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Der Feind im Inneren
#29

(13.01.2011, 21:40)nick94 easy schrieb:  Ist echt gut sieht schwarz aus für den Eliten .
Aber sehr gut beschrieben wie immer . Smile
Wann gibt es das nächste?DD

Danke Smile
Ehm... ist euch jetzt recht? D
Damit wäre Kapitel 3 dann komplett.
Viel Spass Zwinker

Zitat:Währenddessen...
Joshua Stathan

15/7/2550, 1:06 Uhr [militärischer Kalender]
"… bitte melden! Wenn es Überlebende gibt, bitte melden!”

Mit einem Schlag, der dem Einschlag eines Blitzes glich, wurde Joshua endlich wieder ins Leben zurückgeholt. In einem plötzlichen Schwung richtete sich sein Oberkörper auf, nur um eine Sekunde später wie ein Sack wieder nach hinten zu fallen. Er landete hart auf dem unebenen Boden, sein Rücken knackste unangenehm beim Auftreffen.
"Joshua?”
Die Stimme kam ihm vertraut vor… doch er konnte sie irgendwie noch nicht zuordnen.
"Mir geht’s gut…”, hustete er zur Antwort.
"Warte, ich helf dir auf.”
Starke Hände umfassten seine Handgelenke und geleiteten ihn sanft auf seine Füsse zurück, welche noch etwas wackelig waren. Er konnte sich ein gequältes Grinsen nicht verkneifen, als er den stattlichen Jason vor sich stehen sah, der erleichtert ausatmete.
"Wir haben schon seit über ‘ner halben Stunde versucht, dich zu reanimieren!”
Joshua war etwas baff, sein Kiefer glitt unabsichtlich nach unten.
"Was?! Ich war… ach du meine Scheisse…”
Jason klopfte ihm sachte auf die Schulter.
"Du hast es jedenfalls überlebt, etwas anderes ist gerade nicht wichtig.”
"Was ist denn passiert, Teufel noch eins?”
"Sieh dich um.”
Es war mittlerweile schon tiefe Nacht, doch Sterne waren keine zu sehen - dicke Rauchwolken verdeckten den Himmel. Nun wusste Joshua auch, wo sie standen - in den Überresten des Turmes, aber mehrere hundert Meter von ihrer LZ entfernt. War es wirklich möglich, dass der Turm mit ihnen eingestürzt war und sie es tatsächlich überlebt hatten?
"Wir… der Turm… nicht dein Ernst, oder?”, stotterte er.
Jason lächelte nur.
"Wow, das fass ich…”
Er hielt inne. Ein nur allzu verhasstes Geräusch kam näher. Er blickte zum Ursprung des Lärmes von laufenden Triebwerken. Mit einem Mal sank seine Laune schneller in den Keller, als es wohl der Turm tat in dem sie vor Stunden noch standen.
"Keine Angst Josh, die werden uns zuerst ins Feldhospital fliegen.”
Joshua glaubte Jason zwar zwar nicht so recht, atmete aber dennoch erst einmal erleichtert aus. Der Pelican landete gerade und öffnete seine Heckklappe. Da fiel ihm auf, dass es kein gewöhnlicher Pelican war - der Innenraum war zugestellt mit Herzschrittmessern, Baren und Tragen und drei Sanitätern.
Endlich lief auch mal etwas gut. Joshua stieg in das Vehikel und wurde sofort von den Sanitätern untersucht, während der Pelican wieder abhob und sich in die Lüfte schwang.
Er wurde gebeten sich auf eine der Baren zu legen.
Sanfte, aber kräftige Hände tasteten ihn ab, hin und wieder musste er sich einen kleinen Schmerzensschrei verkneifen. Sein rechtes Bein war wohl geprellt, sein Brustkorb hatte zwei gebrochene Rippen und seine Arme waren aufgeschürft. Das Trauma vom tiefen Sturz in dem Turm meldete sich mitten in der Untersuchung, als ihm plötzlich schwindlig wurde. Sofortige Medikation sorgte jedoch für prompte Abhilfe - wenn er auch jetzt ständig so dämlich grinsen musste.
Die Sanitäter hatten ihre Untersuchung beendet und alles auf einem kleinen Notizblatt aufgeschrieben, welches sie an eine Tragestange der Bare hefteten. Dann verpasste man ihm eine Dosis Morphium, und wenige Sekunden später entschwebte Joshua in seine Traumwelt…

Schmerzen.
Höllische Schmerzen, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte.
Sein ganzer Körper schien zu beben und zu zittern, als stünde er kurz vor einer Explosion. Er konnte nicht mehr schreien, da seine Stimme versagte ob der zahllosen Schreie zuvor, stattdessen brachte er nur noch ein gequältes, heiseres Krächzen hervor. Noch viel mehr als die Schmerzen erschütterte ihn aber diese Unbarmherzigkeit - er zählte für sie nicht mehr als sie für ihn.
Erneut tauchte der, mittlerweile mit Blut beschmierte, Mann eine glühend heisse Nadel in seinen rechten Arm. Ihre Spitze leuchtete gleißend weiss und schien sich fast selbst zu verdampfen. Er wollte schreien, aber er konnte nicht. Die heisse Nadel in seinem Arm fühlte sich an wie pulsierendes Plasma, dass kurz davor war, in seine Blutbahn zu fliessen. Seine ganze Empfindung schien sich an diesem Punkt aus nicht enden wollendem Schmerz zu konzentrieren. Die Nadel stieß noch tiefer hinab. Mangus Kopf fühlte sich seltsam an. Als ob sein Ich langsam aus ihm herausfliessen würde. Alles dröhnte. Dann klappte sein Kopf nach hinten.
Der Piepston im Hintergrund erstarb und wurde durch ein monotones Tuten ersetzt. Panisch griff der Mann nach hinten und nahm den Defibrilator in seine Hände. Er rieb die zwei Platten des Gerätes aneinander, sodass Funken sprühten vor seiner Nervosität. Hektisch drückte er das Gerät auf die Brust des Aliens. Ein schrilles Geräusch erklang, dann war eine elektrische Entladung zu vernehmen. Der ganze Körper des massigen Sangheili zuckte prompt zusammen, kurz hörte man wieder ein Piepsen, dann wieder Tuten.
Er versuchte es noch einmal. Zählte kurz auf zehn, rieb die Platten erneut aneinander, drückte sie auf die Brust und gab den Stromstoss frei. Abermals zuckte der ganze Körper wild. Dieses Mal schnellte jedoch der Kopf des Aliens nach oben und traf den seinen - er hatte sich zu weit nach vorne gebückt. Benommen torkelte der Mensch nach hinten und versuchte sich an dem silbernen Wägelchen fest zu halten. Durch die Folter und die Stromstösse mussten sich wohl die Fesseln gelöst haben. Mangus nutzte seine Chance, schaffte es irgendwie, seine Fesseln zu lösen und sich zu befreien.
Er fühlte keinen Schmerz mehr. Keine Gnade. Alles was er fühlte war unbändiger Hass. Er fühlte, wie dieser Hass ihn erfüllte, durch seinen Körper strömte und alles andere vernichtete. Schnaubend vor Zorn richtete er sich auf und lief auf den Menschen zu, der ihn so lange gefoltert hatte. Der Mann blickte erschrocken empor, als Mangus vor ihm stand.
"Bitte… bitte nicht…”
Mangus packte das für ihn kleine Wesen an seinem Hals. Mühelos hob er den Mann vom Boden und drückte fester und fester zu. Hilflos strampelte der Mensch in der Luft, hysterisch um Luft ringend. Plötzlich liess Mangus ihn los. Stumpf knallte der Mann auf den Boden. Er wälzte sich hin und her, atemlos keuchend. Er packte den Menschen an seinem Arm und schleuderte ihn mit einem wuchtigen Schlag auf den Stuhl. Der Mensch krachte zusammen mit dem Stuhl in die Wand dahinter.
Ein Schmerzensschrei des Mannes spornte ihn nur noch mehr an. Mangus lief zu der Wand. Der Mensch lag davor in den Überresten des Stuhles, eines der metallischen Beine hatte sich, ironischerweise, in sein eigenes gebohrt.
Mangus stellte sich vor die erbärmlichen Reste seines Peinigers. Er schlug und trat zu, ohne Bändigung, ohne Skrupel, ohne Scham - genau wie er. Es kam ihm vor, als malträtierte er den hilflosen Körper stundenlang, unablässig. Er merkte nicht einmal, dass der Mann schon nach seinem zweiten Schlag auf den Kopf verblutete und er auf eine Leiche einhämmerte.
Irgendwann konnte er nicht mehr. Er hörte auf zu treten und zu schlagen. Das vor Blut triefende Bündel vor ihm sah nur noch ansatzweise menschlich aus. Die Extremitäten standen in unnatürlichen Winkeln ab, der Kopf war völlig zertrümmert, der Brustkorb zerschlagen.
Dann fing er an zu weinen. Die Erkenntnis, dass er nicht besser war als der Mensch, den er gerade so qualvoll getötet hatte, zerschmetterte ihn. Er lehnte sich an die Wand vor ihm, hämmerte immer wieder mit seiner Faust dagegen und schrie dabei.
Irgendwann wurde es zuviel. Seine Gedanken rasten, sein Kopf dröhnte lauter und lauter bis er schließlich zusammensackte.
Mangus ‘Reemaa hatte nie bemerkt, dass es eine Kugel war, die durch seinen Kopf drang, welche ihn zusammensacken liess und nicht die Erschöpfung oder seelische Qual - aber das wäre ihm in diesem Moment wohl sogar ganz recht so gewesen.
Die Erlösung der Propheten würde ihn nun nicht mehr erwarten, dafür aber eine Erkenntnis, die der grossen Reise ebenbürtig war - Krieg machte blind, und Blindheit führte zu grundlosem Hass. Hass führte schließlich zu Tod, aber nicht zu Erlösung. Denn Erlösung, das war die Erkenntnis eben dieser Tatsache.
"Was zum Teufel war denn mit dem los?”, fragte der Soldat, der Mangus einen sauberen Kopfschuss verpasst hatte. Der Mann neben ihm zündete sich genüsslich eine Zigarette an.
"Der Krieg bricht auch die härtesten Bastarde.”
Er belächelte den Eliten belustigt, drehte sich um und verschwand in einer Dunstwolke aus Zigarettenrauch in die Eingeweide der New Morning Star.

I used to be Commander Shepard but then I took an ending to the knee.
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Der Feind im Inneren - von Brutetal - 19.11.2010, 22:37
RE: Der Feind im Inneren - von Brutetal - 19.09.2012, 17:02
RE: Der Feind im Inneren - von MasterChief56 - 19.09.2012, 19:41

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