03.07.2008, 14:49
Marc schrieb:Ne, im Ernst: Ich habs nicht gespielt. Natrix hats glaube ich schon durch.
Soooo schlecht soll es demnach nicht sein.
Ach, Natrix zockt doch jeden Scheiss!
Marc schrieb:Ne, im Ernst: Ich habs nicht gespielt. Natrix hats glaube ich schon durch.
Soooo schlecht soll es demnach nicht sein.
Zitat:So, da ich das Spiel ausführlich bis zum Schluss gespielt habe (und nun auch alle Erfolge besitze), erlaube ich mir mal eine Beurteilung. Mir hat es wirklich Spaß gemacht, das Spiel durchzuspielen, zumal ich sowieso auf das Survival Horror-Genre stehe. Nur selten ist es etwas langwierieg, z.B. an der Stelle, an der man die Wurzeln des Bösen vernichten muss, um die Spektral-Kräfte zu erhalten, bzw. zu verbessern. Wenn man es auf alle Bösen Wurzeln abgesehen hat, um u.a. bestimmte Erfolge zu erzielen, so vergeht schon einiges an Zeit.
Die Story ist durchaus interessant und die Gechichte wird spannend erzählt und bombastisch in Szene gesetzt, dank der vielen gescripteten Ereignisse. Die Charas haben eine verwertbare deutsche Synchro spendiert bekommen. Hier und da ist der gesprochende Text nicht Lippensynchron, was aber nicht weiter stört. Durch der guten Musikuntermalung wird die Atmosphäre nochmals vertieft.
Steuerungstechnisch ist das eine ziemlich fusselige Sache. Die Steuerung erfordert Einarbeitungszeit. Hat man diese erst hinter sich, läuft alles wie von selbst. Fast aber nur, denn das Inventar-System ist und bleibt umständlich. Grafisch ist das Spiel überwiegend auf hohem Nievau. Tolle Lichteffekte, scharfe Texturen, ein in sich schlüssiges Gesamtbild. Hier und da gibt es eckige Schatten, teils weniger texturierte Objekte/Abschnitte, Clipping-Fehler und kleinere Bugs, was sich aber in Grenzen hält. Das Feuer sieht top aus und erhellt in Echtzeit die Umgebung, in der es sich befindet.
Da wären wir auch bei einer Stärke des Spiels: das Feuer-Feature. Es sieht nicht nur gut aus, es verhält sich auch realistisch. Das Feuer greift authentisch auf andere brennbare Sachen über. Es wird oft in Rätsel und allgemein im Spiel, wie der Gegnerbekämpfung, mit eingebunden. Apropos Gegner: Es gibt definitiv zu wenige/abwechslungsarme Gegner-Arten. Die Humanz (in 3 verschiedenen Klassen), die Ratz (normale und Schleim-Ratz), die Vampirz, die Risse, die "Pfützen der Verdammnis" und einen dicken Zwischen-Gegner. Das wars. Als einem Spieler das Fürchten zu lehren, sind die Gegner - besonders die Humanz - eher belustigend als fürchteinflößend. "Oh, da rennt mir einer hinterher und verucht, mir mit seiner meterlangen Zunge eine zu verpassen". Das harmoniert nicht so richtig mit Horror.^^ OK, in RE klappt das mit den Lickern schon besser... aber nun weich ich zu sehr vom Thema ab. Die Pfützen sind nur nervig, nichts weiter.
Richtig negativ und total kontraproduktiv für den Wiederspielwert ist die Tatsache, dass man nichts, aber auch absolut garnichts freispielen kann. Keine neuen Waffen, keine Spzialmunition, keine superstarke Taschenlampe mit einem Lichtkegel eines Scheinwerfers mit unendlich Batterievorrat... einfach nichts. Zudem ist das Spiel in die Casual Game-Sparte einzuordnen, was in diesem Fall jedoch nicht schlecht ist. Es steht dem Spieler nämlich frei, was für einen Level (Episode) er spielen möchte und welchen Teil von diesem (Anfang, Mittelteile, Ende). So können auch schlechtere Spieler größerer Frustration entgehen und einen Abschnitt, in dem sie nicht weiterkommen, einfach überspringen. Zudem kann man umstandslos zu seiner Lieblingsstelle gelangen und so seinen liebsten Part im Spiel ohne große Umschweife nochmals spielen.
Insgesamt erinnert das Spiel etwas an Driver 3. Es wirkt nicht 100%ig fertig. Hätten die Entwickler noch 2/3 Monate in den Feinschliff des Spiels investiert, wäre es noch besser geworden. Nichtsdestotrotz ein wirklich gelungenes Spiel - mit einigen Macken halt. Für Survival Horror-Fans ein empfehlenswerter Titel. Und auch Spieler, die nicht soviel mit dem Genre anfangen können, sollten AITD 5 mal anspielen. Nichtzuletzt wegen der famosen und fesselnden Inszenierung.
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