14.03.2016, 12:58
Nun ja, bei 24 % in SA kann nicht mehr nur von Protest gesprochen werden. Die AfD ist alles und nichts, Sammelbecken für Protestler, Verschwörungstheoretiker, Rechtsradikale, Liberale (ja wirklich, wollte ich auch nicht glauben...), Konservative, Swing-Wähler, usw.
Im Moment steht diese Parte für nichts, außer gegen alles und das reicht, um genügend Wähler abzugreifen. Der programmatische Prozess, also das reale Ausgestalten einer Partei, kommt jetzt erst.
Wie du gesagt hast, man kann die bundespolitische Haltung zur "Flüchtlingskrise" kritisieren. Auch wenn es mir innerlich widerstrebt zuzuschauen, wie notleidende Menschen hinter Stacheldraht verhungern und erfrieren - genau dies tuen wir Europäer, seit dem die Balkanroute geschlossen wurde.
Der kometenhafte Aufstieg der AfD aber nur auf die Flüchtlingsfrage zu reduzieren, ist zu eindimensional. Großen Anteil trägt die Kanzlerin dahingehend, dass sie einerseits die CDU intern zu einem homogenen Haufen gemacht hat - kann jemand einen potenzielle Nachfolger für die Kanzlerin innerhalb der CDU nennen? Nein, denn Angie hat alle aus dem Weg geräumt. Andererseits verödet die deutsche Parteienlandschaft immer weiter. Zur Machtsicherung in der GroKo ist die CDU mehr SPD, die SPD ist nichts, die Grünen kapieren so langsam, dass sie als grüne CDU (BW) erfolgreich sein können, die Linke bleibt unwählbar, weil sie geistig in den Achtzigern hängen geblieben ist, die FDP liegt immer noch in Trümmern und schwankt zwischen Unternehmerpartei und liberalem Neuanfang.
Und während bei den großen Parteien die Stammwähler wegbleiben, wandern viele derer, die in den äußeren Flügeln -bei der CDU vorallem der rechts-konservative Flügel- beheimatet waren, zur AfD ab.
Rechts ist viel Platz und die AfD sammelt mit Freuden alles auf. Kann man ihnen nicht übel nehmen. Des Weiteren greift hier wohl das Vorhandensein einer Parallelwelt. Besonders dank Fratzenbuch hat sich eine AfD-Weltsicht etabliert, welche Politik auf die ausschließliche Beseitigung von vermeintlichen Missständen reduziert. Flüchtlinge masturbieren im Hallenbad (10km von meinem Schreibtisch entfernt passiert) --> Alle Flüchtlinge raus. Die EU macht nicht das, was Heinz und Hilde Müller wollen --> EU schlecht, Deutschland entmachet; Deutschland raus aus der EU, am besten die DM wieder einführen...
Diese Doktrin der einfachen Lösungen ist vielen Bundesbürgern genehm, weil sie wenig Eigenleistung erfordert. Oder etwas polemischer formuliert, ein Großteil der Menschen ist geistig zu faul, um sich mit systemischen Problemem tatsächlich auseinanderzusetzen. (Das geht sogar soweit, dass die AfD im Kern ultra-neoliberal ist, was, mit Verlaub, für Hartz IV Empfänger bzw. Arbeitslose der absolute Albtraum sein müsste...)
Ich hab noch keine Angst um die deutsche Politik bzw. die Einheit der Gesellschaft. Aber den heute an vielen Stellen zu lesenden Ansatz, dass die AfD sich nun selbst entzaubern/-mystifizieren wird, halte ich für brandgefährlich. Dies würde nämlich wieder implizieren, dass die AfD-Wähler rational denken und somit auf irrationale Handlungen seitens der AfD-Politiker mit Ablehnung und Flucht reagieren würden. Genau dies, scheint aber nicht der Fall zu sein. In der indoktrinierten Welt der AfD ist es eher zu befürchten, dass dann wieder andere Schuldige gefunden werden.
Im Moment steht diese Parte für nichts, außer gegen alles und das reicht, um genügend Wähler abzugreifen. Der programmatische Prozess, also das reale Ausgestalten einer Partei, kommt jetzt erst.
Wie du gesagt hast, man kann die bundespolitische Haltung zur "Flüchtlingskrise" kritisieren. Auch wenn es mir innerlich widerstrebt zuzuschauen, wie notleidende Menschen hinter Stacheldraht verhungern und erfrieren - genau dies tuen wir Europäer, seit dem die Balkanroute geschlossen wurde.
Der kometenhafte Aufstieg der AfD aber nur auf die Flüchtlingsfrage zu reduzieren, ist zu eindimensional. Großen Anteil trägt die Kanzlerin dahingehend, dass sie einerseits die CDU intern zu einem homogenen Haufen gemacht hat - kann jemand einen potenzielle Nachfolger für die Kanzlerin innerhalb der CDU nennen? Nein, denn Angie hat alle aus dem Weg geräumt. Andererseits verödet die deutsche Parteienlandschaft immer weiter. Zur Machtsicherung in der GroKo ist die CDU mehr SPD, die SPD ist nichts, die Grünen kapieren so langsam, dass sie als grüne CDU (BW) erfolgreich sein können, die Linke bleibt unwählbar, weil sie geistig in den Achtzigern hängen geblieben ist, die FDP liegt immer noch in Trümmern und schwankt zwischen Unternehmerpartei und liberalem Neuanfang.
Und während bei den großen Parteien die Stammwähler wegbleiben, wandern viele derer, die in den äußeren Flügeln -bei der CDU vorallem der rechts-konservative Flügel- beheimatet waren, zur AfD ab.
Rechts ist viel Platz und die AfD sammelt mit Freuden alles auf. Kann man ihnen nicht übel nehmen. Des Weiteren greift hier wohl das Vorhandensein einer Parallelwelt. Besonders dank Fratzenbuch hat sich eine AfD-Weltsicht etabliert, welche Politik auf die ausschließliche Beseitigung von vermeintlichen Missständen reduziert. Flüchtlinge masturbieren im Hallenbad (10km von meinem Schreibtisch entfernt passiert) --> Alle Flüchtlinge raus. Die EU macht nicht das, was Heinz und Hilde Müller wollen --> EU schlecht, Deutschland entmachet; Deutschland raus aus der EU, am besten die DM wieder einführen...
Diese Doktrin der einfachen Lösungen ist vielen Bundesbürgern genehm, weil sie wenig Eigenleistung erfordert. Oder etwas polemischer formuliert, ein Großteil der Menschen ist geistig zu faul, um sich mit systemischen Problemem tatsächlich auseinanderzusetzen. (Das geht sogar soweit, dass die AfD im Kern ultra-neoliberal ist, was, mit Verlaub, für Hartz IV Empfänger bzw. Arbeitslose der absolute Albtraum sein müsste...)
Ich hab noch keine Angst um die deutsche Politik bzw. die Einheit der Gesellschaft. Aber den heute an vielen Stellen zu lesenden Ansatz, dass die AfD sich nun selbst entzaubern/-mystifizieren wird, halte ich für brandgefährlich. Dies würde nämlich wieder implizieren, dass die AfD-Wähler rational denken und somit auf irrationale Handlungen seitens der AfD-Politiker mit Ablehnung und Flucht reagieren würden. Genau dies, scheint aber nicht der Fall zu sein. In der indoktrinierten Welt der AfD ist es eher zu befürchten, dass dann wieder andere Schuldige gefunden werden.
one of these mornings, it won't be very long, they will look for me, and I'll be gone...