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Die Große Reise
#43

@Sam-087:
*verstohlen umher blick*
Hier findest du alle meine bisher veröffentlichten Werke, von denen einige auch noch (ich betone noch) nicht hier sind!

Für alle anderen geht es hier weiter. D

Dn’end Legion

Vierter Zyklus, 85 Einheiten
(Allianz-Schlachtenkalender)
auf der Kommandobrücke des Sturmträgers
Religiöse Untersuchung

Auf der Brücke der Religiöse Untersuchung herrschte Entspannung. Eine seltene Angelegenheit.
Vergnügt und beruhigt zugleich betrachtete Schiffsmeister ’Novolee die Hologramm-Karte der Stadt. Die Arme gewohnt hinter dem Rücken verschränkt lief er auf den Punkt zu, der von jedem die Aufmerksamkeit auf sich zog. Die hüfthohe 4D-Projektion fühlte sich warm an und der Schiffsmeister betrachtete den winzigen Fleck auf der Brücke, der schon bald ausradiert werden wird.
Die Dn’end-Legion war soeben gestartet. Sie würde das Blatt des Krieges hier zum besseren wenden und der Allianz einen raschen Sieg schenken. Die Dn’end-Legion verlor nie.
Deren Anführer ’Vadumee wäre stolz auf sie, wenn er seine Sangheili jetzt sehen könnte, fand Onto. Zu schade nur, dass er sich momentan in der heiligen Stadt aufhielt.
Der Commander wäre Zeuge des größten Sieges der Legion gewesen. Der unbesiegten Legion.
’Novolee war nicht der einzige der das wusste. Jeder Sangheili, der schon einmal diese Legion im Einsatz gesehen hatte, konnte dies behaupten.

Die Granate flog schnell. Sehr schnell sogar. Es schien als würde sich dieses kleine Wunderwerk der Allianztechnik nicht von der umgebenen Luft abbremsen lassen. Sie hatte ihr Ziel. Kaum eine Sekunde verging, da berührte sie schon den nachtschwarzen Brustpanzer des Elitekriegers und zog sich fest.
Falls der Elite keine Zugkraft von drei Tonnen aufbringen könnte, dann war er hilflos verloren. Denn mit weniger Kraft war die Granate nicht dazu zu bewegen, sich von ihrem Opfer zu lösen.
Wie nicht anders zu erwarten hatte der Außerirdische nicht die notwendigen Vorraussetzungen zu dieser Meisterleistung und konnte nur noch einen wuterfüllten Fluch in der Sprache der Sangheili ausstoßen.
Ein blauer Blitz ließ das HUD des Master-Chiefs dazu veranlassen sich zu verdunkeln, damit der Chief nicht geblendet wurde.
Dem Eliten wurde ein rasches Ende bereitet.
Ein weiterer wurde von der Druckwelle erfasst und bekam einen Freiflug über mehrere Meter, die ihn gegen einen stehen gebliebenen LKW schleuderte.
Das Maschinengewehr des Spartaners heulte auf, als der Chief damit auf einen der herannahenden Eliten feuerte. Die Kugeln ließen das Energieschild des Feindes aufleuchten. Das war auch schon alles.
Im nächsten Augenblick musste der Chief einem todbringenden Hieb mit dem Partikelschwert ausweichen. Er ging zu Boden, stützte sich mit seinen Armen auf den Asphalt ab und trat mit aller Gewalt gegen das rechte Schienbein des Elitekriegers. Der Energieschild des Monstrums brach nun vollends zusammen.
Die Gelegenheit ausnutzend feuerte der Master-Chief den Rest seines Magazins in den Eliten. Die gehärteten Kugel durchstießen die Panzerung und zerfetzten Fleisch.
Er war der zweite Elite der zu Boden ging.
Die durchschlagsarme Maschinenpistole war leer. Der Rest der Meute kam brüllend angerannt. Es bleib keine Zeit mehr das BR55-Kampfgewehr aus der magnetischen Verankerung am Rücken zu nehmen.
Zugleich kam der entsetzende Gedanke wie ein Geistesblitz daher gefahren. Sein Kampfgewehr existierte längst nicht mehr. Es war von einer der Ghosts zu einer Pfütze flüssigen Metalls zusammen geschmolzen worden.
Der Spartaner fluchte über diese unglückliche Situation.
In Windeseile machte der Chief einen Satz nach vorn auf den eben getöteten Eliten zu. In Windeseile packte er sich das Schwert, das dieser fallen gelassen hatte.
Er aktivierte es und betrachtete die schneeweiß leuchtende Klinge, die zum Leben erwachte. Das Problem war nur, dass die anderen auch so eine Waffe besaßen. Ausnahmsweise konnte sich der Spartaner nicht auf seine Panzerung und die Schilde verlassen.
Würde er von einer anderen Klinge erwischt gäbe es kein entkommen. Sie würde durch ihn hindurch gleiten, wie wenn sie Papier schneiden würde.
Er hatte es schon einmal erlebt. Auf dem Allíanz-Flaggschiff Aufsteigende Gerechtigkeit hatte er ebenfalls die Ehre mit einem dieser schwarz gepanzerten Bestien gehabt. Es hatte auf der Kommandoebene stattgefunden. Nur knapp konnte er den Sieg erringen, indem er den Schwertkämpfer in eine Rettungskapsel drängte und ihn von Bord schoss.
Diese Krieger verdienten keine Unterschätzung.
Einer der Eliten war besonders nah. Keine drei Meter. Er fing an zu fluchen. Es klang eher an einem knurrenden Kojoten, den man die Eingeweide mit bloßen Händen herausriss, als nach einer Sprache.
"Ori’jaté dos Kann’doshii or’ilor", brüllte der Elite in seiner dunklen Sprache und holte zum Schlag aus. "Tiôn’jor!"
Gekonnt riss der Master-Chief das Schwert empor und parierte den Hieb. Schwer ausatmend wich er mehrere Schritte zurück. Der gegnerische Schlag war gewaltvoller als er angenommen hatte. Beinahe hätte dieser Schlag dem Chief sein eigenes Schwert längs in den Oberkörper gerammt.
Nun schlug der Chief zu und trieb den Eliten zurück. Die Luft war erfüllt von umhersurrenden Schwertern, die sie durchschnitten, als wäre sie nicht da. Ständig lag der widerwärtige Geruch von Ozon in der Luft.
Der Kampf zwischen dem Chief und dem Eliten glich mehr und mehr einem Fechtkampf voller Brutalität. Seine ganze Kraft einsetzend schmetterte der Spartaner seine Waffe gegen die des SpecOps-Eliten. Seine Bewegungen verschwammen und der nächste Schlag trennte dem Elitekämpfer den Arm ab.
Ein lauter Schmerzensschrei hallte durch die Luft. Die rechte Hand des Kriegers fiel samt Klinge zu Boden. Noch bevor die automatische Sicherung in der Waffe sich einschaltete, hatte der Chief sie schon in der Hand.
Er hielt die Arme über kreuz und rannte auf seinen Gegenüber zu. Wie im Zeitraffer war ein weiteres Leben auf der Brücke verloschen.
Die beiden Klingen glitten durch den Körper. Eine an der Hüfte, die andere in den Oberkörper. Eliten bettelten nie um Gnade. Und es wurde ihnen auch keine gewährt - das stand für alle Anwesenden fest, während ein in drei Teile geteilter Sangheili zu Boden sackte.
Wieder ein Schrei: "Tiôn’jor lba’ di’kut!"
Cortana war schneller als der Chief. "Sie kommen von beiden Seiten!", warnte sie ihn.
Noch im letzten Moment konnte der Chief seine Schwerter hochreißen. Gegen jedes schlug eine Plasmaklinge. Und so schien das Bild zu verharren. Keiner bewegte sich. Der Chief nicht. Er hielt weiterhin die Schwerter empor. Und auch die zwei Eliten nicht. Sie sorgten mit ihren Klingen dafür, dass der Chief seine nicht rühren konnte.
Zu Allem Überdruss packten sie mit ihrer freien Hand den Unterarm des Menschen. Sie waren so brutal, dass die Schildanzeige dadurch rapide absank.
Es war eine Pattsituation. Wenn er sich geschickt anstellte könnte er seine Schwerter befreien und einen Eliten töten - und der andere würde ihm sein Schwert in den Rücken rammen.
Erst dann verstand der Spartaner. Es war wie ein Bandenkrieg auf der Straße. Zwei halten das Opfer fest, während ein dritter auf es einprügelte.
Ein Elitekrieger außerhalb lachte. Er lief frontal auf den Chief zu. Das Partikelschwert im Anschlag. "Gar jaon’yc jetiise rá’ayl me’ven", knurrte dieser.
Toll. Die beiden Handlanger hielten die Schwerter da wo sie sie haben wollen und der Schläger macht aus dem Master-Chief Handgeschnetzeltes. Außer…
"Ramaanar!", schrie der SpecOps als er kaum anderthalb Meter vom Chief entfernt war. Darauf hatte John gewartet. Er spannte die Arme an, während der Elite lachend mit seinem Schwert ausholte. Der Asphalt wurde eingedrückt, als der Spartaner sich abstieß. Die zwei Eliten hielten ihn immer noch fest.
Den Schwung ausnutzend und die überraschten Laute der Elite überhörend winkelte er die Beine an. Als er hoch genug war streckte er sie und stieß den blutrünstigen Eliten vor sich mit aller Kraft von sich.
Die Kampfstiefel preschten gegen den Brustpanzer des Kriegers und er wurde zurückgeschleudert. Die Schilde flackerten auf und die Rüstung des Eliten barst. Das Gewicht von über einer Tonne konnten nicht einmal zwei Eliten tragen und so mussten sie ihren Erzfeind fallen lassen.
Der Master-Chief landete mit dem Rücken auf dem Straßenboden. Die beiden Klingen immer noch in den Händen haltend rollte er sich nach links und schnitt in einem Hieb durch beide Beine des neben ihm stehenden Elitekriegers.
Der Energieschild, der Panzer und der Körper an sich hatten dem nichts entgegen zu setzen. Blut strömend und brüllend stürzte der Elite zu Boden, als ihn wortwörtlich nichts mehr auf den Beinen hielt.
Der Chief schwang herum und blockte immer noch auf den Rücken liegend, den Schlag des anderen Eliten. Mit einem Schwert wehrte er ab, währen er ihm das andere in die Brust rammte und mit einem nicht minder schmerzhaften Schrei, wie dem des Vorgängers, belohnt wurde.
Zwei weitere Leichen lagen blutüberströmt am Straßenboden.
In einem Satz sprang der Master-Chief auf und sprintete zu den dritten Eliten vor, dem er eben noch einen saftigen Tritt verpasst hatte.
Noch ehe dieser sich benommen erheben konnte wurde ihm sein länglicher Kopf von den Schultern getrennt, und er sah nichts mehr.
Nur noch einer, dachte sich der Spartaner.
Dieser war auch schon schnell aus gemacht: Es war der Elite, den es gegen den Sattelauflieger geschleudert hatte. Er war durch die Rungen und Einstecklatten geprescht und wurde erst durch die Fracht gebremst.
Langsam umrundete er den Spartaner. Sein Energieschild schien durch den Flug einen Defekt bekommen zu haben. Ständig sprühte er Funken.
Der SpecOps-Elite schien das aber nicht zu registrieren. Dicke Speicheltropfen tropften von seinen Mandibeln. Sein Blick war pur auf John fixiert.
Den rechten Arm angespannt, hoffte John, dass der Elite nicht solch schnellen Reflexe hatte, wie so manch andere. In einer schnellen Bewegung schleuderte er das Partikelschwert wie eine Frisbeescheibe auf den Eliten zu, der sich keine fünf Meter entfernt aufhielt.
Das Schwert drehte sich im Flug um seine eigene Achse und lies es wie eine Scheibe auf purer Energie erscheinen. Der SpecOps machte keine Anstalten auszuweichen.
Im Gegenteil.
Er streckte den Arm aus und fing mit scheinbarer Leichtigkeit das Schwert aus der Luft. Triumphierend lies er nun seine beiden Plasmaschwerter in der Luft wirbeln.
Jetzt hatte dieser Tricktänzer ihm eine Lektion erteilt, musste sich der Chief eingestehen. Und dummerweise wusste der Master-Chief nicht, dass er soeben einen Eliten vor sich hatte, der einmal auf einem Scarab gedient hatte. Auf einem Scarab, der einem Commander namens Suma ’Sontomee gehörte…
Der letzte Elitekrieger, auf der Brücke schwang beide Schwerter so elegant, dass es schien, als ob er hinter einer Wand auf Energie stünde.
Langsam kam er näher.
Der Chief versuchte eine geeignete Schwachstelle auszumachen. Doch der Elite schien in seiner Energiekugel unantastbar zu sein. Und doch rührte sich der Master-Chief nicht vom Fleck. Das eigene Schwert fest im Griff.
Die Energiekugel sprang und öffnete im Flug seinen Rachen um den scheinbaren Dämon zu verschlingen.
Blitzende Zähne schlossen sich um ihn.

Wut, Ärger und Zorn waren drei Eigenschaften, die ein kommandierender Offizier nicht zeigen oder am besten besitzen sollte. Aber Schiffsmeister ’Novolee spürte eben genau dies. Und er machte sich keinen Hehl draus, diese Empfindungen zu unterdrücken.
In seinem Wutanfall brüllte er und zertrümmerte eine Konsole, die das Pech hatte sich vor dem Zeloten zu befinden. Wie konnte es nur möglich sein? Warum ist es ein Ding der schieren Unmöglichkeit diesen Dämon zu töten? Was hat der Master-Chief, das seine SpecOps-Eliten nicht hatten?
Im Handumdrehen hatte er sechs von sieben Kriegern niedergemetzelt, in kürzester Zeit als es ’Novolee brauchte diesen Gedanken zusammen zu fassen. Es spielte keine Rolle ob der letzte Erfolg haben würde.
Selbst daran zweifelte ’Novolee schon.
Der Rest der hiesigen Dn’end-Legion war über die Stadt verteilt. Es war nicht effektiv genug!
Ein Hunagok schwebte kreischend aus einer Ecke des überdimensionalen Raumes, auf die eben zerschmetterte Konsole zu. Er wollte sie reparieren - das war seine Natur. Die langen Tentakeln des schwebenden Wesens tasteten nach den Bruchstücken der Holo-Konsole und fügten einige Komponenten zusammen, die unbeschädigt geblieben waren.
Erneut begann der Hunagok zu fiepen, als er von ’Novolee an zwei der vier teilbaren Tentakeln gepackt und hochgerissen wurde. Das Feuer brannte immer noch in den Augen des Sangheilis. "Ich kann dich hier nicht gebrauchen, Y’berion!", knurrte er.
In einem Ruck beförderte er den Techniker Y’berion von der runden Plattform. Noch im Flug fing sich Y’berion wieder und zog sich in seine dunkle Ecke heraus, die Tentakel dicht an den Körper gedrückt.
Er kam nur deshalb wieder heraus, weil ein Steueraggregat zu blinken begann, um das er sich kümmern wollte. Auf dem Weg zu dem defekten Teil achtete er genau darauf nicht in die Reichweite des Zeloten zu gelangen.
Die Nurkas sahen ihn nur verwundert zu. Noch nie hatten sie miterlebt wie der Schiffsmeister so derart ausrasten konnte. Keiner traute sich vorzutreten und den Zeloten zu beruhigen. Es hätte sowieso niemand Erfolg gehabt, davon abgesehen.
Das Tor zur Brücke glitt in einem leisen Zischen auf und herein trat der Orakelmeister Parala ’Ahrmonro. Auf seinem Gesicht schien sich etwas wie Belustigung wiederzuspiegeln. ’Novolee hatte ihn noch nicht bemerkt, er war mit seiner Raserei be-schäftigt.
Der in seiner Ehre gekrängte Sangheili hielt inne, als er hinter sich ein Lachen vernahm. Wie ein Blitz fuhr er herum und blickte auf Bedauerns Berater hinab, der soeben das Podest in der Mitte der Kommandobrücke erklomm.
"Mein verehrter Onto", begann er leise und ruhig zu sprechen. "Soll das etwa ein Vorbild für Ihre Untergebenen sein? So viel Kriegserfahrung und doch seid Ihr in eurem Inneren noch derselbe junge Sangheili wie damals."
"Dieser Dämon hat soeben die unbesiegbare Dn’end-Legion geschlagen!", erboste sich ’Novolee. "Egal wie groß der Felsen war, den ich ihm in den Weg geworfen habe - er hat es immer geschafft in zu erklimmen."
Der Schiffsmeister hastete an dem Orakelmeister vorbei, als wäre dieser nur eine billige Steinstatue. Das Ziel des Zeloten war die gute alte Holokarte Mombasas. Er stützte beide Hände auf eine Konsole ab und starrte wütend auf die Brücke, auf der gerade der Mensch gegen ’Sontomees Schüler kämpfte.
"Ich zweifle bereits daran, dass es den Dämon töten würde, wenn ich all unsere Geschütze auf ihn abfeuern würde."
Parala ’Ahrmonro räusperte sich. Wie schon damals vor unzähligen Zyklen war ’Novolee die Art Sangheili gewesen, die immer die Kontrolle über die Dinge behalten wollte. "Was den Menschen angeht: Er wird nicht umsonst Dämon genannt. Ihr solltet Dankbar dafür sein, das er der letzte seiner Art ist. Nachdem der Erlöser auf Reach eingetroffen ist, lief unser Plan perfekt."
Onto wusste, dass der Orakelmeister ihn von hinten ansah. Trotzdem schenkte er ihm keinen Blick, sondern studierte wieterhin stur die Karte. Er mochte die Wahrheit über den Dämon einfach nicht akzeptieren.
"Und auch die Dn’end-Legion kann geschlagen werden", fuhr Parala seinen Monolog fort. Im Licht der Brücke wirkte er wie ein Lehrer, der einem ungenierten Knaben eine Lektion erteilen musste. "Genau dasselbe ist mit der Letzten Legion geschehen, die im Zeitalter des Zweifels das Schlachtengemälde der Allianz weitestgehend prägte.
Woran es euch mangelt ist es den Wald vor lauter Bäumen zu erkennen. Nach dieser Niederlage müsst Ihr euch über den Unterschied zwischen Unbesiegbarkeit und Unbesiegtheit im Klaren sein.
Manchmal genügt es nicht ein paar Regentropfen zur Erde fallen zu lassen. Sie alleine vermögen es nicht das Unreine hinfort zu waschen - eine Sintflut schon."
"Seras", sagte Onto.
"Ja, Exzellenz?", meldete sich der Nurka schüchtern.
"Schicken Sie alles was wir haben auf diese Brücke. Ich will so viele Ghosts und Banshees wie wir entbehren können dort haben. Und schicken Sie Wraith-Panzer und Bodentruppen zu dieser Theateranlage da hinten." ’Novolee zeigte dem Nurka die Stellen auf der Karte. "Ich will dass dort alles Menschliche aufgerieben wird."
Seras ’Victomee blickte deinen Vorgesetzten fragend an. "An wieviele Einheiten hatten Sie gedacht, Exzellenz?"
"Alle", gab ’Novolee gelassen zurück. Er hatte sich mittlerweile wieder einigermaßen beruhigt. "Räumen Sie den Hangar leer, wenn es sein muss. Unter keinen Umständen darf der Dämon sein teuflisches Werk vollenden!"
Seras tat wie ihm geheißen, während Parala ’Ahrmonro weiterhin im Hintergrund stand und schweigend zusah. Onto suchte die Stadtkarte ab. Was er auch immer suchte - er schien es nicht zu finden.
Der Nurka blickte zu den anderen Elite-Piloten im Raum. Doch diese schienen genauso konfus wie er. "Äh, Exzellenz? Suchen Sie etwas Bestimmtes?"
Der Zelot blickte nicht von der sechs Quadratmeter großen Karte auf. "Wir hatten doch zwei Scarabs im Einsatz…"
"Einen Moment Exzellenz", gab einer der Nurkas von sich. "Ich markiere deren Position rot." Der Elite betätigte einige Programme an seinem Arbeitsplatz und prompt färbten sich zwei Figuren auf der blau leuchtenden Karte blutrot.
Den einen hatte ’Novolee schnell ausgemacht, er befand sich ziemlich in der Nähe. Es handelte sich um den Scarab der Verwüstung. Onto blickte auf.
"Was hat das zu bedeuten?", rief er wütend.
Der Nurka Seras trat neben ihn und folgte seinem Blick. Er erschrak. Der Scarab des Unheils war auf eine breite Häuserreihe in Sektor 32 gestürzt. Warum hatte es vorher niemand bemerkt und warum kam keine Meldung von Suma ’Sontomee über diesen Vorfall? Es kann sich erst vor kurzem abgespielt haben.
Dann stieg eine kleine Figur von der 4D-Karte auf. Es war ein Fluggerät der Menschen. Wie eine Fliege schwirrte es über die Karte auf die menschliche Fregatte Typ A-9 zu. "Mistkerle!", fluchte der Schiffsmeister.
"Soll ich Banshees hinterher schicken?", fragte der Nurka.
’Novolee winkte ab. "Das wird nicht nötig sein. Letzten Endes werden sie den morgigen Tag sowieso nicht erleben. Wir richten zuerst unser Augenmerk auf den Dämon."
Viele kleine Punkte lösten sich von dem Abbild der Religiöse Untersuchung. Die Truppen starteten. Tief in seinem Inneren lachte ’Novolee finster. Dieses Mal würde der Dämon sich nicht aus der Schlinge winden können. Und - das musste sich Onto eingestehen - er war sich sicher eine Art Lächeln auf ’Ahrmonros Gesicht erhascht zu haben.
Nun endlich hatte er ein starkes Gefühl im Rücken. Auch wenn es ihm insgeheim davor graute sich wegen der Dn’end-Legion zu verantworten. Sie waren eben allesamt SpecOps. Und ihr Anführer sah es nicht gern, wenn man sie als Kanonenfutter verwendete.
Aber dennoch stand ’Novolee in enger Freundschaft mit dem Anführer der Elite-Einheit aller SpecOps: Rtas ’Vadumee*. Er war unter anderem mit seinem Neffen Noir ’Xintumee verwandt. Aber würde die jahrelange Freundschaft etwas ändern? Rtas wird mir den Kopf abreisen, gestand er sich scherzhaft ein.
"Um zum Thema zurück zu kehren, Schiffsmeister", erwähnte ’Ahrmonro nun nach seinem langen geduldigen Schweigen. "Ich bin nicht grundlos hierher gekommen." Wie es zu erwarten war, erntete er die Blicke der gesamten Schiffscrew, als hätte er gerade einen Spartaner mit bloßen Händen nieder gerungen.
"Die Hunagok sind mit ihrer Arbeit bald fertig. Die haben die Koordinaten Halos von mehreren Milliarden auf wenige Hundert eingegrenzt. Die Entschlüsselung des Artefakts steht uns kurz bevor. Ich empfehle Ihnen Ihre Truppen abzuziehen, damit wir den heiligen Pfad beschreiten können.
Bedauern wäre es mit Sicherheit egal wenn die Soldaten zurück gelassen werden und wenn er die korrekten Daten hat wird er den sofortigen Sprung anordnen, deshalb dachte ich es wäre besser Sie rechtzeitig zu instruieren."
"Ich danke Euch", sagte Onto. "Die Große Reise wird endlich beginnen und keiner meiner Sangheili wird zurückgelassen, damit er dieses Ereignis verpasst!"
"Ich wusste wir verstehen uns", sinnierte Parala, als er die Brücke auf demselben Weg wie er gekommen war wieder verließ. Kaum einen Augenblick später war es auf der Brücke so still wie auf einem ausgedörrten Schlachtfeld.
Immer noch stand der Nurka neben dem Zeloten. "Ordnen Sie den Rückzug aus den äußeren Systemen an", befahl der Schiffsmeister. "Alles was sich in unmittelbarer Nähe aufhält bleibt unverändert!"
"Natürlich, Schiffsmeister", antwortete Seras, doch ’Novolee hörte ihm schon gar nicht mehr zu. Er war wieder auf die Karte fixiert. Dies war sein Schlachtfeld. Die war er es, der die Fäden zog - mitten in der Ursprungswelt der Menschen.
Und diesen Triumph wollte er in vollen Zügen auskosten.

Es piepte.
"Nicht schon wieder", stöhnte der Ultra-Commander ’Dojadee. Den ganzen Tag ging das schon so. Dieser verfluchte Nurka meldete sich rund um die Uhr bei ihnen. Dauern fragte er nach dem Status oder dergleichen. Ab und zu hatte er auch einmal etwas Erwähnenswertes parat. Aber nur ab und zu.
Es schien so, als könne der Scarab der Verwüstung keinen Schritt machen, ohne dass dieser Pilot ihm hinterher starrte. Er war eine Plage.
Erst vor vielleicht zwanzig Einheiten hatte er sich bei ihm beschwert, weil ’Dojadee damit beschäftigt gewesen war, ein paar Menschen-Häuser einzuäschern. Er sollte sich ,auf die Infanterie der Numuih konzentrieren‘, hatte der Nurka gesagt.
Wie hält das nur der Schiffsmeister nur mit so einer Pfeife aus?, fragte sich der Commander.
Der braune Panzer der Nurkas besaß doch generell keinen Energieschild, oder? Commander ’Dojadee würde dies nur zu gern mit beiden Fäusten herausfinden.
Aber er verstand sich auch auf dem verbalen Wege.
"Machen Sie weiter", befahl er einem seiner Goloka-Kollegen.
Dieser nickte entgegenkommend und übernahm guter Stimmung die Geschützkontrolle. Wenigstens hier herrscht ein gutes Klima, gestand sich der Commander ein. Die Stimmung war immer gut, wenn der Sieg nahte.
Er ging an die kleine unaufhörlich piepende Kommunikationskonsole zu, die ihn so sehr interessierte, wie der Frieden mit den Menschen.
Er aktivierte einige Symbole und der Nurka erschien vor ihm auf dem spärlich beleuchteten Projektor, der sich zusammen mit der restlichen Einrichtung im düsteren Rumpf des Kampfläufers befand.
"Was für Belanglosigkeiten haben Sie denn dieses Mal, Pilot ’Victomee?"
"Nun, wir…"
"Jedes Mal, wenn Sie mit mir reden kommt doch nur Stuss und sinnloses Gebrabbel aus Ihrem Maul!", brüllte ’Dojadee. Augenblicklich war es still im Inneren des Scarab. Alle wollten miterleben, was ihr Commander zu sagen hatte.
"Für wie bescheuert halten Sie mich?", fuhr der Sangheili fort. "Glaubt ihr jämmerlichen Nurkas etwa, dass ich nicht meine Arbeit machen kann? Hä?"
"Jetzt lassen Sie mich doch…"
"Was soll ich? Dir irgendein unterwerferisches Gerede andrehen? Ich schwöre, wenn du Wurm jetzt hier stündest, würde ich keine Sekunde zögern dich zu liquidieren!"
Der Nurka verdrehte nur die Augen. Er wollte erneut einen Versuch ansetzen zu Wort zu kommen, aber ’Dojadee schien in der Hinsicht schneller als eine Yanme’e im Vakuum zu sein. "Für wie inkompetent halten Sie mich eigentlich?"
Ehe er eine Antwort erhalten konnte trat der Nurka aus dem Bild. Na also. So wird es gemacht, glaubt ein Neuling mir Befehle erteilen zu können. Wo kämen wir da denn hin?
Er wollte die Übertragung schon abbrechen als eine neue Gestalt im Hologramm auftauchte.
"Offenbar hält er Sie für inkompetent genug, meine direkten Befehle zu verweigern", sagte Onto ’Novolee, "und ehrlich gesagt. Ich bin da ganz seiner Meinung."
Commander ’Dojadee war völlig perplex auf einmal. "Schiffsmeister… ich…", begann er.
"Wenn das noch einmal vorkommt, dann komme ich persönlich runter und reise Ihnen Ihre Arroganz mit bloßen Klauen aus dem Leib!", brüllte ’Novolee. "Und jetzt sehen Sie zu, dass Sie zur Religiösen Untersuchung zurückkehren, das ist ein Befehl! Und noch etwas: Wenn jemand mit Ihrem Rang weiterhin so undiszipliniert ist, bitte. Wenn Sie herausfinden wollten wer von uns beiden am längeren Hebel sitzt, gern!"
Es summte kurz, dann verschwand der gereizte Zelot wieder. Die Grunts wirkten wie versteinert. Sie trauten sich noch nicht einmal zu bewegen, um auf das Dach des Scarabs zu laufen, wo sie sich momentan sicherer fühlten als in dieser Schlangengrube. Aber die Angst war wieder einmal größer.
Wider erwarten fing plötzlich ’Dojadee an zu lachen. Und mit ihm stimmten die Sangheilikrieger ein und sie hörten damit nicht auf, nein, nein, sie wurden immer lauter.
Der Goloka, der den Scarab steuerte, fing sich als erstes wieder. "Also ehrlich, Commander. Flottenärsche passen nun wirklich nicht zu uns", lachte er.
"Ja, da hast du Recht", gab ’Dojadee amüsiert zu. "Komm, lass uns Häuptling Langer Hebel nicht warten. Kehren wir zu Schiff zurück!"

Waren es Scheiben oder zwei Klingen, die da durch die Luft surrten?
Alles verschwamm so derart, dass man den Unterschied gar nicht wahrnahm. Ein weiteres Mal war der Master-Chief dankbar für seine genetische Verbesserung und seiner schnellen Reflexe. Andernfalls wäre es ihm wahrscheinlich nicht möglich sich gegen diesen blutrünstigen Elitekrieger zu behaupten.
Es versetzte den Schattenkrieger der Allianz in eine Art Ekstase endlichen einen ebenbürtigen Gegner gefunden zu haben. Mit seinen zwei Schwertern hieb er so fest zu, als wolle er damit einen ganzen Wald abholzen.
Der Chief parierte die Schläge so gut er konnte. Weiter nach hinten zurückweichend überlegte er sich einen Plan, wie der diesem Attentäter in die Knie zwingen konnte. Mit seinen Schwertkünsten jedenfalls nicht.
Aber man musste seinen Feind nicht durch kriegerisches Können überzeugen. Man musste sich auf die Umgebung einstellen können um einen Krieg zu gewinnen. Man musste die Umgebung zu seinen Vorteil ausnutzen.
Schon die Samurai-Krieger Japans hatten diese Taktik vor Tausenden von Jahren verwendet. Sie wollten einen feindlichen Palast einnehmen - dem Chief fiel der Name nicht mehr ein - war auch gleichgültig war. Die Samurai hatten den sich in der Nähe befindlichen Fluss umgeleitet und somit die Burg geflutet. Als dessen Krieger schließlich nur noch schwimmend vorrankamen stürmten die Samurai mit notdürftigen Booten die Burg und gewannen die Schlacht Dank ihrer Taktiken.
Einen weiteren Hieb des SpecOps ausweichend, stolperte der Spartaner beinahe über eine der Leichen, die das vorherige Gemetzel hinterlassen hatte. Etwas Derartiges wie das der Samurai konnte der Chief hier natürlich nicht durchführen. Aber es beruhte dennoch auf demselben Grundprinzip.
Nutze nicht nur deine Waffen.
Nutze deinen Kopf!
Lachend hob der Elite beide Klingen gleichzeitig in die Höhe und ließ sie herab sausen. Nicht einen Gedanken an einen Konter verschwendend, ließ sich der Spartaner nach hinten fallen und kam auf Widerstand.
Sein Schwertgriff entglitt ihm aus den Fingern und trieb davon. Die Klinge deaktivierte sich und der Griff schlittete über den trockenen Asphaltboden davon.
Er rollte sich zur Seite um dennoch den Schwertern zu entkommen. Am Boden angekommen sah er neben sich zwei große Reifen. Im Sprung musste er gegen den LKW geprallt sein, in den dieser Elite gestürzt war.
"Oritsir", fluchte der Sangheili über ihm. Seine Schwerter waren in das Fahrgestell des LKWs gerast und schienen sich dort in sich zu verkeilen.
Noch im selben Moment, als der Fluch das geifernde Maul des Eliten verlassen hatte, wirbelte der Chief auf dem Boden herum und schlug seinen rechten Stiefel gegen das Schienbein des Feindes.
Die Wucht des Tritts aus der gepanzerten Gestalt ließ seinen Widersacher zusammenfahren und das Gleichgewicht verlieren. Geschwind sprang der Master-Chief auf und zückte sein Kampf¬messer.
Die Partikelschwerter schalteten sich ab, als ihr Besitzer sie nicht mehr führte. Ihm gegenüberstehend setzte der Spartaner seine geballte Kraft und Energie in diesen einen Schlag. Seine Faust traf den Eliten an den Brustpanzer. Ein leuchtendes Netz schloss sich um den Sangheili, als dieser benommen von dem Schlag zurücktaumelte. Dann fiel sein Energieschild gänzlich zusammen.
Der Chief stieß das Kampfmesser nach vorn, direkt auf den Magen des Eliten zu. Auf halben Weg packte der Elitekrieger das Handgelenk des Chiefs und hielt das Messer auf.
Selbst durch die Panzerung hindurch spürte der Spartaner den Druck des Griffs.
Zu seiner Überraschung tat der Elite genau das, womit der Master-Chief nicht gerechnet hatte. Er wich zurück und zog den Chief unwillkürlich mit sich. Es glich eher einem starken Ruck der den Griff des Chiefs auf sein Messer verstärken lies.
Erschöpft versuchte der mit seiner freien Hand seine Pistole zu erreichen, der er immer noch mit sich trug. An seinem linken Oberschenkel wurde die Waffe durch ein ähnlich magnetisches System, wie dem auf seinen Rücken, an Ort und Stelle gehalten.
Dem Elite schien das nicht zu kümmern.
Mit einem Satz war dieser an seinem Ziel und lies sich fallen. Die Pistole packend und auf den Arm des Eliten zielend feuerte der Chief das halbe Magazin in seinen Feind.
Der SpecOps-Krieger gab noch nicht einmal einen Laut von sich. Doch der unterdrückte Schmerz veranlasste ihn trotzdem dazu seinen Griff zu lockern.
Adrenalin floss wie wild durch beide Körper. Der Stoff er den Geist und die Muskeln zu Höchstleistungen anspornte.
Wieder begann der Elitekrieger zu lachen. Der Chief war ganz konfus - bis er den Hintergrund bemerkte.
Eine weiße Klinge aus purem Plasma erwachte zu Leben. Die Waffe, welche sich in der eisernen Hand des Eliten befand, gehörte einen der gefallenen Krieger am Boden. Wie ein Blitz der sich auf die Erde zubewegte, stach die Klinge aus heißer Energie auf den Menschen zu.
Ruckartig rollte sich der Chief zur Seite. Die Temperaturanzeige seines Anzugs schnellte sprunghaft in die Höhe. Die knisternde Energieklinge streifte seine Panzerung und ließ den Schutzschild wie eine Seifenblase verpuffen.
Es wurde fast unerträglich heiß. Schweiß rann über seinen Körper und er musste sich anstrengen die Klinge nicht aus den Augen zu verlieren.
Einen Kampf aus dieser Nähe zu riskieren war schierer Wahnwitz. Aber der Chief war schon viel zu nah dran, um jetzt noch wegzukommen. Zumindest an einem Stück.
Sein Arm schnellte nach vorn, ließ das Messer im Flug fallen und packte den Schwertarm des Angreifers.
Noch im selben Moment blickte der Elite in die Mündung der Pistole. Fluchend schnellte der Elite mit seiner eigenen freien Hand zu der Waffe und griff den Arm des Chiefs und ließ den ersten Schuss daneben gehen.
Nun hielt jeder der beiden Kämpfer die Hand des Feindes unter Kontrolle. Was am Boden liegend durchaus zum Problem werden konnte.
Brüllend rollte sich der Sangheili auf und befand sich über dem Chief. Dieser wehrte sich gegen den Versuch des Eliten seine Pistole wegzudrücken sowie die Klinge näher kommen zu lassen.
Es kostete seine ganze Kraft. Er war sich darüber im Klaren, das das Schwert ihn mühelos durchtrenne könnte. Seine Rüstung war keinesfalls stark genug gegen so etwas anzukommen.
Und der Elite schien es zu wissen. Er verzerrte seine Mandibel, was wohl einem Grinsen gleichkam.
Dicke Sabberperlen tropften aus seinem Maul auf das Visier des Chiefs. Sie funkelten im Sonnenlicht, ehe das heiße Plasma sie wieder verdampfen lies.
Eine schon fast überdimensionale Explosion hallte über die Brücke hinweg und ließ die Augen beider sich weiten. Es hörte sich an, als ob ein Hochhaus abgerissen wurde - mithilfe von mehreren Zentnern C4-Sprengstoff.
Riesige Geröllmassen schossen ins Wasser hinab, gefolgt von einem platschenden Geräusch eines großen Tieres.
In der Hoffnung, dass der Elite abgelenkt war stemmte sich der Chief gegen den Druck des Eliten, den er mit seinem Schwertarm ausübte.
Nicht im Geringsten schien dieser von seinem Willen abgebracht worden zu sein. Mit aller Kraft versuchte er die Schneide näher an den Hals des Master-Chiefs zu bekommen.
Schließlich war ein dröhnendes Rumoren zu hören. Es wurde gefolgt von einem Getöse, welches das Wasser unter der Brücke hervorbrachte.
Augenblicklich schoss eine gigantische Silhouette über den Rand der Autobahnbrücke. Seine nasse Oberfläche glitzerte im Sonnenlicht und ließ den Scarab noch furchteinflößender erscheinen als er ohnehin schon war.
Er schien nicht daran zu denken mit dem Wachsen aufzuhören. Immer weiter erhob sich der Kampfläufer in die luftige Höhe.
Die Maschine ging in die Schräge und setzte den ersten Fuß auf den Asphalt der Brücke.
Der Boden vibrierte stark, als er unter dem Aufprall des insektenartigen Beines erschüttert wurde.
Der SpecOps-Krieger blickte kurz abwegig auf, als auch der Rest des Scarabs auf die Brücke kletterte. Der massige Leib der Kreatur verdunkelte buchstäblich die Sonne. Unmengen von Wasser schossen über die Wandung des Scarabs und platschten zu Boden.
Wobei platschen untertrieben war. Es war als ob jemand den Stöpsel aus einem Walfangbecken zog und sich direkt vor die Öffnung stellte.
Eine Welle aus kalten Nass ergoss sich über das kämpfende Paar. Eine Dunstwolke stieg auf, während das Partikelschwert das Wasser zum Kochen brachte. Die Umrisse des Eliten verschwammen vor den Augen des Chiefs.
Kochender Dampf umhüllte sie.
Die Beine halbwegs angewinkelt, nutzte der Chief die Ablenkung, die der Scarab freudiger weise ermöglicht hatte und stieß mit letzter Kraft seine Kampfstiefel gegen seinen Kontrahenten. Die Griffe lösten sich und der Elite wurde fortgeschleudert.
Noch auf dem Rücken liegend sprang der Master-Chief auf und richtete seine Pistole auf den Feind.
Dieser sprang zur Seite, um nicht von einem der Scarab-Füße zermalmt zu werden, die die gebogene Brücke hinaufliefen. Ungeachtet dessen was sich darunter abspielte.
Ein einziger Schuss fiel, dann herrschte Stille. Nur der sich fortbewegende Scarab war noch zu hören. Aber auch er wurde mit wachsender Entfernung leiser.
Zu den Füßen des Chiefs lag er. Der SpecOps-Krieger der ihm beinahe das Leben gekostet hätte. Die Leiche lag auf dem Rücken.
Purpurnes Blut floss in einer dickflüssigen Strömung aus seinem hals auf die Straße und vermengte sich mit dem Wasser, das der Scarab zurück gelassen hatte.
Rauch stieg aus dem Lauf seiner Pistole auf, die er immer noch auf den Elitekämpfer gerichtet hatte. Dieser hatte den taktischen Vorteil besessen. Der Elite war ausgeruht auf dem Kreuzer gewesen und musste nur darauf warten, dass der Master-Chief in Reichweite war.
Plötzlich regte sich die vermeidliche Leiche. Sie hatte das aktivierte Schwert immer noch in der Hand gehalten. Der Elite brüllte krächzend und schwang hilflos das Energieschwert in Richtung Chief. Ohne zu Zögern zog dieser den Stecher seiner Waffe durch und der Elite verstummte für immer.
Sein Schwert lag noch am Boden.
Vorsichtig hob es der Chief auf. Er starrte auf die Metallüberreste in seiner Hand. Diese Art Waffe war es gewesen, die all das hier in Gang gesetzt hatte. Wütend holte der Spartaner aus und warf die Allianz-Waffe über die Mauer der Brücke.
Sekunden später hörte er das befriedigende Geräusch eines Gegenstands, der ins Wasser fiel.
Um ihn herum lagen sieben Leichen. Es waren alles Elitekrieger gewesen. Einige waren kaum wieder zu erkennen.
Das Wasser, welches aus dem Scarab geflossen war vermischte sich mit dem Blut der Krieger. Dazu noch das glänzende Lichtspiel der Nachmittagssonne lies es noch widerwärtiger aussehen.
Wozu das alles nur?
Es war schrecklich soviel Tod und Leid sähen zu müssen. Aber dazu war er - John 117 - schließlich ausgebildet worden. Seit er sich erinner konnte, war er ein Soldat gewesen. An seine kurze Kindheit, an dem Leben vor dem UNSC konnte er sich kaum noch erinnern. Es kam ihm mehr und mehr wie ein lang zurückliegender Traum vor, als die pure Realität.
Damals war er sechs Jahre alt gewesen - dazu auserkoren einer der besten zu werden.
Ausschließlich zu diesem Zweck. Die Menschheit und das UNSC zu beschützen. Gegen einen Feind, der nur wegen seines religiösen Fanatismus ihren Tod wollte.
Der Chief war sich entschlossen all das Blutvergießen zu beenden. Damit die Menschen, für die er kämpfte endlich ihren Frieden zurückerlangen würden, der ihnen so viele Jahre verwehrt geblieben war.
Die Propheten werden dafür bezahlen, was sie seinem Volk antaten. Und wenn es das letzte ist, was der Master-Chief in seinem Leben tun würde.
Er nahm sein blutverschmiertes Gewehr vom Boden auf und lief die Hochgeschwindigkeitsstraße entlang. Hoch oben über der Stadt konnte er schon den Sturmträger Bedauerns sehen.
Dies war sein Ziel. Komme was wolle!


* Der Sangheili Rtas ’Vadumee ist (wie Major Silva es den ODSTs war) der Kommandant und Oberbefehlshaber der SpecOps


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Bald folgt nun auch Kapitel 9: "Dunkle Geheimnisse"! Smile

Oya, Mando'ade. Mhi cuyir kandosii par haar akaanir. K'oyacyi!
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Die Große Reise - von John der Große - 25.04.2010, 19:26

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