Es ist ein psychologischer Effekt. Man geht bereits eine mentale Entscheidung ein das Spiel zu kaufen. Man identifiziert sich sogar mit dem Produkt, es ist eine Art Mitläufer-Effekt. Leute die vorbestellen ziehen den Preorder seltener zurück als dass Leute ohne Preorder die ein Spiel unbedingt haben wollen dann doch darauf verzichten. (Seltsamer Satzbau, aber ich kann's nicht besser formulieren.) Vielleicht funktioniert das bei dir nicht, aber bei vielen Leuten tut es das. Die Firmen haben ihre Kunden schon halb in der Tasche. Wenn sie nichts davon hätten würden Ubisoft, EA und Konsorten nicht so viel Aufwand betreiben um die Kunden dazu zu bringen vorzubestellen. Inhalte die aus dem Spiel geschnitten werden, etc. Es gibt sogar schon Trailer nur für Preorder-Boni. Und inzwischen kriegt auch jeder Shop andere Boni, sodass man ein Spiel mehrfach bestellen müsste um ein vollständiges Spiel zu bekommen.
Natürlich kann man eine Vorbestellung jederzeit canceln bevor das Spiel raus ist, wenn das Spiel mies ist oder so. Aber genau da kommen dann wieder Review Embargos ins Spiel, oder Firmen entscheiden sich dazu einfach keine Review-Copies zu verschicken. Tester müssen dann selber auf den Release-Tag warten, und bis dahin wurden alle Preorders schon ausgeliefert. Und wenn man auf die Tests warten will verzichtet man wieder auf oben genannte Boni.
Muss man nicht schlimm finden. Viele Käufer haben sich an so eine Praxis gewöhnt und manche von den jüngeren Leuten kennen das gar nicht anders. Aber runterspielen braucht man das auch nicht, weil selbst wenn die Firmen unmittelbar kein Geld von den Vorbestellungen bekommen, tricksen sie auf lange Sicht genug Kunden aus um trotzdem einen signifikanten Gewinnbonus zu haben, für den sie praktisch Null Leistung erbringen müssen. (Besonders wenn sie wissen dass das Spiel Müll ist.)
Hier ein Kommentar zu Assassin's Creed Unity:
Und hier noch einer nach der Master Chief Collection: