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Halo: Unknown Origins
#81

ui, freu mich schon!
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#82

Wie versprochen, das zweitletzte Kapitel.
Ich hoffe es gefällt euch Zwinker

Zitat:Kapitel XIV
Andrew Craigson

Hunting Swan, Krankenstation
Status: Stabil, unter Medikation. Initiiere Aufwachprozess.

Der Körper von Craigson, verhüllt durch einen weissen Kittel und die Bettdecke, lag auf einem Krankenbett der Krankenstation. Klinisches Weiss dominierte den Raum, ein leises beständiges Piepsen war nebst der Atmung von Andrew das einzige Geräusch hier. In dem Raum waren zu beiden Seiten je zehn Betten, doch davon war nur eines, links in der Mitte, besetzt. Neonröhren erhellten die Station mit einem unnatürlichen künstlichen Licht. Eine Klappe an der Wand hinter Andrews Bett öffnete sich, heraus fuhr ein mechanischer Arm mit einer Spritze an seinem Ende. Der Arm fuhr mit der Spritze an Andrews Schläfe und stach dort ein. Zwei Sekunden später verschwand das Gerät wieder. Andrew fühlte, wie etwas in seinem Körper zu kribbeln begann. Langsam erwachte sein Geist wieder. Vorsichtig öffnete er seine Augen. Es war zwar noch alles etwas verschwommen, aber er war wieder bei Bewusstsein. Wieder einmal hatte er keine Ahnung wo er war. Die Medikamente hatten ihn ziemlich lange ausser Gefecht gesetzt.
Stöhnend richtete er seinen Oberkörper auf. Seltsam. Wieso verspürte er keinen Schmerz mehr? Hatte man ihn behandelt? Sein Blick fiel zuerst auf seinen rechten Arm, den er nach ihrem Sturzflug ja nicht mehr spürte. Mit Schrecken musste er feststellen, dass dort wo einst sein rechter Arm hing, nun eine Metallprothese angebracht war. Zum Glück war er noch etwas benommen von den Medikamenten, sonst wäre er wohl glatt wieder in Ohnmacht gefallen. Behutsam schob er die Bettdecke ans Ende des Bettes. Diese offenbarte, was er doch auch vermutet hatte: Auch sein linkes Bein wurde durch eine Prothese ersetzt, der rechte Unterschenkel war eingeschient. Er liess seinen Körper nach hinten fallen, in die weichen Kissen und starrte die Decke an.
Womit hatte er das verdient? War es eine Bestrafung dafür, an diesem Krieg teilzunehmen? Nein, das konnte nicht sein. Irgendwie mussten sie sich ja verteidigen! Und dennoch war eben dieser Krieg nun daran schuld, dass Andrew zwei seiner Gliedmassen verloren hatte. Es war nicht gerecht! Doch war es das jemals? Krieg war immer schlimm, egal wie man ihn rechtfertigte - dafür gab es keine Rechtfertigung. Die Erkenntnis zerriss ihn innerlich fast. Andrew konnte es nicht glauben. Um diese Erkenntnis zu erringen, musste er erst fünfzehn Jahre seines Lebens kämpfen und zwei Gliedmassen verlieren? Damit würde jetzt Schluss sein. Andrew schwor sich, nie wieder zu kämpfen. Er würde von diesem schrecklichen Ort fliehen, vor der UNSC und der Allianz.
Nur: Wie sollte er das in seinem Zustand anstellen?
Doch dann kam ihm eine Idee…
Die Tür öffnete sich.
Ein Arzt trat herein und an Andrews Bett.
"Wie geht es Ihnen, Mr. Craigson?"
"Och, abgesehen davon dass ich wohl gerade nicht tanzen kann, geht’s mir prächtig.", sagte er mit einem sarkastischen Unterton. Der Arzt schüttelte lediglich den Kopf.
"Im Ernst. Ich fühl mich gut. Mit Bodeneinsätzen wird das nichts mit dem eingeschienten Bein. Aber fliegen kann ich noch. Geben Sie mir einen Longsword und ich mach die Typen platt!"
Andrew hatte sich wieder aufgerichtet und hockte nun auf dem Bettrand. Entschlossen starrte er dem Doktor in die Augen.
"In Ihrem Zustand? Sind Sie sicher?"
"Todsicher."
Der Doktor wandte sich von ihm ab.
"Ich sehe, was sich tun lässt."

Rubinrot floss das Blut aus ihrem Brustkorb, der völlig zertrümmert war.
Das Riesenviech hatte sie schlimm erwischt. Sie verlor viel Blut. Es sammelte sich bereits eine grössere Lache unter ihrem Körper, der bewusstlos auf dem Boden lag.
Bill legte seinen Zeige- und Mittelfinger an ihre Halsschlagader - kein Puls. Er wusste, es würde nichts bringen, aber er musste es einfach versuchen. Er konnte nicht anders. Wenn auch nur der kleinste Funken Hoffnung bestünde, sie noch zu retten, würde er sich daran klammern.
Zuerst entfernte er ihren Helm. Dann beugte er sich über sie und presste seine Hände etwas rechts auf ihrem Brustkorb, da er die Wunde nicht noch zusätzlich aufreissen wollte. Dann begann er damit, sie zu reanimieren. Dreissig Stösse, zweimal beatmen durch die Nase, dreissig Stösse, zweimal beatmen… Keine Reaktion. Er versuchte es weiter und merkte nicht, wie nur noch mehr Blut aus dem leblosen Körper floss durch sein Pressen. Tränen liefen ihm aus den Augen wie Sturzbäche. Er bemerkte nicht einmal, wie sich ein Elite von hinten heranschlich, der ihn bei seiner Reanimation beobachtete.
"Sie wird nicht wieder aufwachen du Narr, sie ist tot!", spottete der Elite hinter ihm.
Bill beendete seine Reanimation abrupt. Es hatte keine Wirkung.
"Verdammt nochmal! VERDAMMT! Das kannst du mir nicht antun!", schrie er verzweifelt.
"Wir werden ihren Leichnam vernichten müssen, sonst fällt er dem Parasiten in die Hände."
Bill zitterte am ganzen Körper. Die Worte des Eliten liessen seinen Zorn aufflackern wie ein kräftiger Wind einen Waldbrand.
"Bringst du das nicht über dich, Mensch?"
Bill war noch immer über den Körper von Maria gebeugt, versuchte aber nicht zu reagieren.
"Sieh nur, wie schwach ihr seid. Euer Körper ist schwach und lässt sich so leicht brechen… Und euer Geist? Er hat keine Konstanz, keine Tugenden, er ist verdorben und schwach. Was für erbärmliche Kreaturen ihr doch seid!"
Das war zu viel. Bill schloss Maria kurz die Augen, indem er ihr mit einer Hand über das Gesicht fuhr und dabei "Ruhe in Frieden." murmelte. Dann stand er auf und spurtete zu dem Eliten, zückte kurz bevor er bei ihm war sein Kampfmesser, nahm einen Satz und sprang auf den Eliten zu. Doch das Alien konnte seine rechte Hand mühelos dreissig Zentimeter vor seinem Halse stoppen.
"Ha! Dachtest du ernsthaft, du könntest mich töten? Lächerlich!", verhöhnte die gut einen Meter grössere Kreatur ihn.
"Ich zeige dir, was es bedeutet sich mit einem der unseren anzulegen…"
Mit einem Mal riss der Hüne Bills linken Arm nach unten und wieder nach oben. Ein lautes Knacken deutete hörbar darauf hin, dass Bills Arm gerade gebrochen wurde. Eiskalter Schmerz strömte daraus und verteilte sich in seinem Gehirn in Sekundenschnelle. Der Elite liess seinen Arm sofort los und Bill zog unter heftigem Keuchen seinen Arm schnell wieder zurück - das Kampfmesser lag nutzlos am Boden. Das Alien lachte ihn aus. Bill nutzte die Gelegenheit und liess die Granate, deren Stift er gezogen hatte kurz bevor der Elite ihm den Arm brach, unter selbigen kullern.
"Sayonara, Arschloch!", sagte Bill in einem bissigen Ton und hechtete zur Seite.
Die Explosion riss den Eliten von den Füssen und seine Schilde versagten sofort. Nachdem sich die kleine Staubwolke gelegt hatte, sah Bill, dass der Elite fluchend auf dem Boden lag. Er verstand seine Sprache nicht, aber es klang nicht gerad erfreut. Bill grinste. Die Splitter mussten sich wohl durch die Rüstung gebohrt haben. Immer noch wild fluchend richtete sich das Alien auf und zog sich humpelnd zu seinen Kameraden zurück. Er ging noch einmal zurück zu Maria. Der Anblick liess ihm erneut Tränen in die Augen steigen. Er würde ihren Leichnam wohl vernichten müssen, obwohl es ihm nicht passte. Sie hatten keine Möglichkeiten jetzt noch einmal, wo sie so kurz vor dem Ziel waren, umzukehren wegen eines Leichnams. Und er würde ihre Leiche lieber vernichten, als dass sie der Flut in die Hände fiele.
Schweren Herzens wandte er sich wieder von ihr ab und schlurfte zurück zum Scorpion. Die Gruppe feuerte immer noch auf die letzten Feinde, die noch immer von vorne und vor allem hinten angriffen. Es waren nun nur noch sehr wenige und verstreute Gegner, kein Problem für die kleine Truppe.
Bill ging seitlich an seinen Panzer, setzte sich auf eine der vier Abdeckungen, die die Ketten des Scorpions schützten und zog die Beine hoch um aufzustehen. Er stand vor die Klappe der kleinen, eingelassenen Fahrerkabine und stampfte zweimal mit dem Fuss darauf. Sofort flog die Klappe nach oben und Arno liess ihn einsteigen. Nervös stieg Bill wieder ein und drehte den Geschützturm zur Seite. Ihr Körper war fast nicht zu erkennen auf dem kleinen Bildschirm. Er legte seinen Zeigefinger auf den roten Knopf oben am rechten Steuerknüppel des Panzers, drückte jedoch nicht herunter. Er zögerte.
"Tschüss Maria. Möge es dir nun besser gehen als mir…"
Er drückte den Knopf in den Steuerknüppel hinein, während ihm abermals Tränen das Gesicht hinunterflossen. Er drehte den Geschützturm wieder nach vorne und damit in eine andere Dimension. Von der eindimensionalen, überwältigenden Trauer zurück in die schreckliche Horrordimension die er sich heimlich immer noch als nächtlichen Alptraum erhoffte und nicht als Realität. Doch seine Hoffnung, dass dies nur ein Traum sei, wurde mit dem ersten Gegner, der von den Geschossen seines Panzers zerfetzt wurde, ebenfalls beseitigt. Bill seufzte leise. Wann würde dieser Schrecken bloss endlich aufhören? Die letzten Gegner waren unterdessen beseitigt worden von seinen Kameraden.
"Vorrücken, Marines!", befahl Koller über den Funk und der Trupp setzte sich wieder in Bewegung.
Vorwärts, immer näher zum Zentrum. Vorwärts, bis zum Untergang.

"Und? Wie sieht es aus Doc?"
Der Doktor der wieder vor ihm stand, wirkte sichtlich angespannt… oder genervt?
"Ich bin zwar eigentlich total gegen so etwas, da ihr Gesundheitszustand nicht gerade der Beste ist, aber der Captain hat ihnen Freigabe erteilt, einen der Longswords zu bemannen um sie bei einem Angriff auf den Sturmträger zu untersützen oder sowas."
Craigson Gesicht strahlte geradezu vor Freude. Sein Plan würde also aufgehen…
"Der Captain wünscht Sie auf der Brücke zu sprechen. Und gehen sie langsam und vorsichtig, sie werden sich noch nicht so sicher bewegen mit der Prothese!"
Langsam richtete Andrew sich auf und liess seine Füsse vorsichtig auf dem kalten Plattenboden auftreten. Es fühlte sich nicht viel anders an als vorher, ausser dass er sein linkes Bein nun nicht mehr spürte.
"Wo geht’s lang?", fragte Andrew kühl.
"Durch die Tür geradeaus in den Lift, oberster Knopf. Da kommen Sie direkt zur Brücke. Viel Glück."
Andrew reagierte auf das "Viel Glück" nicht und machte sich prompt auf den Weg. Schnell liess er die Krankenstation hinter sich und trat in eine Umgebung, die nicht viel besser war - dem Schiff selbst. Seine Eingeweide bestanden aus blankem Metall, das der Umgebung einen Hauch von Einsamkeit und Isolation verlieh, in etwa so, wie man es von früheren U-Booten kannte. Andrew durchschritt rasch den kleinen Gang der vor der Krankenstation lag, der nur einige Meter lang war. Sein einziger Zweck schien es zu sein, die Krankenstation per Lift mit dem Rest des Schiffes zu verbinden. Als er endlich vor dem Lift stand, drückte er auf den rechteckigen, weissen Knopf der daraufhin leuchtete. Ein leises Summen kündigte schon den Lift an, dessen Türen sich geräuschlos öffneten. Andrew stand in den recht engen Lift, der höchstens Platz für vier Personen bot und betätigte den obersten Knopf. Die Lifttüren schwangen wieder zu und das Gerät setzte sich in Gang. Der Lift war zwar nicht langsam, dich die Krankenstation war das 2. Unterste Deck. Es würde eine kleine Weile dauern, bis er auf der Brücke sein würde.
Andrew nutzte diese Gelegenheit und überlegte sich, wie er es genau anstellen sollte. Longswords waren vielleicht schnell, gross und schwer bewaffnet - aber einen Shaw-Fujikawa Antrieb hatten sie nun auch nicht. Und von diesem Sternensystem aus würde er mindestens zwei Monate durch das Weltall fliegen müssen um zum nächsten bewohnten Planeten zu gelangen. Er brauchte also Lebensmittel und Wasser. Ein kleiner Vorrat war standardmässig in den Longswords, das wusste er. Die Vorräte waren aber nur für längere Kampfeinsätze ausgelegt und reichten maximal eine Woche. Es würde ausserdem schwer werden, vom Schiff Vorräte zu entwenden, da die Bürokratie des UNSC auch vor Lebensmitteln und Wasser nicht halt machte - alles wurde exakt erfasst, datiert und eingeordnet, Unregelmässigkeiten würden sofort auffallen. Das schied also schonmal aus. Seine einzige Möglichkeit wäre es also Lebensmittel auf dem Planeten zu finden…
Abermals schwangen die Lifttüren auf und entrissen Andrew seinen Plänen. Die Brücke bot ein vollkommen anderes Bild als die Krankenstation. Die Brücke war zwar noch weit davon entfernt behaglich zu sein, doch irgendwie durchströmte Andrew hier ein wohliges Gefühl. Das Gefühl von Sicherheit. Andrew trat aus dem Lift, da kam auch schon der Captain des Schiffes auf ihn zu. Andrew stellte sich stramm, und hob die rechte Hand an seine Stirn zum Militärgruss.
"Sir, melde mich zum Dienst!", verkündete Andrew.
Hespert musterte ihn genau. War er unsicher geworden, jetzt wo er ihn selber sah? Dann lockerten sich die angestrengten Gesichtszüge des älteren Mannes und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
"Rühren, Soldat. Sie haben viel durchgemacht da unten, oder?"
Andrew hörte am Tonfall des Captains dass er sich dafür auch wirklich interessierte und nicht nur scheinheilig fragte. Doch Andrew wollte darüber nicht reden. Darüber würde er nie reden wollen.
"Schon in Ordnung, Craigson. Nun, kommen wir zum Kern der Sache. Haben Sie schonmal einen Longsword geflogen?"
"Im Simulator ja, Sir. Im Gefecht nein."
"Hm. Das sollte trotzdem gehen. Nun, ihr Ziel wird der schwer beschädigte Träger sein. Wir wollen ihn vernichten damit die Flut nicht von dem Planeten fliehen kann und…"
"Flut? Ich scheine was verpasst zu haben."
"Oh. Stimmt ja, Sie sind ja schon seit zwölf Stunden hier… Nun, die fremden Lebensformen haben wir kurzerhand "Flut" genannt. Die Flut hat sehr wahrscheinlich schon alle Städte übernommen und sich in Sima City festgesetzt. Der Träger, in welchem Sie gefangen waren, hat unsere zwei gekaperten Kreuzer erledigt wurde dabei aber selber schwer beschädigt. Der Träger schwebt jetzt wieder über Sima City - direkt über der Stelle, die wir bei dem Konstrukt geöffnet haben mit Gewalt. Wir fürchten dass diese Flut den Träger erobern könnte und somit vom System fliehen könnte und andere Planeten infiziert. Das können wir nicht zulassen! Aber sind Sie sich sicher, dass sie das tun wollen?"
"Ja, Sir!", brüllte Andrew selbstsicher.
"So können Sie aber nicht fliegen!", lachte Hespert in Anspielung auf Andrews Kittel.
"Jones, gehen Sie mit dem Herr hier mit und zeigen Sie ihm sein Zimmer. Craigson, Sie ziehen sich dort um und in zehn Minuten startet das Geschwader."
"Verstanden Sir."

"Bei den Propheten!", entfuhr es Tiod, als das Stadtzentrum in Sichtweite kam, das nun nur noch hundert Meter entfernt war.
Früher säumte ein kreisförmiger, grosszügiger Park die Stadtmitte. Eine wahre Erholungs- und Wohlfühloase inmitten der grossen Hauptstadt. Kinder tollten hier noch vor wenigen Tagen über den Rasen, einige Geschäftsleute hockten mit ihren Laptops auf den Parkbänken und verliebte Pärchen schlenderten die wunderschöne Allee, die mitten durch den Park lief, entlang. Doch von all dem wusste Tiod nichts. Das einzige was er jetzt sah, waren ein dutzend Phantoms, mindestens acht Pelicans und unzählige Parasiten, die um das Stadtzentrum verteilt waren. Es waren derer so viele, dass man nicht einmal den Park sehen konnte, oder was auch immer da nun war.
Sie waren zwar nur hundert Meter von ihrem Ziel entfernt, aber die Masse an Feinden bewegte sich nicht. Selbst die Flugtransporter, die sich der Parasit erobert hatte, schienen auf etwas zu warten. Mit einem Mal setzten sich die Phantoms und Pelicans in Bewegung. Sie flogen in die Richtung, aus der die Sangheili kamen - Richtung Träger.
Tiod versuchte, Rei Legasee irgendwie zu erreichen, doch es klappte nicht. Der Kanal war entweder tot oder wurde von irgendetwas gestört. Der Kanal rauschte heftig und irgendwie wurde das Rauschen immer lauter und dröhnender. Tiod kniff die Augen zu und drückte mit seinen Klauen gegen seinen Hinterkopf, in der Hoffnung es würde irgendwie helfen. Doch das Rauschen wurde nicht schwächer. Plötzlich formte sich etwas aus dem Rauschen heraus. Es war eine Stimme. Sie war eins mit dem Rauschen und schien selbst das Rauschen zu sein, dass nun einfach Gestalt annahm. Ungefähr so, wie wenn Wasser gefror und somit formbar wurde.
"Ihr habt es weit geschafft. Ihr habt einige meiner Kinder erledigt. Wie ich sah, benutzt ihr die Technologie eurer Vorväter, aber ihr beherrscht sie nicht wirklich. Ihr kopiert einfach nur. Lächerlich! Denkt ihr, mit eurer Technologie könnt ihr mich aus dieser Welt bannen? Narren! Ich bin schon viel älter als ihr, und selbst eure Vorväter verzagten an meiner Macht. Und nun, spürt sie."
Das Rauschen verschwand wieder.
"Was beim heiligen Kriegsgott war das?", fluchte jemand.
Tiod schüttelte seinen Kopf. Was auch immer es war, es schien nichts Gutes zu verheissen. Und tatsächlich tat sich etwas. Die Masse der Parasiten lief ins Zentrum. Man konnte nicht erkennen, was dort war oder passierte, da es einfach zu viele Parasiten waren. Doch da sie alle in die Mitte des ehemaligen Parkes liefen, würden sie es wohl bald erfahren. Dann bemerkte Tiod, dass die Parasiten verschwanden. Langsam konnte man zwischen ihnen hindurchsehen. Anscheinend war da ein Loch im Boden oder sonstwas. Wenige Augenblicke später standen keine Kreaturen mehr herum. Der einstmals grosse Park war inexistent. Stattdessen klaffte ein Loch im Boden, mit dem Umfang des ehemaligen Parkes.
"Tiod, die Menschen wollen vorrücken und sich das anschauen."
"Vorrücken, meine Krieger! Seid wachsam. Der Parasit führt etwas im Schilde."
Die Linie aus Menschen und Sangheili rückte zu dem Schlund vor. Alle Geschützturme, MGs und Waffen waren darauf gerichtet. Bereit dazu, ihren Feind mit ins Verderben zu reissen. Die Gruppe rückte recht vorsichtig vor und schaffte die letzten hundert Meter schliesslich ohne angegriffen zu werden. Die Truppe war nun nur noch zehn Meter vom Abgrund entfernt. Aus einem der menschlichen Panzer stieg jemand aus. Yun zeterte lauthals als er den Mensch sah und rieb sich an seinen Beinen in denen immer noch einige Splitter steckten. Der Mann ging nach vorne und stand direkt an den Abgrund. Gerade als er nach unten sehen wollte, schoss eine Art Tentakel aus dem Loch, so dick wie zwei Lekgolo und so lang wie vier Phantoms. Die Tentakel schnappte nach dem Mann, der noch im letzten Moment rückwärts weghechten konnte. Die Truppen schossen sofort auf den Tentakel, der sich unter dem Beschuss wand und zitterte und schliesslich wieder verschwand.
Der Mensch sprintete zurück zu seinen Artgenossen und schien dann jemanden anzufunken. Doch das Wesen im Schlund gab nicht so schnell auf. Vier Tentakeln schossen aus der Tiefe empor und wirbelten wild herum. Eilig zog sich die Truppe so weit wie möglich vom Schlund zurück. Eine Tentakel schlug auf den Boden und erwischte einen Nachzügler. Der Warthog wurde von dem schieren Gewicht des Tentakels zerdrückt, zurück blieb nicht viel mehr als ein zusammengedrückter Haufen Schrott in dem undefinierbare Leichenteile von Menschen verteilt waren.
Doch der Trupp hatte es geschafft - sie waren ausser Reichweite der Tentakeln. Das Wesen knurrte tief und laut. War es wütend? Doch Tiod hatte keine Zeit darüber nachzudenken. Die hohen, gellenden Schreie die von allen Seiten kamen, konnten nur auf eines hindeuten. Die Truppe bildete einen nach aussen gerichteten Verteidigungskreis.
Die Parasiten stürmten von allen Seiten auf sie zu. Es waren zehntausende.
Yun legte seine Klaue auf die Schulter von Tiod.
"Es war mir eine Ehre, unter dir zu dienen, Tiod."
Auch Tiod legte seine Klaue auf die Schulter von Yun und blickte ihm direkt in das vom Helm verdeckte Gesicht.
"Nein Yun, heute sterben wir nicht. Wir sind Sangheili."
Tiod löste seine Klaue und legte mit dem Karabiner an. Es kam nicht einmal mehr darauf an, wo er hinschoss, er traf sowieso ob der gewaltigen Feindmasse. Raketen pfiffen durch die Luft, die Geschütze feuerten im Dauerfeuer doch den Parasiten beeindruckte dies kaum. Die bräunliche Masse aus zerfetzten und entstellten Menschen und Allianzlern kreiste sie unweigerlich ein, sie würden hoffnungslos zerdrückt werden.
Tiod betete nochmals zu seinen Ahnen.

"LS-1/023, Sie haben Starterlaubnis. Schliessen Sie zum Geschwader auf und bleiben Sie in Formation. Weitere taktische Anweisungen folgen per Komm.", verkündete eine kühle, weibliche Stimme. Es war Xanthippe, die KI des Schiffes. Craigson hielt aber nicht viel von KIs. Er hatte auch schon erlebt, was so eine KI anstellen kann, wenn sie durchdreht - er vertraute der Technik daher nicht so recht. Glücklicherweise hatte sein Longsword keine KI sondern nur einen stinknormalen Bordcomputer.
Andrew schob den Hebel rechts neben sich, der mittig im Cockpit platziert war, nach oben woraufhin die Düsen des Kampffliegers starteten und aufheulten. Der Schub aus den Düsen liess das Flugzeug immer schneller nach vorne fahren. Auf halbem Weg öffnete sich unter dem Klang von Alarmsirenen und roten Lichtern die Hangarschotte. Es war eine der Schotten, die steuerbord lagen, wodurch er direkt den Planeten sah. Andrew musste einen speziellen Helm anziehen, um den Longsword fliegen zu können der eine Atemmaske integriert hatte und direkt neben dem Hauptschalter für die Triebwerke eingesteckt war über einen Schlauch. Auf seinem HUD tauchte ein Falkenförmiges Symbol in einer Raute auf - sein Geschwader.
"Achtung Geschwader 1, hier ist das Kommando. Wir werden in wenigen Minuten eine MAB abfeuern. Halten Sie sich aus der Todeszone unbedingt fern! Die Todeszone wurde schon auf ihrem HUD markiert. Der Träger wird auch gleich geladen. Viel Erfolg."
Prompt nach dieser Ankündigung tauchte ein roter Streifen ein paar dutzend Kilometer neben Andrews Longsword auf und auf dem Planeten erkannte er grosses, rundes Symbol das rot leuchtete und aussah wie eine Zielscheibe. Doch erstmal musste er zum Geschwader aufschliessen. Glücklicherweise waren sie nicht mehr weit weg und flogen nur mit halber Maximalgeschwindigkeit womit er schnell aufholte und sich hinten in die V-Formation eingliederte.
"Willkommen im Geschwader, 023. Ich bin 001, aber Sie können mich auch Mickey nennen. Bleiben Sie einfach so in Formation bis wir beim Ziel sind. Sobald es in Sichtweite ist, wechseln wir zu einer Linienformation und bombardieren den Trägern. Sollte ihn das nicht zerstören müssen wir ihn zerschiessen. Alles verstanden?"
"Bestätigt, Mickey. Dann zeigen Sie mir mal den Weg."

"Parasit kommen! Parasit kommen! Rennen! Exzellenz hier weg muss!"
Der kleine Unggoy, der eine silberne Panzerung trug, rannte voll Furcht vor Rei Legasee im Kreis und wiederholte ständig diesen Satz.
"Eded, beruhige dich!"
Der Unggoy rannte weiter im Kreis, er hatte seinen Meister wohl nicht gehört. Rei Legasee platzte der Geduldsfaden. Er stand aus seinem Kommandostuhl auf und stoppte den kleinen Eded unsanft mit einem herzhaften Fusstritt. Das nervige Wesen flog in hohem Bogen davon und platschte auf dem metallenen Boden der Brücke wieder auf, ein paar Meter vom Zeloten entfernt. Grummelnd rappelte sich der Nervbeutel, wie die Sangheili den Unggoy gerne sagten, auf.
"Was soll mit dem Parasiten sein?"
"Parasit kommen hierher, Eded gesehen!", er gestikulierte wild mit den Armen, "Wir alle sterben!", schluchzte er daraufhin.
Rei Legasee war dieser Wesen langsam überdrüssig. Sie waren dumm, abergläubisch, geschwätzig und sie stanken. Als ob der Parasit es schaffen würde einen Träger der Allianz zu entern. Der Parasit hatte ja gar keine Flugzeuge oder sonst was.
"Ehrenwerter Zelot, ich empfange hier die Signatur von dreizehn unserer Phantoms. Sie antworten aber nicht auf unsere Anweisungen."
"Warten Sie einen Moment…", Rei räusperte sich kurz, "Hier spricht Rei Legasee, ihr Schiffsmeister. Wenn jetzt keine ihrer Einheiten antwortet, müssen wir Sie als feindlich einstufen und abschiessen! Sie haben zehn Sekunden Zeit. Rei Legasee, Ende."
"Sir, unsere Waffensilos sind leer."
"Das weiss ich auch… Gefechtsalarm aktiv schalten und Hangar schliessen. Das könnte ungemütlich werden."
Rei Legasee setzte sich wieder auf seinen Kommandostuhl. Er verriegelte die Tür zur Brücke aus Vorsicht. Dem Parasiten durfte unter keinen Umständen ein Schiff in die Hände fallen. Sollte der Parasit vor der Brücke stehen, so würde er das Schiff zerstören.
Rei löste den magnetisch befestigten Schwertgriff an seinem rechten Oberschenkel und legte ihn auf seine rechte Armlehne.
"Zelot, der Parasit ist durch die beschädigten Sektionen in das Schiff eingedrungen! Wir verlieren schnell Männer! Sollen wir evakuieren?"
"Negativ. Wie können Sie solch eine schamvolle Taktik auch nur in Betracht ziehen? Wir werden mit diesem Schiff untergehen. Es darf dem Parasiten nicht in die Hände fallen!"
"Der Parasit kommt näher. Die Verluste sind katastrophal."
"Initiieren Sie den Selbstzerstörungsmechanismus."
"Habe bestätigt. Sie müssen nur noch ihre Authorisierung geben per Sprachcode."
"So ziehen wir mit den Ahnen ehrenvoll von dannen."

"Ziel in Sichtweite! Linienformation einnehmen und Bombenschächte bereithalten!"
Andrew staunte nicht schlecht, als er das Schiff sah, indem er einst gefangen war. Der Bug schien zu fehlen, aber die Grösse des Schiffes war immer noch erstaunlich. Das Ding war glatt fünfmal so gross wie ein Zerstörer. Endlich konnte er sich für seinen Abflug bedanken.
Andrew flog seinen Longsword wie Mickey befohlen hatte in die Linie ein und klappte schon die Bombenschächte aus. Der Träger kam immer näher und näher.
"Auf mein Zeichen abwerfen."
"5"
"4"
"3"
Andrew legte seine Hand fest um den rechten Joystick und hielt seinen Zeigefinger auf dem grossen Trigger an dessen Rückseite bereit zum reindrücken.
"2"
"1"
Eine gigantische Explosion zerfetzte den Träger, oder was davon übrig war.
Andrew realisierte zu spät, dass es nicht ihre Bomben waren, sondern der Träger selbst. Er war zweitäusserster von links, wodurch er von der Explosion vom Kurs geschleudert wurde. Die Triebwerke verabschiedeten sich ebenfalls. Der Longsword wurde von der Druckwelle durchgeschüttelt. Alles rüttelte und bebte, Andrew schaffte es fast nicht, die Maschine wieder unter Kontrolle zu bringen. Schliesslich, als die Schockwelle vorbei war, brachte er sie wieder ruhig. Doch da Triebwerke ausgefallen waren, raste er nun mit über dreihundert Sachen dem Boden entgegen. Fast schon aus Instinkt heraus haute er mit der Faust auf den Knopf der unter seinem Sitz angebracht war, woraufhin das Cockpit aufsprang und der Sitz ihn aus dem Kampfflieger spuckte. Hastig zog er den Fallschirm und schaute seinem Ticket nach Hause zu, wie es mit über dreihundert Stundenkilometern in einen Wald raste und dort zerschellte.
"Scheisse!", er blickte gen Himmel, "Wieso immer ich?!", jammerte er während er dem noch gut einhundert Meter entfernten Boden entgegensegelte. Er blickte zur Stadt hinüber, oder eher dem Rest davon. Ein dicker Nebel hing über der ganzen Stadt und die paar Gebäude die er erkannte, waren von irgendeinem organischen Material bedeckt. Mit einem Mal zuckte etwas Weisses vom All heraus ins Zentrum der Stadt. Ein kehliger, donnernder Schmerzensschrei schien durch die Stadt zu gehen, den er sogar hier oben und einige hundert Meter von der Stadt enfernt noch hörte. Zum Glück war er nicht dort.
Andrew drehte sich um 180° und sah, wie immernoch kleinere Trümmerteile vom Himmel regneten wo einst der Träger schwebte und sich darunter die Teile des ehemaligen Trägers anhäuften.
Jetzt musste er nur noch ein neues Taxi finden. Er versuchte die Hunting Swan anzufunken.
"Hunting Swan, bitte melden! Hier ist Craigson!"
Es dauerte nicht lange, bis ihm geantwortet wurde.
"Sie leben noch? Ein Glück! Was ist passiert, Craigson?"
"Der Träger war schneller als wir. Der wurde wohl gesprengt oder hat sich selber zerstört, keine Ahnung. Mich hat es daraufhin vom Kurs weggeschleudert. Mein Longsword ist Schrott, was mit den anderen ist weiss ich nicht."
"Verstanden Craigson. Wir schicken Ihnen einen Pelican der Sie abholt, sobald Sie gelandet sind."
"Bestätigt, Kommando. Craigson Ende."
Andrew grinste.
"Taxi!"

I used to be Commander Shepard but then I took an ending to the knee.
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#83

Soo.. jetzt komme ich wieder ins Spiel ^^


Mir ist nichts besodneres aufgefallen bis auf einige kleinigkeiten ^^

z.B Der einzigste RF der mir aufgefallen ist.

Zitat:Doch das Alien konnte seine rechte Hand mühelos dreissig Zentimeter vor seinem Halse stoppen.


Zitat:Wir fürchten dass diese Flut den Träger erobern könnte und somit vom System fliehen könnte und andere Planeten infiziert.

Das wort -könnte- stört hier etwas und der Satz an sich ist auch etwas plump finde ich. Wie wäre es mit:

"Wir befürchten dass die Flut es schaffen könnte mit dem Träger aus dem System zu entkommen und weitere Colonien zu infizieren."

Zitat:"Ihr habt es weit geschafft. Ihr habt einige meiner Kinder erledigt. Wie ich sah, benutzt ihr die Technologie eurer Vorväter, aber ihr beherrscht sie nicht wirklich. Ihr kopiert einfach nur. Lächerlich! Denkt ihr, mit eurer Technologie könnt ihr mich aus dieser Welt bannen? Narren! Ich bin schon viel älter als ihr, und selbst eure Vorväter verzagten an meiner Macht. Und nun, spürt sie."

Ich denke mal dass dies ein Grave Mind ist. Aber für eine Allwissende Kreatur drückt er sich etwas zu unelegant aus. ^^

-"Ihr habt einige meiner Kinder erledigt" = Meine kinder versagten kläglich als ich ihnen befiel euer schicksal zu besiegeln ...,

-"aber ihr beherrscht sie nicht wirklich" = Ihr versteht nicht nicht das geringste von dem was sie euch in die Wiege legten.

-"ich bin schon viel älter als ihr (hört sich an wie ein kleinkind D)= Ich überdauerte die Jahrtausende ..



joa.. das wärs schon wieder von meiner seite ^^
Wenn ich endlich das Kapitel von "The Big one" zustande bringe hast du ja auch wieder was zu tun Smile

-NoX

Hier spricht NoX ... der echte ;)
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#84

Brute, ganz toll. Gefällt mir gut.

Ich hab zwar schon gestern ihm Chat was geschrieben, ich tue es aber auch jetzt.

Ich hab einegetlich wenig zu bemekeln, bei wiederholten durchlesen. Der Gravemind oder was es ist, spricht, wirklich nicht wie ein Gravemind das hat aber NoX Schon beschrieben.

Also ein kleines Stück, gefiel mir aber nicht so tolle. Und zwar:
Zitat:"Willkommen im Geschwader, 023. Ich bin 001, aber Sie können mich auch Mickey nennen.
...
...
...
"Bestätigt, Mickey. Dann zeigen Sie mir mal den Weg."
Ich würde mir hier etwas mehr Militärischestruktur wünschen, nicht einfach Mickey, sondern Geschaderkommandant "irgendwie", oder was weiß ich.

Ok, das wärs freu mich das es weitergeht. Hoffe du du machst es heute noch rein, wär schön

Jetzt bleibt nur noch mehr eines zu Sagen:
LolLol
"Taxi!"

Wer anderen eine Bratwurst brät,
- -
der hat ein Bratwurstbratgerät!
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#85

This is.. how it ends.
Schlussworte unter dem letzten Kapitel und Epilog.

Zitat:Kapitel XV
Hunting Swan

Captain Hespert
Privates Quartier von Cpt. Hespert

"Seien Sie gegrüsst, Captain Hespert."
Der alte Mann auf dem Bildschirm in weisser Uniform war ihm schon bekannt. Lord Hood.
"Seien auch Sie gegrüsst, Lord Hood."
Während das Gesicht des einen des Alters wegen in Falten, war es beim anderen vor Sorgen.
"Wie steht die Lage, dass Sie mich kontaktieren? Schlecht, nehme ich an?"
Ein Schatten legte sich über Hesperts Gesicht und er blickte kurz den Boden an.
"Es gibt keine Hoffnung mehr, Sir."
"Ist es so schlimm?"
"Die fremde Lebensform hat sämtliche Bewohner des Planeten getötet. Vier Millionen Menschen sind tot. Die Ikarus meldet sich auch nicht mehr, wir haben keine Ahnung was mit denen passiert ist. Also ja, es ist schlimm."
Lord Hoods Gesicht sah bekümmert aus. Schon wieder eine zerstörte Kolonie, und diesmal nicht einmal wegen der Allianz. Es sah nicht gut aus für die Menschheit.
"Kehren Sie nach Hause zurück, Hespert. Sie haben Ihr Möglichstes getan, den Planeten zu retten."
"Positiv Sir. Hespert, Ende."
Der Bildschirm an der Stirnseite seines Quartiers erlosch und die Bugkamera schaltete sich wieder ein. Solch ein schöner Planet, so viele Menschen - dahingerafft von einer virusartigen Lebensform. Hespert liess sich auf sein Feldbett fallen. Er konnte ja seiner Crew auch morgen noch sagen, dass sie heimkehren würden.

"Weissu wa? Du biss echt… toll Ändru!"
Der Mann gegenüber von Andrew gluckste und prustete vor Lachen und nahm zwischendurch ein Glas Vodka.
"Hey, Tim… Kann… kann isch mal an deine… Lebensmittelvorräte?", fragte Andrew.
Natürlich hatte er sich nicht betrunken. Er hatte den Vodka Tim eingeschüttet, dem Chefkoch des Schiffes, sich selber hatte er nur Wasser eingeschenkt und etwas geschauspielert.
"Wass? Wiescho? Ach is doch ejal! Hier… Schlüschel!"
Der betrunkene Tim warf Andrew einen Schlüssel fast ins Gesicht. Endlich hatte es geklappt! Andrew stand auf, lief kurz um den kleinen Tisch den sie in der Kantine zum saufen aufgestellt hatten und scheuerte Tim eine, sodass er vom Stuhl flog und liegen blieb.
"Schlaf gut, Vollidiot!", höhnte Andrew noch. Dann durchschritt er die Doppeltüre zur Küche, die jedoch auch mehr zweckmässig denn schön aussah. Eine stinknormale Militärküche. Fast ganz hinten in der Küche war eine verschlossene Tür die beschriftet war mit "Vorräte". Andrew steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn, das anschliessende "Klick" liess ihn erstrahlen. Er ertastete kurz den Lichtschalter gleich links in dem Raum und einige alte Neonlampen flackerten auf.
"Perfekt!"
Kistenweise waren hier Vorräte gelagert auf zwei Meter hohen Metallgestellen. Es war Trockennahrung, die man eigentlich nur noch mit etwas Wasser mischen musste und man hatte ein komplettes Menü. Daneben gab es natürlich auch noch die Fresswürfel, wie die Marines sie nannten. Kleine Würfelchen, vielleicht so gross wie eine Erdbeere, doch eines davon ersetzte eine komplette Mahlzeit vom Näherwert, Vitamin- und Mineralstoffgehalt her. In der linken Ecke stand eine alte Sackkarre. Andrew packte sie sich und füllte sie bis oben voll mit Kartons. Es fanden zwar nur knapp sechs Kartons darin Platz, doch der Vorrat würde sogar für drei Monate reichen…
Mit der Sackkarre im Schlepptau verliess Andrew die Kantine. Im Schiff war nun keine Menschenseele mehr wach und die Nachtwache patrouillierte nur durch die wichtigsten Teile des Schiffes. Einer davon war der Hangar, zu dem er musste. Glücklicherweise konnte er dem Koch noch seine Magnum abknöpfen. Zudem hatte er zwei Kartoffeln eingesteckt aus dem Vorratslager - als Schalldämpfer. Andrew keuchte langsam. Die Sackkarre war schwer beladen und er lief jetzt schon eine Weile damit rum. Er kam wieder zu einer Weggabelung. Der Weg nach links führte zu Hangar A1 - A6 und der Weg rechts zu B1.- B6. Er überlegte kurz. Als er seinen Einsatz hatte musste er zu Hangar A1. So ging er den linken Weg. Der Weg führte nach zehn Metern schon wieder rechtsum zu einem sehr viel längerem Gang. Sechs Abbiegungen nach links führten zu den jeweiligen Hangars. Er stellte die Sackkarre vorsichtig vor dem Gang zum ersten Hangar ab, zog die Magnum und schraubte eine Kartoffel auf den Lauf. Andrew kam sich zwar bescheuert vor, wie er mit einer Kartoffel auf seiner Pistole um eine Ecke lauerte, aber solange es nur half…
Vorsichtig spähte er um die Ecke. Der erste Soldat stand einfach nur vor der Türe zum Hangar, der zweite hockte in einer Art Wartehäuschen, das in die Wand eingelassen war, gleich rechts der Türe. Darin hockten sonst andere Soldaten die einen fragten, was für einen Auftrag man hatte, dies nachprüften und einen dann durchliessen. Das Beste wäre wohl, er würde erst den Soldaten der rumstand töten, damit der andere rauskommen würde.
Er streckte sich leicht um die Ecke hervor und versetzte dem Soldaten einen sauberen Kopfschuss. Leblos sackte dieser zusammen. Die Kartoffel am Ende des Laufes der Magnum zerbarst und verteilte sich im Gang. Hastig schraubte Andrew noch die zweite Kartoffel auf. Eine Sekunde später stand schon der Kollege des Soldaten über ihn gebeugt. Leise schlich sich Andrew an, und gerade als der Soldat aufstand schoss er ihm hinterrücks in den Rücken. Die Kartoffel verteilte sich auf dem Rücken des Soldaten, dann fiel er nach vorne um. Die Tür des Häuschens stand noch offen.
Eilig holte Andrew seine Sackkarre und drückte in dem kleinen Räumchen wo vorher noch der Soldat hockte, den grünen Knopf, woraufhin sich die Hangartür zischend öffnete. Unter Stress und Zeitdruck suchte er einen Longsword und fand einen - der letzte in dem Hangar. Er lief die Landeklappe in der Mitte des Fliegers mit der Sackkarre hoch, setzte sich ans Cockpit und fuhr sie ein. Da fiel ihm etwas auf - wie sollte er hier rauskommen?
Doch auch dafür hatte er schon eine Lösung…

"Captain! Aufwachen Captain!"
Hespert wälzte sich im Bett und grummelte etwas unverständliches.
"Captain wir haben einen Sicherheitsbruch!"
Schlagartig war Hespert wach und hockte auf seiner Bettkante. Er drückte auf den Knopf in seinem Ohr.
"Was ist los?"
"In Hangar A1 ist jemand eingedrungen und hat einen Longsword entwendet. Der Täter hat dann die Hangarverriegelung mit den Bordwaffen gesprengt und ist weggeflogen."
"Verdammt! Das kommt nur leider reichlich spät, jetzt kann auch ich wenig machen. Finden Sie raus, wer das war. Hespert Ende."
Wenn er ja schon wach war, konnte er ja wenigstens noch seiner Crew Bescheid sagen, dass sie nach Hause zurückkehren würden. Er wählte die Schiffslautsprecher.
"Hier spricht Ihr Captain. Nach einer kleinen Konferenz mit Lord Hood, hat dieser uns die Freigabe erteilt, nach Hause zurück zu kehren. Bereiten Sie alles vor und springen Sie bald möglichst. Hespert Ende."
Er legte sich mit einem zufriedenen Gefühl wieder hin und dachte nur an eines:
Die Erde.

Eine heftige Erschütterung fuhr durch das Schiff und warf Max und seine zwei Begleiter sogleich um. Das war seine Chance, nun konnte er abhauen! Max richtete sich schnell wieder auf, nahm seine Beine in die Hand und sprintete weg von seinen unfreiwilligen Begleitern. Er hatte nur keine Ahnung von diesen Militärschiffen, er war ja nur ein schlichter Autohändler auf Sima… Aber "Brücke" klang ganz gut. Er bog nach rechts ab und wieder links und folgte einem dutzende Meter langen Gang. Rechts und links des Ganges waren lauter Türen, wohl Soldatenquartiere wie Max vermutete. Am Ende des Ganges bog er wieder links und dann gleich rechts ab und sah schon den Lift. Er schien zu laufen, der Knopf um den Lift zu rufen leuchtete. Schliesslich sah Max einen schmalen Streifen Licht hinauffahren durch den kleinen Abstand zwischen den zwei Türen, die sich sogleich öffneten.
"SCHEISSE!", schrie Max lauthals. Es waren die fremden Lebewesen! Er rannte sofort wieder den Weg zurück den er gekommen war. Dort waren die Waffen- und Rüstungskammern. Er stand wieder an der Stelle, an der er umgeworfen wurde, doch von seinen zwei Begleitern fehlte jede Spur. Er lief weiter zurück da er an der Wand las "Zu den Waffenkammern K1 - K4". Und am Ende des Ganges lag dann auch der Eingang zur ersten Waffenkammer. Er wollte hinein, doch die Tür öffnete nicht. Man musste einen Code dafür eingeben und eine Karte einlesen, Max hatte weder noch.
"Hier spricht der Captain! Die Flut hat es an Bord unseres Schiffes geschafft! Sofort Kampfbereitschaft sicherstellen und bewaffnen! Alle Waffenkammern sind freigegeben. Vernichten wir diese verdammten Bastarde!"
Und tatsächlich: Die Tür der Waffenkammer ging auf. Er blickte kurz nach hinten - die drei Kreaturen aus dem Lift schlurften auf ihn zu.
"Heute nicht ihr Dreckviecher!"
Rasch huschte er in die Waffenkammer. Der Raketenwerfer sah ganz gut aus dafür… Er stellte sich wieder in den Rahmen, legte an und feuerte ab. Der Rückstoss warf ihn zwar um, aber er sah noch wie die Rakete die drei Wesen in alle Einzelteile sprengte. Er ging nochmal rein, zog sich schnell einen Marinepanzer an und schnappte sich eine Schrotflinte und ein Kampfgewehr. Maria wäre nun stolz auf ihn gewesen, hätte sie ihn so gesehen. Doch von der letzten Lautsprecherdurchsage wusste er, was er gestern schon fühlte - sie war tot. Doch er musste jetzt stark sein. Für sich. Und für Maria. So bewaffnet zog Max aus. In den Gängen kamen ihm einige Gegner entgegengeströmt, die er mit der Schrotflinte aus dem Weg schaffte. Er war über und über voll mit dem braunen Matsch der Aliens, doch er schaffte es irgendwie bis zum Lift, der gerade noch offen war. Er spurtete los und erwischte ihn noch, bevor er sich schloss. Er drückte den Knopf der die Aufschrift "Brücke" trug. Er merkte, wie der Lift anhielt aber nicht aufging.
"Ist da jemand?", rief jemand von draussen.
"Ja, hier ist Maximilian Brial! Der Zivilist!", erwiderte er. Sogleich öffnete sich der Lift und Max erschrak etwas. Die Brücke war komplett verändert worden. Sandsäcke waren halbkreisförmig um den Lift aufgebaut worden, MGs schauten über die kleine Deckung und waren stur auf den Lift gerichtet, der Rest stand mit Sturmgewehren, Raketenwerfern und Kampfgewehren hinter den MGs und zielte ebenfalls auf den Lift.
"Max! Was machen Sie hier? Hatten wir Sie nicht in die Arrestzelle gesteckt?"
Hespert löste sich aus der Menge der Brückenbesatzung.
"Naja Hespert, diese Flut kam ihren Freunden dazwischen…"
Hesperts Kiefer klappte fast aus.
"Haben Sie das aus der Waffenkammer gemopst? Sie müssen ja doch was können wenn Sie es hier rauf geschafft haben, Max. Nicht schlecht. Nur gibt es schlechte Nachrichten… wir werden wohl die Selbstzerstörung aktivieren müssen. Die Flut überrennt uns, es ist eine Frage der Zeit bis sie die Brücke haben. Und dann… haben sie ein Schiff."
"Dann tun Sie es Hespert! Schnell, bevor die kommen!"
Hespert lief zur Hauptsteuerungskonsole des Schiffes und tippte etwas ein. In dem Moment erloschen die Lichter, die Bildschirme erstarben und es war zappenduster auf der Brücke.
"Was ist passiert?", fragte Max.
"Die müssen die Kernreaktoren heruntergefahren haben, wir haben keinen Saft mehr! Somit kann ich das Schiff nicht mehr zerstören - das geht nur wenn die Reaktoren laufen. Und nach da hinten zu gehen ist reinster Suizid bei der Masse an Feinden."
"Was können wir dann sonst noch tun? Irgendwann geht uns hier die Munition aus…", warf Max ein.
Die Lage sah nicht gerade besonders rosig aus.
"Naja, wir könnten die gesamte Bordelektronik hier zerstören, es würde Wochen dauern das dann zu reparieren."
So beschäftigte sich ein Teil der Brückenbesatzung damit, möglichst alle Elektronik zu zerstören oder zu beschädigen, an die sie rankamen, und der andere damit, die mit dem Lift anrückenden Feinde immer wieder zu terminieren. Max war eines klar: Sie würden hier sterben, über kurz oder lang. Sie konnten nicht mehr tun, als die Elektronik zu zerstören und auf ihren Tod zu warten und dabei noch möglichst viele dieser Wesen mitzureissen.
Vielleicht sollte er es jetzt schon beenden? Max schlich sich heimlich weg und stand an das grosszügige Frontfenster der Brücke. Die Sonnenlicht reflektierende Tagseite des Planeten erhellte das Fenster wenigstens etwas. Seine Heimat, zerstört und leer. Sein Leben, zertrümmert und vorbei. Seine Frau tot und mit ihr all seine Hoffnungen, Wünsche und Träume.
Es gab nichts mehr das es wert war, zu Leben. So setzte er sich vor der Kulisse des stummen Planeten die Pistole an den Kopf. Der Schuss ging unter in dem Geballere hinter ihm. Rotes Blut spritzte auf das Fenster und lief langsam daran herunter. Doch etwas war nun anders bei Max. Er war mit der Gewissheit gestorben, dass er nun zu seiner Frau kommen würde.
Sein letztes Lächeln erstarrte für die Ewigkeit.

Währenddessen…

In dem rauchenden Wrack des Scorpions tat sich nichts, bis gerade eben. Irgendetwas bewegte sich darin, schien aufzuwachen nach einem längeren, unfreiwilligen Schlaf.
Einige andere zerstörte Fahrzeuge waren um das immer noch rauchende Wrack der Panzers verteilt, jedoch waren nirgends irgendwelche Leichen zu sehen. Die Luke des Panzers flog auf und heraus kroch ein Soldat. Er war ziemlich lädiert. Sein linker Arm war gebrochen, daneben hing seine Rüstung in Fetzen von ihm herunter. Der Soldat stand verwundert auf dem Überbleibsel seines einstigen Vehikels und atmete saubere Luft ein.
Er schaute sich etwas um. Die Stadt sah sonst noch gleich aus. Mittlerweile war es später Morgen und die Sonne schien hell. Die organischen Strukturen schlangen sich immer noch um die Gebäude. Er streckte sich kurz. Er hatte keine Ahnung wie lange er weg war und wieso zur Hölle er überlebt hatte. Er betrachtete die kreisförmig verteilten Fahrzeuge, darunter waren drei Spectres der Allianz, wovon einer sogar noch fahrbar aussah. Er entschied sich dafür, diesen zu benutzen um etwas nachzusehen.
Er stieg in das Fahrzeug ein und raste aus der Stadt in den Agrarsektor. Kaum einen Kilometer aus der Stadt heraus sah er rechts schon den Berg der das Konstrukt beherbergte - und einen gewaltigen Trümmerhaufen davor. Es sah aus wie die Überreste des Trägers. "Egal", sagte er sich. Er hatte anderes vor. Er umfuhr die Trümmer und fand dahinter den geöffneten Eingang zum Konstrukt. Den Spectre liess er draussen stehen und ging zu Fuss hinein. Der Eingang führte direkt in einen langen Gang der erleuchtet war von indirektem Licht. Blaue "Adern" zogen sich durch das Metall, die regelrecht zu pulsieren schienen. Am Ende des Ganges war eine Tür, die eindeutig aufgesprengt worden war. Dahinter befand sich ein kreisrunder, kuppelförmiger Raum der recht grosszügig war. Einige wenige Lampen erhellten die Szenerie und tauchten sie in ein unheimliches Licht.
Hier standen einst einige Tanks, die aber alle zerborsten waren. An der gegenüberliegenden Seite des Raumes leuchtete ein rotes Symbol über einer Türe, das er nicht kannte. Er ging zu der Tür, vielleicht war ja dahinter irgendetwas interessanteres als ein paar kaputte Tanks.
Die Tür verschwand von selbst in der Wand als er davor trat. Er kam in einen eher kleinen Raum, wenn man ihn mit dem vorherigen verglich. Dieser war quadratisch und in seiner Mitte war eine Art hüfthohe Plattform die den Raum völlig einnahm. Er trat daran. Auf der Fläche der Plattform leuchtete der Umriss einer menschlichen Hand orange auf. Aus Intuition legte er seine Hand darauf. Der Abdruck verfärbte sich darauf grün.
Ein Hologramm schien aus dem inneren der Plattform zu kommen. Es wurden mehrere Bilder in den Raum projiziert. Viele davon sahen aus wie Untersuchungen von irgendwelchen Viren oder Genproben. Taktische Karten oder soetwas ähnliches wurden eingeblendet. Es war ein vereinfachtes Raster der Milchstrasse. Zuerst leuchtete nur ein Pünktchen rot auf, dann wurden es immer mehr bis sie schliesslich zu einer Wolke wurden die die halbe Milchstrasse verschlang. Eine weitere Galaxiekarte wurde eingeblendet. Diesmal wurden darauf sieben Punkte markiert, immer in gleicher Entfernung zueinander. Die Projektion zoomte auf jeden der roten Punkte - es waren gigantische Ringe! Als die Projektion damit fertig war, die sieben Ringe zu zeigen, wurde eine Art Animation eingeblendet in der einer dieser Ringe abgefeuert worden zu sein schien. Ein blaues Licht breitete sich als Kugel von der Mitte des Ringes aus. Die Animation wechselte zu einem Planeten auf dem irgendwelche Wesen gegen die Bestien der Flut kämpften. Die Sphäre des Ringes huschte durch das Bild und liess alle Lebewesen zusammensacken, während die Flut ratlos davor stand. Ein Zeitraffer setzte ein der zeigte, wie die Flutformen starben weil sie wohl keine Nahrung mehr hatten.
Dann wurde ein weiteres Konstrukt angezeigt, weit ausserhalb der Galaxie. Es war ein blumenförmiges Konstrukt. Leider verfügte die Projektion nur über Text - den er nicht lesen konnte.
Dann leuchtete abermals ein Punkt auf, dieser war aber orange. Die Projektion zoomte hinein - es war das Beta Ceran II System! Der Zoom fuhr auf den Planeten Sima, der da noch halb von einer Eisschicht bedeckt war.
Das rote Symbol leuchtete auf dem Planeten auf und die Projektion sprang direkt zu dem Ort, wo sich das Symbol befand. Der Berg, der nun sichtbar war, kam ihm bekannt vor. Das Bild eines grässlichen Wesens, dass entfernt an eine Venusfliegenfalle mit Tentakeln erinnerte, tauchte auf. Das Bild blieb nicht lange und wurde ersetzt durch das rot leuchtende Symbol, dann brach die Projektion ab.
Seine Gedanken rasten. Was hatte das alles bloss zu bedeuten? Wer hatte das gebaut? Und was zum Teufel war die Flut nun wirklich?
Er ging wieder an die frische Luft und legte sich ins Gras und betrachtete den Himmel. Könnte er doch bloss weg von hier. Er seufzte.
"Dann wirst du hier wohl deinen Lebensabend geniessen, Bill.", sagte er zu sich selbst.
Kurz darauf nickte er ein.

Epilog
Andrew Craigson

Gamma Eriados System, Kaldor I, Stadtsanatorium Kalaoir
23.10.2551 militärischer Kalender, 16:01 Uhr Ortszeit

"Mund aufmachen Mr. Craigson, es ist zum Zeit zum Essen!", frohlockte die dämliche Pflegerin die es anscheinend genoss, ihn so dermassen zu quälen. Die Frau war das Werk Luzifers, soviel stand fest.
"Ach, leck mich doch am Arsch du blöde Kuh!", zeterte Andrew wütend.
Die brünette Pflegerin, die mehr Schminke im Gesicht als eine Strasse Teer hatte, schnaubte wütend aus und pfefferte das Servirgeschirr mitsamt seinem Mittagessen - einem verbrannten Spiegelei mit versalzenen Nudeln an Tomatensauce die nach Papier schmeckte - in die nächste Ecke seines kleinen Zimmers. Wutentbrannt stampfte sie aus dem Raum.
Andrew tobte und fluchte innerlich immer noch.
Er war zweieinhalb Monate durch’s Weltall geirrt und hatte es dann irgendwie ins Gamma Eriados-System geschafft. Die Sternenkarte zeigte "Kaldor I" als einzig bewohnten Planeten an. Er begab sich sofort nach seiner Ankunft zum Militär und erstattete Bericht. Daraufhin wurde er in ein Hotel gesteckt, bis die "weiteren Schritte getroffen" seien. In der 2. Nacht wurde er entführt und wachte in einem knapp sechs Quadratmeter grossem Zimmer auf. Komplett weiss gestrichen, darin lediglich ein vergittertes Fenster, ein Bett und ein Tisch mit zwei Stühlen. Ein Sanatorium voller Verrückter. Wobei ihm eher die Leute die hier arbeiteten verrückt vorkamen, und nicht die Insassen, wofür er ja das beste Beispiel war.
Dahinter steckte mit Sicherheit die ONI. Die wollten wohl nicht riskieren, das irgendwas von diesem Desaster publik werden würde. Aber das würde es früher oder später. Irgendwann würde er schon ausbrechen können von diesem schrecklichen Ort.
Urplötzlich heulten die Angriffssirenen auf. Das taten sie nur, wenn sich dem Planeten ein unbekanntes Schiff näherte. Adrenalin schoss durch Andrews Blut. Was wohl gleich passieren würde? Er lief zu dem vergitterten Fenster, zog die Läden hoch und schob den Vorhang beiseite. Er erkannte etwas, dass entfernt und hoch oben in der Atmosphäre glühte. Selbst jetzt am Tag sah man dies gut. Das Glühen verging schnell wieder und Andrew erkannte jetzt, dass es wohl ein Schiff der UNSC sein musste… Wozu dann aber der Alarm?
Das Schiff wurde grösser und grösser. Es raste genau auf die Stadt zu. Einige Kapseln schossen aus beiden Seiten der kleinen Fregatte, die stark beschädigt aussah. Ihr Bug war völlig zerfetzt. Die Kapseln fielen auch Richtung Stadt. Und dann machte es Klick bei Andrew.
Sie waren hier.

So.
Ich danke nochmals allen treuen Lesern, dem vielen Lob und der guten Kritik Smile
Ich weiss, das Ende ist überraschend, weil sogar ich es hier noch nicht erwartet hätte. Aber es gefällt mir persönlich so.
Ich möchte dazu anmerken, dass die Geschichte - trotz "Cliffhanger"-Ende - abgeschlossen ist. Also keine Fortsetzung dazu Zwinker
Eure letzten Kritiken lasse ich bei Zeiten nochmals einfliessen, werde das komplett überarbeiten und dann als File/PDF reinstellen in der komplett "auskorrigierten" Version.

Ich jedenfalls bin mit der Geschichte zufrieden, mit ihren Ecken und Kanten, aber auch den glatt polierten Seiten. Danke!

I used to be Commander Shepard but then I took an ending to the knee.
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#86

Gratulation ^^

Bei deiner Nächsten FF bin ich von anfang an mit dabei ^^

Überlege mir auch grade Überleben in new Momb zu überarbeiten und dann nochmal hochzuladen :3


Auf eine große FF zukunft in HU!
*glas heb* ^^

Hier spricht NoX ... der echte ;)
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#87

Geil!!!

Mehr hab ich nicht zu sagen.

Und hab jetzt keine Lust das irgendwie zu kritisieren und mir die Fehler raus zusuchen.
Hammer, also das Ende ist gut. Dir gefällt es, mir auch. Das ging mir der Gedanke durch den Kopf, "Scheiße, die sind hier!"

Aber am Besten waren die Kartoffeln.

Und auf der Brücke, da hab ich mir zum ersten Mal gedacht, jetzt gehts los, mit dem Ende.

Prost und ende

Wer anderen eine Bratwurst brät,
- -
der hat ein Bratwurstbratgerät!
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#88

Ich bin zwar kein Fan von offenen Enden, aber so kann man sich immerhin eine Fortsetzung einfallen lassen. Aber deine FF hat mir ja schon von Anfang an sehr gefallen, und finde es schade das sie vorbei ist. Aber so kann ich mich schon mal auf die nächste freuen, oder vielleicht doch irgenwann auf das nächste Kapitel.

MfG
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#89

(25.08.2010, 20:55)MasterGamer888 schrieb:  Ich bin zwar kein Fan von offenen Enden, aber so kann man sich immerhin eine Fortsetzung einfallen lassen. Aber deine FF hat mir ja schon von Anfang an sehr gefallen, und finde es schade das sie vorbei ist. Aber so kann ich mich schon mal auf die nächste freuen, oder vielleicht doch irgenwann auf das nächste Kapitel.

MfG

Danke Smile
Wie gesagt, das Ende ist etwas offen.
Im Grunde gesehen aber auch wieder nicht - Bill kann nicht weg von Sima, und auf dem Planeten auf dem Andrew ist... naja, Floohood Ugly
Aber Cliffhanger-mässig ist es, ja. Für mich ist die Story aber beendet, da kommt nix mehr Zwinker Ich habe schon Ideen für das nächste Projekt... Zwinker

I used to be Commander Shepard but then I took an ending to the knee.
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