29.04.2010, 19:49
Oh, die Flood dauert noch ein bisschen 
Aber mit dem MBK-Geschütz kann ich dienen!
(Das Kapitel ist noch nicht komplett. Damit es nicht zuviel auf einmal wird sende ich die anderen beiden Teile des Kapitels ... etwas später
)
Kontakt!", schrie Privat Collins. "Sie kommen durch den Aufzug." Collins feuerte auf die Feinde, die aus dem Aufzug drangen. Warum mussten nur ausgerechnet hier Feinde auftauchen? Hier, im Feuerkontrollzentrum.
Es war ein lang gezogener Raum, an dessen Ende sich ein Fenster befand, wodurch man den besten Blick auf das All und die Erde bekam. In der Mittelsektion des Feuerkontrollzentrums waren mehrere Maschinen, die unter anderem die MAB-Kanone steuerten. Sie boten eine Vielzahl an Versteckmöglichkeiten.
Collins wich weiter zurück, als er und seine Kumpanen auf die Eliten feuerten, die aus dem Aufzug stoben. Noch achtete niemand auf ihn.
Ein Marine wurde von einem weißen Eliten in die Enge getrieben. Der Elite schlug brutal mit seinem Plasmagewehr auf den Helm des Menschen ein. Unter der Wucht des Schlages knickte der Kopf im grotesken Winkel um.
Ein weiterer Marine wurde von einer Plasmagranate getroffen. Sie heftete sich an seinen Brustpanzer und explodierte drei Sekunden später.
Geschockt über die Ereignisse wich Collins (der sich immer weiter zurückgezogen hatte) in die hinterste Ecke der Mittelsektion. Er hielt seine SMG fest in der Hand und versteckte sich zitternd hinter einer Wand. Die Eliten hatten ihn in ihrem Tötungsrausch wahrscheinlich nicht mitbekommen.
Was sollte er nur tun? Nie im Leben würde er aus seinem Versteck kommen und gegen die Elitekrieger kämpfen. Niemand gewann gegen die Elite! Er würde einfach hier die Zeit absitzen und auf Verstärkung warten.
Aber was wenn keine Verstärkung kommt? Er beschloss mittels seines Helmfunkgerätes den Kommandostand anzufunken.
Er hoffte dass die Eliten nichts von seiner Anwesenheit gemerkt hatten.
Hier finden sie mich nicht, dachte er. Sein ganzer Körper zitterte. Hier muss ich einfach sicher sein.
"Los, Beeilung! Wir haben nicht viel Zeit." Der Commander wies auf die Plasmabombe. "Bringt sie zum Ende des Raums."
Die Unggoys und Sangheili hoben gemeinsam die drei Meter lange und über eine Tonne schwere Plasmabombe an und schleppten sie ächzend aus dem Aufzug.
In wenigen Einheiten würde die Bombe detonieren und die Menschenstation vernichten. Doch sie würden bleiben und die Bombe bewachen. Egal was auch passiert.
Selbst wenn sie die Bombe abschalten wollten, wäre dies unmöglich. Die Allianz-Techniker haben sie entwickelt, konstruiert und eingestellt. Niemand sonst hatte das nötige Knowhow die Bombe zu bedienen.
Und niemand würde sie aufhalten können...
Die Zeit läuft: 15:06 ...
Die Schleuse öffnete sich und zeigt das kalte Weltall. Wenn der Chief abspringen würde, dann lägen rund acht Meter zwischen ihm und dem nächsten Boden unter den Füßen. Die Schleuse war eine Andockstation für kleine Schiffe, wie die In Amber Clad es beispielsweise war, und befand sich deshalb in luftiger Höhe.
Auf der rechten Seite, von wo aus die Schiffe zum andocken kamen, fiel die Wand steil ab und man konnte bis zur Erde hinunter sehen. Würde der Chief seinen Sprung falsch anlegen, dann wäre das wohl sein letzter Fehler.
Er wollte gerade durch das Außenschott treten, als plötzlich vor ihm zwei Kreaturen auftauchten.
Es waren zwei Ranger. Elitekrieger, die mit einem Raumanzug ausgestatten waren. Dank dieses Anzugs ist es einem Ranger möglich auch außerhalb der sicheren Atmosphäre zu überleben. Zudem trugen sie noch einen Jetpack auf dem Rücken, einen Düsenantrieb, der es ihnen erlaubte zu fliegen.
Die Ranger eröffneten mit ihren Plasmagewehren das Feuer. Der Chief tat es ihnen gleich und zog zweimal den Abzug seines Schrotgewehres durch. Gerade rechtzeitig als seine Schilde ausfielen und er zurückwich.
Die erste Ladung Schrot durchdrang den Schutzschild des linken Eliten und durchbohrte des Oberkörper. Schreiend wurde der Elitekrieger zurückgeschleudert und dunkles, lilanes Blut drang aus den Wunden. Sofort gefror es im eiskalten Vakuum. Es sah aus als wäre die Brüst des Eliten voller zugefrorener Geysire aus Blut. Schließlich starb er an den Folgen des Unterdrucks, der auf seinen Körper wirkte.
Sein Körper trieb ab und verschwand in der tödlichen Welt des Vakuums.
Bei dem zweiten Ranger ging der Schuss daneben. Der Außer-irdische duckte sich in der Schwerelosigkeit, die ihn sein Flug-gerät verlieh, unter den dutzenden Schrotpatronen hinweg und packte den Chief am Bein. Ehe dieser reagieren konnte, war er auch schon in der Luft. Der Elitekrieger wollte ihn in die Tiefen des Alls zerren. John würde denselben Tod finden wie James … damals im Orbit von Reach … James starb einen grausamen Tod im All.
Nein! Nicht mit mir!, dachte John, wild entschlossen den Eliten zu töten. Noch bevor der Elite ihn vollends aus der Schleuse ziehen konnte, packte der Chief den Türrahmen und zog sich zurück. Die geringe Gravitation und die damit verbundene Gewichtslosigkeit kamen ihm damit zugute.
Der Master-Chief schwebte zurück in Richtung Schleuse. Mit seinem freien Bein holte er aus und trat dem Eliten brutal ins Gesicht. Der stahlharte Griff des Feindes lockerte sich jedoch kein wenig - aber das war auch nicht nötig. Der Chief schwenkte das Gewehr herum und schoss blindlings auf den Elitekrieger ein. Die Kugeln drangen durch den Energieschild und trafen den Jetpack am Rücken. Funken sprühten und erloschen sofort wieder. Eine blauweiße Wolke entstand an dem Treibstofftank und der Raketenrucksack löste sich in seine Einzelteile auf. Trudelnd geriet er außer Kontrolle und jagte den verwundeten Eliten in die Tiefen des Alls hinaus.
Das Letzte was der Chief von ihm sah waren die entsetzten Augen des Monsters, als es in den unendlichen Weiten des Universums verschwand.
Der Master-Chief schob zwei neue Patronen in sein Schrotgewehr und sprang aus der Andockschleuse hinaus. Er segelte durch das Vakuum hinunter auf die Oberfläche der Station. Er kam sicher unten auf dem Boden an. Da sich der Chief immer noch auf der Station aufhielt, herrschte hier ebenfalls noch genug Schwerkraft für einen sicheren Sprung in die Tiefe - aber sie war viel geringer als sonst.
Er drehte sich auf "fünf Uhr" um und erblickte neben den vielen Containern den Eingang zur Verladehalle. Er lief darauf zu und war, aufgrund der niedrigen Scherkraft, noch schneller als sonst.
Auf halber Strecke erkannte der Master-Chief einen roten Fleck auf dem Radar. Er drehte sich mit erhobener Waffe um, fand aber nichts. Kurz vor dem Schott wurde er angegriffen. Der Master-Chief blickte sich um und sah einen Ranger über sich. Es kam ja nicht oft vor, dass der Feind über einen lautlos dahin schwebte. Der Ranger feuerte gleich mit zwei Plasmagewehren auf den Spartaner. Er erwiderte das Feuer und wich gleichzeitig zurück. Der Elite war ein guter Schütze. Beinahe zu gut. Der Alarm dröhnte, als der Schild sich aufgelöst hatte. Der Chief sprang in die Schleuse und sie schloss sich sofort. Der Elitekämpfer befand sich zwar noch draußen, aber man konnte sich ihm noch später widmen - die Bombe hatte Vorrang. Und ewig würde die Luft des Eliten sowieso nicht reichen.
Das Schott versiegelte sich und der kleine Raum wurde mit Luft geflutet. Der Spartaner ging durch die nächste Tür und fand einen blutverschmierten Boden, sowie einen toten ODST-Soldaten vor. Er suchte nach der Hundemarke des Mannes, fand aber keine. Jemand muss sie schon, wie auch schon bei einigen zuvor, mitgenommen haben.
Der Spartaner entsicherte seine SMGs und betrat die Verladehalle von Station Kairo. Er ahnte ja nicht einmal, dass der Countdown der Bombe sich immer weiter dem Ende neigte.
11:42 ...
Auf den Kontrolltafeln, sowie auf den Hologrammen erkannte man, wie sich die Flotte des UNSC - der Menschen - in Bewegung setzte. Sie gingen zum Angriff über.
"Exzellenz, die Menschen bewegen sich auf unsere Position zu." Schiffsmeister ’Novolee betrat die runde Plattform, auf der sich auch Bedauern aufhielt. "Offenbar haben sie erkannt, dass es besser ist sofort anzugreifen."
Bedauern blickte nüchtern zu ’Novolee herab. "Schiffsmeister, ich sehe selbst was die Menschen tun." Er blickte ’Novolee streng an. "Und wenn Sie nicht wollen, dass ich Sie bestrafen lasse", er zeigte auf seine zehn Protektoren, die auf der Brücke standen, "dann unterlassen Sie Ihren Sarkasmus!"
"Verzeiht Exzellenz", sagte der Zelot untergeben und widmete seine Aufmerksamkeit den Hologrammen, die die Menschenflotte anzeigte. "Ehrenwerter Prophet, der Feind sendet seine Jäger aus. Ich schlage vor, dass wir ..."
Bedauern hob die Hand und ’Novolee verstummte. "Die Kreuzer sollen die Menschen angreifen. Zusätzlich werden sie ihre Seraph-Jäger aussenden, damit die Menschen nicht allzu schnell die Überhand gewinnen."
"Alle Seraph-Jäger, Exzellenz?", fragte ’Novolee.
"Nein", sagte Bedauern ruhig. "Einhundert werden genügen."
"Wie Ihr wünscht." Der Zelot verließ die Plattform.
Der San ’Shyuum sah dem Zeloten hinterher. "Ach und Schiffsmeister", sagte er.
’Novolee drehte sich um. "Ja, Exzellenz?"
"Die Religiöse Untersuchung und die Schweigende Verdammnis sollen unverzüglich Kurs auf den Planeten nehmen. Sie werden die Trümmer der vernichteten Stationen durchqueren und zur Planetenoberfläche fliegen."
"Unterstützen wir denn nicht die Kreuzer?"
"Nein", sagte Bedauern mit fester Stimme. "Das wird nicht nötig sein. Die Kreuzer werden nur als Ablenkung dienen, um uns die Zeit zu verschaffen, die wir für unser Vorhaben benötigen."
Vielleicht wollen es die Blutsväter ja so, dachte ’Novolee. Aber dafür die ganzen Kreuzer opfern? Die Flotte de Vergesens sollte als Kanonenfutter enden? Seine Flotte. Der Schiffs- und Flottenmeister begann allmählich an der Unfehlbarkeit der San ’Shyuum zu zweifeln.
Aber vielleicht irrte er sich auch. Die Wege der Propheten - der San ’Shyuum - waren unergründlich, wie so oft auch ihre berühmten Taktiken.
’Novolee dachte nicht weiter darüber nach, sondern ging zu dem Terminal des Kommunikationsoffiziers ’Victomee. Er musste der Schweigende Verdammnis die Lage erklären.
Ungeduldig ging Schiffsmeister Mana ’Uranamee auf und ab. Diese Mission sollte von ungeheurer Wichtigkeit sein. Die Flotte des Vergessens war zu einem Planeten unterwegs, auf dem sich ein Artefakt befinden soll, welches von immenser Bedeutung für die Allianz sein sollte.
Und das musste es auch sein. ’Uranamee konnte sich nicht erinnern, dass jemals einer der Hierarchen eine solch heilige Mission begleitet hatte.
Der Schiffsmeister des zweiten Trägers hasste es, wenn er über die Einzelheiten einer Mission im Dunkeln gelassen wurde. Insgeheim brannte er darauf, mehr über das Relikt zu erfahren.
Er hatte noch nie die Bauten der Blutsväter gesehen, oder sonstige ihrer Hinterlassenschaften - das Schlachtschiff im Zentrum der heiligen Stadt ausgenommen. Wer dieses prunkvolle Werk noch nicht mit eigenen Augen erblickt hatte, der hätte niemals behaupten können, sein Leben wäre ein erfülltes gewesen, fand ’Uranamee.
Langsam schritt er wieder zu der holografischen Projektion zurück. Sie zeigte die blaue Welt, die ihr Ziel beherbergte. Und sie zeigte den Haken an der Mission.
Die San ’Shyuum sagten, dass es äußerst unwahrscheinlich wäre, dass ihre Flotte in diesem Sektor auf Menschen treffen würde. Entgegen dieser Aussage zeigten die Sensoren hunderte an Menschenschiffen im Orbit des Zielplaneten.
Der Navigationsoffizier meldete, dass soeben eine Nachricht von ihrem Flottenmeister eingegangen wäre. ’Uranamee drehte sich um und hoffte die Erlaubnis zum Angriff zu erhalten, um endlich mit der Suche nach den heiligen Relikten zu beginnen…
Auf der Brücke der Kairo überwachte, neben Lord Hood und unzähligen Offizieren, auch Cortana die feindlichen Aktivitäten auf der Station. Und eben wurde sie um eine Nachricht reicher.
"Sir, ich habe eine Nachricht von einen Privat namens Collins erhalten", meldete die Künstliche Intelligenz. "Die Sensoren im entsprechenden Gebiet sagen dasselbe." Sie projizierte sich auf der Holokonsole. "Sir, es gibt Eindringlinge im Feuerkontrollzentrum. Die haben eine Bombe."
Lord Hood blickte auf. Damit wären ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt worden. Die Allianz setzte schwere Sprengköper in den Stationen ab, um sich ein Weg auf die Planetenoberflache zu bahnen.
Wenn die Bombe gezündet werden sollte, dann hätte die Allianz durch den Verlust von mindestens drei MBK-Geschützen bereits ihren direkten Weg zur Erde.
"Ist sie zu entschärfen?", fragte er Cortana.
Sie analysierte mithilfe der Sensoren und Kameras die Art und Wirkungsweise der Bombe. Einige Sekunden liefen Zahlen und Symbole über ihren nackten holografischen Körper und ihre Berechnungen liefen auf Hochtouren.
"Ja", antwortete sie schließlich, "der Chief muss mir aber helfen an die Zündkapsel heran zu kommen." Hood öffnete umgehend eine Funkverbindung zum Master-Chief. "Chief, Sie haben wir haben was wir suchen."
"Ich höre, Sir."
"Cortana hat die Bombe im Feuerkontrollzentrum lokalisiert. Suchen Sie die Bombe! Im Laufschritt. Cortana wird Ihnen dabei helfen."
"Sofort, Admiral", antwortete der Spartaner und beendete die Verbindung.
Hood wandte sich Cortanas Hologramm zu, als er sah, dass sich die Allianz-Flotte bewegte. "Cortana, Ziele aussuchen und Feuer frei. Bereite einen Angriffsbefehl für die Flotte vor!" Kurz danach bewegten sich auf dem strategischen Bildschirm die feindlichen Flotten langsam aufeinender zu und begannen zu feuern.
"Alle feindlichen Schiffe sind in der Todeszone", berichtete Cortana, die über die Rüstung des Chiefs auf die Stationssysteme zugriff. "Dreizehn Kreuzer, zwei Sturmträger. Jetzt wird’s laut!"
Sie aktivierte das MAB-Geschütz und das erste Super-MBK-Projektil raste unaufhaltsam seinem Ziel entgegen.
"Wie ist der Ladestatus unserer MBKs?", fragte Admiral Harper an Bord seines Zerstörers Scipio.
"MBK-Status bei einhundert Prozent, Sir", meldete Lieutenant Hackman. "Archer-Raketen sind ebenfalls bereit, Sir."
Admiral Harper betrachtete die feindliche Flotte auf dem Hauptbildschirm. Seit sie dieses System erreicht hatten, hatten sie keinen einzigen Zucker gemacht. Allerdings hatte sie mit Entertruppen die MAB-Geschützplattformen angegriffen.
Zwei konnten sie erfolgreich vernichten. Und dabei sollte es auch tunlichst bleiben!
Die fünfzehn feindlichen Kriegsschiffe hatten aber nicht vor in Reichweite der Erdverteidigungsplattformen zu kommen. Verständlich. Aber so kam die Allianz auch nicht voran. Egal was passierte, sie (die Menschenflotte) mussten handeln, bis die dritte MAB-Kanone explodiert und die Allianz-Flotte einen eventuellen sicheren Weg zur Erdeoberfläche und damit zum unvermeidlichen Sieg hätte.
Admiral Harper war der Kommandant der Flotte und hatte die Befehlsgewalt, wenn er die Erlaubnis zum Angriff bekam. Er hatte schon vorgeplant und den Flottenverband in zwei "Echelon"-Gruppen geteilt. Die eine würde sich um die Kreuzer kümmern, die andere um die Träger. Vor allem um die Träger. Die Folgen einer Invasion wären nicht auszudenken.
Aber ebenso schlimm wäre ein Sieg der Allianz und die Verglasung der Erde. Aber mit so wenigen Schiffen? Sie würden Wochen, wenn nicht sogar Monate brauchen bis sie fertig wären. Überhaupt war es seltsam, dass die Allianz an ihrer Position verharrte und nicht angriff. Selbst mit dem brillantesten Manöver würden sie gegen die UNSC-Flotte und den MAB-Geschützen nicht gewinnen.
Irgendwas hat die Allianz vor.
"Fähnrich Wilson, informieren Sie die anderen Kreuzer. Sie sollen die Longsword-Geschwader Foxtrott, Sierra, Tango und Uniform starten. Das Geschwader Kilo soll sich bereithalten, und als Verstärkung dienen, falls Seraph-Jäger eintreffen sollten.", befahl Harper.
"Aye, Sir! Wird gemacht", sagte Wilson. Kurze Zeit später meldete er: "Longsword-Geschwader gestartet, Sir."
Dutzende kleiner Punkte zogen an dem Sichtfenster der Scipio vorbei. Sie flogen ihre Patroulien um eventuelle Allianz-Jäger aufzuhalten.
Lieutenant Leam drehte sich zu Harper um. "Sir, eine codierte Nachricht von Lord Hood mit Alpha-Priorität", sagte sie.
"Decodieren und auf meinen Monitor durchstellen", befahl Scott Harper knapp. Eine kurze Nachricht erschien auf dem Bildschirm und der Admiral begann zu lesen:
United Nations Space Command NACHRICHT MIT ALPHA-Priorität 03628Z-29
Verschlüsselungscode: rot.
Öffentlicher Schlüssel: Datei/Bravo-Echo-Delta-Neun/
Von: Admiral (Lord) Terrence Hood, kommandierender Offizier des Verteidigungsverbandes, Sektion Eins (UNSC-Dienst-nummer: 00583-17332 -TH)
An: ALLE UNSC-Schiffe des Flottenverbandes der Erde
Betrifft: Sofortiger Angriff
Klassifizierung: Geheim (BGX-Direktive)
/Dateistart/
Allianz-Flotte auf relevanten Koordinaten 050
Alle UNSC-Kriegsschiffe erhalten hiermit den Befehl, alle Aktivitäten zu stoppen und sich sofort zum Treffpunkt ZULU zu begeben.
ALLE SCHIFFE sollen sofort den Feind angreifen.
/Dateiende/
Harper sah Leam an. "Lieutenant, stellen Sie mich sofort auf dem Prioritätskanal der Flotte durch, sofort!", befahl er.
Lieutenant Leams Hände tanzten über die Tastatur vor ihr und sie sagte: "Verbindung steht, Sir."
Der Admiral richtete sich auf. "Erste Echelon zu mir! Nehmt euch die Kreuzer vor. Schaltet sie nacheinander aus", befahl er dem ersten Teil der Flotte. "Zweite Echelon, kümmert euch um die Träger!"
Auf dem Backbord-, beziehungsweise Steuerbordmonitor, sah man die Flotte, wie sie sich in zwei Gruppen aufteilte.
"Sir!", rief Fähnrich Wilson. "Die Kreuzer senden ihre Seraph-Jäger los - etwa einhundert, Sir. Deren Schiffe selbst bewegen sich ebenfalls auf uns zu."
Der Monitor zeigte wie die Allianz-Flotte zum Leben erwachte und den Kurs wechselte. Sie teilten sich auf. Die Kreuzer flogen auf die Flotte zu. Die Sturmträger drehten ab und nahmen direkten Kurs auf die Erde.
Fast unsichtbar erkannte man zwischen den Kreuzern die Jäger der Allianz. Seraph! Die vier Longsword-Geschwader drehten bei um es mit den tränenförmigen Seraphs aufzunehmen.
"Mandalore", sagte Harper.
Sofort erschien auf der Holokonsole die schiffseigene KI. Sie hatte eine Ganzkörperrüstung an und besaß einen Helm mit einen T-Visier. Auf dem Rücken saß ein Jetpack. Mandalores Hologramm sah aus, als würde es Dank des Jetpacks ununterbrochen fliegen. Mandalore selbst nannte seine Kleidung: "manalorianische Rüstung", aber keiner wusste so recht, wie er auf dieses Design kam.
"Ja, Admiral?" sagte er.
"Such den am strategisch günstigsten Kreuzer heraus und sende ihn als Primärziel an die erste Echelon. Wenn dieser zerstört ist nimmst du den nächsten. Und so weiter.
Es sollen MBKs und Archer-Raketen benutzt werden. Verwendet aber nur die Archer-Raketensilos A bis D. Die Raketensilos E bis H werden zur Verteidigung gegen die Seraphs verwendet."
"Sofort, Admiral", antwortete Mandalore und verschwand.
Auf dem Bildschirm erschien ein rot markierter Kreuzer und ein Countdown von zwanzig Sekunden, zum Abfeuern der Geschütze.
"Lieutenant Hackman, entfernen Sie die Sicherheitssperren an den MBK- und Archer-Raketen und feuere diese auf das Ziel ab, wenn der Countdown abgelaufen ist", rief Admiral Harper.
"Ja, Sir", antwortete Hackman. Der Countdown sank immer weiter ab. Bei null sagte Hackman: "Raketen abgefeuert, Sir."
Dutzende von Kreuzern und Fregatten feuerten gleichzeitig ihre MBK- und Archer-Geschütze ab. Sie alle rasten ihrem Ziel entgegen.
Die Plasmageschütztürme der Kreuzer leuchteten blau auf. Hunderte von Plasmatorpedos jagten den Raketen und den UNSC-Schiffen entgegen. Fregatten wurden getroffen und gingen in Flammen auf. Ein Zerstörer machte ein Ausweichmanöver, schaffte es aber nicht rechtzeitig. Das Plasma schlug ein und der Zerstörer hörte auf zu existieren.
Die MBKs erreichten ihre Ziele. Die ersten schlugen auf die ausgewählten Kreuzer ein und ließen ihre Schilde kollabieren. Sie leuchteten auf und brachen zusammen. Die nächsten Projektile (die dem Plasma entgangen waren) zerrissen die Schiffshülle und der Kreuzer ging in Flammen auf.
Die Trümmer kollidierten mit einem zweiten Kreuzer und ließen seine Schilde zusammenbrechen. Dieser feuerte auf das zerstörte Schiff um sich die Trümmer vom Hals zu halten. Die Archer-Raketen schlugen nun ebenfalls und gaben dem zweiten Kreuzer den Rest.
"Feuern Sie die zweite MBK auf das nächste Ziel ab, Lieutenant." Admiral Harper betrachtete die Schlacht. Sie hatten schon drei Zerstörer und fünf Fregatten verloren. Und die Zerstörung ließ nicht nach.
"MBK abgefeuert, Sir", meldete Hackman.
Die Allianz-Flotte kam immer näher. Zu nah. Die Kairo erwachte zum Leben. Und schon war die erste Super-MBK unterwegs. Ein Projektil reichte aus um einen Kreuzer mühelos zu durchschlagen. Und genau das geschah. Das schlug in einen Kreuzer ein und riss ihn in zwei Teile.
"Lieutenant Hackman, wie ist der Ladestatus der MBKs?", fragte Harper. "Bei dreiundfünfzig Prozent, Sir", antwortete Hackman.
"Wie steht es mit den Longswords?" Harper blickte zu Fähnrich Wilson.
"Sir, etwa ein Drittel der Seraph wurden vernichtet", berichtete Wilson. "Aber wir haben Geschwader Tango und Sierra verloren." Er machte eine kurze Pause um Luft zu holen. "Wie sind Ihre Befehle, Sir?"
"Senden Sie Geschwader Kilo los, die sollen denen Helfen." Admiral Harper blickte aus dem Fenster und sah, wie die Kairo wieder auf einen weiteren Kreuzer feuerte. Dieser ging in Flammen auf, als er getroffen wurde. Die Allianz-Kreuzer begannen auf die UNSC-Flotte mit voller Geschwindigkeit zu zufliegen.
So würden die MAB-Geschütze schwerer zielen können und würden unter Umständen eigene Schiffe treffen.
Die Flotten trafen aufeinander, und dann brach das Chaos erneut aus.
10:12 ...
"Alle feindlichen Schiffe sind in der Todeszone. Dreizehn Kreuzer, zwei Sturmträger. Jetzt wird’s laut!"
"Ich werde es schon überleben", meinte der Chief, als er die Verladehalle von Station Kairo betrat. Mehr oder weniger, dachte der Chief. Denn in diesem Moment startete die erste Super-MBK ins All. Ein lautes Dröhnen durchzog die Halle und schon lud das Geschütz zum zweiten Schuss nach.
Er ging durch die Halle. In ihr hätte sogar ein D77-Pelican gepasst. Zu beiden Seiten waren hohe Galerien, auf denen Frachtkisten sauber und ordentlich gestapelt waren. In der Mitte der Halle fiel der Boden steil ab. Die ebenfalls schräge Wand gegenüber war mit Panzerglas verkleidet, durch die man das beeindruckende Geschütz erkennen konnte.
Der Chief erreichte zwei Marines. Es waren zwei Privats, die sich hinter Kisten und Schutzwänden verschanzt hatten. "Wie ist Ihre Lage, Marines?", fragte er.
Ein Marine schluckte. Es war das erste Mal, dass er einen Spartaner aus nächster Nähe sah. Er war größer als er dachte. "Sir, zurzeit ist das Gebiet sicher. Ich glaub wir haben sie verjagt." Der Chief wollte gerade nach dem Befehlshaber fragen, als ein Summen durch die Halle schalte.
"Sie kommen wieder!", rief der andere Marine angsterfüllt.
Der Master-Chief drehte sich um. Im selben Moment kamen aus dem steilen Boden ein Schwarm Insekten geflogen.
Das waren allerdings nicht irgendwelche Insekten, die man mit einer gewöhnlichen Fliegenklatsche erledigen konnte. Nein, das hier waren Drohnen. Diese Allianz-Krieger waren etwa so groß wie ein Grunt und auch nicht viel schlauer. Aber dafür konnten sie fliegen und waren in der Luft schnell und zielsicher.
Und neben einer automatischen Waffe war man mit einer sicheren Deckung gut beraten.
Sie feuerten mit ihren Plasmapistolen auf die Menschen, während sie hoch an der Decke der Halle herumschwirrten. Der Chief und die Marines nahmen aus ihrer Deckung heraus die Drohnen unter Sperrfeuer. Wobei sie darauf achteten mit ihren Maschinenpistolen oder Kampfgewehren versetzt zu feuern, damit nicht alle auf einmal nachladen mussten.
Zwei Minuten später waren die Decke und der Boden besudelt von grau-grünem Blut, welches dickflüssig dahin floss. Überall auf dem Boden lagen die übel zugerichteten Kadaver der Aliens, die man mal Drohnen genannt hatte.
Ein maschinelles Geräusch war zu hören. Kurz darauf setzte sich etwas in Bewegung. Aber was? "Chief, sie kommen mit dem Lift!", warnte ein Marine besorgt.
Der Master-Chief ging zu der Stelle, wo der Boden steil abfiel. Ganz unten war eine Schleuse. Direkt davor war eine Zwei-Etagen-Plattform. Die obere war nur halb so groß wie die untere und so erkannte man die Allianzler, die mit dieser Plattform langsam aber sicher nach oben fuhren.
Das Menschen-Trio kam ihnen entgegen. Sie stürmten die steile Rampe mit erhobenen Waffen runter. So erreichten sie die obere Etage des Lifts und nahmen die Grunts und Elitekrieger auf der großen unteren Etage unter Sperrfeuer. Die Außerirdischen hatten dem Willen und der Entschlossenheit der Marines, sowie dem Können des Master-Chiefs, nichts entgegenzusetzen.
Zufrieden über sein Werk suchte der Chief nach einem Schalter um den Lift wieder nach unten zu fahren. Als er ihn auf einer Kontrolltafel fand legte er ihn um und der Lift stoppte kurz, bevor er sich auf den Weg nach unten machte.
Die ganze Zeit über trudelten Lautsprechernachrichten von Lord Hood ein. Immer wieder kündigte er das Eintreffen von weiteren Eindringlingen auf irgendwelchen Stationen an. Überall mussten die Marines um ihr Leben kämpfen. Diejenigen, die nicht in der Lage waren zu kämpfen, hatten den Befehl die Station zu verlassen (es sei denn sie steuerten sie).
Unten angekommen betrat der Chief die Schleuse. "Am besten bleibt ihr hier. Da draußen wird’s für euch nur zu ungemütlich", sagte der Master-Chief zu den Marines.
"Kein Problem, Chief", sagte der angesprochene Marine. "Wir passen hier schon auf."
Die Schleuse schloss sich. Kurz bevor sie die Sicht auf die Marines vollends verdeckte sagte der Privat: "Nochmals danke, Chief."
Das Schleusentor versiegelte sich und die Luft wurde abgesaugt. Der Chief bemerkt zu seinen Füßen zwei dahin geschlachtete ODSTs, sowie einen toten Grunt. Die schwarzen Rüstungen der beiden Soldaten waren voller Blut. Immer mehr stieg der Hass des Chiefs auf den Feind. Aber er versuchte das Gefühl zu unterdrücken. Auf dem Schlachtfeld musste er sich wichtigeren Dingen widmen.
7:24 ...
Das Tor öffnete sich und wieder einmal sah er sich altbekannten Gegnern gegenüber.
Bedächtig flog der Halcyon-Kreuzer Atlantis über allen Geschehnissen hinweg. Seine Antriebe brummten bei dem Versuch den Kreuzer in eine günstige Position zu bringen.
Zwei C-707-Jäger näherten sich ihm mit hoher Geschwindigkeit. Eine Kollisionswarnung wurde an die Piloten der Jäger übermittelt, die weiterhin darauf zuhielten.
Wenige Meter vor dem unvermeidlichen Ende drehte die beiden Longswords ab. Mit summenden Motoren flogen sie über die Oberfläche der Atlantis. Im synchronen Ausweichmanöver umschifften sie eines der Abwehrgeschütze und errichten schließlich den Bug des Kreuzers.
Die Longswords drehten sich um die eigene Achse und tauchten vor dem Schiffsbug ab. Vor ihnen nun erstreckte sich ein Schlachtfeld, an dem Hunderte von Schiffen teilnahmen.
UNSC-Kriegsschiffe umkreisten die Kreuzer der Allianz, während diese ihre Plasmalanzen in das Getümmel feuerten. Seraphs jagten feuernd Longsword-Jäger und umgekehrt. Plasma und Projektile füllten das All aus.
Die beiden Longsword wichen einer dahintreibenden Fregatte aus und näherten sich einem der dreizehn Allianz-Kreuzer. Eines seiner Geschütze leuchtete auf und der Kreuzer schoss zweimal im schneller Folge auf einen Zerstörter schräg über ihn. Das Plasma schlug ein und sprengte eine komplette Sektion des Schiffes samt Schnellfeuergeschütz.
Die Longsword reagierten noch im letzten Moment und tauchen unter der Explosion aus Feuer und Trümmern hinweg. Die freiwerdende destruktive Energie warf die Jäger zur Seite und veranlasste, dass die Köpfe der Piloten gegen die Sitze schlugen. Schnell stabilisierten sie sich wieder und nahmen eines der Seraph-Geschwader ins Ziel.
Die tränenförmigen Seraphs verschwanden hinter einem der Träger und wurden sogleich verfolgt. Vorbei an einem für ihre Verhältnisse schräg fliegenden Kreuzer, der mit einem Geschütz an seiner Unterseite einen Marathon-Kreuzer in zwei Hälften schnitt.
Am anderen Ende der Schlacht verlor einer der Kreuzer der Allianz seine Schilde. Der schoss mit seinen Geschützen unerbittlich auf eine Fregatte der UNSC über sich und ließ sie in Flammen aufgehen. Das brennende Schiff geriet tiefer in das Magnetfeld der Erde und wurde nach unten gezogen. Der Allianz-Kreuzer aktivierte dröhnend seine Antriebe um dem feindlichen Schiff zu entkommen, wurde aber unter einem Flammenball begraben, als die Überreste der Fregatte in den Kreuzer einschlugen und ihn aufrissen.
Ein gezielter Schuss aus dem MAB-Geschütz der Kairo zerrissen einen weiteren Kreuzer und ließ ihn in einer hellen blauen Explosion vergehen.
In der schwärze des Alls leuchtete ein weiterer Antrieb auf, gefolgt von einem weiteren. Die zweite Echelon versuchte hartnäckig die Sturmträger an ihrer Flucht zu hindern. Salve um Salve schickten sie ihre Raketen auf die Träger zu.
Die Projektile, die nicht schon vorher von den Geschützen der Allianz-Schiffe oder von Seraphs abgeschossen wurden blitzten kurz an den Energieschilden der Schiffe auf und verpufften.
Sie waren nicht stark genug, um die Schilde zu durchdringen.
Die Träger wendeten gleichzeitig ihre monströsen Körper aus dem Schlachtschauplatz heraus und wandten sich dem blaugrünen Planeten unter ihnen zu.
Feindliche Fregatten und Kreuzer, die ihnen in den Weg kamen wurden einfach wie mit einem Rammbock von den Trägern durchschlagen.
Trümmer ehemaliger Schiffe trieben umher. Von beiden Seiten der an der Schlacht beteiligten Parteien gab es schwere Verluste. Die Überreste, die nicht unmittelbar in der Gefahrenzone schwebten, sondern vom Magnetfeld der Erde angezogen wurden, rasten als gefährliche Geschosse auf die Planetenoberfläche hinab.
Ein Hagel aus "Sternschnuppen" entstand und würde tausende von Menschen in den Tod reisen, wenn die Trümmer und Schrappnelle eine Stadt oder dergleichen trafen.
Weiter oben, in den oberen Regionen des momentan gefährlichsten Schauplatzes nahmen zwei Kreuzer der Allianz einen UNSC-Kreuzer der Marathon-Klasse in die Zange.
Der Marathon schoss eine MBK auf den ersten Kreuzer und leerte zudem seine Archer-Silos in ihn aus. Die Außenhaut des Allianz-Schiffes wurde aufgerissen und das Raumschiff trudelte ab. Sein baugleicher Partner hingegen hüllte dafür den Marathon-Kreuzer in eine blauweiße Plasmahülle und verbrannte alles Lebendige an Bode des Kriegsschiffes.
In lodernden Flammen stehend und giftige Schadstoffe ausstoßend, trieb der Kreuzer durch das All.
Der siegessichere Allianz-Kreuzer hingegen entdeckte einen Zerstörer der Menschen direkt vor sich. Die beiden Schiffe waren auf eine Bahn gelangt, auf der sie unwillkürlich aufeinander zu flogen.
"Fertig machen zum Angriff", befahl der blutrünstige Sangheili-Kommandant mit finsterer Mine.
Der Kreuzer schoss seine ersten Plasmalanzen los um wie ein hungriger Hai zu zuschlagen.
Ein gewaltiges Beben durchdrang den Rumpf der Scipio. Admiral Harper verlor das Gleichgewicht und fiel aus seinem Kommandositz. Er schlug hart auf dem Boden auf.
"Status?", verlangte er zu wissen, als er sich wieder aufgerichtet hatte. Rote Lampen begannen auf der Brücke aufzuleuchten. Harpers Gesicht wurde dadurch in einen noch erschöpfteren Schein getaucht, als es schon der Fall war.
"Plasmatreffer auf der Steuerbordseite, Hüllenbruch auf den Decks Sechs bis Neun", meldete Fähnrich Wilson. "Brände werden gelöscht, Sir."
"Fliegen Sie ein Ausweichmanöver. Kurs null-eins-fünf bei zwo-sieben-eins", befahl Harper. "Wenn wir auch noch von der zweiten Salve getroffen werden ist es aus."
"Aye, Sir", sagte der Navigationsoffizier.
Die Steuerborddüsen brachten die Scipio auf eine andere Bahn. Auf dem Monitoren kam nun wieder Station Kairo in Sicht. Sie schoss und das Projektil durchschlug einen der gefährlichen Kreuzer. Seine Hülle brach auseinander und er trieb hilflos im All. Die Fregatten feuerten eine Archer-Raketensalve ab und zersiebte damit die Reste des Kreuzers.
"Wie ist der Feindstatus?", fragte Harper.
"Unsere Streitkräfte hat die feindliche Flotte auf ein Drittel dezimiert, Sir", berichtete Fähnrich Wilson. "Der Verlust bei den UNSC-Schiffen liegt bei 54 Schiffen." Er ballte die Hände zu Fäusten.
Admiral Harper fluchte leise. Es war entsetzlich. Sehr selten gewannen sie einen Raumkampf gegen die Allianz. Und wenn, wie eben auch, dann nur zu einem sehr hohen Preis. Sie waren der Allianz zehn zu eins überlegen gewesen und trotzdem waren die Verluste viermal so hoch als bei dem Feind.
Doch was war mittlerweile aus den Trägern geworden? Harper wandte sich an Wilson, doch dieser war schneller. "Äh Sir? Wir haben ein ernsthaftes Problem", sagte er aufgeregt. "Die beiden Sturmträger haben fast die gesamte zweite Echelon vernichtet."
"Auf meinen Monitor", befahl der Admiral.
Die beiden Sturmträger erschienen auf dem Bildschirm. Beide flogen zielstrebig in die gleiche Richtung. Die Erde. Hinter ihnen trieben Dutzende ausgebrannte Wracks herum. Die ehemalige zweite Echelon. Die Träger flogen nun direkt auf die MAB-Geschützplattform Kairo zu.
"Stellen Sie mich zu Lord Hood durch, Lieutenant Leam!", rief Admiral Harper grimmig. "Schnell!"
"Sir, eine Nachricht von Flottenadmiral Harper", meldete Cortana auf der Brücke der Kairo.
"Sofort durchstellen", befahl Lord Hood.
Auf dem Holotank, neben dem Hauptbildschirm erschien das Gesicht von Admiral Harper. Er hatte trotz der schweren Situation ein ernstes Gesicht drauf.
"Die Träger brechen durch, Sir", berichtete er hektisch. "Sie nehmen Kurs auf Kairo."
"Cortana, konzentriertes Feuer auf den ersten Träger", befahl Lord Hood Cortana. "Admiral, knöpfen Sie sich den zweiten vor." "Formiert euch. Folgt mir", hörte man den Admiral sprechen und auf dem strategischen Bildschirm bewegten sich nun alle verbleibenden UNSC-Schiffe auf den hinteren Sturmträger der Allianz zu.
Währenddessen visierte Cortana den ersten Träger an. Er war jetzt im Ziel. Und im Nu war er wieder außer Reichweite. Egal was Cortana auch tat, es gelang dem Träger immer wieder außer Reichweite zu bleiben.
Das Loch, das die Allianz in den Verteidigungsring der Erde gerissen hatte, machte sich nun für sie bezahlt.
Im rasenden Tempo kam der Sturmträger immer näher. Eigentlich hatte Cortana erwartet, dass der Träger auf Kairo feuern würde - so wie man es von der Allianz kannte. Aber er tat es nicht. Er flog einfach an der Station vorbei, so als wäre nichts gewesen.
Der zweite Träger machte Anstalten dasselbe zu tun. Unablässig feuerte er Plasmalanzen auf seine Verfolger hinter ihm. Immer mehr UNSC-Schiffe lösten sich in kleine Sonnen auf. "Der erste Träger ignoriert uns völlig, Sir", meldete Cortana Lord Hood verwundert. "Er hat das Trümmerfeld der Malta in Richtung Erde verlassen."
"Und der zweite Träger?", fragte Hood.
"Wenn die Schiffe ihn nicht bald aufhalten, passiert dasselbe und sie werden mit Sicherheit eine Invasion starten. Verglasen können sie die Erde nicht, dazu sind es zu wenige."
Insofern die Allianz nicht noch Verstärkung erwartete.
"Sir", rief Fähnrich Wilson. "Der Kreuzer, der uns vorhin beschossen hatte, hat seinen Kurs geändert."
Harper richtete seinen Kommandostuhl aus und setzte sich hin. "Wo befindet sich der Kreuzer, Fähnrich?"
Die Augen des Offiziers waren geweitet. "Er ist direkt hinter uns, Sir", meldete Wilson. "Und er holt auf."
Der Flottenadmiral betätigte einen der Schalter auf seiner Armlehne und Mandalore erschien auf einer Konsole in der Mitte der Brücke. "Ich habe einen Kurs berechnet, der uns in eine anderen Umlaufbahn bringt, von der aus wir das Feindschiff…"
"Nein", kommentierte Harper kühl. "Wir werden nicht weglaufen, um aus sicherer Entfernung zu feuern." Der Admiral blickte zum Waffenoffizier hinab. "Sind unsere Waffen bereit?"
"Sir", antwortete Lieutenant Hackman. "Die Waffen sind bereit. Ich brauche nur auf diesen Knopf zu drücken."
Mit einem Lächeln nickte Scott Harper.
"Dann lasst uns diesen Bastarden das geben was ihnen zusteht." Harper sah auf den Navigationsoffizier hinunter. "Bringen Sie und auf Kurs drei-acht-sechs, sofort!"
Mit einem Nicken gab der Offizier den Kurs ein und stutzte. Fragend drehte er sich auf seinem Sitz um. "Äh Sir, das bringt uns auf einen Kollisionskurs…"
Harper grinste. "Genau das ist mein Plan. Auf unseren jetzigen Kurs sind wir leichte Beute, aber nicht mehr lange." Er machte mit seiner Hand eine eilige Geste und fuhr fort: "Jetzt machen Sie schon!"
"Ja, Sir", schluckte der Navi-Offizier und ließ geschwind seine Finger über die Tastaturen seiner Station hinwegfegen.
Alles bebte, als die Manövrierdüsen hochgefahren wurden und gemeinsam mit dem Hauptantrieb begannen das Schiff auf der Stelle zu drehen.
Auf den Schirmen erschien der Kreuzer. Harper grinste ironisch. Die Schirme konnten sie sowieso vergessen. Es genügte wenn man aus dem Bugfenster sah. Dort wurde die unheimliche haiförmige Silhouette größer und schärfer und steuerte nun unausweichlich auf sie zu.
Mit geladenen Waffensilos und einer entschlossenen Mannschafft flog die Scipio seinem Feind entgegen. Einem Feind, der nicht wissen konnte, dass dieser Zerstörer unter vielen Piloten nur als "der Schredderer" bekannt war.
Endlich sehen sie es ein!
Commander ’Ikarumee betrachtete das menschliche Feindschiff Typ B-12 auf den Anzeigen. Es war fast dreimal so groß wie ihr Kreuzer der Reverence-Klasse. Doch war er auch so gut bewaffnet?
Majestätisch bewegte es sich vor ihnen, bis es Schlag auf Schlag sich ihnen zuwandte. "Sie machen ein Wendemanöver!", rief der Commander in die Brücke hinunter und betrachtete dabei das sich drehende Schiff.
Der Schiffsmeister der Stille und Zusammenarbeit brannte darauf herauszufinden, wie gut diese Schiffsklasse der Menschen wirklich war.
Unaufhaltsam kamen sie sich näher, das Chaos in der Flotte ignorierend schossen sie soweit voran, bis sie Planke an Planke liegen würden.
Leuchtende Hologramme zeigten an, dass die Geschütze voll aufgeladen waren. Sie näherten sich in dem kalten dunklen Vakuum des Weltenalls. Um sie herum stand die umliegende Schlacht wie in einer Metapher still, als sich die beiden Kriegsschiffe gegenüber standen.
"Exzellenz", rief der Navigationsoffizier. "Wir sind gleichauf mit dem Zerstörer."
’Ikarumee drehte sich zu allen seinen Offizieren um und brüllte aus Leibeskräften "Feuer!" und er wusste genau, dass der Schiffsmeister des Menschenschiffes es nicht anders handhaben würde.
Alles andere wäre töricht gewesen.
Plasmatorpedos lösten sich von den gigantischen Geschützen des Zerstörers. MBK- und Archer-Raketen rasten ihnen von dem menschlichen Zerstörer entgegen.
Weißen Rauch hinter sich herziehen schlugen sie ein und entfachten Explosionen die jedes kleinere und schwächer gepanzerte Schiff für immer ausgelöscht hätte.
Die Schilde des Allianz-Kreuzers flackerten auf und erloschen. Beide Parteien hörten nicht auf, hatten sie doch jetzt gleichberechtigte Bedingungen.
Das Plasma fraß sich wie Säure durch die Außenhaut des Zerstörers und offenbarte an einigen Stellen Decks und das Skelett des Schiffes. Nur wurde es dadurch nicht aufgehalten, es feuerte noch mehr funktionstüchtige Geschütze ab.
Schwere Erschütterungen durchfuhren das gesamte Schiff und ließen ’Ikarumee ins Wanken geraten. Die meisten Plasma-Geschütze versagen ihren Dienst. Es war nicht mehr möglich den Zerstörer mit dem ionisierten Gas zu beschießen
Weitere Raketen trafen den wehrlosen Kreuzer und der Commander blickte erstaunt auf. Zischend wurde die Luft aus den Hangars gesaugt, nachdem die schützenden Energiebarrieren unter dem Beschuss den Geist aufgegeben hatten.
Fahrzeuge und Dutzende an Insassen, sei es ob Wraith, Banshee, Unggoy oder gar Sangheili alles wurde hinaus gesaugt. Ihre Schreie verstummten im Vakuum und die verschwanden zwischen alle den anderen Trümmern und Wracks.
Als bestünde der Boden der Kommandobrücke aus glattem Eis rutschte Schiffsmeister ’Ikarumee nach hinten und viel hin.
Der Allianz-Kreuzer verlor seine Fähigkeit eine künstliche Schwerkraft auszubauen und sackte senkrecht nach unten ab, auf die Erde zu, deren Anziehungskraft zu wirken begann. Einer der Nurkas hastete wie wild auf seinen Kontrollen herum. "Magnetisieren, Magnetisieren", befahl er ununterbrochen.
’Ikarumee richtete sich auf, als die Schwerkraft zurückkehrte. Die Bildschirme flackerten und der Alarm klingelte in seinen Ohren. Sein Schiff stürzte noch immer auf den Planeten zu.
"Notbeschleunigungs-Triebwerke anwerfen", bellte er herrisch.
Die Triebwerke sprangen an und beschleunigten das Schiff in die entgegen gesetzte Richtung. Durch dieses Manöver wurde ein Umkehrschub erreicht wodurch die Geschwindigkeit absank und der Kreuzer wieder eine gerade Bahn erreichte.
"Wir sind wieder stabil, Exzellenz", kommentierte einer der Nurka-Piloten das Geschehen.
Weit über ihnen schwebte der beschädigte Zerstörer, sowie eine Fregatte, die sich zu ihm gesellte. Wieder eröffneten sie das Feuer auf die schwer geschädigte Oberfläche der Stille und Zusammenarbeit. Krachend schlugen die Geschosse in die hinteren Sektionen des Schiffes ein.
Decks wurden aufgerissen und Brände entstanden auf etlichen Ebenen. Einer der Nurkas blicke völlig fassungslos auf sein Terminal, so als könne er trotz der vielen Erschütterungen nicht glauben was soeben passierte.
"Äh, Exzellenz", sprach er nervös, fast schon panisch. "Wir haben da was verloren."
Erneut erbebte das Schiff und die Mannschaft wurde durchgerüttelt. Mit seiner rechten Klaue hielt sich der Schiffsmeister an einer der Holokonsolen fest. Ächzend zog er sich hoch und aktivierte den Statuscheck des Schiffes.
Summend erschien ein bläuliches Hologramm des Kreuzers. Seine hintere Sektion riss auf und zersplitterte wie eine Glasflasche unter der Macht des Feuers. Der Antrieb versagte und riss dröhnend von dem Schiff ab, sowie ein Viertel des restlichen Schiffes.
Wie ein im Wasser treibender Fisch, der seine Flossen verloren hatte sank die Stille und Zusammenarbeit wieder ab. Dieses Mal würde sie nichts retten können.
Auf der Brücke auf und ab gehen betrachtete der Schiffsmeister die Anzeigen, die noch funktionierten. "Fahrt alle Stabilisatoren aus", befahl er kühl. Seinem Wunsch wurde sofort Folge geleistet. Die Atmosphäreklappen wurden aufgefahren uns verlangsamten die Geschwindigkeit des abstürzenden Schiffes.
Am Bug feuerrot glühend drang die Stille und Zusammenarbeit in die obere Atmosphäre des Planeten ein. Der Hauptantrieb war nicht mehr und ’Ikarumee wusste nicht in wie fern die sekundären Steuerdüsen funktionierte.
Die meisten hatte der Zerstörer vernichtet. Die Wenigen, die noch übrig waren, waren so schwer beschädigt, dass alles passieren konnte, wenn der Schiffsmeister wie zünden ließ.
Fluchend gestand sich Commander ’Ikarumee ein, dass er keine Zeit für Experimente hatte.
Sein Schiff sank tiefer in die Atmosphäre ein. Die Außenhaut glühte wie eine Fackel am Himmel. Die Luftreibung heizte die Hülle des Kreuzers weiter auf. Die Brücke bebte und erzitterte, als immer mehr Teile abfielen und verglühten.
Weit unter ihnen kam die Oberfläche des Planeten in Sicht. Es glich eher der Landung eines Steins, als die eines Kreuzers der Allianz.
Ein kontrollierter Absturz.

Aber mit dem MBK-Geschütz kann ich dienen!
(Das Kapitel ist noch nicht komplett. Damit es nicht zuviel auf einmal wird sende ich die anderen beiden Teile des Kapitels ... etwas später
)Kapitel 4
Wettlauf mit der Zeit
1327 Stunden, 20. Oktober 2552
(militärischer Kalender)
Erdverteidigungsplattform Kairo,
Feuerkontrollzentrum
Wettlauf mit der Zeit
1327 Stunden, 20. Oktober 2552
(militärischer Kalender)
Erdverteidigungsplattform Kairo,
Feuerkontrollzentrum
Kontakt!", schrie Privat Collins. "Sie kommen durch den Aufzug." Collins feuerte auf die Feinde, die aus dem Aufzug drangen. Warum mussten nur ausgerechnet hier Feinde auftauchen? Hier, im Feuerkontrollzentrum.
Es war ein lang gezogener Raum, an dessen Ende sich ein Fenster befand, wodurch man den besten Blick auf das All und die Erde bekam. In der Mittelsektion des Feuerkontrollzentrums waren mehrere Maschinen, die unter anderem die MAB-Kanone steuerten. Sie boten eine Vielzahl an Versteckmöglichkeiten.
Collins wich weiter zurück, als er und seine Kumpanen auf die Eliten feuerten, die aus dem Aufzug stoben. Noch achtete niemand auf ihn.
Ein Marine wurde von einem weißen Eliten in die Enge getrieben. Der Elite schlug brutal mit seinem Plasmagewehr auf den Helm des Menschen ein. Unter der Wucht des Schlages knickte der Kopf im grotesken Winkel um.
Ein weiterer Marine wurde von einer Plasmagranate getroffen. Sie heftete sich an seinen Brustpanzer und explodierte drei Sekunden später.
Geschockt über die Ereignisse wich Collins (der sich immer weiter zurückgezogen hatte) in die hinterste Ecke der Mittelsektion. Er hielt seine SMG fest in der Hand und versteckte sich zitternd hinter einer Wand. Die Eliten hatten ihn in ihrem Tötungsrausch wahrscheinlich nicht mitbekommen.
Was sollte er nur tun? Nie im Leben würde er aus seinem Versteck kommen und gegen die Elitekrieger kämpfen. Niemand gewann gegen die Elite! Er würde einfach hier die Zeit absitzen und auf Verstärkung warten.
Aber was wenn keine Verstärkung kommt? Er beschloss mittels seines Helmfunkgerätes den Kommandostand anzufunken.
Er hoffte dass die Eliten nichts von seiner Anwesenheit gemerkt hatten.
Hier finden sie mich nicht, dachte er. Sein ganzer Körper zitterte. Hier muss ich einfach sicher sein.
"Los, Beeilung! Wir haben nicht viel Zeit." Der Commander wies auf die Plasmabombe. "Bringt sie zum Ende des Raums."
Die Unggoys und Sangheili hoben gemeinsam die drei Meter lange und über eine Tonne schwere Plasmabombe an und schleppten sie ächzend aus dem Aufzug.
In wenigen Einheiten würde die Bombe detonieren und die Menschenstation vernichten. Doch sie würden bleiben und die Bombe bewachen. Egal was auch passiert.
Selbst wenn sie die Bombe abschalten wollten, wäre dies unmöglich. Die Allianz-Techniker haben sie entwickelt, konstruiert und eingestellt. Niemand sonst hatte das nötige Knowhow die Bombe zu bedienen.
Und niemand würde sie aufhalten können...
Die Zeit läuft: 15:06 ...
Die Schleuse öffnete sich und zeigt das kalte Weltall. Wenn der Chief abspringen würde, dann lägen rund acht Meter zwischen ihm und dem nächsten Boden unter den Füßen. Die Schleuse war eine Andockstation für kleine Schiffe, wie die In Amber Clad es beispielsweise war, und befand sich deshalb in luftiger Höhe.
Auf der rechten Seite, von wo aus die Schiffe zum andocken kamen, fiel die Wand steil ab und man konnte bis zur Erde hinunter sehen. Würde der Chief seinen Sprung falsch anlegen, dann wäre das wohl sein letzter Fehler.
Er wollte gerade durch das Außenschott treten, als plötzlich vor ihm zwei Kreaturen auftauchten.
Es waren zwei Ranger. Elitekrieger, die mit einem Raumanzug ausgestatten waren. Dank dieses Anzugs ist es einem Ranger möglich auch außerhalb der sicheren Atmosphäre zu überleben. Zudem trugen sie noch einen Jetpack auf dem Rücken, einen Düsenantrieb, der es ihnen erlaubte zu fliegen.
Die Ranger eröffneten mit ihren Plasmagewehren das Feuer. Der Chief tat es ihnen gleich und zog zweimal den Abzug seines Schrotgewehres durch. Gerade rechtzeitig als seine Schilde ausfielen und er zurückwich.
Die erste Ladung Schrot durchdrang den Schutzschild des linken Eliten und durchbohrte des Oberkörper. Schreiend wurde der Elitekrieger zurückgeschleudert und dunkles, lilanes Blut drang aus den Wunden. Sofort gefror es im eiskalten Vakuum. Es sah aus als wäre die Brüst des Eliten voller zugefrorener Geysire aus Blut. Schließlich starb er an den Folgen des Unterdrucks, der auf seinen Körper wirkte.
Sein Körper trieb ab und verschwand in der tödlichen Welt des Vakuums.
Bei dem zweiten Ranger ging der Schuss daneben. Der Außer-irdische duckte sich in der Schwerelosigkeit, die ihn sein Flug-gerät verlieh, unter den dutzenden Schrotpatronen hinweg und packte den Chief am Bein. Ehe dieser reagieren konnte, war er auch schon in der Luft. Der Elitekrieger wollte ihn in die Tiefen des Alls zerren. John würde denselben Tod finden wie James … damals im Orbit von Reach … James starb einen grausamen Tod im All.
Nein! Nicht mit mir!, dachte John, wild entschlossen den Eliten zu töten. Noch bevor der Elite ihn vollends aus der Schleuse ziehen konnte, packte der Chief den Türrahmen und zog sich zurück. Die geringe Gravitation und die damit verbundene Gewichtslosigkeit kamen ihm damit zugute.
Der Master-Chief schwebte zurück in Richtung Schleuse. Mit seinem freien Bein holte er aus und trat dem Eliten brutal ins Gesicht. Der stahlharte Griff des Feindes lockerte sich jedoch kein wenig - aber das war auch nicht nötig. Der Chief schwenkte das Gewehr herum und schoss blindlings auf den Elitekrieger ein. Die Kugeln drangen durch den Energieschild und trafen den Jetpack am Rücken. Funken sprühten und erloschen sofort wieder. Eine blauweiße Wolke entstand an dem Treibstofftank und der Raketenrucksack löste sich in seine Einzelteile auf. Trudelnd geriet er außer Kontrolle und jagte den verwundeten Eliten in die Tiefen des Alls hinaus.
Das Letzte was der Chief von ihm sah waren die entsetzten Augen des Monsters, als es in den unendlichen Weiten des Universums verschwand.
Der Master-Chief schob zwei neue Patronen in sein Schrotgewehr und sprang aus der Andockschleuse hinaus. Er segelte durch das Vakuum hinunter auf die Oberfläche der Station. Er kam sicher unten auf dem Boden an. Da sich der Chief immer noch auf der Station aufhielt, herrschte hier ebenfalls noch genug Schwerkraft für einen sicheren Sprung in die Tiefe - aber sie war viel geringer als sonst.
Er drehte sich auf "fünf Uhr" um und erblickte neben den vielen Containern den Eingang zur Verladehalle. Er lief darauf zu und war, aufgrund der niedrigen Scherkraft, noch schneller als sonst.
Auf halber Strecke erkannte der Master-Chief einen roten Fleck auf dem Radar. Er drehte sich mit erhobener Waffe um, fand aber nichts. Kurz vor dem Schott wurde er angegriffen. Der Master-Chief blickte sich um und sah einen Ranger über sich. Es kam ja nicht oft vor, dass der Feind über einen lautlos dahin schwebte. Der Ranger feuerte gleich mit zwei Plasmagewehren auf den Spartaner. Er erwiderte das Feuer und wich gleichzeitig zurück. Der Elite war ein guter Schütze. Beinahe zu gut. Der Alarm dröhnte, als der Schild sich aufgelöst hatte. Der Chief sprang in die Schleuse und sie schloss sich sofort. Der Elitekämpfer befand sich zwar noch draußen, aber man konnte sich ihm noch später widmen - die Bombe hatte Vorrang. Und ewig würde die Luft des Eliten sowieso nicht reichen.
Das Schott versiegelte sich und der kleine Raum wurde mit Luft geflutet. Der Spartaner ging durch die nächste Tür und fand einen blutverschmierten Boden, sowie einen toten ODST-Soldaten vor. Er suchte nach der Hundemarke des Mannes, fand aber keine. Jemand muss sie schon, wie auch schon bei einigen zuvor, mitgenommen haben.
Der Spartaner entsicherte seine SMGs und betrat die Verladehalle von Station Kairo. Er ahnte ja nicht einmal, dass der Countdown der Bombe sich immer weiter dem Ende neigte.
11:42 ...
Zur selben Zeit,
an Bord des Allianz-Sturmträgers
Religiöse Untersuchung
an Bord des Allianz-Sturmträgers
Religiöse Untersuchung
Auf den Kontrolltafeln, sowie auf den Hologrammen erkannte man, wie sich die Flotte des UNSC - der Menschen - in Bewegung setzte. Sie gingen zum Angriff über.
"Exzellenz, die Menschen bewegen sich auf unsere Position zu." Schiffsmeister ’Novolee betrat die runde Plattform, auf der sich auch Bedauern aufhielt. "Offenbar haben sie erkannt, dass es besser ist sofort anzugreifen."
Bedauern blickte nüchtern zu ’Novolee herab. "Schiffsmeister, ich sehe selbst was die Menschen tun." Er blickte ’Novolee streng an. "Und wenn Sie nicht wollen, dass ich Sie bestrafen lasse", er zeigte auf seine zehn Protektoren, die auf der Brücke standen, "dann unterlassen Sie Ihren Sarkasmus!"
"Verzeiht Exzellenz", sagte der Zelot untergeben und widmete seine Aufmerksamkeit den Hologrammen, die die Menschenflotte anzeigte. "Ehrenwerter Prophet, der Feind sendet seine Jäger aus. Ich schlage vor, dass wir ..."
Bedauern hob die Hand und ’Novolee verstummte. "Die Kreuzer sollen die Menschen angreifen. Zusätzlich werden sie ihre Seraph-Jäger aussenden, damit die Menschen nicht allzu schnell die Überhand gewinnen."
"Alle Seraph-Jäger, Exzellenz?", fragte ’Novolee.
"Nein", sagte Bedauern ruhig. "Einhundert werden genügen."
"Wie Ihr wünscht." Der Zelot verließ die Plattform.
Der San ’Shyuum sah dem Zeloten hinterher. "Ach und Schiffsmeister", sagte er.
’Novolee drehte sich um. "Ja, Exzellenz?"
"Die Religiöse Untersuchung und die Schweigende Verdammnis sollen unverzüglich Kurs auf den Planeten nehmen. Sie werden die Trümmer der vernichteten Stationen durchqueren und zur Planetenoberfläche fliegen."
"Unterstützen wir denn nicht die Kreuzer?"
"Nein", sagte Bedauern mit fester Stimme. "Das wird nicht nötig sein. Die Kreuzer werden nur als Ablenkung dienen, um uns die Zeit zu verschaffen, die wir für unser Vorhaben benötigen."
Vielleicht wollen es die Blutsväter ja so, dachte ’Novolee. Aber dafür die ganzen Kreuzer opfern? Die Flotte de Vergesens sollte als Kanonenfutter enden? Seine Flotte. Der Schiffs- und Flottenmeister begann allmählich an der Unfehlbarkeit der San ’Shyuum zu zweifeln.
Aber vielleicht irrte er sich auch. Die Wege der Propheten - der San ’Shyuum - waren unergründlich, wie so oft auch ihre berühmten Taktiken.
’Novolee dachte nicht weiter darüber nach, sondern ging zu dem Terminal des Kommunikationsoffiziers ’Victomee. Er musste der Schweigende Verdammnis die Lage erklären.
Ungeduldig ging Schiffsmeister Mana ’Uranamee auf und ab. Diese Mission sollte von ungeheurer Wichtigkeit sein. Die Flotte des Vergessens war zu einem Planeten unterwegs, auf dem sich ein Artefakt befinden soll, welches von immenser Bedeutung für die Allianz sein sollte.
Und das musste es auch sein. ’Uranamee konnte sich nicht erinnern, dass jemals einer der Hierarchen eine solch heilige Mission begleitet hatte.
Der Schiffsmeister des zweiten Trägers hasste es, wenn er über die Einzelheiten einer Mission im Dunkeln gelassen wurde. Insgeheim brannte er darauf, mehr über das Relikt zu erfahren.
Er hatte noch nie die Bauten der Blutsväter gesehen, oder sonstige ihrer Hinterlassenschaften - das Schlachtschiff im Zentrum der heiligen Stadt ausgenommen. Wer dieses prunkvolle Werk noch nicht mit eigenen Augen erblickt hatte, der hätte niemals behaupten können, sein Leben wäre ein erfülltes gewesen, fand ’Uranamee.
Langsam schritt er wieder zu der holografischen Projektion zurück. Sie zeigte die blaue Welt, die ihr Ziel beherbergte. Und sie zeigte den Haken an der Mission.
Die San ’Shyuum sagten, dass es äußerst unwahrscheinlich wäre, dass ihre Flotte in diesem Sektor auf Menschen treffen würde. Entgegen dieser Aussage zeigten die Sensoren hunderte an Menschenschiffen im Orbit des Zielplaneten.
Der Navigationsoffizier meldete, dass soeben eine Nachricht von ihrem Flottenmeister eingegangen wäre. ’Uranamee drehte sich um und hoffte die Erlaubnis zum Angriff zu erhalten, um endlich mit der Suche nach den heiligen Relikten zu beginnen…
Auf der Brücke der Kairo überwachte, neben Lord Hood und unzähligen Offizieren, auch Cortana die feindlichen Aktivitäten auf der Station. Und eben wurde sie um eine Nachricht reicher.
"Sir, ich habe eine Nachricht von einen Privat namens Collins erhalten", meldete die Künstliche Intelligenz. "Die Sensoren im entsprechenden Gebiet sagen dasselbe." Sie projizierte sich auf der Holokonsole. "Sir, es gibt Eindringlinge im Feuerkontrollzentrum. Die haben eine Bombe."
Lord Hood blickte auf. Damit wären ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt worden. Die Allianz setzte schwere Sprengköper in den Stationen ab, um sich ein Weg auf die Planetenoberflache zu bahnen.
Wenn die Bombe gezündet werden sollte, dann hätte die Allianz durch den Verlust von mindestens drei MBK-Geschützen bereits ihren direkten Weg zur Erde.
"Ist sie zu entschärfen?", fragte er Cortana.
Sie analysierte mithilfe der Sensoren und Kameras die Art und Wirkungsweise der Bombe. Einige Sekunden liefen Zahlen und Symbole über ihren nackten holografischen Körper und ihre Berechnungen liefen auf Hochtouren.
"Ja", antwortete sie schließlich, "der Chief muss mir aber helfen an die Zündkapsel heran zu kommen." Hood öffnete umgehend eine Funkverbindung zum Master-Chief. "Chief, Sie haben wir haben was wir suchen."
"Ich höre, Sir."
"Cortana hat die Bombe im Feuerkontrollzentrum lokalisiert. Suchen Sie die Bombe! Im Laufschritt. Cortana wird Ihnen dabei helfen."
"Sofort, Admiral", antwortete der Spartaner und beendete die Verbindung.
Hood wandte sich Cortanas Hologramm zu, als er sah, dass sich die Allianz-Flotte bewegte. "Cortana, Ziele aussuchen und Feuer frei. Bereite einen Angriffsbefehl für die Flotte vor!" Kurz danach bewegten sich auf dem strategischen Bildschirm die feindlichen Flotten langsam aufeinender zu und begannen zu feuern.
"Alle feindlichen Schiffe sind in der Todeszone", berichtete Cortana, die über die Rüstung des Chiefs auf die Stationssysteme zugriff. "Dreizehn Kreuzer, zwei Sturmträger. Jetzt wird’s laut!"
Sie aktivierte das MAB-Geschütz und das erste Super-MBK-Projektil raste unaufhaltsam seinem Ziel entgegen.
"Wie ist der Ladestatus unserer MBKs?", fragte Admiral Harper an Bord seines Zerstörers Scipio.
"MBK-Status bei einhundert Prozent, Sir", meldete Lieutenant Hackman. "Archer-Raketen sind ebenfalls bereit, Sir."
Admiral Harper betrachtete die feindliche Flotte auf dem Hauptbildschirm. Seit sie dieses System erreicht hatten, hatten sie keinen einzigen Zucker gemacht. Allerdings hatte sie mit Entertruppen die MAB-Geschützplattformen angegriffen.
Zwei konnten sie erfolgreich vernichten. Und dabei sollte es auch tunlichst bleiben!
Die fünfzehn feindlichen Kriegsschiffe hatten aber nicht vor in Reichweite der Erdverteidigungsplattformen zu kommen. Verständlich. Aber so kam die Allianz auch nicht voran. Egal was passierte, sie (die Menschenflotte) mussten handeln, bis die dritte MAB-Kanone explodiert und die Allianz-Flotte einen eventuellen sicheren Weg zur Erdeoberfläche und damit zum unvermeidlichen Sieg hätte.
Admiral Harper war der Kommandant der Flotte und hatte die Befehlsgewalt, wenn er die Erlaubnis zum Angriff bekam. Er hatte schon vorgeplant und den Flottenverband in zwei "Echelon"-Gruppen geteilt. Die eine würde sich um die Kreuzer kümmern, die andere um die Träger. Vor allem um die Träger. Die Folgen einer Invasion wären nicht auszudenken.
Aber ebenso schlimm wäre ein Sieg der Allianz und die Verglasung der Erde. Aber mit so wenigen Schiffen? Sie würden Wochen, wenn nicht sogar Monate brauchen bis sie fertig wären. Überhaupt war es seltsam, dass die Allianz an ihrer Position verharrte und nicht angriff. Selbst mit dem brillantesten Manöver würden sie gegen die UNSC-Flotte und den MAB-Geschützen nicht gewinnen.
Irgendwas hat die Allianz vor.
"Fähnrich Wilson, informieren Sie die anderen Kreuzer. Sie sollen die Longsword-Geschwader Foxtrott, Sierra, Tango und Uniform starten. Das Geschwader Kilo soll sich bereithalten, und als Verstärkung dienen, falls Seraph-Jäger eintreffen sollten.", befahl Harper.
"Aye, Sir! Wird gemacht", sagte Wilson. Kurze Zeit später meldete er: "Longsword-Geschwader gestartet, Sir."
Dutzende kleiner Punkte zogen an dem Sichtfenster der Scipio vorbei. Sie flogen ihre Patroulien um eventuelle Allianz-Jäger aufzuhalten.
Lieutenant Leam drehte sich zu Harper um. "Sir, eine codierte Nachricht von Lord Hood mit Alpha-Priorität", sagte sie.
"Decodieren und auf meinen Monitor durchstellen", befahl Scott Harper knapp. Eine kurze Nachricht erschien auf dem Bildschirm und der Admiral begann zu lesen:
United Nations Space Command NACHRICHT MIT ALPHA-Priorität 03628Z-29
Verschlüsselungscode: rot.
Öffentlicher Schlüssel: Datei/Bravo-Echo-Delta-Neun/
Von: Admiral (Lord) Terrence Hood, kommandierender Offizier des Verteidigungsverbandes, Sektion Eins (UNSC-Dienst-nummer: 00583-17332 -TH)
An: ALLE UNSC-Schiffe des Flottenverbandes der Erde
Betrifft: Sofortiger Angriff
Klassifizierung: Geheim (BGX-Direktive)
/Dateistart/
Allianz-Flotte auf relevanten Koordinaten 050
Alle UNSC-Kriegsschiffe erhalten hiermit den Befehl, alle Aktivitäten zu stoppen und sich sofort zum Treffpunkt ZULU zu begeben.
ALLE SCHIFFE sollen sofort den Feind angreifen.
/Dateiende/
Harper sah Leam an. "Lieutenant, stellen Sie mich sofort auf dem Prioritätskanal der Flotte durch, sofort!", befahl er.
Lieutenant Leams Hände tanzten über die Tastatur vor ihr und sie sagte: "Verbindung steht, Sir."
Der Admiral richtete sich auf. "Erste Echelon zu mir! Nehmt euch die Kreuzer vor. Schaltet sie nacheinander aus", befahl er dem ersten Teil der Flotte. "Zweite Echelon, kümmert euch um die Träger!"
Auf dem Backbord-, beziehungsweise Steuerbordmonitor, sah man die Flotte, wie sie sich in zwei Gruppen aufteilte.
"Sir!", rief Fähnrich Wilson. "Die Kreuzer senden ihre Seraph-Jäger los - etwa einhundert, Sir. Deren Schiffe selbst bewegen sich ebenfalls auf uns zu."
Der Monitor zeigte wie die Allianz-Flotte zum Leben erwachte und den Kurs wechselte. Sie teilten sich auf. Die Kreuzer flogen auf die Flotte zu. Die Sturmträger drehten ab und nahmen direkten Kurs auf die Erde.
Fast unsichtbar erkannte man zwischen den Kreuzern die Jäger der Allianz. Seraph! Die vier Longsword-Geschwader drehten bei um es mit den tränenförmigen Seraphs aufzunehmen.
"Mandalore", sagte Harper.
Sofort erschien auf der Holokonsole die schiffseigene KI. Sie hatte eine Ganzkörperrüstung an und besaß einen Helm mit einen T-Visier. Auf dem Rücken saß ein Jetpack. Mandalores Hologramm sah aus, als würde es Dank des Jetpacks ununterbrochen fliegen. Mandalore selbst nannte seine Kleidung: "manalorianische Rüstung", aber keiner wusste so recht, wie er auf dieses Design kam.
"Ja, Admiral?" sagte er.
"Such den am strategisch günstigsten Kreuzer heraus und sende ihn als Primärziel an die erste Echelon. Wenn dieser zerstört ist nimmst du den nächsten. Und so weiter.
Es sollen MBKs und Archer-Raketen benutzt werden. Verwendet aber nur die Archer-Raketensilos A bis D. Die Raketensilos E bis H werden zur Verteidigung gegen die Seraphs verwendet."
"Sofort, Admiral", antwortete Mandalore und verschwand.
Auf dem Bildschirm erschien ein rot markierter Kreuzer und ein Countdown von zwanzig Sekunden, zum Abfeuern der Geschütze.
"Lieutenant Hackman, entfernen Sie die Sicherheitssperren an den MBK- und Archer-Raketen und feuere diese auf das Ziel ab, wenn der Countdown abgelaufen ist", rief Admiral Harper.
"Ja, Sir", antwortete Hackman. Der Countdown sank immer weiter ab. Bei null sagte Hackman: "Raketen abgefeuert, Sir."
Dutzende von Kreuzern und Fregatten feuerten gleichzeitig ihre MBK- und Archer-Geschütze ab. Sie alle rasten ihrem Ziel entgegen.
Die Plasmageschütztürme der Kreuzer leuchteten blau auf. Hunderte von Plasmatorpedos jagten den Raketen und den UNSC-Schiffen entgegen. Fregatten wurden getroffen und gingen in Flammen auf. Ein Zerstörer machte ein Ausweichmanöver, schaffte es aber nicht rechtzeitig. Das Plasma schlug ein und der Zerstörer hörte auf zu existieren.
Die MBKs erreichten ihre Ziele. Die ersten schlugen auf die ausgewählten Kreuzer ein und ließen ihre Schilde kollabieren. Sie leuchteten auf und brachen zusammen. Die nächsten Projektile (die dem Plasma entgangen waren) zerrissen die Schiffshülle und der Kreuzer ging in Flammen auf.
Die Trümmer kollidierten mit einem zweiten Kreuzer und ließen seine Schilde zusammenbrechen. Dieser feuerte auf das zerstörte Schiff um sich die Trümmer vom Hals zu halten. Die Archer-Raketen schlugen nun ebenfalls und gaben dem zweiten Kreuzer den Rest.
"Feuern Sie die zweite MBK auf das nächste Ziel ab, Lieutenant." Admiral Harper betrachtete die Schlacht. Sie hatten schon drei Zerstörer und fünf Fregatten verloren. Und die Zerstörung ließ nicht nach.
"MBK abgefeuert, Sir", meldete Hackman.
Die Allianz-Flotte kam immer näher. Zu nah. Die Kairo erwachte zum Leben. Und schon war die erste Super-MBK unterwegs. Ein Projektil reichte aus um einen Kreuzer mühelos zu durchschlagen. Und genau das geschah. Das schlug in einen Kreuzer ein und riss ihn in zwei Teile.
"Lieutenant Hackman, wie ist der Ladestatus der MBKs?", fragte Harper. "Bei dreiundfünfzig Prozent, Sir", antwortete Hackman.
"Wie steht es mit den Longswords?" Harper blickte zu Fähnrich Wilson.
"Sir, etwa ein Drittel der Seraph wurden vernichtet", berichtete Wilson. "Aber wir haben Geschwader Tango und Sierra verloren." Er machte eine kurze Pause um Luft zu holen. "Wie sind Ihre Befehle, Sir?"
"Senden Sie Geschwader Kilo los, die sollen denen Helfen." Admiral Harper blickte aus dem Fenster und sah, wie die Kairo wieder auf einen weiteren Kreuzer feuerte. Dieser ging in Flammen auf, als er getroffen wurde. Die Allianz-Kreuzer begannen auf die UNSC-Flotte mit voller Geschwindigkeit zu zufliegen.
So würden die MAB-Geschütze schwerer zielen können und würden unter Umständen eigene Schiffe treffen.
Die Flotten trafen aufeinander, und dann brach das Chaos erneut aus.
10:12 ...
"Alle feindlichen Schiffe sind in der Todeszone. Dreizehn Kreuzer, zwei Sturmträger. Jetzt wird’s laut!"
"Ich werde es schon überleben", meinte der Chief, als er die Verladehalle von Station Kairo betrat. Mehr oder weniger, dachte der Chief. Denn in diesem Moment startete die erste Super-MBK ins All. Ein lautes Dröhnen durchzog die Halle und schon lud das Geschütz zum zweiten Schuss nach.
Er ging durch die Halle. In ihr hätte sogar ein D77-Pelican gepasst. Zu beiden Seiten waren hohe Galerien, auf denen Frachtkisten sauber und ordentlich gestapelt waren. In der Mitte der Halle fiel der Boden steil ab. Die ebenfalls schräge Wand gegenüber war mit Panzerglas verkleidet, durch die man das beeindruckende Geschütz erkennen konnte.
Der Chief erreichte zwei Marines. Es waren zwei Privats, die sich hinter Kisten und Schutzwänden verschanzt hatten. "Wie ist Ihre Lage, Marines?", fragte er.
Ein Marine schluckte. Es war das erste Mal, dass er einen Spartaner aus nächster Nähe sah. Er war größer als er dachte. "Sir, zurzeit ist das Gebiet sicher. Ich glaub wir haben sie verjagt." Der Chief wollte gerade nach dem Befehlshaber fragen, als ein Summen durch die Halle schalte.
"Sie kommen wieder!", rief der andere Marine angsterfüllt.
Der Master-Chief drehte sich um. Im selben Moment kamen aus dem steilen Boden ein Schwarm Insekten geflogen.
Das waren allerdings nicht irgendwelche Insekten, die man mit einer gewöhnlichen Fliegenklatsche erledigen konnte. Nein, das hier waren Drohnen. Diese Allianz-Krieger waren etwa so groß wie ein Grunt und auch nicht viel schlauer. Aber dafür konnten sie fliegen und waren in der Luft schnell und zielsicher.
Und neben einer automatischen Waffe war man mit einer sicheren Deckung gut beraten.
Sie feuerten mit ihren Plasmapistolen auf die Menschen, während sie hoch an der Decke der Halle herumschwirrten. Der Chief und die Marines nahmen aus ihrer Deckung heraus die Drohnen unter Sperrfeuer. Wobei sie darauf achteten mit ihren Maschinenpistolen oder Kampfgewehren versetzt zu feuern, damit nicht alle auf einmal nachladen mussten.
Zwei Minuten später waren die Decke und der Boden besudelt von grau-grünem Blut, welches dickflüssig dahin floss. Überall auf dem Boden lagen die übel zugerichteten Kadaver der Aliens, die man mal Drohnen genannt hatte.
Ein maschinelles Geräusch war zu hören. Kurz darauf setzte sich etwas in Bewegung. Aber was? "Chief, sie kommen mit dem Lift!", warnte ein Marine besorgt.
Der Master-Chief ging zu der Stelle, wo der Boden steil abfiel. Ganz unten war eine Schleuse. Direkt davor war eine Zwei-Etagen-Plattform. Die obere war nur halb so groß wie die untere und so erkannte man die Allianzler, die mit dieser Plattform langsam aber sicher nach oben fuhren.
Das Menschen-Trio kam ihnen entgegen. Sie stürmten die steile Rampe mit erhobenen Waffen runter. So erreichten sie die obere Etage des Lifts und nahmen die Grunts und Elitekrieger auf der großen unteren Etage unter Sperrfeuer. Die Außerirdischen hatten dem Willen und der Entschlossenheit der Marines, sowie dem Können des Master-Chiefs, nichts entgegenzusetzen.
Zufrieden über sein Werk suchte der Chief nach einem Schalter um den Lift wieder nach unten zu fahren. Als er ihn auf einer Kontrolltafel fand legte er ihn um und der Lift stoppte kurz, bevor er sich auf den Weg nach unten machte.
Die ganze Zeit über trudelten Lautsprechernachrichten von Lord Hood ein. Immer wieder kündigte er das Eintreffen von weiteren Eindringlingen auf irgendwelchen Stationen an. Überall mussten die Marines um ihr Leben kämpfen. Diejenigen, die nicht in der Lage waren zu kämpfen, hatten den Befehl die Station zu verlassen (es sei denn sie steuerten sie).
Unten angekommen betrat der Chief die Schleuse. "Am besten bleibt ihr hier. Da draußen wird’s für euch nur zu ungemütlich", sagte der Master-Chief zu den Marines.
"Kein Problem, Chief", sagte der angesprochene Marine. "Wir passen hier schon auf."
Die Schleuse schloss sich. Kurz bevor sie die Sicht auf die Marines vollends verdeckte sagte der Privat: "Nochmals danke, Chief."
Das Schleusentor versiegelte sich und die Luft wurde abgesaugt. Der Chief bemerkt zu seinen Füßen zwei dahin geschlachtete ODSTs, sowie einen toten Grunt. Die schwarzen Rüstungen der beiden Soldaten waren voller Blut. Immer mehr stieg der Hass des Chiefs auf den Feind. Aber er versuchte das Gefühl zu unterdrücken. Auf dem Schlachtfeld musste er sich wichtigeren Dingen widmen.
7:24 ...
Das Tor öffnete sich und wieder einmal sah er sich altbekannten Gegnern gegenüber.
Bedächtig flog der Halcyon-Kreuzer Atlantis über allen Geschehnissen hinweg. Seine Antriebe brummten bei dem Versuch den Kreuzer in eine günstige Position zu bringen.
Zwei C-707-Jäger näherten sich ihm mit hoher Geschwindigkeit. Eine Kollisionswarnung wurde an die Piloten der Jäger übermittelt, die weiterhin darauf zuhielten.
Wenige Meter vor dem unvermeidlichen Ende drehte die beiden Longswords ab. Mit summenden Motoren flogen sie über die Oberfläche der Atlantis. Im synchronen Ausweichmanöver umschifften sie eines der Abwehrgeschütze und errichten schließlich den Bug des Kreuzers.
Die Longswords drehten sich um die eigene Achse und tauchten vor dem Schiffsbug ab. Vor ihnen nun erstreckte sich ein Schlachtfeld, an dem Hunderte von Schiffen teilnahmen.
UNSC-Kriegsschiffe umkreisten die Kreuzer der Allianz, während diese ihre Plasmalanzen in das Getümmel feuerten. Seraphs jagten feuernd Longsword-Jäger und umgekehrt. Plasma und Projektile füllten das All aus.
Die beiden Longsword wichen einer dahintreibenden Fregatte aus und näherten sich einem der dreizehn Allianz-Kreuzer. Eines seiner Geschütze leuchtete auf und der Kreuzer schoss zweimal im schneller Folge auf einen Zerstörter schräg über ihn. Das Plasma schlug ein und sprengte eine komplette Sektion des Schiffes samt Schnellfeuergeschütz.
Die Longsword reagierten noch im letzten Moment und tauchen unter der Explosion aus Feuer und Trümmern hinweg. Die freiwerdende destruktive Energie warf die Jäger zur Seite und veranlasste, dass die Köpfe der Piloten gegen die Sitze schlugen. Schnell stabilisierten sie sich wieder und nahmen eines der Seraph-Geschwader ins Ziel.
Die tränenförmigen Seraphs verschwanden hinter einem der Träger und wurden sogleich verfolgt. Vorbei an einem für ihre Verhältnisse schräg fliegenden Kreuzer, der mit einem Geschütz an seiner Unterseite einen Marathon-Kreuzer in zwei Hälften schnitt.
Am anderen Ende der Schlacht verlor einer der Kreuzer der Allianz seine Schilde. Der schoss mit seinen Geschützen unerbittlich auf eine Fregatte der UNSC über sich und ließ sie in Flammen aufgehen. Das brennende Schiff geriet tiefer in das Magnetfeld der Erde und wurde nach unten gezogen. Der Allianz-Kreuzer aktivierte dröhnend seine Antriebe um dem feindlichen Schiff zu entkommen, wurde aber unter einem Flammenball begraben, als die Überreste der Fregatte in den Kreuzer einschlugen und ihn aufrissen.
Ein gezielter Schuss aus dem MAB-Geschütz der Kairo zerrissen einen weiteren Kreuzer und ließ ihn in einer hellen blauen Explosion vergehen.
In der schwärze des Alls leuchtete ein weiterer Antrieb auf, gefolgt von einem weiteren. Die zweite Echelon versuchte hartnäckig die Sturmträger an ihrer Flucht zu hindern. Salve um Salve schickten sie ihre Raketen auf die Träger zu.
Die Projektile, die nicht schon vorher von den Geschützen der Allianz-Schiffe oder von Seraphs abgeschossen wurden blitzten kurz an den Energieschilden der Schiffe auf und verpufften.
Sie waren nicht stark genug, um die Schilde zu durchdringen.
Die Träger wendeten gleichzeitig ihre monströsen Körper aus dem Schlachtschauplatz heraus und wandten sich dem blaugrünen Planeten unter ihnen zu.
Feindliche Fregatten und Kreuzer, die ihnen in den Weg kamen wurden einfach wie mit einem Rammbock von den Trägern durchschlagen.
Trümmer ehemaliger Schiffe trieben umher. Von beiden Seiten der an der Schlacht beteiligten Parteien gab es schwere Verluste. Die Überreste, die nicht unmittelbar in der Gefahrenzone schwebten, sondern vom Magnetfeld der Erde angezogen wurden, rasten als gefährliche Geschosse auf die Planetenoberfläche hinab.
Ein Hagel aus "Sternschnuppen" entstand und würde tausende von Menschen in den Tod reisen, wenn die Trümmer und Schrappnelle eine Stadt oder dergleichen trafen.
Weiter oben, in den oberen Regionen des momentan gefährlichsten Schauplatzes nahmen zwei Kreuzer der Allianz einen UNSC-Kreuzer der Marathon-Klasse in die Zange.
Der Marathon schoss eine MBK auf den ersten Kreuzer und leerte zudem seine Archer-Silos in ihn aus. Die Außenhaut des Allianz-Schiffes wurde aufgerissen und das Raumschiff trudelte ab. Sein baugleicher Partner hingegen hüllte dafür den Marathon-Kreuzer in eine blauweiße Plasmahülle und verbrannte alles Lebendige an Bode des Kriegsschiffes.
In lodernden Flammen stehend und giftige Schadstoffe ausstoßend, trieb der Kreuzer durch das All.
Der siegessichere Allianz-Kreuzer hingegen entdeckte einen Zerstörer der Menschen direkt vor sich. Die beiden Schiffe waren auf eine Bahn gelangt, auf der sie unwillkürlich aufeinander zu flogen.
"Fertig machen zum Angriff", befahl der blutrünstige Sangheili-Kommandant mit finsterer Mine.
Der Kreuzer schoss seine ersten Plasmalanzen los um wie ein hungriger Hai zu zuschlagen.
Ein gewaltiges Beben durchdrang den Rumpf der Scipio. Admiral Harper verlor das Gleichgewicht und fiel aus seinem Kommandositz. Er schlug hart auf dem Boden auf.
"Status?", verlangte er zu wissen, als er sich wieder aufgerichtet hatte. Rote Lampen begannen auf der Brücke aufzuleuchten. Harpers Gesicht wurde dadurch in einen noch erschöpfteren Schein getaucht, als es schon der Fall war.
"Plasmatreffer auf der Steuerbordseite, Hüllenbruch auf den Decks Sechs bis Neun", meldete Fähnrich Wilson. "Brände werden gelöscht, Sir."
"Fliegen Sie ein Ausweichmanöver. Kurs null-eins-fünf bei zwo-sieben-eins", befahl Harper. "Wenn wir auch noch von der zweiten Salve getroffen werden ist es aus."
"Aye, Sir", sagte der Navigationsoffizier.
Die Steuerborddüsen brachten die Scipio auf eine andere Bahn. Auf dem Monitoren kam nun wieder Station Kairo in Sicht. Sie schoss und das Projektil durchschlug einen der gefährlichen Kreuzer. Seine Hülle brach auseinander und er trieb hilflos im All. Die Fregatten feuerten eine Archer-Raketensalve ab und zersiebte damit die Reste des Kreuzers.
"Wie ist der Feindstatus?", fragte Harper.
"Unsere Streitkräfte hat die feindliche Flotte auf ein Drittel dezimiert, Sir", berichtete Fähnrich Wilson. "Der Verlust bei den UNSC-Schiffen liegt bei 54 Schiffen." Er ballte die Hände zu Fäusten.
Admiral Harper fluchte leise. Es war entsetzlich. Sehr selten gewannen sie einen Raumkampf gegen die Allianz. Und wenn, wie eben auch, dann nur zu einem sehr hohen Preis. Sie waren der Allianz zehn zu eins überlegen gewesen und trotzdem waren die Verluste viermal so hoch als bei dem Feind.
Doch was war mittlerweile aus den Trägern geworden? Harper wandte sich an Wilson, doch dieser war schneller. "Äh Sir? Wir haben ein ernsthaftes Problem", sagte er aufgeregt. "Die beiden Sturmträger haben fast die gesamte zweite Echelon vernichtet."
"Auf meinen Monitor", befahl der Admiral.
Die beiden Sturmträger erschienen auf dem Bildschirm. Beide flogen zielstrebig in die gleiche Richtung. Die Erde. Hinter ihnen trieben Dutzende ausgebrannte Wracks herum. Die ehemalige zweite Echelon. Die Träger flogen nun direkt auf die MAB-Geschützplattform Kairo zu.
"Stellen Sie mich zu Lord Hood durch, Lieutenant Leam!", rief Admiral Harper grimmig. "Schnell!"
"Sir, eine Nachricht von Flottenadmiral Harper", meldete Cortana auf der Brücke der Kairo.
"Sofort durchstellen", befahl Lord Hood.
Auf dem Holotank, neben dem Hauptbildschirm erschien das Gesicht von Admiral Harper. Er hatte trotz der schweren Situation ein ernstes Gesicht drauf.
"Die Träger brechen durch, Sir", berichtete er hektisch. "Sie nehmen Kurs auf Kairo."
"Cortana, konzentriertes Feuer auf den ersten Träger", befahl Lord Hood Cortana. "Admiral, knöpfen Sie sich den zweiten vor." "Formiert euch. Folgt mir", hörte man den Admiral sprechen und auf dem strategischen Bildschirm bewegten sich nun alle verbleibenden UNSC-Schiffe auf den hinteren Sturmträger der Allianz zu.
Währenddessen visierte Cortana den ersten Träger an. Er war jetzt im Ziel. Und im Nu war er wieder außer Reichweite. Egal was Cortana auch tat, es gelang dem Träger immer wieder außer Reichweite zu bleiben.
Das Loch, das die Allianz in den Verteidigungsring der Erde gerissen hatte, machte sich nun für sie bezahlt.
Im rasenden Tempo kam der Sturmträger immer näher. Eigentlich hatte Cortana erwartet, dass der Träger auf Kairo feuern würde - so wie man es von der Allianz kannte. Aber er tat es nicht. Er flog einfach an der Station vorbei, so als wäre nichts gewesen.
Der zweite Träger machte Anstalten dasselbe zu tun. Unablässig feuerte er Plasmalanzen auf seine Verfolger hinter ihm. Immer mehr UNSC-Schiffe lösten sich in kleine Sonnen auf. "Der erste Träger ignoriert uns völlig, Sir", meldete Cortana Lord Hood verwundert. "Er hat das Trümmerfeld der Malta in Richtung Erde verlassen."
"Und der zweite Träger?", fragte Hood.
"Wenn die Schiffe ihn nicht bald aufhalten, passiert dasselbe und sie werden mit Sicherheit eine Invasion starten. Verglasen können sie die Erde nicht, dazu sind es zu wenige."
Insofern die Allianz nicht noch Verstärkung erwartete.
"Sir", rief Fähnrich Wilson. "Der Kreuzer, der uns vorhin beschossen hatte, hat seinen Kurs geändert."
Harper richtete seinen Kommandostuhl aus und setzte sich hin. "Wo befindet sich der Kreuzer, Fähnrich?"
Die Augen des Offiziers waren geweitet. "Er ist direkt hinter uns, Sir", meldete Wilson. "Und er holt auf."
Der Flottenadmiral betätigte einen der Schalter auf seiner Armlehne und Mandalore erschien auf einer Konsole in der Mitte der Brücke. "Ich habe einen Kurs berechnet, der uns in eine anderen Umlaufbahn bringt, von der aus wir das Feindschiff…"
"Nein", kommentierte Harper kühl. "Wir werden nicht weglaufen, um aus sicherer Entfernung zu feuern." Der Admiral blickte zum Waffenoffizier hinab. "Sind unsere Waffen bereit?"
"Sir", antwortete Lieutenant Hackman. "Die Waffen sind bereit. Ich brauche nur auf diesen Knopf zu drücken."
Mit einem Lächeln nickte Scott Harper.
"Dann lasst uns diesen Bastarden das geben was ihnen zusteht." Harper sah auf den Navigationsoffizier hinunter. "Bringen Sie und auf Kurs drei-acht-sechs, sofort!"
Mit einem Nicken gab der Offizier den Kurs ein und stutzte. Fragend drehte er sich auf seinem Sitz um. "Äh Sir, das bringt uns auf einen Kollisionskurs…"
Harper grinste. "Genau das ist mein Plan. Auf unseren jetzigen Kurs sind wir leichte Beute, aber nicht mehr lange." Er machte mit seiner Hand eine eilige Geste und fuhr fort: "Jetzt machen Sie schon!"
"Ja, Sir", schluckte der Navi-Offizier und ließ geschwind seine Finger über die Tastaturen seiner Station hinwegfegen.
Alles bebte, als die Manövrierdüsen hochgefahren wurden und gemeinsam mit dem Hauptantrieb begannen das Schiff auf der Stelle zu drehen.
Auf den Schirmen erschien der Kreuzer. Harper grinste ironisch. Die Schirme konnten sie sowieso vergessen. Es genügte wenn man aus dem Bugfenster sah. Dort wurde die unheimliche haiförmige Silhouette größer und schärfer und steuerte nun unausweichlich auf sie zu.
Mit geladenen Waffensilos und einer entschlossenen Mannschafft flog die Scipio seinem Feind entgegen. Einem Feind, der nicht wissen konnte, dass dieser Zerstörer unter vielen Piloten nur als "der Schredderer" bekannt war.
Endlich sehen sie es ein!
Commander ’Ikarumee betrachtete das menschliche Feindschiff Typ B-12 auf den Anzeigen. Es war fast dreimal so groß wie ihr Kreuzer der Reverence-Klasse. Doch war er auch so gut bewaffnet?
Majestätisch bewegte es sich vor ihnen, bis es Schlag auf Schlag sich ihnen zuwandte. "Sie machen ein Wendemanöver!", rief der Commander in die Brücke hinunter und betrachtete dabei das sich drehende Schiff.
Der Schiffsmeister der Stille und Zusammenarbeit brannte darauf herauszufinden, wie gut diese Schiffsklasse der Menschen wirklich war.
Unaufhaltsam kamen sie sich näher, das Chaos in der Flotte ignorierend schossen sie soweit voran, bis sie Planke an Planke liegen würden.
Leuchtende Hologramme zeigten an, dass die Geschütze voll aufgeladen waren. Sie näherten sich in dem kalten dunklen Vakuum des Weltenalls. Um sie herum stand die umliegende Schlacht wie in einer Metapher still, als sich die beiden Kriegsschiffe gegenüber standen.
"Exzellenz", rief der Navigationsoffizier. "Wir sind gleichauf mit dem Zerstörer."
’Ikarumee drehte sich zu allen seinen Offizieren um und brüllte aus Leibeskräften "Feuer!" und er wusste genau, dass der Schiffsmeister des Menschenschiffes es nicht anders handhaben würde.
Alles andere wäre töricht gewesen.
Plasmatorpedos lösten sich von den gigantischen Geschützen des Zerstörers. MBK- und Archer-Raketen rasten ihnen von dem menschlichen Zerstörer entgegen.
Weißen Rauch hinter sich herziehen schlugen sie ein und entfachten Explosionen die jedes kleinere und schwächer gepanzerte Schiff für immer ausgelöscht hätte.
Die Schilde des Allianz-Kreuzers flackerten auf und erloschen. Beide Parteien hörten nicht auf, hatten sie doch jetzt gleichberechtigte Bedingungen.
Das Plasma fraß sich wie Säure durch die Außenhaut des Zerstörers und offenbarte an einigen Stellen Decks und das Skelett des Schiffes. Nur wurde es dadurch nicht aufgehalten, es feuerte noch mehr funktionstüchtige Geschütze ab.
Schwere Erschütterungen durchfuhren das gesamte Schiff und ließen ’Ikarumee ins Wanken geraten. Die meisten Plasma-Geschütze versagen ihren Dienst. Es war nicht mehr möglich den Zerstörer mit dem ionisierten Gas zu beschießen
Weitere Raketen trafen den wehrlosen Kreuzer und der Commander blickte erstaunt auf. Zischend wurde die Luft aus den Hangars gesaugt, nachdem die schützenden Energiebarrieren unter dem Beschuss den Geist aufgegeben hatten.
Fahrzeuge und Dutzende an Insassen, sei es ob Wraith, Banshee, Unggoy oder gar Sangheili alles wurde hinaus gesaugt. Ihre Schreie verstummten im Vakuum und die verschwanden zwischen alle den anderen Trümmern und Wracks.
Als bestünde der Boden der Kommandobrücke aus glattem Eis rutschte Schiffsmeister ’Ikarumee nach hinten und viel hin.
Der Allianz-Kreuzer verlor seine Fähigkeit eine künstliche Schwerkraft auszubauen und sackte senkrecht nach unten ab, auf die Erde zu, deren Anziehungskraft zu wirken begann. Einer der Nurkas hastete wie wild auf seinen Kontrollen herum. "Magnetisieren, Magnetisieren", befahl er ununterbrochen.
’Ikarumee richtete sich auf, als die Schwerkraft zurückkehrte. Die Bildschirme flackerten und der Alarm klingelte in seinen Ohren. Sein Schiff stürzte noch immer auf den Planeten zu.
"Notbeschleunigungs-Triebwerke anwerfen", bellte er herrisch.
Die Triebwerke sprangen an und beschleunigten das Schiff in die entgegen gesetzte Richtung. Durch dieses Manöver wurde ein Umkehrschub erreicht wodurch die Geschwindigkeit absank und der Kreuzer wieder eine gerade Bahn erreichte.
"Wir sind wieder stabil, Exzellenz", kommentierte einer der Nurka-Piloten das Geschehen.
Weit über ihnen schwebte der beschädigte Zerstörer, sowie eine Fregatte, die sich zu ihm gesellte. Wieder eröffneten sie das Feuer auf die schwer geschädigte Oberfläche der Stille und Zusammenarbeit. Krachend schlugen die Geschosse in die hinteren Sektionen des Schiffes ein.
Decks wurden aufgerissen und Brände entstanden auf etlichen Ebenen. Einer der Nurkas blicke völlig fassungslos auf sein Terminal, so als könne er trotz der vielen Erschütterungen nicht glauben was soeben passierte.
"Äh, Exzellenz", sprach er nervös, fast schon panisch. "Wir haben da was verloren."
Erneut erbebte das Schiff und die Mannschaft wurde durchgerüttelt. Mit seiner rechten Klaue hielt sich der Schiffsmeister an einer der Holokonsolen fest. Ächzend zog er sich hoch und aktivierte den Statuscheck des Schiffes.
Summend erschien ein bläuliches Hologramm des Kreuzers. Seine hintere Sektion riss auf und zersplitterte wie eine Glasflasche unter der Macht des Feuers. Der Antrieb versagte und riss dröhnend von dem Schiff ab, sowie ein Viertel des restlichen Schiffes.
Wie ein im Wasser treibender Fisch, der seine Flossen verloren hatte sank die Stille und Zusammenarbeit wieder ab. Dieses Mal würde sie nichts retten können.
Auf der Brücke auf und ab gehen betrachtete der Schiffsmeister die Anzeigen, die noch funktionierten. "Fahrt alle Stabilisatoren aus", befahl er kühl. Seinem Wunsch wurde sofort Folge geleistet. Die Atmosphäreklappen wurden aufgefahren uns verlangsamten die Geschwindigkeit des abstürzenden Schiffes.
Am Bug feuerrot glühend drang die Stille und Zusammenarbeit in die obere Atmosphäre des Planeten ein. Der Hauptantrieb war nicht mehr und ’Ikarumee wusste nicht in wie fern die sekundären Steuerdüsen funktionierte.
Die meisten hatte der Zerstörer vernichtet. Die Wenigen, die noch übrig waren, waren so schwer beschädigt, dass alles passieren konnte, wenn der Schiffsmeister wie zünden ließ.
Fluchend gestand sich Commander ’Ikarumee ein, dass er keine Zeit für Experimente hatte.
Sein Schiff sank tiefer in die Atmosphäre ein. Die Außenhaut glühte wie eine Fackel am Himmel. Die Luftreibung heizte die Hülle des Kreuzers weiter auf. Die Brücke bebte und erzitterte, als immer mehr Teile abfielen und verglühten.
Weit unter ihnen kam die Oberfläche des Planeten in Sicht. Es glich eher der Landung eines Steins, als die eines Kreuzers der Allianz.
Ein kontrollierter Absturz.
Oya, Mando'ade. Mhi cuyir kandosii par haar akaanir. K'oyacyi!






