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Ar'boks Unendlichkeit
#1

Sam-087 schrieb:wann kommt ein neues werk? hast doch bestimmt irgendwo ein rumliegen.

Oh ja hab ich.
Einige sind nur noch nicht vollendet.
Dieses hier aber schon D

Das ist mal eine FF der etwas anderen Art und aus einer etwas anderen Sicht.

Ihr werdet schon sehen warum Zwinker


Ar’boks Unendlichkeit

Prolog

Der Feind nebenan

Die Raumschiffe der Allianz waren groß. Wahre Monster im Vergleich zu denen, die sie unter Kontrolle hielten. Tausend mal größer als ihre Erbauer und Führer. Kreuzer und Zerstörer zum Beispiel boten Platz für mehr als eintausend Lebewesen, die der Allianz dienten.
Selbst solch monströse, architektonische Meisterwerke konnten noch getoppt werden - auch wenn man es beim ersten Blick auf sie nicht für möglich halten würde. Ja man würde denjenigen der so etwas behauptet vielleicht für verrückt erklären, oder ähnliches. Doch mussten sie sich letzten Endes eingestehen, dass der mächtige Sturmträger alles bisher Dagewesene in den Schatten stellte.
Diese Riesen waren gut und gern vielmal so lang wie ein regulärer Kreuzer.
Einer dieser Sturmträger war die Ewige Unendlichkeit. Und dieses Schiff musste, wie alle anderen auch, sauber gehalten werden.
Natürlich wäre es eine einfache Entscheidung von den Sangheili gewesen, wenn sie ihre Unggoy dazu abkommandieren würden. Des Öfteren taten sie es auch, um den groben Dreck beiseite zu räumen.
Aber die Feinheiten, welche die Korridore auf Hochglanz polierten und austretende Flüssigkeiten beseitigten, wurden von einer der kleineren Rassen bewältigt. Nämlich von Kreaturen, die keiner beobachtete, nach denen sich keiner umdrehte oder sich darum scherte ob sie ihre Arbeit gut taten.
Bei diesen Wesen handelte es sich um Putzmaden - wie Ar’bok eine war. Ar’bok konnte man als Musterbeispiel seiner Rasse bezeichnen. Sein wurmförmiger Körper hatte in etwa die Größe des Unterarms eines Kig-Yar. Feine Härchen an den einzelnen Segmenten gaben ihm Auskunft über seine Umgebung und warnten ihn vor Gefahren, indem sie feine Schwingungen in der Luft wahrnahmen.
Seine Fresswerkzeuge waren so konzipiert, dass er Flüssigkeiten vom Boden aufsaugen oder Löcher in Leitungen fressen konnte, um an deren Inhalt zu gelangen.
Man hatte sie auf der eisigen Welt Mygeeto entdeckt und seitdem setzte die Allianz sie als Putzkolonnen ein. Auf dieser Welt lebten sie in Höhlen, um vor den eisigen Temperaturen geschützt zu sein, die die Eisstürme verursachten.
Große Bauten einer längst ausgestorbenen Zivilisation befanden sich dort. Hohe Türme und Mauern in den finsteren Felshöhlen unter dem ewigen Eis. Ar’boks Vorväter hatten dort gelebt, bis sie entdeckt und ,eingezogen‘ wurden.
Seitdem kamen die Schiffe der Allianz regelmäßig zu diesem Planeten, um die Zitadellen zu untersuchen, die dahinvegetierten, seit nicht mehr genug Maden dort waren, um diese sauber zu halten.
Alles hatte im ewigen Leben seine Licht- und Schattenseiten. Auch wenn es anfangs nicht so scheinen mag…

Aufgeregt krabbelte die Made auf dem blanken Boden seinem nächsten Ziel entgegen. Es handelte sich dabei um eine Kühlungsleitung, die quer durch den Maschinenraum des Sturmträger verlief und zu einen der Reaktoren führte. Ar’bok hatte von seinem Artgenossen Zy’lis gehört, dass es auf dem Hauptreaktor jede Menge gab, was man fressen konnte, doch Ar’bok interessierte sich nicht für diese Art von Ernährung. Am Reaktor war es sehr gefährlich, und wenn man nicht aufpasste, wurde man schnell von einigen übereifrigen Unggoy erwischt, die auf Geheiß der Sangheili dafür sorgen sollte, dass die Populationen der Putzmaden nicht überhand nahmen.
Ar’bok vermutete, dass sie befürchteten, dass er und seine Artgenossen sich an lebenswichtige Systeme zu schaffen machen würden.
Wohl war, das tat Ar’bok auch so, einige dieser ,verbotenen‘ Flüssigkeiten schmeckten einfach nur köstlich. Aber was wussten diese dummen Unggoy schon. Zweifellos waren diese Wesen nicht gerade helle und niemand hätte Ar’bok vom Gegenteil überzeugen können - als würde es überhaupt jemand versuchen.
In kleinen Tropfen verließ die zähe Kühlflüssigkeit die Leitung, an dem kleinen Riss, den der Verschleiß mit sich gebracht hatte. Gierig bewegte sich Ar’bok auf die giftgrüne Pfütze am Boden zu, bereit die schmackhafte Flüssigkeit in sich aufzusaugen.
Seinem Ziel schon nahe flog ein Schatten über die Putzmade hinweg. Neugierig blickte er hoch und erblickte einen Huragok, der ebenfalls auf die Leitung zuflog.
Diese Huragoks waren Ar’bok irgendwie sympathisch. Wie er wurden auch sie, von den anderen Besatzungsmitgliedern der Ewigen Unendlichkeit kaum beachtet. Sie wurden in Ruhe gelassen und taten ihre Arbeit, genau wie die kleine Made und ihre Artgenossen. Nur hatten die Huragok einen Nachteil: sie waren besessen davon Dinge zu reparieren. An sich nichts schlimmes, im Gegenteil; aber als Ar’bok sah, wie der Huragok seine Tentakel ausstreckte und begann den feinen Riss an der Kühlleitung zu reparieren, verspürte die Made so etwas wie Enttäuschung.
Hätte dieser Techniker die Verschleißerscheinung später entdeckt, dann hätte sich Ar’bok eine ganze Zeit lang genüsslich ernähren können. Doch kam er zu dem Schluss, dass er sowieso nichts daran ändern hätte können.
Also folgte er seinem Instinkt und begann sich über die am Boden liegende Pfütze herzumachen. Im Schatten des schwebenden Huragok ignorierte Ar’bok alles andere und genoss sein Mahl.
Aus den Augenwinkeln heraus sah er, wie sich erneut Zy’lis zusammen mit Ze’lot und Om’uno auf den Weg machten um sich an den Systemen des Hauptreaktors zu laben. Sei‘s drum. Ar‘bok beschloss sich nicht weiter darum zu kümmern und saugte weiter an dem zähen Zeug, als sich seine Härchen aufstellten und eine weitere Person in der Nähe ausmachten.
Zweifellos musste es sich um einen gelangweilten Unggoy handeln. Schon lange konnte er die Präsenz derer von den Huragok unterscheiden. Nichts war zu hören, man spürte nur die feinen Schwingungen in der Luft und im Boden.
Ein lautes Platsch war zu hören, als der Unggoy aus seinem Versteck sprang und mit einem Stein warf. Ar’bok war entsetzt, als er sah, wie Om’uno explodierte und Fetzen seiner Selbst sowie einen Stein zurück ließ.
Das einzige was sie wollten war fressen und diesem dummen Unggoy fiel nichts Besseres ein, als sie mit Steinen zu beschmeißen und sie so zu töten. Sie waren nur einfache Putzmaden, keine Überlebenskünstler in der harten Natur. Ihr Körperbau hatte größeren Belastungen nichts entgegenzusetzen.
Die anderen beiden Putzmaden verschwanden aufgeregt hinter einem Steuermodul und krochen zwischen irgendwelchen Leitungen in Sicherheit.
Gelassen hob der Unggoy den Stein wieder aus der Pfütze und suchte nach einen weiteren Ziel. Es verwunderte Ar’bok nicht, dass der Unggoy ihn unter dem Huragok fand. Seine Fresswerkzeuge schlotterten vor Angst, als der Gassauger den Stein warf. Ar’bok machte kehrt und robbte auf die Wand des Maschinenraums los. Nur war dieser Raum eher eine überdimensionale verwinkelte Halle.
Jeden Moment mit dem Tod rechnend, vernahm Ar’bok ein helles Aufzirpen. Ohne sich umzudrehen und einen der Kabelschächte anvisierend vermutete die Made, dass der ungeschickte Mörder ausversehen den Huragok getroffen hatte.
Der Unggoy quiekte kurz und rannte der Made hinterher. Zu spät. Ar’bok hatte bereits einen der offenen Schächte erreicht und setzte zum Sprung an. Kurz davor ringelte er sich ein und sprang wie eine Feder von der Stelle in die Öffnung, die kaum größer als der Kopf eines Lekgolo war.
Ohne zu wissen was vor ihm lag gelangte die kleine Putzmade in den Schacht, der dummerweise steil nach unten führte. Ar’bok fiel in die Dunkelheit und hörte nur noch das enttäuschte Grunzen des Unggoys.
Er wusste nicht wo er landen würde. Ar’bok wurde stutzig. Das Schiff war immerhin riesengroß - aber er war zuversichtlich einen Weg zurück nach Hause zu finden, egal was sich ihm auf diesem Sturmträger auch in den Weg stellen sollte!


Und glaubt mir, das da noch mit der kleinen Made passieren wird, daran denkt ihr im Leben nicht Zwinker

Oya, Mando'ade. Mhi cuyir kandosii par haar akaanir. K'oyacyi!
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#2

Klasse, die macht richtig spaß zu lesen. Gibt es auch eine mit einem Hauptdarsteller namens Re'ttan? ; )
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#3

naja mal ne andere art von geschichten ,aber auch net schlecht.

BLuBB
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#4

@Gagazet
Mal schaun, wer weis... [Bild: angel.gif]

Hier gehts dann auch gleich weiter:

Kapitel 1

Angeborene Neugier

Ar‘bok wachte auf. Er fand sich im Dunkeln eines viel zu engen Schachtes wieder. Die vielen Kabelstränge in den Tiefen der Schächte hatten wie ein Netz gewirkt und die Putzmade aufgefangen.
Vorsichtig wandte er seinen Körper hin und her und befreite sich aus dem Wirrwarr von Kabeln und fiberoptischen Leitungen. Dies war kein Ort für eine kleine Putzmade.
Da er nicht im Stande war zu klettern, war Ar’bok gezwungen den Verlauf des Schachtes zu folgen. Es war einer der vielen Nachteile, die sein mäßiger Körperbau mit sich brachte. Lebewesen mit Gliedmaßen hatten deutliche Vorteile ihm und seinen Brüdern gegenüber.
Ab und an nahm die Made eine Abzweigung, wenn der Urwald aus Leitungen zu dicht wurde. Wenn nicht die zwischenzeitlichen Snacks gewesen wären, die er sich an so manchen Leitungen genehmigte, wäre Ar’bok ein Lüftungsschacht lieber gewesen.
Die waren viel geräumiger.
Irgendwann wusste Ar’bok nicht mehr wie lang oder wie weit er schon gekrochen war. Vielleicht durch das halbe Schiff. Vielleicht war er aber auch kaum vom Maschinenraum entfernt.
Die unzähligen Leitungen lichteten sich und geben einen schwachen Lichtschein preis.
Ar’bok kannte das Einheitensystem der Allianz nicht, von daher konnte er nicht bestimmen wie weit der Lichtstrahl entfernt war, der vor ihm in den Kabelschacht leuchtete.
Aufgeregt folgte er dem Schein und entdeckte einen Ausgang. Etwas oder jemand hatte eine Abdeckung entfernt und Ar’bok konnte hinein in einen hellen und sauberen Raum blicken.
Alles war ordentlich und steril und die Made wurde sich bewusst, dass der Boden weiter entfernt war als ihm lieb sein konnte. Würde er den Schacht verlassen dann musste er in die Tiefe springen. Dieser Ort war keiner der kleinsten und doch war niemand zu sehen.
Zwar war Ar’bok die Umgebung nicht geheuer, doch hatte er keine Lust noch länger in dem dunklen Schacht fest zu stecken.
Seine Härchen sträubten sich, als er zum Sprung aus dem Schacht ansetzte. Er visierte eines der leuchtenden Module an, die knapp unterhalb seiner Position an der Wand standen.
Ar’bok sprang, doch war die Kante der Öffnung zu glatt und er rutschte ab. Im Fall ringelte er sich und fragte sich, ob er es noch zu den rettenden Modulen schaffen konnte - obgleich sie zu weit entfernt waren.
Überraschenderweise stoppte die Made nur wenige Zentimeter vor dem tödlichen Aufschlag auf dem glänzenden Boden. Ein langes Etwas hatte sich um ihn geschlossen und hielt ihn hoch.
Nicht wissend was ihn gerettet haben mochte wand sich Ar’bok in der Befürchtung nun einem Unggoy oder ähnlichem in die Fänge gegangen zu sein, der ihn nun langsam töten wolle.
Ein weiteres langes Etwas schlang sich um seinen kleinen Körper, um zu verhindern, dass er so energisch zappelte.
Langsam wurde die Putzmade hochgehoben und zu seiner Erleichterung bemerkte sie, dass ein Huragok ihn gerettet hatte. Seine pinken Tentakel hielten ihn prüfend hoch, während Ar’bok ein Stein von seinen zwei Herzen fiel, wie der Regen vom Himmel alltäglich niederprasselte.
Das neugierige Zirpen des Wesen beruhigte Ar’bok leicht und er hörte auf sich gegen dessen Griff zu wehren.
Obwohl die Huragok immer friedlich waren, schien sich dieser nicht über Ar’boks Anwesenheit zu freuen. Die Made konnte es sich an den Gliedern abzählen, dass der Huragok wusste, wo die Made herkam und auch, dass sie dort nicht weniger als ein halbes Dutzend Systeme angefressen hatte.
Ein weiterer Huragok erschien und studierte die Putzmade mit seinen Tentakeln. Kurz darauf waren zwei weitere anwesend, die begannen noch mehr Abdeckungen an der Wand zu entfernen, um den Kabelschacht nach Schäden und weiteren ungebetenen Gästen zu durchsuchen.
Der Huragok, der Ar’bok immer noch in den Händen hielt, schwebte davon und Ar’bok befürchtete schon, dass er nun einen Unggoy vorgeworfen wurde.
Stattdessen brachte ihn das Wesen nur durch den Raum auf die Tür zu. Als die beiden näher kamen öffnete sie sich bereits, ohne dass jemand etwas berühren musste. Bis heute wusste Ar’bok nicht wie das funktionierte. Die Huragok mussten wohl über eine Art Telekinese verfügen.
In der Mitte der breiten Tür drehte sich etwas und die drei Türflügel bewegten sich auseinander. Sanft setzte der Huragok den Putzling auf dem Korridor ab und gab ihm mit dem Tentakel einen kurzen Schubs.
Kurzum verschwand der Retter wieder in dem Raum und schloss die Tür hinter sich. Ar’bok zuckte leicht zusammen, als die Metalltür sich verriegelte und dabei ein knirschendes Geräusch von sich gab.
Die Putzmade wandte sich von dem Raum ab und ließ seinen Blick durch den Korridor schweifen - wo ihn eine ganz neue Welt empfing.


Hier waren die Kapitel noch recht kurz, wurden dann aber im Laufe der Geschichte immer länger.
Naja ihr werdet sehen Zwinker

Oya, Mando'ade. Mhi cuyir kandosii par haar akaanir. K'oyacyi!
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#5

O.o netter huragorok : ) Zwinker : D

BLuBB
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#6

super anfang. weiter so!! hoff du kannst das nivaue haltenZwinker
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#7

cool, fesselnd und als Film Oscar-reif, einige easter-eggs aus anderen themen:
1. Ar'bok: ein Pokemon
2.Mygeeto: ein Planet aus Star Wars mit einer recht eisigen Oberfläche, Zitadellen und kleinen vereinzelt rumkriechenden Würmern.

die Geschichte ist gut erzählt mal etwas anderes als eine Geschichte aus der sicht von marines oder dem MC.
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#8

@Gruntcommander:

Jupp, die EasterEggs hast du richtig erkant D

Kapitel 2

Fliegende Jäger

So viele Personen hatte Ar’bok noch nie auf einmal gesehen. Allein schon in diesem Korridor herrschte mehr Treiben, als im Maschinenraum (welcher wahrlich nicht zu den Kleinsten gehörte), wo er noch vor Kurzem gelebt hatte.
Erst jetzt wurde sich die Putzmade darüber bewusst wie wenig sie eigentlich über dieses Schiff wusste.
Langsam wollte er den Gang betreten, als eine Gruppe Kig-Yar ihn beiseite stieß, da er für sie nur ein weiteres Hindernis darstellte.
Unggoy und Sangheili liefen an ihm vorbei ohne auch nur Notiz von seiner Anwesenheit zu machen.
Der Huragok hatte die Tür hinter ihm verschlossen und würde bestimmt auch bald das Loch in der Wand wieder abgedichtet haben, also gab es für Ar’bok keinen anderen Weg, als den durch die Schiffskorridore.
Es war gefährlich, wenn man von niemandem wahrgenommen wurde. Er konnte zur Seite gestoßen, oder gar zerquetscht werden. Ar’bok konnte sich gut vorstellen, das die Soldaten der Allianz ganz andere Dinge im Kopf hatten, als eine kleine Putzmade, die versuchte ihren Weg nach Hause zu finden. Keiner schenkte einer Made Beachtung, außer wenn sie im Weg stand oder wenn jemand etwas brauchte, um vor lauter Lageweile mit Steinen darauf zu werfen - wie es dieser Unggoy in der Maschinenhalle getan hatte.
Er setzte zu Sprung in das Füßemeer an, machte sich bereit wie ein Springer, der von einem hohen Ort in die Tiefe sprang. Die Aufregung war groß bei Ar’bok, denn es war nicht nur neu sondern auch sehr gefährlich.
Beinahe war er schon dankbar für den Kig-Yar, der gerade im falschen Moment zu nah an ihm vorbeilief und so seinen Sprung vermasselte.
Schnell rappelte sich die Made wieder auf und setzte erneut an. Er landete kaum zwei Einheiten von der Wand entfernt im Gang und ließ seinen Blick in alle Richtungen schweifen, um ja nicht zu nahe an die Stiefel, Hufe, Füße und was es nicht alles gab, zu kommen.
Geschickt rollte er sich um seine eigene Achse, indem er seine Muskeln im Schwanzende anspannte, um einer Gruppe Unggoy aus dem Weg zu rollen, die beinahe wie eine lahme Herde Büffel über ihn drüber stolziert wäre.
Einer der Unggoy bemerkte im Vorbeigehen Ar’bok und blickte zu ihm hinab. Die Härchen auf dem Rücken der Putzmade richteten sich augenblicklich auf und Ar’bok befürchtete schon, dass dies das Ende sei. Jeden Moment würde der Unggoy einen Stein herausholen und ihn nach ihm werfen.
Doch dem war nicht so, der Unggoy wendete seinen Blick desinteressiert wieder ab und trottete seinen Kameraden hinterher.
Ar’bok ließ ein kurzes Zucken durch seinen Körper fahren, was einem erleichterten Ausatmen sehr nahe kam. Das hatte er nicht erwartet gehabt. In der Maschinenhalle war es Alltag gewesen, als Plage angesehen zu werden. Offenbar war das nicht überall der Fall.
"Los, beweg dich endlich schneller, du Made!", vernahm Ar’bok brüllend über sich.
Verängstigt wandte er sich um und erblickte einen blau gepanzerten Sangheili-Krieger, der genau auf ihn zulief. Schnell robbte Ar’bok weiter zur Seite, um dem Ungetüm Platz zu machen.
Ohne Ar’bok auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen passierte der Sangheili ihn, blickte aber sogleich wieder hinter sich. "Ich habe gesagt schneller!", brüllte er wieder und erntete zahlreicher Blicke von Unggoy und Kig-Yar, die sich im Korridor befanden.
Erst jetzt verstand Ar’bok die Situation, als er sah, wen der Sangheili die ganze Zeit über angebrüllt hatte: Es war ein Unggoy, der jede Menge Ausrüstungsgegenstände auf den Armen trug und schnaufend noch weitere auf dem Boden hinter sich her schleifte.
"Ich beeile mich ja, Meister", keuchte der Untergebene.
Ar’bok hatte nicht den blassesten Schimmer, was genau der junge Unggoy da trug, auch hatte er nicht gewusst, dass sich die Unggoy jemandem unterordnen mussten. Wieder einmal wurde der Made klar, dass er recht wenig über die Hegemonie des Allianz-Imperiums wusste.
Aber was störte es ihn, solange er darin zurecht kam.
Als der Unggoy mit seinen unzähligen Dingen näher kam, fand Ar’bok, dass diese brutalen Wesen zumindest nützlich sein konnten - als unwissendes Transportmittel.
Bei den vielen Gegenständen würde eine kleine Made schon nicht weiter auffallen, fand Ar’bok. Langsam und schwerfällig trottete der Unggoy an Ar’bok vorbei, wobei kein anderer Unggoy oder Kig-Yar sich dazu verpflichtet fühlte dem kleinen Träger zu helfen.
Wieder kringelte sich Ar’bok zusammen und steckte all seine Kraft in diesen einen Sprung. Aufgeregt stieß er sich vom polierten Metallboden ab und erreichte im letzten Moment noch den Unggoy und seine Ausrüstung. Der Aufprall wurde kaum bemerkt und selbst Ar’bok hatte vermutet, dass der Unggoy wenigstens etwas wanken würde, wenn ein zusätzliches Stück Ballast zu den anderen Teilen auf dem Rücken landen würde. Aber dafür schien Ar’bok zu leicht zu sein - ein weiterer praktischer Vorteil seiner geringen Größe.
Elektrische Geräte, Sensoren und irgendetwas, an dem Schläuche und Kabel angeschlossen waren hatte sich der Unggoy über den Rücken geworfen und trug den Rest auf den Armen. Neben den Schläuchen, deren metallene Enden klirrend über den Boden schliffen, trug der Gassauger noch einen großen Beutel neben seinem Methantank, der aus einer Mischung aus Stoff und Leder bestehen musste.
Er war groß genug, dass Ar’bok sich darauf nieder lassen konnte. Ihm war es egal, ob darin weitere Ausrüstungsgegenstände verstaut waren, oder ob darin die Sonntagswäsche des Unggoy war. Es war bequem, und das genügte Ar’bok vollkommen.
Nun hatte er eine gemütliche Möglichkeit gefunden, das Schiff zu durchqueren, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, welches Hufepaar ihm als nächstes gefährlich werden konnte. Von der Höhe des Unggoys aus, hatte Ar’bok einen viel besseren Überblick über die Weiten des Ganges.
Er rollte sich auf dem Stoffbeutel zusammen und beobachtete still das aufgeregte Treiben um sich herum.
"Wenn der Heilige eintrifft muss alles fertig sein", knurrte wieder der Sangheili. "Er kann jeden Moment eintreffen, wir können uns keine Pause gönnen."
Ein weiterer Sangheili kam näher und fing an sich mit dem Kommandant des Unggoy-Trägers zu unterhalten. Sie redeten über irgendwas, was für Ar’bok keinen Sinn ergab. Etwas über einen Botschafter, einen Lichtkörper und Unwürdige. Irgendwann wurde es Ar’bok zu langweilig und er ließ sich von dem Schaukeln des sich beeilenden Unggoys in den Schlaf wiegen.

Etwas polterte und ließ das Schaukeln wilder werden. Der Beutel, auf dem Ar’bok sein Lager aufgeschlagen hatte, viel zu Boden und die Made kullerte - frisch aus dem Schlaf gerissen - daneben.
Langsam klärte sich die Sicht wieder und Ar’bok erkannte, dass er zwischen den umgeworfenen Beutel und einem Haufen Schläuche lag. Alles lag verstreut auf dem Boden. Die Putzmade fragte sich gerade, ob der Unggoy wohl gestürzt war und alles hatte fallen lassen. Aber wo war dann das herrische Brüllen des Sangheili, das mit Sicherheit gefolgt wäre?
Die Antwort kam, als Ar’bok den Unggoy-Träger über sich erblickte, der begann die Ausrüstung aufzubauen.
Das konnte nur bedeuten, dass sie sich schon am Ziel befinden mussten. Schnell begann Ar’bok sich aufzurichten und zwischen den Kabeln und Gegenständen zu verschwinden, bevor der Unggoy bemerkte, das er da war. Zwar mochte dieser eine Unggoy aus der Gruppe im Korridor ihn in Ruhe gelassen haben, aber das musste ja nicht für alle gelten.
Zuerst musste Ar’bok herausfinden wo er eigentlich war. Er wusste ja nicht einmal wie lange er geschlafen hatte. Theoretisch konnte er überall im Schiff sein - aber das hatte er auch gedacht, als er den Kabelschacht hinabgestürzt war und in einem Drähtewirrwarr wieder zu sich gekommen war.
Ob ihm irgendeiner seiner Artgenossen glauben würde, wenn er ihnen von dieser Odyssee erzählen sollte? Wahrscheinlich nicht. Zy’lis, Ze’lot und die anderen kannten nur den Maschinenraum der Ewigen Unendlichkeit, was sollte sie also der Rest davon kümmern. Ihnen war es egal und Ar’bok war es bis vor wenigen Tagen auch egal gewesen, wäre da nicht dieser eine Unggoy mit den Steinen plötzlich aufgetaucht und hätte Ar’boks Leben nicht gründlich durcheinander gebracht.
Im Inneren der Maschinenhalle war es immer kühl und ruhig gewesen. Es gab keinen unnötigen Lärm und kaum Gefahren von außen. Hier am anderen Ende des Schiffes war alles anders. Ar’bok vernahm so viele Stimmen von so vielen unterschiedlichen Wesen, dass er sie kaum einordnen konnte.
Seine feinen Härchen auf dem Rücken registrierten keine Gefahr, also traute sich die Made weiter vorwärts und begann die Umgebung zu observieren, in die sie der Unggoy gebracht hatte.
Es war… Ar’bok war sich nicht sicher was er da vor sich hatte. Die Halle, in der er war, war gigantisch. Zwar nicht so groß wie die Maschinenhalle, konnte aber dennoch in ihrer Eindruckskraft damit mithalten.
Ar’bok robbte über den Boden bis zu einer Stelle, wo es steil hinab ging. Der Saal war in mehrere Etagen unterteilt. Eine große Halle, an deren Wänden sich Dutzende an Fußgängerwege und Andockstationen entlang zogen. Phantoms, Spirits und einige Banshees flogen in der Halle umher und scheinen aufzuräumen. Auf Ar’bok wirkte es wie das Atrium (einen Ort im Maschinenraum, an dem sich die Putzmaden zur Geselligkeit trafen und um sich auszuruhen). Nur waren hier alle geschäftiger, als all die Maden im Atrium.
Über Stege stolzierten weitere Allianzler. Zwei davon fielen Ar’bok sofort ins Auge. Es handelte sich um gigantische Wesen in dicken Rüstungen, mit einem Schild am Arm und Stacheln auf dem Rücken. Sie waren sogar noch um einiges größer als der Sangheili, den Ar’bok getroffen hatte, und selbst der war aus der Sicht der Made ein Riese gewesen.
Zy’lis hatte einmal behauptet, dass die Huragok diese Wesen Lekgolo nannten und dass man ihnen besser aus dem Weg gehen sollte.
Während Ar’bok das Lekgolo-Paar beobachtete, das über einen Steg weit unter ihm entlanglief, war er froh darüber, nicht bei ihnen zu sein. Er war sich sicher, dass sie es nicht einmal bemerken würden, wenn sie ihn zertrampeln würden, wenn er unter ihre baumstammdicken Beine käme.
Legionen aus Unggoy und Kig-Yar arbeiteten auf vielen der Ebenen daran, die unzähligen Frachtgüter zu stapeln oder zu transportieren. Auf manchen Ebenen - wie der, auf der sich Ar’bok befand - wurden auch alle möglichen Arten an Waffen und Fahrzeugen gebunkert, die entweder darauf warteten verstaut oder eingesetzt zu werden.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Halle sah Ar’bok unnötig große Portale, die das nackte All dahinter zeigten. Die funkelnden Sterne erinnerten ihn an den Nachthimmel von Mygeeto, vor sehr langer Zeit.
Der Energieschild, der die tödliche Leere draußen hielt, waberte kurz auf und Ar’bok blickte erstaunt auf, als eine prunkvolle Fähre durch den Schild glitt und langsam auf dem Boden aufkam. So eine hatte Ar’bok noch nie gesehen.
Sie war größer als jeder Phantom und Seraph-Jäger zusammen. Gleichsam war die Fähre um einiges prunkvoller, als die anderen schlichten Kriegsschiffe im Saal. Sie besaß einen ovalen Grundkörper der in einem Turm auf der Oberseite auslief, der aus einer Mischung von Stabilisator und Segel erinnerte.
Doch auch hier kannte sich Ar’bok nicht genügend aus. Es war schon seltsam mit anzusehen, wie das Schiff im Saal wendete und den dort unten in Reih und Glied stehenden Sangheili das Heck zuwendete und auf jeder Seite zwei klauenförmige Beine ausklappte, mit denen es sanft den Boden berührte.
Diese Klauenbeine erinnerten Ar’bok an irgendetwas, aber er war sich nicht sicher was das gewesen sein könnte. Von dem Geschehen weiter unten abgelenkt ignorierte er diesen Gedanken und beobachtete, wie sich die Fähre öffnete und eine Rampe ausfuhr, die genau auf einen golden gepanzerten Sangheili zuwies.
Es war aufregend so etwas Neues zu beobachten, fand Ar’bok. Vielleicht war es ja etwas von dem, wovon der Sangheili gesprochen hatte, jedoch waren Ar’bok die Einzelheiten davon wieder entgangen.
Die kleine Putzmade kam nicht mehr dazu herauszufinden was oder wen die Fähre in ihrem Inneren beherbergte, denn ein Schwarm Yanme’e versperrte ihm die Sicht darauf, als sie quer durch den Hangar flogen. Fünf oder sechs waren es. Ar’bok hatte vergessen, welche von den beiden Zahlen als erste im Ziffernsystem dran war.
Der Schwarm aus Insekten zog seine Kreise in der großen Halle und wendete dann um einen Phantom auszuweichen. Ihre Gliedmaßen… die Krallen daran waren es gewesen, wie Ar’bok entfernt bekannt vorkamen.
Ar’bok wusste noch dass sie gefährlich sein konnten und seine Härchen zitterten vor Schreck, als er bemerkte dass der Schwarm nun direkt auf ihn zukam.
Ohne zu zögern machte Ar’bok vom Rand des Steges aus kehrt und ergriff panisch die Flucht. Die Halle war doch riesig, wie war es da nur möglich, dass ihn diese Yanme’e überhaupt erspähen konnten? Oder es war wie bei allen anderen Allianz-Kreaturen, die nur zufällig die gleiche Richtung wie er eingeschlagen hatten und gar nichts von ihm wollten.
Jedoch war Ar’bok nicht gewillt herauszufinden ob das bei den anstürmenden Insektenschwarm der gleiche Fall war. Immerhin waren diese Wesen genauso groß wie ein Kig-Yar und jeder Fehler mit ihnen konnte tödlich enden.
So schnell wie es sein kleiner Körper zuließ robbte er über den Metallboden auf die vielen Fahrzeuge zu, die ihm vielleicht Schutz bieten könnten. Die Schatten seiner Häscher und ihre Rufe waren bereits so habe an ihn heran gedrungen, dass er mit seinen dünnen Haarpartien bereits ihre wilden Flügelschläge spürte und spornte sich an weiter zu kriechen.
Ein großer blauer Wraith-Panzer war am nächsten in seiner Nähe und möglicherweise auch die beste Wahl. Schnell sprang er darunter, als er nahe genug herangekommen war und achtete darauf sich soweit wie möglich vom Rand der Unterseite fernzuhalten.
Keine Sekunde später prallten bereits die Yanme’e gegen den Wraith und griffen mit ihren krallenbesetzten Gliedmaßen gierig unter den Wraith, in der Hoffnung eine leckere Mahlzeit abgreifen zu können.
Ängstlich rollte sich Ar’bok zusammen, während die Insekten von allen Seiten versuchten unter den Wraith zu greifen und die Made zu packen, doch glücklicherweise waren ihre Klauen nicht lang genug und so war ihr wütendes Zischen das einzige, was Ar’bok erreichte.
Einige Augenblicke blieben sie noch, dann warf einer von ihnen ihm noch einen letzten Blick zu und der Schwarm erhob sich wieder in die Höhe des Saales.
Der Schreck saß noch tief im Inneren der kleinen Made. Jeder Nerv in seinem länglichen Körper zuckte und Ar’bok wagte es nicht, sich zu bewegen und unter den Wraith hervorzukommen. Zu groß ist das Risiko von den Yanme’e überrascht zu werden.
Also wartete Ar’bok.
Er wusste nicht genau worauf er wartete, aber er wollte auch nicht die Sicherheit des Panzers verlassen.
Nachdem unzählige Stunden vergangen waren, wie es Ar’bok schien, begann sich sein Magen zu melden und er fragte sich, wie lange wohl schon seine letzte Mahlzeit zurück lag. Es war noch im Inneren des Kabelschachtes gewesen. Seine Fresswerkzeuge grummelten und er überlegte, ob er es schaffen würde die Leitungen des Wraiths anzuzapfen.
Jetzt bestand auch keine Chance mehr einen ruhigen Blick auf die schöne Fähre zu werfen. Er hätte sie zu gern noch einmal gesehen.
Irgendwann würde er weiterziehen müssen, sonst würde er verhungern, oder ein übermütiger Sangheili kam auf die Idee den Wraith in Gang zu setzen und davon zu fahren.
All diese Gedanken durch den Kopf schwirrend, wandte er den Blick nach draußen, wo er nur die Füße der vielen Kreaturen sah, die die Fahrzeuge passierten. Doch da war auch etwas anderes, was zwischen den vielen Füßen umherwanderte.
Ar’bok traute seinen Augen nicht, als er genauer hinsah. Es waren Putzmaden, genau wie er. Eine ganze Kolonne von ihnen durchquerte am Boden die Halle.
Alle Gefahren vergessend verließ Ar’bok sein Versteck und robbte auf die Artgenossen zu, die mit ihren Mündern den Boden säuberten.
Es waren keine Yanme’e in der Nähe, denn auch die Madenkolonne schien keinerlei Furcht zu haben über den Boden zu robben. Je näher er kam, desto mehr Unterschiede zu ihm fielen ihm auf. Diese Maden hatten nicht die bräunliche Färbung wie er selbst, sie waren grellgrün und hatten gelbe Streifen auf dem Rücken; womit sie sich farblich besonders stark vom Boden der Halle abhoben.
Einige Maden blickten auf, als er sich näherte und andere schenkten ihn keinerlei Beachtung.
<Wie schön euch zu sehen>, sagte Ar’bok erfreut, nachdem er sein Ziel erreicht hatte.
Die Maden sahen ihren Artgenossen argwöhnisch an, so als würde er nicht zu ihrer Rasse gehören.
Die vordere der Maden wandte sich ihm zu. Ihre gelben Streifen waren schon beinahe verblasst und gingen in ein mattes Orange über. <Was hast du hier zu suchen?>, wollte die alte Made aufgebracht wissen.
<Ich habe mich verlaufen>, antwortete Ar’bok irritiert.
<Und warum verläufst du dich ausgerechnet hierher?>, sagte die Putzmade. <Das ist unser Bereich. Du hast hier nichts zu suchen, verschwinde!>
Ar’bok blickte von einem Gesicht ins nächste, und alle zeigten die gleiche Verärgerung über einen Fremdling in ihrem Revier.
<Könnt ihr mir wenigstens helfen zurück in den Maschinenraum zu kommen?>, fragte er vorsichtig.
<Bist du verrückt?>, stieß eine der jungen Maden hervor.
<Ja>, sagte der alte Putzling verärgert. <Wir verlassen den Flottenhangar nicht. Wir wissen nicht von welchem Ort du sprichst. Hau ab! Wir wollen keine Fremden in unserem Bereich, wir haben schon genug Ärger mit den Kraith-Käfern, die dauernd hierher wollen!>
Damit war das Gespräch beendet. Für Ar’bok blieb nichts anderes übrig, als den Kürzeren zu ziehen. Er verließ enttäuscht die Putzkolonne, die ihrer Arbeit wieder nachging.
Zy’lis hatte ihm einmal von den kleinen gelben Kraith-Käfern erzählt. Sie würden sich häufig in den Gefängnisbereichen des Schiffes aufhalten und dort ihr Unwesen treiben - Ar’bok wusste nicht genau was Zy’lis damit gemeint hatte, aber offenbar machten sie Ärger und auch die Kolonne hier wusste das.
Vielleicht dachten sie Ar’bok würde auch Ärger machen, aber es war zwecklos zu versuchen sie vom Gegenteil zu überzeugen.
Erst jetzt fiel ihm auf, das Zy’lis recht viel über das Schiff wusste. Ob er wohl auch schon einmal den einen oder anderen Ort besucht hatte?
Vielleicht hatte er auch diese Kolonne getroffen, die eine so merkwürdige Farbe und Art hatte. Ar’bok gelang zu dem Schluss, dass die grün-gelbe Farbe den Yanme’e wohl signalisieren musste "Vorsicht, ich bin giftig!". Wie sonst hätten sie hier überleben können, wo es doch von den fliegenden Insekten nur so wimmelte.
Apropos… Ar’bok bemerkte, dass er nicht an die Yanme’e gedacht hatte, als er unter dem Wraith hervorgekommen war. Er hatte gedacht dass es sicher sein musste, wenn andere Maden in der Nähe waren. Wenn aber nun die Yanme’e wussten, dass es falsch war die grünen Maden zu essen? Dann wäre Ar’bok in höchster Gefahr!
Die Yanme’e konnten noch immer irgendwo auf ihn lauern.
Hinter sich vernahm er ein scharren, das nicht von den Putzmaden zu kommen schien. Ängstlich drehte Ar’bok sich um und sah, dass der Schwarm Insekten über ihm an der Wand hängte und aufgeregt lauerte.
Jetzt aber kam Bewegung in die Runde und die Yanme’e lösten sich von der hohen Wand und breiteten ihre Flügel aus. Wie nicht anders erwartet ignorierten sie die Putzkolonne unter sich und schenkten ihr ganzes Interesse den armen Ar’bok.
Wieder war die Flucht angesagt, nur standen jetzt die Yanme’e zwischen ihm und dem rettenden Wraith. Ihm blieb nichts anderes übrig, als den anderen Weg einzuschlagen. Verzweifelt nahm Ar’bok Kurs auf das Ende des Steges, welches in die Tiefe führte. Er wusste nicht was danach kam, doch würde er hier oben bleiben, würden die Yanme’e ihn töten.
Also sprang er, in der Hoffnung auf Rettung.

Oya, Mando'ade. Mhi cuyir kandosii par haar akaanir. K'oyacyi!
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#9

Los, Arbok, los, du schaffst es D: Bitte! Du musst dich beeilen!
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#10

Durch die Große Reise hab ich ganz vergessen, hier weiter zu posten^^


Kapitel 3

Der Angriff

Ein braunleuchtender Helm versperrte ihm den Großteil seines Sichtfelds. Er gehörte zu einem Sangheili, der an einer geöffneten Konsole etwas reparierte.
Ar’bok wusste nicht genau wo er war oder was aus den Yanme’e geworden war. Doch dann sah er sie wieder: Sie zogen fauchend und zischend ihre Kreise über ihn, kamen jedoch nicht in seine Reichweite.
Nicht, solange der Sangheili in der Nähe war.
Doch wo war er genau? Ar’bok war mit dem Rücken auf etwas weichem gelandet. Als er sich umdrehte, stellte er überrascht fest, dass es die Polsterung eines Sitzes war, auf der er aufgekommen ist.
Über ihm stand der Sangheili, der in seine Reparaturarbeiten vertieft war und nachdem sich die Sicht der Putzmade wieder klärte, erkannte er auch den Ort, an dem er sich befand.
Es musste sich schlicht und einfach um das Innere eines Seraph-Jägers befinden und der Sangheili war der Pilot dieses Fliegers. Schnell machte sich Ar’bok von dem Sitz runter, bevor der Pilot ihn bemerkten würde.
Bei seinem tollkühnen Sprung war das geöffnete Cockpit praktischerweise im Weg gewesen und die heimtückischen Yanme’e würden es nicht wagen, dem Schiff zu nahe zu kommen.
Auch sie hatten Regeln einzuhalten, da war sich Ar’bok sicher. Niemand durfte offenbar tun und lassen was er wollte. Nach der bisherigen Reise durch die Ewige Unendlichkeit war das eines der wichtigsten Lehren für Ar’bok geworden.
Jetzt galt es nur noch einen Weg wieder aus dem Jäger heraus zu finden, und zwar ohne dass der Sangheili-Pilot ihn bemerkte. Denn allmählich hatte Ar’bok genug von dem ganzen hin und her und dem gefressen und gerettet werden. Er wollte einfach wieder zurück in den Maschinenraum - auch wenn er sich nicht vorstellen konnte wo das sein würde.
Doch wenn er nun aufgab, würde er es auch nie schaffen. Er hatte die Yanme’e überlebt, an dem Piloten würde er auch vorbei kommen.
Zumal sich Ar’bok ziemlich sicher war, dass er nicht auf der Speisekarte dieses Krieger stand. Trotzdem zollte er den vier Fresswerkzeugen des Sangheili einigen Respekt, denn die vielen Zähne daran waren alles andere als beruhigend.
Vielleicht bestand eine Möglichkeit von einer Konsole an der Wand zur nächsten zu springen und so das Cockpit verlassen zu können, grübelte die Made, als sie den Sitz des Sangheili verlassen hatte.
Um die Yanme’e konnte er sich später Gedanken machen.
Er hatte sich schon einen geeigneten Weg über die vielseitigen Wände des Seraph-Inneren ausgesucht, als ohne jede Vorwarnung der Alarm im Hangar ausgelöst wurde.
Für Ar’bok hatte das gute aber auch schlechte Seiten. Die Gute war, dass die Yanme’e durch das schrille Geräusch aufgeschreckt und verscheucht wurden. Die Kehrseite der Situation war jedoch, dass der Sangheili zu fluchen begann, seine Arbeiten beendete und die Luke auf der Oberseite des Schiffes schloss.
Augenblicklich wurde es nachtschwarz im Inneren des winzigen Cockpits. Es war nur zu schade, dass die Augen Ar’boks nicht für die Dunkelheit geschaffen wurden, er wusste nicht genau, wo sich der Sangheili gerade befand, hoffte aber, dass er ihn nicht finden würde.
Also kroch Ar’bok schnell unter den Sitz und wartete ab. Nur wenige Momente vergingen, bis sich der Sangheili darauf niederließ und die Maschinen startete.
Etwas summte und vor dem Sangheili, der dabei war sich festzuschnallen, leuchteten hunderte an hellblauen Hologrammen auf. Für Ar’bok waren sie ohne Bedeutung, er lunzte kurz unter den Sitz hervor um zu sehen was der Pilot da machte. Dieser schien sich ohne Zweifel damit auszukennen, denn sofort veränderten sich die Symbole und verschwanden zum größten Teil um einem weiteren Bild Platz zu machen, welches ihm das zeigte, was außerhalb des Schiffes passierte.
Ar’bok sah dass sich das Schiff noch immer in der großen Halle befand. Es gab einen heftigen Ruck und der Seraph begann sich an den vielen Phantoms und Spirits vorbei auf die große Fähre zu zubewegen.
Einen Moment befürchtete Ar’bok der Sangheili würde sie rammen, doch dann zog er daran vorbei und verließ das Schiff durch die großen Schilde.
Ein merkwürdiges Gefühl durchdrang Ar’bok bei dem Flug durch das All. Einerseits hatte er den Sturmträger noch nie von außen gesehen und nun zogen sie still mit weiteren Jägern daran vorbei. Er hätte nicht gedacht, dass er so groß war. Nur fragte er sich ob er wohl auch den Maschinenraum irgendwo ausmachen konnte, aber das bezweifelte er.
Ar’bok wäre es lieber gewesen, es wäre nur das gewesen, aber das komische Gefühl war das plötzliche Fehlen von Schwerkraft. Die Putzmade begann wie die Yanme’e zu schweben. Ehe er sich versah befand er sich schon hinter dem Pilotensitz und sah mit dem Sangheili in die Tiefen des Universums hinaus.
In weiter Ferne befand sich ein Schiff. Es war nicht so riesig und hatte keine solche geschwungene Form wie der Sturmträger. Es bestand aus einem dunkelgrauen Metall und war eckig und kantig - sah fast so aus wie die unregelmäßige Haut der Unggoy.
Im All zuckten neben dem Schiff viele Lichtblitze auf und weitre baugleiche Schiffe erschienen daraus. Sie alle formierten sich und nahmen die Verfolgung der Ewigen Unendlichkeit auf. Hatte Zy’lis nicht einmal erzählt, dass es eigentlich andersherum war? Dass die Allianz diese Menschen jagte. Was ging hier vor? Warum waren auf einmal die Menschen die Jäger?
Es waren zu viele Schiffe, als das Ar’bok sie hätte zählen können. Hunderte an Lichtern leuchteten an den Außenseiten der Kriegsschiffe auf und entpuppten sich als gigantische Geschosse, die sie auf die Allianz-Schiffe abfeuerten.
Ar’bok war heilfroh, das der Sangheili ein so exzellenter Pilot war und den Geschossen mit Leichtigkeit auswich. Normalerweise kümmerte es ihn nicht, ob ein anderes Wesen wie die Unggoy oder die Sangheili am Leben war, doch hier steckte nun auch er mit drin.
Starb der Sangheili, starb auch Ar’bok.
Die mächtige Allianz war nicht die einzige Partei, die ihre Jäger aussandte. Auch die Menschen schickten welche in den Kampf - und es waren gewiss nicht wenige.
Für Ar’bok schien es, als würde die schwarze Wand des Alls durch die Menschen-Jäger aus schwarzem Metall noch schwärzer wirken. Es mussten Hunderte sein.
Es wurde zu einem stetigen Auf und Ab. Der Sangheili-Pilot vernichtete viele der feindlichen Schiffe in geschickten Manövern und musste seinerseits mit ansehen, wie viele seiner Kollegen im Gefecht untergingen. Raketen und Plasma füllten das All und versuchten die Sterne in ihrer Helligkeit zu übertrumpfen. Ar’bok wusste nicht wie lange die Kämpfe andauern würden, er wusste überhaupt nichts darüber. Im Moment befürchtete er nur in der Schwerelosigkeit einzuschlafen und am Ende wieder in einem völligen Desaster aufzuwachen, so wie damals.
In Ar’boks Kopf schien der Hangar schon Ewigkeiten zurückzuliegen. Unendliche Ewigkeiten.
Die großen Menschenschiffe hörten nicht auf, aus ihrem unermesslichen Arsenal zu feuern und schickten sogar noch andere Kleinschiffe auf die Allianz los.
Der Pilot flog ein scharfes Manöver, was Ar’bok gegen die Wand des Jägers schleuderte, dann aktivierte der Sangheili sein Kommunikationssystem und begann mit jemanden zu sprechen.
"Wir können sie nicht zurückhalten, Exzellenz", sagte er. "Es sind einfach zu viele. Ihre Höllenflügel-Jäger… ich weis nicht was sie mit ihnen gemacht haben, aber wir kommen nicht gegen sie an."
Eine andere, ähnlich raue Stimme wie die des Piloten, begann nach einer Pause des Rauschens zu antworten. "Wir dürfen nicht zulassen, dass sie den Lichtkörper in ihre Hände bekommen."
"Dann sendet uns Verstärkung, Heiliger!"
"Ihr seid die Verstärkung, Pilot", antwortete die Stimme aufgebracht. "Die Menschen folgen keinem uns bekannten Muster, wir haben keine Möglichkeit mehr mit Hohe Gabe Kontakt aufzunehmen und Ihr …"
Das Schiff wurde von einem der Menschengeschosse erfasst und heftig durchgeschüttelt. Die Außenwelt, die das Hologramm vor dem Sangheili darstellte, drehte sich wie in einem Karussell, was nur bedeuten konnte, dass der Seraph wie eine Murmel durch das All rollte.
Nun war wieder der Sturmträger in Sicht, doch Ar’bok erkannte ihn nicht wieder. Er brannte. Geschosse der Menschen schlugen auf seiner Oberseite ein und rissen die Haut des Schiffes auf. Ab und an zeigten noch die Schilde des Trägers ihre Wirkung, aber sie wurden von mal zu mal schwächer.
"Ewige Unendlichkeit, wenn Ihr mich hören könnt", sprach der Pilot in sein Comlink, nachdem der die Verbindung verloren hatte, "ich kehre zum Schiff zurück. Die Menschen haben weitere Höllenflügel-Jäger ausgesandt. Hunderte. Und auch ihre Transporter sind gestartet. Ich wiederhole, sie kommen in ihren Pelikhaanen!"
Im rasenden Tempo kam der Seraph dem Schiff näher. Der Sangheili starrte auf ein Hologramm, was anzeigte, was sich hinter dem Jäger abspielte und es war verrückt. Die letzten Seraphs vergingen in kleinen Sonnen und die menschlichen Schiffe holten weiter auf.
Wütend, wie ein aufgebrachter Bienenschwarm, den man aus seinem Nest gelockt hatte, schossen die Schiffe auf das Allianz-Schiff zu.
Wieder wurde der Seraph getroffen und rote Alarmsignale heulten auf und Hologramme über die Schiffssysteme wurden angezeigt. Beinahe wäre der Jäger mit der Außenhülle des Sturmträgers kollidiert.
"Shabuir", fluchte der Sangheili-Pilot wütend und schaltete die Statusanzeigen genervt ab.
Ar’bok hatte sich inzwischen mit seinem kleinen Körper an einer der hinteren Konsolen festgeklammert, um so den Tücken der Schwerelosigkeit zu entgehen.
"Flugkontrolle", rief der Sangheili in seine Systeme. "Sämtliche Seraph-Schwadronen wurden aufgerieben. Ich schaffe es nie und nimmer in die Hangars zurück. Versiegelt sie, damit die Menschen diese nicht entern können. Ich gehe in den Docks runter. Ich hoffe, dass ihr mich hören könnt. Senkt die Schilde in den Docks!"
Um den weiteren Geschossen verzweifelt auszuweichen begann der Pilot den Seraph wie eine Schraube in der Luft zu drehen. Ar’bok jedoch missfiel dieses Rollen und er musste sich anstrengen nicht den Halt zu verlieren.
Aus den Augenwinkeln heraus erkannte er, wie der Jäger auf einen kleinen Hangar zuraste, der eines der Reparaturdocks darstellte. Durch die schimmernden Schilde konnte man in das Innere sehen.
Mit einem lauten Aufheulen bremste der Seraph ab, damit er nicht mit voller Geschwindigkeit in die Docks raste.
Er passierte die Schilde, rammte mit voller Wucht auf den Boden auf und wurde erst durch die nächste Wand apruppt und brutal gestoppt.
Jetzt gestand sich Ar’bok ein, dass die Schwerelosigkeit doch nicht so schlecht gewesen war.

Oya, Mando'ade. Mhi cuyir kandosii par haar akaanir. K'oyacyi!
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