Ich habe mir heute auf premiere "The Butterfly Effect" angesehen.
Story:
Zitat:Evan (als Erwachsener: Ashton Kutcher; als 13-Jähriger: John Patrick Amedori; als 7-Jähriger: Logan Lerman) hat eine harte Kindheit hinter sich. Er leidet unter schweren Blackouts, die ihn später nicht mehr wissen lassen, was er getan hat. Das ängstigt seine Mutter Andrea (Melora Walters) fast zu Tode. Er malt Bilder von Massakern oder steht plötzlich mit einem Messer in der Hand vor seiner Mutter und kann sich an nichts erinnern. Ein traumatisches Erlebnis bringt seine Welt vollkommen aus den Fugen. Mit seinen Freunden Lenny (Elden Henson; Kevin Smith; Jake Kaese), Tommy (William Lee Scott; Jesse James; Cameron Bright) und Kayleigh (Amy Smart; Irene Gorovaia; Sarah Widdows) heckt er einen tödlichen Streich aus, bei dem aus Versehen eine Mutter und ihr Baby ums Leben kommen. Andrea und Evan ziehen aus der Stadt. Als Student wird Evan, der seine Gedanken in zahlreichen Tagebüchern festhält, immer noch von den Blackouts heimgesucht. Eines Tages geschieht das Unfassbare. Durch eine Art Meditation ist er in der Lage, sich zurück in die Vergangenheit zu versetzen und dort die Abläufe zu verändern. Er will den tödlichen Vorfall und einen Fall von Kindesmissbrauch posthum ungeschehen machen. Als er wieder aufwacht, hat sich plötzlich seine Gegenwart geändert, doch auch wenn er Dinge zum Positiven gewendet hat, sind dafür andere komplett aus dem Ruder gelaufen. Evan versucht, erneut in die Vergangenheit zurückzugehen. Mit fatalen Folgen...
Meine Wertung:
(Vorsicht! Spoiler!) Der Film "Butterfly Effect" ist in die Kategorie "unterhaltsamer Unsinn" einzuordnen. Die erste Hälfte des Films ist sehr spannend, vorausgesetzt man ist nicht irgendein logikbessesener Star-Trek-Fan, obwohl denen bestimmt die pseuodophilosophische Atmosphäre des Films gefallen wird. Zwar ist der Film auch im weiteren Verlauf kurzweilig, da der Zuschauer pausenlos mit den veränderten Situationen des Protagonisten konfrontiert wird, jedoch sind die zahlreichen Schlenker im Drehbuch (stellenweise) zu viel des Guten. Im "Behindertenabschnitt" wird dem Zuschauer ein unverschämtes Ausmaß an Zynismus zugemutet. Spätestens an dieser Stelle bemerkt auch der letzte Zuschauer, dass Ashton Kutchers Schauspielkünste doch recht begrenzt sind - gibt er ja mittlerweile auch selbst zu. Mag ja in einem Farrelly-Film wahnsinnig witzig sein, wenn ein Mann ohne Unterarme keinen Müsliriegel aufnehmen kann, aber hier - dafür könnte ich den Regisseuren eine knallen - Tschuldigung. Strafmildernd ist die darstellerische Leistung von Amy Smart hervorzuheben. Die kann schliesslich auch nichts dafür, dass sie alle Klischees von Sweetheart bis Hure durchspielen muss. Damit komme ich (kurz) zum positiven Ansatz des Films. Wer nämlich bereit ist, hinter die oberflächlich gespielte Fassade des Helden zu schauen, erkennt seine zunehmende Wandlung zum Antihelden. (vergleiche Thread: Videospielheld
) Seine Selbstbezogenheit und die Tatsache, dass Menschen mit denen er zu tun hat, lediglich benutzte Randfiguren seiner egomanischen One-Man-Show sind, lassen ihn in einem anderen Licht erscheinen. Der Beginn der Zeitreisen gleicht daher einem Öffnen der Büchse der Pandora ; Gott spielen ist wohl doch nicht so einfach wie man denken mag. Der Held schiebt sogar die mögliche Rettung der krebserkrankten Mutter vor, um ein weiteres Mal das Universum zu verändern - dabei will er nur einen retten - sich selbst. Das ganze Drumherum ist dennoch eine ziemlicher Quark. Damit meine ich nicht die unlogischen Zeitreisen, sondern die gnadenlos grobe Charkterzeichnung. Beispiel: Mutti fängt an Kette zu rauchen, weil der Sohn seine Arme verloren hat-logisch
! Kinderschänder wird von einem 11Jährigen(oder ein ähnliches Alter)in zwei Sätzen bekehrt , die Hände von der eigenen Tochter zu lassen
. Na klar! Der ultimative Negativhöhepunkt ist die sinnlose Wandlung des kleinen (weil von Papi misshandelten) Sadisten zum christlichen Gutmenschen - ich habe es nicht verstanden
. Das Finale hätte mich fast versöhnlich gestimmt, wären da nicht die letzten fünf Minuten gewesen, die aus dramaturgischer Sicht beruhigt als Katastrophe bezeichnet werden dürfen. Da kann auch das Argument der hollywoodtypsischen, scheinbar notwendigen(?), dennoch allzu simplen Moral (der Held erkennt und überwindet seinen Egoismus, um seine Freunde zu retten) nicht gelten.
Fazit: Einmal ansehen und abhaken!
Daher nur 4/10 Punkten