[Christoph]

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Sonys Daten-GAU: Täter möglicherweise bekannt

Hacker haben in Sony-Netzwerken mehr als 100 Millionen Kundendaten ausgespäht. Inzwischen gibt es einen Hinweis auf den oder die Drahtzieher.

Daten-Desaster: Hacker spähten Millionen Sony-Kundendaten aus.
Nach dem riesigen Diebstahl von Kundendaten lenkt Sony den Verdacht auf die Hacker-Gruppe Anonymous. Die Angreifer hätten auf den Servern ein Dokument mit dem Titel Anonymous hinterlassen – die Botschaft: „Wir sind Legion“. Das berichtete Sony in einer Antwort auf Fragen von US-Abgeordneten. Die Hacker-Gruppe hatte bereits vor zehn Tagen eine Beteiligung an dem Einbruch zurückgewiesen. Sie schloss dabei jedoch nicht aus, dass einzelne Mitglieder der lose aufgebauten Vereinigung auf eigene Faust agiert haben könnten. Die Angreifer hatten sich Zugriff auf die Informationen von mehr als 100 Millionen Kunden von Sonys Online-Diensten verschafft. Möglicherweise sind darunter auch Informationen zu mehr als zwölf Millionen Kreditkarten.

Sony verwies in einem in der Nacht zum 5. Mai 2011 veröffentlichten Brief darauf, dass Anonymous schon vorher versucht habe, dem Konzern das Leben mit sogenannten DDOS-Attacken (Distributed Denial of Service) schwer zu machen. Bei diesen Angriffen werden Server mit einer Masse von Anfragen überflutet, bis sie in die Knie gehen. Die Anonymous-Gruppe war vor einigen Monaten mit DDOS-Attacken gegen große Unternehmen in die Schlagzeilen geraten. Damals griffen die Online-Aktivisten Finanzfirmen und Internetdienstleister an, die ihre Geschäftsbeziehungen zur Enthüllungsplattform Wikileaks aufgekündigt hatten.

Sony hatte sich den Zorn von Anonymous mit der Klage gegen einen Playstation-Hacker zugezogen. Der junge Mann, der schon Apples iPhone gehackt hatte, knackte den Schutzmechanismus der Konsole, sodass auf ihr kopierte und selbst gemachte Spiele laufen. Die Anleitung dazu veröffentlichte er im Internet. Nach der Klage einigten sich der Konzern und der Hacker außergerichtlich. Er musste versprechen, die Knack-Software nicht mehr zu vertreiben und schrieb daraufhin in einem Blog, er schließe sich einem Boykott von Sony-Produkten an.