(19.07.2012, 15:20)Halonatrix schrieb: Das war ein Spiel, wo Skill groß geschrieben wird.
Ja, und Bugs auch. Aber genau das war das Problem des Spiels: Man braucht nen beschissenen Doktortitel um das vernünftig spielen zu können. Einarbeitungszeit bis man die Steuerung verstanden hat ~10 Stunden. So lange hab ich für gewöhnlich nichtmal am Stück frei, und selbst wenn, bis man das nächste Mal wieder zum spielen kommt hat man die Hälfte der absolut unintuitiven Bedienung schon wieder vergessen. Und zur Steuerung kommt auch noch die absurde Kameraführung dazu, weil nie klar ist wo und wie weit entfernt die nächste Plattform liegt oder ob das nur eine Textur ist. Und die Programmierer scheinen das auch zu wissen, sonst hätten sie den Main Charakter auch nicht Faith genannt, so wie um die Spieler zu verarschen, weil im Endeffekt jeder Sprung ein "Leap of Faith" ist, ohne zu wissen wo man rauskommt. Das hat auch mit Erholung nichts mehr zu tun, das ist in jedem Sinne der Definition Arbeit. Man erarbeitet sich den Spielfortschritt, man erarbeitet sich das Verständnis der Steuerung, man erarbeitet sich alles in dem Spiel. Und ich für meinen Teil spiele als Freizeitaktivität, um mich von meiner Arbeit möglichst weit zu entfernen. Ich find ja schon Grind in Rollenspielen grauenvoll, weil man Ewigkeiten seinen Char auflevelt und vorbereitet um endlich mal weiterspielen zu können, aber im Gegensatz zu dieser absurden Tortur in Mirrors Edge ist das ja sogar noch angenehm.
Sollte tatsächlich ein zweiter Teil rausgeben werde ich dem zwar noch eine Chance geben, weil ich mich eigentlich echt auf den Vorgänger gefreut hatte - nicht umsonst sind "Kraxel-Games" eines meiner Lieblingsgenres - aber die Entwickler müssen das komplette Konzept des Spiels grundlegendst überarbeiten. Das fängt bei einer vernünftigen Steurung an, geht über eine bessere Orientierung im Raum bedingt durch die Kameraführung bis hin zu grundlegenden Designentscheidungen wie eine Farbgebung der Levels die nicht so grell ist dass sie einem
die Augen aus dem Kopf brennt und Texturen die ein tatsächliches Objekt zum drauf Landen auch von dem Hintergrund unterscheiden. Wenn alles weiß ist kann man das nämlich nicht mehr auseinander halten.
Und ich bin immer noch für Third-Person, weil das die einzige vernünftige Kameransicht für ein Spiel ist, bei dem hauptsächlich die Füße gebraucht werden, und nicht eine Waffe o.Ä. Also sollte man sich auch eine Darstellung aussuchen, bei der diese auch permanent im Bild sind. Und wenn ich das als absoluter Ego-Verfechter sage will das was heißen. Ich versteh immer noch nicht warum man etwas, was Jahrelang perfekt funktioniert hat (Splinter Cell, Prince of Persia, Shadow of the Colossus, Assassin's Creed, ...) unbedingt verschlimmbessern muss, nur damit man krampfhaft eine noch nie dagewesene Neuerung als Alleinstellungsmerkmal vorweisen kann.