu einzigartiges Erlebnis.... aber ich kann auch nicht sagen dass ich wirklich zufrieden gestellt bin.

Es hängen für meinen Geschmack einfach zu viele lose Fäden in der Luft. Ich weiß nicht ob sie auf einen zweiten Teil/eine zweite Staffel spekuliert haben oder sich einfach nur in eine Ecke geschrieben haben.... wobei sich das Ende/die Enden jetzt nicht allzu gut für eine Fortsetzung hergeben.

Spoiler:

Ich glaube am Meisten stört mich einfach dass ich nur entweder Chloe oder die Stadt retten kann. Es gibt keinen Weg beides zu tun. War es wirklich zu viel verlangt im Verlauf der letzten Woche irgendwann mal irgend jemandem über den Tornado Bescheid zu geben um die Stadt zu evakuieren? Und wieso haben die Zeitsprünge angeblich die Katastrophe ausgelöst? Max hatte die Vision bevor sie das erste Mal die Zeit manipuliert hatte. So wie ich das verstanden habe wäre der Sturm so oder so gekommen und irgendeine höhere Macht hat ihr diese Kräfte gegeben um ihn zu verhindern.

Stattdessen wird nie näher drauf eingegangen warum sie ihre Fähigkeiten jetzt bekommen hat. Und dieses Reh was sie andauernd sieht, welches ich als Repräsentanten dieser höheren Macht gedeutet habe... ja, vollkommen irrelevant für die Story.

Letztendlich hab ich auch ein Problem damit wie die ganze Rachel-Storyline aufgelöst worden ist - oder eher nicht aufgelöst worden ist. Ich war bis zuletzt fest davon überzeugt dass man früher oder später mit Max's Fokus-Fähigkeit in die Vergangenheit reist und ihr Leben rettet. Ich glaube das Spiel hatte das sogar beabsichtigt, weil es wird in einem Nebensatz erwähnt dass Mark Jefferson zuvor in Seattle gelebt hat, da wo Max die letzten fünf Jahre verbracht hat. Es wäre so ein perfektes Ende gewesen wenn Max irgendwo ein Foto aus dieser Zeit auftreibt auf dem sie beide drauf sind und sie hätte Jefferson aufgehalten bevor er sein erstes Opfer nimmt. Aber auch das ist ein Storyfaden der nie aufgegriffen wird. Stattdessen wirkt Rachel weniger wie eine Person die gerettet werden will sondern wird einfach nur zum MacGuffin degradiert der die Story vorantreibt.

Weiß jemand ob es ein alternatives, verstecktes Ende gibt was all diese Punkte anspricht? Oder muss ich mit dem bitteren Beigeschmack weiterleben?