RE: Halo: Unknown Origins -
Skarok - 13.06.2010
Ich glaub's nicht.

Du willst Kritik an einer Story wo's nicht's auszusetzen gibt?

Außer ein paar kleiner Logik und Rechtschreibfehler, aber das ist jetzt wirklich nicht wichtig!
RE: Halo: Unknown Origins -
Brutetal - 13.06.2010
(13.06.2010, 08:32)Skarok schrieb: Ich glaub's nicht.
Du willst Kritik an einer Story wo's nicht's auszusetzen gibt?
Außer ein paar kleiner Logik und Rechtschreibfehler, aber das ist jetzt wirklich nicht wichtig!
Öh, doch?

Kritik gibt's doch immer irgendwo

Wenn du was gefunden hast, her damit - auch ich sehe nicht alles
Btw wäre es schön von den Leuten die bei der Umfrage "Schlecht weil" oder "Ginge besser weil" gewählt haben zu wissen, warum sie das gewählt haben

Insbesondere bei den zweien, die "Schlecht weil" gewählt haben.
RE: Halo: Unknown Origins -
Brutetal - 14.06.2010
Man möge mir den kleinen Doublepost verzeihen...
Ist vorerst für eine Weile das letzte Stückchen Text für euch

Weiter geht's erst ca. in einer geschätzten Woche... mit etwas Glück diese Woche vielleicht noch. Viel Spass dennoch beim Lesen
Zitat:Kapitel XI
Speedway 2
Richtung Octaro City
"Boah, wie weit ist es denn noch?", jammerte Koller hörbar erschöpft.
"Laut der letzten Beschilderung sind es noch genau drei Kilometer bis Octaro City.", erwiderte Maria.
Koller beantwortete dies mit einem tiefen Seufzer.
"Was wollen wir da eigentlich?", fragte Bill.
"Tja, da die Kaserne von Sima City zerstört ist… müssen wir wohl oder übel eine suchen, die noch ganz ist. Octaro City wurde zwar von den unbekannten Lebensformen attackiert", sie schluckte schwer bei dem Gedanken daran, was dort passiert war, "aber die Allianz war wenigstens nicht dort."
"WAS?! Sind Sie völlig verrückt? Wenn Octaro auch von den Lebensformen attackiert wurde, ist es dort bestimmt nicht mehr sicher!", warf jemand der anderen ein. Viele andere Marines stimmten ihm zu. Die Gruppe stoppte. Maria wandte sich zur Gruppe hin, da sie vorausging.
"Hören Sie zu. Wir haben exakt zwei mögliche Optionen: Wir laufen zurück und durchsuchen die Überreste von Sima City, um eventuell irgendwo ein Funkgerät zu finden. Oder wir gehen nach Octaro City, suchen die Kaserne auf und holen uns da eins. Bei beiden Optionen könnten wir alle sterben - entweder durch die Allianz, oder durch diese… anderen Aliens. Aber wenn wir in Sima City kein Funkgerät finden, was sehr wahrscheinlich ist, stirbt Craigson."
Das Schimmern der Sterne vermochte die Gesichter der Truppe nicht genug zu erhellen, um zu erkennen, ob sie wirklich einverstanden waren. Doch unter einigem Gemurre setzte der neunundzwanzigköpfige Trupp seine Reise fort.
Der Speedway war geradezu gespenstisch. Kein Auto fuhr mehr über die sechsspurige Strasse - Tempolimit 450. Speedway 2 war die direkte Verbindung zwischen Sima City und Octaro City und führte über eine Brücke ins Aquos-Viertel von Octaro. Bei dem Gedanken daran, dämmerte es Maria wieder: Die Brücke. Der MAB-Schlag der darauf nieder ging, müsste sie eigentlich zerstört haben…
Und tatsächlich. In etwa zwei Kilometern Entfernung konnte man, selbst in der Nacht, bereits die Silhouette der Skyline von Octaro City erahnen. Umrisse der Brücke konnte Maria noch nicht ausfindig machen. Nach weiteren zwei Kilometern Fussmarsch über den komplett leeren Speedway kamen sie endlich an der Brücke nach Octaro City an. Eine einst sehr mächtige Brücke. Sie war gut fünfhundert Meter lang und einen fünftel so hoch. Drei Pfeiler, die sich jeweils am Anfang, Mitte und Ende der Brücke befanden, stützten sie. Die Brücke war sehr wichtig, da eine fast dreihundert Meter breite und knapp einen Kilometer tiefe Schlucht sich hier durch das Gelände zog. Die Ursache dieser Spalte konnte jedoch nie wirklich erklärt werden, selbst erfahrene Geologen waren ratlos.
Doch von dem einst imposanten Bauwerk war nicht mehr allzu viel übrig. Die Brücke war auf der Hälfte, die zum Aquos-Viertel führte komplett eingestürzt. Der MAB-Schlag hatte sie wohl dermassen geschwächt, dass sie sich nicht mehr zu halten vermochte. Der Rest der Brücke war gesäumt von Autowracks, abgestürzten Hornets und einigen Lastern.
"Scheisse verdammte! Hier kommen wir nicht rüber… irgendwelche Vorschläge?", fragte Bill in die Runde hinein.
"Können wir keine der abgestürzten Hornets reparieren? Einzelteile haben wir hier ja genug. Und Werkzeug hab ich auch dabei.", meldete sich der Ingenieur der Truppe, Tristan.
"Okay Tristan, tuen Sie was Sie können."
Glücklicherweise war eine der Hornets etwas weniger beschädigt als die anderen, es musste lediglich der linke Rotor und der Motor ausgetauscht werden. Während Tristan an der Hornet werkelte, setzte sich Maria auf den Rand der Brücke und schaute in Richtung Octaro City.
Was wohl aus ihrem Max geworden ist? Berichten zufolge hätten die Kreaturen auch hier zugeschlagen. Hoffentlich war er in der Wohnung geblieben. Die Stadt jedenfalls war komplett dunkel, nicht ein einziges Licht brannte. Wahrscheinlich war das eine weitere Sicherheitsmassnahme - dem Feind nicht zeigen, dass man da ist.
Bill setzte sich neben sie.
"Hey."
Sie lächelte ihn künstlich an.
"Hey.", erwiderte sie lustlos. Der Gedanke an Max beraubte sie jeglicher Gefühle. Machte sie taub.
"Was ist los?"
Sie schluckte hörbar.
"Oh.", entwich es ihm. "Verstehe. Ich… du…", er blickte sie verlegen an, "soll ich dich umarmen? Irgendwas?". Er errötete sichtbar, hielt den Blick jedoch auf ihre Augen.
Wasser stieg ihr in die Augen. Sie nickte nur, dann umarmte er sie. Doch sie war anders als er. Feinfühlig… aber dennoch stark. Sie legte ihren Kopf nicht auf seine Schulter, wie er es tat. Sie blickte gen Himmel und weinte einfach. Er fühlte, wie die Tränen, die ihren Hals herunterliefen, seine linke Schulter langsam benetzten. Dann löste sie sich wieder aus seinen Armen und rutschte schluchzend etwas zur Seite. Das schulterlange schwarze Haar hing ihr im Gesicht wie ein Vorhang. Sie schniefte jetzt nur noch unregelmässig, trocknete sich das Gesicht mit dem rechten Ärmel ab.
"Danke.", stiess sie zwischen dem Schniefen hervor.
"Du hast mir ja auch geholfen und…", doch sie wurden Koller unterbrochen. Die beiden räusperten sich und rückten nochmals etwas auseinander.
"Hier steckt ihr also! Tristan ist fertig. Kommt mit!"
Ohne Widerworte folgten sie dem älteren Mann zu der Hornet, die Tristan repariert hatte. Tristan stand neben dem Luftfahrzeug und klopfte ihm stolz mit der flachen rechten Hand auf das Cockpit.
"Die Süsse hier ist startklar. Läuft vielleicht nicht mehr wie frisch vom Werk, aber sie sollte ihren Dienst tun. Wir werden mehrere Fuhren rüberfahren. Ich fliege, zwei hocken jeweils drauf. Craigson kommt zuletzt, da ich ihn mit ein paar Kabeln und Seilen irgendwie an der Hornet befestigen werden muss. Minus mich und ihn ergibt das nach Adam Riese vierzehn Fuhren. Teilt euch gleich in Zweiergrüppchen, da gibt weniger Chaos.", erklärte Tristan. Dann schwang er sich ins Cockpit der Maschine.
"Und immer schön anstehen!", lachte er noch. Maria und Bill gingen als Erste rüber. Es dauerte eine gute Viertelstunde bis alle am anderen Ende der Brücke standen. Schliesslich schaffte es Tristan irgendwie, die Trage von Craigson unter der Hornet am zerstörten Maschinengewehr anzubringen und ihn so hinüber zu fliegen wo er wieder von seinen vier Trägern übernommen wurde. Viel bekam er davon nicht mit, da das Morphium ihn fast narkotisierte. Er schlief fest wie ein Stein.
Die Hornet landete in Front der Gruppe.
"Tristan, verschaffen Sie sich mal einen Überblick. In fünf Minuten sind Sie zurück.", befahl Koller.
Tristan nickte und hob wieder ab. Maria indess betrachtete die Stelle, an der vor einigen Stunden noch etliche Warthogs, Scorpions und Marines standen. Sie wusste nicht mehr wie lange es her war. Stunden? Minuten? Tage? Jahre? Oder sogar Leben? Es kam ihr so vor, als wäre als dies vor langer Zeit geschehen. In einer anderen Zeit als der jetzigen. Wo noch nicht alles so beschissen aussah. Die Allianz war hier, wenn auch empfindlich geschwächt. Irgendwelche andere Aliens zogen von einer Stadt zur nächsten und sie fanden nicht einmal ein simples, verdammtes Funkgerät. Zumindest waren sie noch am Leben…
Jäh wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als die Hornet wieder landete.
"Und wie sieht’s aus?", wollte Maria wissen.
Tristans Blick verdunkelte sich, er senkte den Kopf leicht und schüttelte ihn kurz.
"Zappenduster sieht’s aus. Ich hab nicht ein einziges Licht gesehen, abgesehen von einigen brennenden Autos. Wie ausgestorben. Als ob jemand nen riesigen Staubsauger über die Stadt gehalten hätte und alle Bewohner damit eingesaugt hätte. Gespenstisch."
Ein Schauer durchzuckte Tristans Körper.
"Die Kaserne?", fragte Koller.
"Ist noch ganz."
"Gut. Gehen wir dahin. Sie übernehmen die Luftüberwachung. Sollte irgendetwas sein, kommen Sie wenn möglich in Bodennähe. Wenn der Feind anrückt… begeben Sie sich in eine sichere Beobachtungsposition und fliegen Sie, wenn Sie genug wissen."
"Aber ich kann doch nicht…"
"Das ist ein Befehl, Marine!"
"Ich kann sie doch nicht einfach im Stich…"
"AUSFÜHRUNG!", brüllte Koller lauthals. Tristan zuckte dabei zusammen und erhob sich wortlos wieder in die Lüfte. Niemand sagte mehr ein Wort.
Die Marines folgten der Strasse die nun nur noch vierspurig war zur Kaserne. Zu ihrer linken und rechten Seite erhoben sich Wolkenkratzer in die Dunkelheit der Nacht wie unheimliche, künstliche Stalagniten. Zahllose Autos standen kreuz und quer über die Fahrbahn. Bei den meisten Autos waren alle Türen offen, als wollten die Insassen schnell fliehen. Einige andere waren miteinander kollidiert oder in Häuser gerast und brannten. Die lodernden Autowracks erleuchteten die Strasse zwar ein wenig, jedoch verursachte diese Art der Beleuchtung eher Gänsehaut denn Romantik. Seltsamerweise waren auch keine Leichen zu sehen, obwohl einige Fensterscheiben blutverschmiert waren und sich einige Blutlachen auf dem Boden verteilten. Maria konnte bereits die Kaserne, die noch etwa einen halben Kilometer vor ihnen lag, im Dunkeln erahnen. Ihr Haus würde gleich auf der linken Seite auftauchen…
Sie stoppte abrupt.
"Koller?"
Sie drehte sich um, da sie voran schritt weil sie sich hier am besten auskannte.
"Was ist? Stimmt was nicht?"
"In diesem Hochhaus da vorne…", sie zeigte mit dem Zeigefinger der rechten Hand in Richtung eines Wolkenkratzers, etwa fünfzig Meter von ihnen entfernt, "dürfte ich da mal kurz rein und was nachschauen?"
Sie schaute Koller mit einem entschlossenen Blick direkt in seine blauen Augen und ballte unfreiwillig ihre Fäuste dabei. Er schickte ihr einen etwas fragenden schiefen Blick zurück.
"Ich sehe schon, es scheint Ihnen wichtig zu sein… Gehen Sie. Aber nehmen Sie jemanden mit, man weiss ja nie. Wir warten hier und sichern das Gebäude solange."
Sie nickte und schwenkte ihren Blick zu Bill, der daraufhin sein Gewehr zückte und sich eilig neben sie stellte. Schnellen Schrittes ging sie voran zu dem Gebäude. Ihre Wohnung lag im sechsten Stock. Der Bau war komplett verglast und wirkte fast ein bisschen wie ein Aquarium. Das Erdgeschoss war etwas kleiner als die oberen Stockwerke, war jedoch ringsum von Steinsäulen gesäumt. Eine grosszügige, automatische Türe schwang auf, als die beiden näher kamen. Das Erdgeschoss war eher zweckmässig. Etliche Briefkästen waren über die Wände des Raumes verteilt die diese gänzlich bedeckten. Im Zentrum befanden sich zwei Lifte und dahinter die Treppen um in den nächsten Stock zu gelangen. Sie entschieden sich für die Treppen. Als sie endlich im sechsten Stock ankamen, wurde Maria sichtlich nervös. Die Angst begann an ihr zu nagen. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun würde, wenn Max nicht mehr da wäre - geschweige denn was sie tun sollte, wenn er noch da wäre.
Sie atmete dreimal tief durch und umfasste den angelaufenen Türknauf mit ihrer rechten Hand. Dann versuchte sie ihn zu drehen. Etwas erleichtert stellte sie fest, dass er blockierte. Abgeschlossen also. Bill stand derweil mit dem Rücken zu ihr und beobachtete den Gang. Nichts rührte sich. Kein Geräusch war zu hören, ausser Marias langsamen, schweren Atemstössen.
Sachte klopfte sie gegen die schlichte, hölzerne Türe. Diese antwortete mit einem hohlen, dumpfen "tongtong", das in dem leeren Flur widerhallte. Gespannt wartete sie einige Augenblicke. Keine Reaktion. Wie konnte sie auch so dumm sein? Auch der Feind könnte lediglich gegen die Türe klopfen um ihn herauszulocken. Abermals atmete sie tief durch, fasste ein bisschen Mut und sagte etwas lauter:
"Max! Wenn du mich hören kannst, mach die Türe auf! Ich bin es, Maria!"
Erwartungsvoll legte sie ihren Kopf an die Tür um zu lauschen ob sich etwas tat. Und tatsächlich: Sie hörte Schritte! Ihr Blutdruck schnellte hoch vor Freude, sie löste sich von der Tür und stellte sich davor. Sie meinte, einen Schlüssel zu hören, dann klickte das Schloss leise und der Knauf drehte sich. Aber wieso antwortete er nicht? Vielleicht war er misstrauisch?
Mit einem unheimlichen Knarren schwang die Tür langsam auf. Irgendetwas stimmte nicht. Maria gab Bill ein Handzeichen, dass er ihr folgen sollte und dabei ihre Rückseite decken sollte. Langsam durchschritt sie die Türschwelle der kleinen Wohnung und stand in dem engen Flur. Gerade breit genug, um sich einmal zu drehen. Nach einem Meter mündete der Gang bereits in das nur sechs Quadratmeter grosse Wohnzimmer, das völlig überstellt war. Eine Couch, ein Fernseher samt Möbel und eine Kommode drängten sich auf den engen Raum und drückten ihn zusammen. Gerade als sie den ersten Schritt ins dunkle Wohnzimmer tat, packte sie jemand von der Seite, zog sie ruckartig nach rechts und hielt ihr seine Hand auf den Mund. Bill spurtete sofort um die Ecke und schaltete die Taschenlampe ein.
"Hände hoch!", rief er.
Maria strampelte um sich und brüllte unverständliche Worte durch die Hand des Unbekannten. Dann lies er sie los. Bill richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf den Mann. Es war ein recht junger Mann. Zumindest sah er so aus. Langes, blondes Haar, in der Mitte gescheitelt, fiel von seinem Kopf. Seine grünen Augen fixierten Maria und dann erhellte ein sanftes Lächeln sein Gesicht.
Maria stiegen die Tränen ins Gesicht. Sie warf sich dem Mann in die Arme.
"Max! Du lebst! Mein Gott lebst!", schluchzte sie in seinen Armen.
"Ja meine Liebste. Und du hast es bisher auch ganz gut überstanden wie ich sehe! Ich bin so glücklich endlich mal freundliche Gesichter zu sehen…"
Sein Gesicht verdunkelte sich wieder. Eine Art Schatten schien nun darüber zu liegen. Maria löste sich wieder aus seiner Umarmung. Und zeitgleich wurden auch Bills Hoffnungen zerschlagen…
"Was ist hier passiert?", fragte Bill neugierig.
"Schlimme Dinge, mein Junge. Sehr, sehr schlimme Dinge…"
Einige Tage zuvor…
Maximilian Brial
Octaro City, Aquos-Viertel
14.7.2551, 21:10 Uhr Ortszeit
Über zwei Stunden war es nun her, dass Maria weg musste. Das RadioComm gab immer noch die gleiche Meldung von sich, ein sich ewig wiederholender Monolog. Er sass wie paralysiert auf der schwarzen Ledercouch, die überhaupt nicht zu den ansonsten hellen Möbeln im Raum passten. Mit leeren Augen starrte er durch die Scheibe zu seiner rechten, die sich über die gesamte Länge des Wohnzimmers erstreckte. Autokolonnen schoben sich in Schneckentempo durch die Strassen, während in den gegenüberliegenden Gebäuden immer mehr Lichter erloschen.
Plötzlich wurde es für zwei Sekunden gleissend hell, als ob ein gewaltiger Blitz durch den Himmel gezuckt wäre. Kurz darauf krachte es heftig. Die Glasscheiben des Hochhauses vibrierten heftig. Max schüttelte sich.
"Was zum Teufel war das?", sagte er zu sich selbst. Das RadioComm sollte seine Frage prompt beantworten.
"Achtung! An sämtliche Einwohner von Octaro City! Wir wurden soeben im Aquos-Viertel angegriffen! Laut ersten Berichten näherten sich die unbekannten Lebensformen über die Brücke des Speedway 2! Löschen sie sämtliche Lichter in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus und lassen sie niemanden mehr herein! Diese Warnmeldung wird noch weitere drei Minuten in einer Schleife laufen und dann enden. Bleiben Sie Zuhause, bis das Militär Ihnen die Erlaubnis erteilt…"
Er schaltete das Gerät ab. Nervosität und Angst krochen ihm die Wirbelsäule hoch, ihm wurde seltsam kalt. Leise schlich er sich zum Lichtschalter, gleich links an der Wand neben dem kleinen Flur und drückte ihn. Das Licht erstarb sofort und mit ihm hunderte anderer Lichter in Octaro City. Dann schloss er die Tür ab und kramte in der Schublade unter dem Couchtisch herum. Nach einigem Gewühle fand er endlich den Feldstecher den er gesucht hatte. Er setzte sich vor das Fenster. Wenn das Korps irgendwann kommen würde, könnte er ihnen so wenigstens brauchbare Informationen weitergeben. Die ersten zehn Minuten schien nichts zu passieren. Die Lichter der Stadt blieben aus, lediglich das schwache Leuchten der Sterne erhellte die Szenerie leicht. Auch die Autos standen immernoch. Doch dann tat sich etwas… Einige Autos setzten zurück oder wendeten, krachten ineinander oder rasten in Gebäude. Was auch immer da kam, es musste vom Speedway 2 nach Sima City kommen.
Gerade als er an den Rädern oberhalb des Fernglases drehte, um das Geschehen auf den Strassen näher zu beobachten, klopfte jemand an seiner Tür. Max erstarrte förmlich. Die Angst schien ihn zu lähmen. Doch er liess es zu - so konnte er wenigstens nicht schreien oder sich anderswie bemerkbar machen.
Es klopfte noch einmal. Deutlich lauter als vorher. Einige Sekunden verstrichen, die Max eher wie Stunden vorkamen. Was auch immer vor seiner Türe war, es war sicherlich kein Mensch. Ein seltsames Geräusch drang daraufhin durch die Tür. Eine Art Knurren. Nur höher, als das Knurren eines Hundes und erschreckend verzerrt. Max bekam Gänsehaut bei diesem Geräusch. Dann hörte er schlurfende, schwere Schritte und wieder ein Klopfen. Diesmal beim Nachbarn. Er atmete erleichtert aus und guckte wieder durch den Feldstecher. Die Szenerie hatte sich in den paar Sekunden, die er abgelenkt war, komplett verändert. Die Fahrzeuge waren nun leer, auf der gesamten Fahrbahn kreuz und quer verteilt. Einige von ihnen rauchten, andere waren blutverschmiert. Einige Leichen lagen auf der Strasse. Er konnte sie nicht genau erkennen, dafür war die Entfernung zu gross. Doch er sah noch andere Gestalten. Ihre Silhouetten glichen denen von Menschen, nur waren sie irgendwie… unförmig. In der Dunkelheit erkannte er aber nicht viel mehr als Schatten und Umrisse.
Und dann sah er schemenhaft, wie sich ein unglaubliches Schauspiel vollzog.
Die anderen, menschenartigen Wesen wankten auf die Toten zu, hielten kurz inne. Dann meinte er zu sehen, wie sich die Toten tatsächlich am Boden krümmten, wanden und zuckten. Langsam erhoben sie sich und gesellten sich zu den anderen. Es war eine richtige Masse an Wesen. Wie ein Schwarm Heuschrecken rückten sie langsam durch die Strassen vor und es wurden mit jeder Leiche mehr. Sachte legte er das Fernglas auf den Boden und legte sich auf die Couch. Das war definitiv zu viel für ihn. Sein Kopf pochte. Er wusste absolut nicht, was er jetzt tun sollte. Ausharren bis ihn jemand holt? Da rausgehen, sich irgendwie zur Kaserne durchschlagen und möglichst viele dieser Bestien mitzunehmen? Oder sich gleich die Kugel geben? Ein Seufzen entwich aus seinem Mund. Er stand wieder auf und tappte vorsichtig in die Küche. Die Küche war sogar noch kleiner als das Wohnzimmer. Sie befand sich wenn man vom Eingang kam gleich links. Durch einen einfachen Rahmen, der etwas links der Mitte der Wand eingelassen war, betrat man den kleinen Raum. Ein Spülbecken, voll mit Geschirr, Besteck und Speiseresten, rechts daneben gleich der Kühlschrank, darunter der Backofen und ober- und unterhalb des Spülbeckens waren einige wenige Einbauschränke.
Er tastete sich im Dunkeln zu dem Kühlschrank vor und öffnete ihn. Der Inhalt bot einen eher traurigen Anblick, aber für eine Woche würde es wohl noch reichen…
"Naja, am nächsten Tag bin ich aufgewacht, hab das Fernglas ausgepackt - und da war niemand mehr hier. Und seither warte ich hier. Gott sei Dank seid ihr hierher gekommen, unser Kühlschrank gibt nicht mehr so viel her!", schmunzelte Max vergnügt. Maria fasste seine rechte Hand mit der ihren und drückte sie fest.
"Nun, willst du mit uns kommen? Wir wollten zur Kaserne."
Er schien einen Moment zu überlegen.
"Zur Kaserne? Ich glaube, das liegt auch auf meinem Weg!", lachte Max vergnügt.
"Gehen wir!", sagte Bill und ging voran. Es war ihm im Moment ganz recht voraus zu gehen. So musste er wenigstens nicht ansehen, wie Maria und Max hinter ihm miteinander turtelten. Er war ziemlich angesäuert. In Sima City war doch fast etwas zwischen ihnen. Es war… ein magischer Moment für ihn. Er verlor die Frau die er liebte, um eine zu gewinnen und sie abermals zu verlieren? Er hätte im Kreis kotzen können. Wieso hatte sie so viel Glück? Sie hätten doch glücklich miteinander werden können! Wäre nur dieser dämliche, grosskotzige Maximilian nicht ihr Mann!
Aber irgendwann würde seine Chance kommen. Dann wäre er am Zug. Und er würde diese Chance nutzen.
Jetzt musste sie nur noch eintreffen.
RE: Halo: Unknown Origins -
Sam-087 - 15.06.2010
Brute, brute was sollen wir bloß mit dir machen? Deine Ff ist Perfekt. Ich hab keine Fehler gefunden. Böser Bill.
RE: Halo: Unknown Origins -
Gruntcommander - 15.06.2010
Wieso Böser Bill?
Bill (aka. Marine der in Maria verknallt ist) hat seine Freundin/Frau verloren, und Maria dachte Max (aka. Kerl mit schnöseligem, blondem Mittelscheitel) wäre tot.
Da wäre es ja auch nur verständlich das sich die beiden finden.
Außerdem stellt der Krieg mit Leuten Dinge an, die man selbst nicht versteht.
So war es auch bei Maria und Bill.
geile FF.^^
Schreib GEFÄLLIGST NEN ROMAN!!!!!!!!!!!!!!!
Du hast Talent, verdammt nochmal!!!!!!
RE: Halo: Unknown Origins -
Sam-087 - 15.06.2010
falls Max probleme hat ihm net helfen ,damit er abkratzt und er maria krieg,also böse .
ich schließe mich 1000% Gruntcommander an.
RE: Halo: Unknown Origins -
KugelLarve - 15.06.2010
Brute was soll ich noch sagen, einfach nur toll richtig gut gefällt mir.
Die Story einfach nur ergreifend und packend zu gleich.
RE: Halo: Unknown Origins -
Jenkins - 16.06.2010
Brute! Weitermachen! Sehr gut!
RE: Halo: Unknown Origins -
Brutetal - 30.06.2010
So, hier ist mal frischer Nachschub!
Kritik ist wie immer erwünscht
Das nächste Kapitel dauert noch

Viel Spass damit...
Zitat:Kapitel XII
Sima Aramee
Aufklärungstrupp "Flamme"
Ermittle Position… 20:49 Uhr Lokalzeit
Tiod Aramee schüttelte heftig mit dem Kopf.
Ein Wunder dass er überlebt hatte. Normalerweise machte man keine Abwürfe aus solchen Höhen. Sei’s drum, er hatte jedenfalls überlebt. Was man jedoch von einigen seiner Kameraden nicht behaupten konnte.
Die Sangheili waren auf einer weiten Ebene gelandet. Einige wenige, flache Hügel die noch kilometerweit entfernt waren, bildeten die einzigen Erhebungen hier. Der Boden war recht trocken, das Gras wuchs niedrig und hatte einen stechenden Gelbton. Nur sehr wenige Bäume lockerten die verlassene Ebene etwas auf. Durch das Abwurfmanöver des Trägers war jetzt aber fast die gesamte Ebene von den Abwurfkapseln durchzogen. Als ob etliche Nadeln auf die Haut eines Tieres eingeprasselt waren und darin feststeckten. Leider musste er bei dem plötzlichen Befehl, die Abwurfkapseln zu bemannen, seinen Helm zurücklassen. Tiod Aramee hasste es, ohne Nachtsichtgerät in der Nacht zu agieren. Und ohne das HUD hatte er bei weitem nicht so einen Überblick wie mit. Wenigstens war dadurch der Kampf für seine Gegner etwas fairer. Ein leises Rauschen machte sich in seinen Ohren bemerkbar. Irgendjemand funkte ihn gerade an…
"An alle Überlebenden, hier spricht Rei Legasee, Ihr Zelot. Bilden Sie Verbände von maximal zwanzig Mann und verteilen Sie sich etwas voneinander. Wir werden Ihnen unsere letzten Phantoms schicken, die Sie dann zum Ziel bringen. Weitere Befehle folgen."
Das Rauschen erlosch wieder. Sofort begannen die Sangheili damit, sich in Verbänden zusammen zu schliessen. Auch Tiod Aramee schloss sich schnell irgendeiner Gruppe an, der gerade noch ein Krieger fehlte. Die Krieger der Allianz bildeten einen Kreis. Jeder von ihnen nannte seinen Namen und klopfte sich danach mit der geballten rechten Hand auf die Brust, bis jeder einmal dran war. Nun ging es darum, einen Truppführer zu bestimmen. Da kein höherrangiger hier war und alle noch die blaue Rüstung trugen, die symbolisierte dass sie lediglich "Untergebene" waren, wurde der kampferfahrenste ausgesucht. Zu Tiods grosser Überraschung war er selbst dies. Mit 446 getöteten Feinden hatte er zehn mehr als Kan Ranaee, der sich als Erster meldete. Kan funkelte Tiod daraufhin lediglich böse an und murmelte etwas vor sich hin. Zu Tiods Freude trafen auch schon die Phantoms ein. Ganze achtzehn Stück hatten den Luftkampf immerhin überlebt. Tiod überblickte noch ein letztes Mal die Ebene. Drei der Phantoms würden nochmal zurückfliegen müssen, um den letzten Verband und die Toten mitzunehmen.
Schon fühlte Tiod, wie er hinaufgezogen wurde von dem Gravitationslift des Phantom. Ebenfalls bemerkte er den Spectre, den der Phantom transportierte. In der Stadt würden sie aber sicherlich noch mehr Unterstützung kriegen, wie der Schiffsmeister bereits erwähnte. Als endlich alle in dem, für einen Truppentransporter dieser Grösse, doch recht grosszügigen Frachtraum standen, setzte sich dieser sofort in Bewegung.
"Ruhen Sie sich etwas aus, wir werden frühestens in einer halben Stunde am Ziel sein.", gab der Pilot durch die lokale Funkfrequenz durch. Tiod setzte sich auf den Boden und verschränkte seine Beine ineinander und legte seine Hände auf die jeweils andere Schulter. Langsam schloss er seine Augen und leerte seinen Geist. Die Meditation war seine persönliche Vorbereitung auf einen bevorstehenden Einsatz. So konnte er mit voller Konzentration seine Einsätze erledigen und war keine Sekunde mehr abgelenkt. Ausserdem verging die Zeit bis zum Zielort so viel schneller und er konnte sich schneller in die Schlacht stürzen. Tiod mochte das Warten nicht. Aber irgendwas störte ihn plötzlich in seiner Meditation. Ein Summen. Nein, es war kein Summen. Es war ein Rauschen. Er wachte wieder auf aus seiner Meditation, verharrte aber in seiner Position.
"Hier spricht nochmals Rei Legasee. Sie werden gleich in der Hauptstadt der Menschen wieder ankommen. Wir haben festgestellt, dass der Parasit sich in der Stadt stark ausgebreitet hat. Wir wissen nicht, was er vorhat. Wir wollen aber sensible Daten der Menschen noch retten, bevor der Parasit sie zerstört oder sich einverleibt. Wir werden sie ausserhalb der Stadt absetzen lassen und sie auf die verschiedenen Ziele verteilen. Wie schon erwähnt, werden sie weitere Unterstützung sogleich erhalten. Unser Träger befindet sich derzeit über einem Objekt besonderen Interesses im landwirtschaftlichen Bereich der Stadt. Wir untersuchen die Sache derzeit noch. Bitte halten Sie diesen Kanal offen für weitere wichtige Meldungen. Ich werde Ihre Truppführer kontaktieren, wenn Sie angekommen sind."
Grummelnd stand Tiod wieder auf. Die anderen Sangheili diskutierten schon miteinander, was sie wohl erwarten würde. Die Wenigsten hatten schon einmal gegen den Parasiten gekämpft, aber es kursierten viele Geschichten und Legenden darüber in der Allianz. Tiod war in der Tat bei dem Gedanken dabei, gegen den Parasiten zu kämpfen, etwas unbehaglich. Das einzige was er von dem Parasiten wusste war, dass er wie eine Seuche war. Er befiel tote sowie lebende Wesen, und wandelte sie um damit er noch mehr Lebewesen umwandeln könnte.
"Wir sind angekommen. Mögen die Vorväter Ihnen wohlgesonnen sein.", verabschiedete sie der Nurka. Der Gravitationslift des Phantoms aktivierte sich und glomm hellrosa vor sich hin. Einer nach dem anderen sprangen sie durch die Luke und landeten sanft auf dem Boden. Tiod aber zögerte noch, auszusteigen.
"Haben Sie noch einen Helm vorrätig?", fragte er den Nurka über Funk.
"Ehm, vielleicht liegt noch einer in dem Waffenschrank links vom Lift.", antwortete dieser hörbar überrascht. Tiod öffnete den an der Wand angebrachten Schrank. Er war leer - bis auf einen einzelnen Helm. Hastig setzte Tiod ihn sich auf und sprang durch den Lift. Sogleich verband sich der Helm mit dem Rest seiner Panzerung und generierte ein Interface in sein Blickfeld. Schildanzeige, Munition, Granaten… Alles in Ordnung. Doch etwas blinkte auf seinem HUD auf, es zeigte Richtung Stadt. Ohne Nachtsicht konnte er die Stadt nur erahnen. Er aktivierte die Nachtsicht seines Helmes und die ganze Umgebung wurde auf einen Schlag sehr viel heller. Die Stadt war total dunkel, es brannte nicht ein einziges Licht. Sie wurden zwar einen Kilometer vor der Stadt abgesetzt, aber Tiod roch dennoch einen seltsamen Geruch. Eine Mischung aus Tod, Blut und einem süffisant süsslichen Aroma dass ihn irgendwie erregte. Der Geruch schien nach ihm zu schreien, ihn zu sich zu rufen. Hätte er nicht vorher meditiert, sein Geist wäre jetzt wohl zu schwach und würde der Versuchung erliegen. Auch die anderen Sangheili schienen den Geruch bemerkt zu haben und sahen sich irritiert um. Hinter ihnen lag wohl so etwas wie der landwirtschaftliche Sektor der Stadt, grosszügige Äcker besetzten hier die Fläche, lediglich durchschnitten von den Zufahrtstrassen die in die Stadt hinein führten. Der Sturmträger schwebte über einen Berg, aus dem sichtlich erkennbar einige Strukturen der Vorväter herausragten. Ob der Parasit wohl von dort kam?
Doch er musste erst einmal seinen Trupp verwalten. Die anderen hatten sich bereits über einen Kommunikationskanal miteinander verbunden und sich somit auch zeitgleich beim Träger als Truppe registriert. Tiod verknüpfte sich ebenfalls mit dem Trupp und stellte sich als Truppführer ein. Es dauerte nicht lange da nahm der Schiffsmeister mit ihm Kontakt auf.
"Tiod Aramee, Ihr Trupp "Flamme" wird sich zur Stadthalle begeben. Das Ziel wird gleich auf ihr HUD geladen. Sie kriegen ausserdem noch Unterstützung in Form von fünfzehn Unggoys, zehn Kig-Yar und weiteren Spectres. Suchen Sie dort nach Dokumenten oder Dateien, die wichtig sind, vor allem militärische Dokumente. Und rechnen Sie mit heftiger Gegenwehr. Verstanden?"
"Bestätige, eure Herrlichkeit."
Wie Mücken flogen die Phantoms zurück zum Träger, der sichtbar lädiert war von dem harten Luftkampf. Noch immer hingen abgetrennte Leitungen aus der Brücke des Schiffes, wo einst der Bug war. Durch das Fehlen des Bugs würden sie die Stadt im Notfall aber nicht mehr verglasen können, geschweige denn den Planeten. Und Verstärkung anzufordern würde die Ehre des Zeloten beschmutzen. Was würden die heiligen Propheten sagen, wenn er ihnen erklären müsste, wie es dazu kam? Er würde wohl als Ketzer abgestempelt und zu Tode verurteilt werden, oder schlimmeres. Doch um dieses Problem hatte er sich glücklicherweise nicht zu kümmern.
Wie versprochen trafen zwei weitere Phantoms ein, die zwei weitere Spectres brachten und die Infanterieunterstützung. Laut quiekend und grunzend stellten sich die Unggoy links neben den Sangheili auf. Die Nervosität und Angst vor dem Parasiten nagte an ihnen. Die Kig-Yar hingegen stellten sich rechts von den Sangheili hin, um nicht von den nervenden Unggoy belästigt zu werden. Keinem von ihnen war etwas anzumerken, doch Tiod bemerkte, dass alle Kig-Yar ihre Knochenkämme ganz flach auf dem Kopf hatten und nicht wie sonst üblich weit aufgestellt.
Tiod und weitere elf Eliten bemannten die drei Spectres, die restliche Infanterie stellte sich in ihrem Schutz auf. Tiod setzte sich in den engen Fahrersitz des Gefährts und die Abdeckung klappte wieder herunter. Da blinkte auf seinem HUD auch schon das Einsatzziel auf. Eine rautenförmige Markierung wies ziemlich genau mitten in die Stadt. Tiod fixierte das Symbol kurz und die Karte der Stadt öffnete sich vor seinen Augen. Die Stadt war irgendwie ringförmig angelegt worden, Tiod erkannte die einzelnen Sektoren aus der Übersicht recht gut. Ihr Ziel befand sich im zweiten Sektor. Sie würden lediglich der grossen Strasse rechts von ihnen folgen müssen um zu dem Gebäude zu gelangen. Es lag direkt an der Strasse.
Die Spectres setzten sich in Marschtempo in Bewegung, und die Infanterie folgte.
Das würde ungemütlich werden…
Währenddessen…
"Sir, wir erhalten ein Notsignal von Octaro City!", rief einer der Kommunikationstechnologen auf der Brücke der Hunting Swan.
"Was? Verbinden Sie! Sofort!", antwortete Hespert.
"Hier ist die Hunting Swan. Wer auch immer da sendet, bitte kommen!"
"Hier spricht Maria Brial, Hauptkaserne Octaro City! Endlich jemand der uns hört! Wie sieht es bei Ihnen aus?"
"Wir kreisen noch im Orbit des Planeten und beobachten die Lage. Weder die Ikarus, noch die Hermes haben sich bisher gemeldet."
"Tut mir leid Sir, aber wir wissen leider auch nicht viel mehr als Sie. Wir konnten lediglich beobachten, wie zwei Kreuzer den Sturmträger angriffen und dann waren die Schiffe auch schon verschwunden. Vielleicht wurden sie alle zerstört - wir wissen es nicht. Unterdessen haben wir uns jedenfalls hierher durchgeschlagen von Sima City her. Octaro City ist vollkommen menschenleer und Sima City wird wohl immer noch von der Allianz belagert. Wo sich die anderen Aliens hinbewegt haben, wissen wir nicht… Und wir haben einen schwer Verletzten hier. Können sie uns einen Pelican schicken und hierher fliegen?"
"Bestätigt, Miss Brial. Wir senden Ihnen sofort einen Pelican der Sie abholt und zu uns bringt. Dann besprechen wir das weitere Vorgehen auf meinem Schiff."
"Wir bräuchten drei Pelicans, Sir."
"Die sollen Sie kriegen. Hespert, Ende."
Hespert musste sich jetzt erst einmal hinsetzen. Da hatte sich doch tatsächlich in der, wie es ihm vorkam, recht kurzen Zeit so viel getan. Er musste darüber nachdenken, was jetzt zu tun war. Wie die Lage unten aussah, war schwer einzuschätzen. Er würde noch einmal einen Oberflächenscan durchlaufen müssen und versuchen, die Ikarus oder die Hermes zu kontaktieren. Doch was dann?
Er wusste es selbst nicht. Doch eines war ihm klar: Irgendetwas musste wichtig sein an diesem Planeten, sonst wäre die Allianz nicht hier. Und des Rätsel Lösung lag mit ziemlicher Sicherheit in der verschlossenen Einrichtung der "Prometheus" Operation.
"An das Pelican Geschwader Alpha, machen Sie sofort drei Vögel einsatzbereit und holen Sie ein paar von unseren Jungs bei Octaro City ab. Die genauen Koordinaten übermittelt Ihnen noch das taktische Kommando."
Er wandte sich wieder zu der Mannschaft auf der Brücke.
"Führen Sie mal einen Oberflächenscan durch von dem Planeten. Aber nur in der näheren Umgebung von Sima City."
"Positiv Sir. Wird ungefähr zehn Minuten dauern."
Sein Kopf hämmerte. Was war hier nur los? Die Erklärung dafür sollte besser verdammt gut sein.
"Bauen Sie eine Verbindung zur Ikarus auf."
"Verbindung steht… wir empfangen aber nichts von der Ikarus."
"Egal. Öffnen Sie den Kanal."
"Offen."
"Ikarus, bitte kommen! Hier ist Hespert von der Hunting Swan! Bitte kommen!"
Der Kanal rauschte nicht einmal, er war lediglich still. Zehn Sekunden verstrichen, bis sich etwas zu tun schien.
"Sir wir… empfangen etwas. Eine sehr kleine Übertragung, fast nicht hörbar und hochkomprimiert. Soll ich es öffnen?"
"Tun Sie es."
Ein anscheinend unregelmässiges Klackern begann, unterbrochen von einigen kurzen oder langen Pausen.
"Das ist ein Morsecode! Übersetzen Sie!"
"Dechiffrierung läuft… Ahh, abgeschlossen. Also, in der Nachricht heisst es:
Hier ist Zeta von der Ikarus. Können Sie nicht anfunken, beobachten Feind bei Sima City. Kanal offen halten. Warten Sie auf weitere Anweisungen. Ende."
Das ist alles, Sir."
"Sir, der Scan ist fertig."
"Status?"
"Der Träger befindet sich derzeit über dem Standort von "Prometheus", ist aber sehr stark beschädigt. Der Bug scheint komplett abgerissen worden zu sein, die Schilde sind wahrscheinlich auch offline. Ich empfange aber mehrere tausend Lebenszeichen aus der Stadt und eine ungewöhnliche Energiesignatur aus deren Zentrum… Und die Signatur der Ikarus haben wir ebenfalls in dem Bereich geortet, können sie aber nicht genau lokalisieren."
"Das wäre vorerst alles. Wenn von Zeta was Neues kommt, rufen Sie mich über SchiffsComm. Ich bin derweil in meinem Quartier bis die Pelicans zurück sind."
Mit diesen Worten stand er aus seinem Stuhl auf und begab sich in sein Quartier. Er durchschritt die Schotte seines Quartiers, ging den Gang geradeaus zu einem kleinen Lift und wählte das unterste Stockwerk. Als sich die Tür wieder öffnete, stand er erleichtert in seinem Quartier. Es war ein typische Militärquartier auf einem typischen Militärschiff der UNSC. Klein, eng und ungemütlich. Möbel in diesem Sinne gab es keine - alles war komplett aus Metall gearbeitet. Der Schrank, das kleine Feldbett und der Schreibtisch, die den Raum ausfüllten waren sogar fest in den Boden verarbeitet damit sie nicht verschoben werden konnten. Was in einem Militärraumschiff ja noch Sinn ergab, aber dennoch sehr deprimierend wirkte. Hespert dachte an die Zeit zurück, in der er mit dem Raumfahren begann. Als er seinem Dad half, seine kleine Handelsflotte zu verwalten und sogar selber flog. Die Quartiere dieser Frachtschiffe waren ja auch nicht gross, aber im Vergleich zu dem hier wirkten sie fast wie Turnhallen…
Gedankenlos starrte er die Tür des Lifts an, der zu seinem kleinen Quartier führte, als wolle er damit bezwecken dass sie sich auf Kommando öffnen würde - was sie zu seiner Überraschung auch tat. Drei Marines, davon eine Frau und ein Zivilist traten aus dem kleinen Lift in das Quartier und standen vor seinem Schreibtisch. Verwundert blickte Hespert die kleine Gruppe an.
"Sir!", riefen die Marines und salutierten. Der Zivilist nickte lediglich mit dem Kopf.
"Rühren, Marines.", befahl Hespert. Die Soldaten lockerten sich wieder.
"So. Wie sieht die Lage da unten aus? Konnten Sie herausfinden was das für Lebewesen sind?"
Die Gesichter der anwesenden Personen verdunkelten sich jäh. Der Zivilist mit den blonden Haaren trat etwas vor und räusperte sich.
"Nun Sir… Ich bin Maximilian Brial, der Mann von Maria Brial da drüben. Ich konnte aus meiner Wohnung ein paar Geschehnisse nach dem Vorfall im Aquos-Viertel mitansehen… Die fremden Lebewesen sind durch die Strassen geströmt und haben nur noch leere Autos hinterlassen, es ging rasend schnell irgendwie… als ob eine Flutwelle durch die Stadt gewälzt wäre."
Hesperts Kiefer öffnete sich unfreiwillig, perplex blickte er Max an.
"Wie bitte? Wollen Sie mir damit sagen, diese Wesen sind… waren einmal Menschen? Von den Toten wiederauferstanden?"
Max senkte seinen Kopf leicht, seine Haare fielen ihm ins Gesicht wie ein Vorhang.
"Ja, Sir, das wollen wir damit sagen." Bestätigte Maximilian düster.
"Ich… das… oh mein Gott…", er hielt einen Moment inne und zählte innerlich kurz auf 10, "Wir müssen uns etwas überlegen. Also, nochmal der Status Quo:
Diese "Seuche" aus Sima City ist nun wohl mittlerweile einige tausend Mann - oder was auch immer das sind - stark. Die Allianz hat nur noch ihren schwer beschädigten Träger und wohl noch an die tausend oder zweitausend Truppen. Und wir haben noch die Ikarus und unser Schiff. Ich bezweifle dass es auf dem Planeten Überlebende gibt. Zudem haben unsere Scans ergeben, dass sich in Sima City irgendwas tut."
"Wieso? Was ist da los?", fragte Maria, von Neugierde gepackt.
"Wir haben dort Lebenszeichen empfangen. Einige tausend, unsere Techniker können es nicht genau sagen da unsere Sensoren nicht für so grosse Ansammlungen an Lebewesen konfiguriert sind. Zudem befindet sich die Allianz in dem Gebiet. Ausserdem haben wir noch eine bemerkenswerte Energiesignatur aus dem Zentrum der Stadt empfangen."
"Was heisst das? Seltsame Energiesignatur?"
"Dass da irgendwas los ist und wir nicht wissen was. Die Anzeigen in diesem Bereich spielen quasi verrückt."
"Und was gedenken Sie jetzt zu tun?"
Hespert seufzte tief. Das wusste er ja selbst nicht einmal, wie sollte er ihnen dann etwas sagen?
"Ich weiss es ehrlich gesagt nicht. Ich überlege gerade, wie wir vorgehen könnten. Die erste Option ist sicher, zu fliehen. Das hiesse aber, dass wir den Planeten aufgeben würden. Alles andere sind dann wohl Selbstmordmissionen… Wir müssten heraus finden, was in Sima City vor sich geht und vor allem diesen Träger vernichten, bevor diese anderen Lebensformen ihn in die Hände kriegen. Ich will nicht herausfinden, ob die das auch auf anderen Planeten machen können. Das würde bedeuten, dass sich ein Trupp zum Zentrum von Sima City begibt und herausfindet, was da los ist."
Die kleine Truppe wirkte fest entschlossen und funkelte ihn voll Eifer an.
"Ich warne Sie: Das ist eine Selbstmordmission. Sie werden sehr wahrscheinlich dabei drauf gehen!"
Maria trat einen Schritt näher an den Schreibtisch.
"Wir werden es tun. Ohne Craigson sind wir ja achtundzwanzig Mann. Geben Sie uns etwas Ausrüstung mit und wir tun es.", erklärte sie nüchtern.
"Sind Sie sicher? Ihnen könnte Gott weiss was zustossen!"
Maria ballte ihre Faust zusammen und rammte sie auf den Tisch, der nur dumpf polterte.
"Das ist UNSER Planet, UNSERE Heimat und wir KÄMPFEN verdammt noch mal dafür!"
Sie wandte sich zu den zwei anderen Soldaten und schrie "Hoo-ah!", die mit demselben Laut antworteten.
"Es gefällt mir zwar nicht… aber Sie sollen die Erlaubnis dazu haben. Ich werde Ihnen freien Zugang zur Waffenkammer gewähren und Ihnen ein paar Fahrzeuge als Unterstützung mitgeben. Ausser der Zivilist, der bleibt bitte hier auf dem Schiff. Ruhen Sie sich aus. Abtreten!"
Währenddessen…
"Status?", gab Tiod durch den Funk durch.
"Keine Parasiten in Sicht bisher, Tiod.", gab Iom Razaee prompt zurück, der voraus fuhr.
Tiods Spectre folgte diesem direkt, doch in der verpesteten Luft sah man die Hand vor Augen kaum. Hinter dem Spectre, der Tiod folgte wuselten die Unggoy, Kig-Yar und die restlichen Sangheili hinterher. Selbst die Unggoys quiekten jetzt nicht mehr. Die Angst und die Luft schien ihnen die Stimme zu rauben. Worüber Tiod ganz froh war, denn wenn die Unggoy nicht gerade als Kanonefutter starben, waren sie kaum brauchbar und sehr nervend.
Die Stadt bot einen beängstigenden Anblick. Überall hatten sich organische Strukturen der Flut gebildet, die Gebäude umschlangen, den Boden bedeckten und so langsam alles in einen abartigen, lebendigen Organismus verwandelten. Hier reichte es schon nur aus, einen tiefen Atemzug der Luft zu nehmen um zu sterben - die Luft war für jegliche Lebewesen, abgesehen von der Flut, tödlich. Die Flut nistete sich hier also schon ein - kein gutes Zeichen. Das hiess, dass sie irgendwas vorhatten. Der Parasit machte nie etwas ohne Grund, soviel stand fest. Doch im Moment war dies sekundär, wichtiger war ihr Einsatzziel. Vielleicht würden sie in dem Gebäude endlich Hinweise auf den Standort der Heimatwelt der Menschen finden?
"Ziel ist jetzt noch einen halben Kilometer entfernt, Tiod.", meldete Iom.
Und tatsächlich, die Markierung auf dem HUD war nun wesentlich näher und die Zahl daneben, die für die Entfernung stand, verkleinerte sich rapide. Gleich würde das Ziel in Sicht kommen.
"Ziel in Sicht, Tiod!", bestätigte Iom wiederum prompt.
Auf der rechten Seite der Strasse schwebte das rautenförmige Symbol über einem Gebäude - ihr Ziel. Das Gebäude war recht eigentümlich für die Stadt. Es wirkte irgendwie alt. Eine sehr breite Treppe, wohl aus Stein gearbeitet, führte hoch zu dem Eingang. Grosse, hölzerne Türen eingerahmt von mächtigen Marmorsäulen markierten den Eingang. Auch ringsum das Gebäude befanden sich Steinsäulen, die das dreieckige, spitz zulaufende Dach zu halten schienen. Über der Eingangstüre stand irgendetwas in Menschensprache, doch Tiod beherrscht diese niedere Form der Verständigung nicht.
Die Spectres wurden langsamer und hielten schliesslich vor der Treppe. Tiod klappte die Abdeckung des kleinen Cockpits hoch und stieg aus dem Vehikel um sich zu strecken. Diese engen Kabinen waren nicht gerade Balsam für seinen Rücken. Er schaute sich etwas um. Immer noch keine Spur von den Parasiten. Er wusste nicht recht, ob das nun gut oder schlecht sei. Er schob den Gedanken wieder beiseite.
"Sammeln!", befahl er über den Funk.
Zügig zog sich die Gruppe zusammen.
"Neun von uns werden die Spectres wieder bemannen und ihre Augen und Ohren offen halten. Die Unggoys gehen voraus, danach wir und die Kig-Yar dienen als Nachhut. Verstanden?"
Die Truppe nickte simultan mit dem Kopf und begab sich in Position. Neun Eliten lösten sich aus der Gruppe und besetzten die Spectres wieder. Währenddessen gingen die kleinen Unggoy voraus. Was ihnen allerdings gar nicht zu behagen schien, da die kleinen Wesen schon ganz nervös grunzten und quiekten. Tiod kannte diese Geräusche von den Unggoy. Es bedeutete, dass sie Todesangst hatten. Vorsichtig öffnete einer von ihnen die grosse Holztür, die knarrend aufschwang. Tiod staunte nicht schlecht, als er sah, was sich hinter der Tür verbarg.
Es war eine sehr grosszügige Halle. Der Boden schien aus irgendeinem edlen Gestein gefertigt zu sein und reflektierte das kräftige Leuchten der zahlreichen Lichtkegel der Allianzkrieger. An der Decke hingen drei seltsame Gebilde die Tiod nicht kannte. Sie waren aus Glas gefertigt und hatten wohl einmal als Lichtquelle gedient. Ansonsten befand sich hier nicht viel. Lediglich am Ende der Halle gab es eine weitere Treppe, die nach oben führte. Die Truppe durchquerte die Halle, immer alle Seiten absichernd und begab sich vor die neue Türe.
Doch gerade, als einer der Unggoy die Türe öffnen wollte, kam eine Übertragung durch den Funk.
"Tiod Aramee, melden Sie sich bitte sofort!", verlautete der offene Kanal.
"Hier ist Tiod Aramee, was ist los?"
"Hier spricht Rei Legasee. Sie werden von ihrer aktuellen Mission abgezogen."
"Was? Wieso, wenn ich fragen darf, eure Exzellenz?"
Rei Legasee blieb kurz stumm. Kein gutes Zeichen.
"Es gab eine kurzfristige Änderung. Ihr Ziel hat nur noch tertiäre Priorität. Sie sollen sich ins Stadtzentrum begeben und untersuchen, was der Parasit vorhat. Sie haben volle Aktionsfreiheit. Wenn Sie Unterstützung benötigen, funken Sie mich an. Das Ziel wird wieder auf ihrem HUD markiert. Begeben Sie sich unverzüglich dorthin! Legasee, Ende."
Tiod fluchte. Es gefiel ihm überhaupt nicht, in die Höhle des Löwen vorzurücken. Aber was blieb ihm schon übrig? Der Parasit schien im Moment ja sowieso zu schlafen.
"Los, alle zurück zu den Spectres! Wir haben eine kleine Planänderung!"
RE: Halo: Unknown Origins -
Gagazet - 30.06.2010
Fand die Elite Stelle geil.
Aber beim Dialog weiter unten zwischen den Offizieren und dem Scan - ich finde da ist zu wenig Emotionen drin, kann aber Ansichtssache sein. ^^