Ich hasse die dritte Episode. Nicht weil sie per se schlecht wäre, es gibt viele Dinge die man daran mögen kann.
Das Problem ist dass praktisch keine der Entscheidungen die man bisher getroffen hat irgendwie relevant ist. Das sind sie in solchen Spielen nie so richtig, aber diesmal kommt es einem fast so vor als würden die Autoren dem Spieler ins Gesicht spucken.
Spoiler:
Es hat Ende der letzten Episode schon angefangen, als wegen Daniel (dem Bruder des Spielcharakters) ein Kind von einem Auto überfahren wurde, und er MIR die Schuld daran gibt. Dafuq? Aber in dieser Episode wurd's noch schlimmer....
Von Anfang des Spiels an, seit Beginn von Episode 1, war ich zu Daniel nur freundlich, ich hab stets mit ihm gespielt wenn er es wollte, ihn nie angeschrien oder ausgeschimpft. Ich war ihm zudem immer ein Vorbild, hab kein einziges Mal etwas gestohlen, ihm immer versucht beizubringen was Recht und Unrecht ist, etc.
Und dann kommt Episode 3 daher, und man hat in Gesprächen mit Daniel nur noch die Möglichkeit ihn zu beleidigen oder anzuschreien, eine dritte Option gibt es nicht. Die komplette Episode über hat man keine Wahl als ein Arschloch zu ihm zu sein. Alles nur damit Daniel am Ende der Episode wegläuft, bei einem Drogenbaron einbricht um dessen Geld zu klauen (was er behauptet von mir gelernt zu haben), erwischt wird, dadurch ein Hauptcharakter stirbt und dann - ratet mal - MIR (bzw. meiner Freundin) die Schuld daran gibt.
Are. You. Fucking. Kidding. Me?
Mir ist klar dass man für ein Game keine 20 Stories schreiben kann die davon abhängen was der Spieler für Entscheidungen trifft (obwohl es Visual Novels gibt die daran schon sehr nah rankommen) aber wenn ihr auf alles scheißt was ich bisher gemacht habe, liebe Entwickler, dann braucht ihr mir auch keine Entscheidungen vorsetzen, normale Cutscenes tun's auch. Das wäre wenigstens ehrlicher...
Für die nächste Folge heißt das, dass ich als Spieler eine massive Abneigung gegen den primären NPC Sidekick um den sich die Handlung dreht entwickelt habe, und zudem jegliche Motivation verloren mich irgendwie um ihn zu kümmern, sowohl weil ich den Charakter nicht mehr ausstehen kann, als auch weil ich davon ausgehen muss dass nichts was ich tue irgendwelche Auswirkungen haben wird. Das ist keine gute Basis für die Weiterführung der Story, und es sind noch zwei komplette Episoden offen...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.05.2019, 00:06 von Paul.)
Ich muss gestehen, dass ich noch keines dieser Spiele im Episodenformat so richtig gespielt habe. Hat mich schon bei den Telltale-Titeln immer gewundert, dass die damit werben, die eigenen Entscheidungen könnten einem in späteren Episoden mal auf die Füße fallen. Sowas lässt sich doch eigentlich wirklich nur im spärlichen Rahmen realisieren...
Zu Life is Strange: Hey, das sind Kinder. Die sind unberechenbar, schließlich beginnt die prä-pubertäre Phase schon kurz nach der Geburt.