26.02.2016, 22:37
So, ich hab endlich alle Filme die dieses Jahr bei den Oscars für "Best Picture" nominiert sind durch. (Und noch einige andere.) Warum ist das jedes Jahr eigentlich so knapp? Die Nominierungen werden Wochen im Voraus bekannt gegeben und trotzdem bin ich gradmal drei Tage vor der Verleihung fertig...
The Big Short
Satire über den Bankencrash 2008. Einige Gruppen von Bankern bekommen Wind dass der Immobilienmark Amerikas kurz vor dem Einsturz ist. Erst komplett ungläubig dass so etwas möglich ist versuchen sie kurzfristig daraus Profit zu schlagen, sehr zum Spott ihrer Kollegen.
Gleichzeitig lustig und ernst. Sehr unterhaltsam. Gutes Staraufgebot. Im Endeffekt so wie "The Wolf of Wall Street" wenn der Film nicht Scheiße sondern gut gewesen wäre.
Bridge of Spies
Anwalt soll einen geheimen Austausch von der UdSSR und den USA gefangener Spione in Ost-Berlin aushandeln.
Typischer Spielberg. Leicht patriotisch, aber nicht mal ansatzweise so schlimm wie manch andere seiner Filme *hust*Private Ryan*hust*. Grandiose Dialoge. Hab dann im Abspann gesehen dass das Drehbuch von den Coen Brüdern ist. Gutes Schauspiel. Aber beschissene Special Effects.
Brooklyn
Irisches Mädchen zieht Anno 1952 nach Amerika um ein neues Leben zu beginnen. Studiert Wirtschaft und heiratet einen Italiener. Dann stirbt ihre Schwester und sie reist zurück nach Irland wo alle Leute sie beibehalten wollen um den Plaz ihrer Schwester zu Ersetzen.
Keine Ahnung warum der Film bei den Oscars nominiert ist. Nicht schlecht, aber in keinem Punkt herausragend. Kein besonderes Schauspiel, keine besondere Regie, nichts. Story ist belanglos und die zweite Hälfte fokussiert sich auf eine lächerlich aufgesetzte Dreiecksbeziehung zwischen ihrem Eheman und einer Schwuchtel aus ihrer Heimatsstadt.
Mad Max: Fury Road
Emanzipation in der Postapokalypse: Kriegerin eines Wüstenstamms befreit Mätressen des Häuptlings vor einem Leben als "Brüter".
Tolle Effekte (Besonders in 3D). Sehr gute Requisiten, Kostüme und Make-Up. Viel Liebe zum Detail. Fesselnde Story und gutes World-Building. Stellenweise allerdings etwas schleppend und repetitiv. Während Actionszenen sehr seltsame Kamerafahrten und Schnitte, teilweise anstrengend anzusehen, was bei einem Action-Film ungünstig ist. Herausragender Soundtrack, verstehe nicht warum der nichtmal nominiert ist.
The Martian
Robinson Crusoe im Weltraum: Astronaut stranded auf dem Mars und muss sich mit begrenzten Ressourcen und Erfindungsreichtum à la MacGyver am Leben halten bis Rettung kommt.
Sehr schöne Special Effects und Cinematografie, aber zu selten Panoramen auf dem Mars. (3D-Effekt fast vergeudet.) Schauspiel in Ordnung. Gute Musik. Aber ehrlich gesagt zu kurz. Zu großer Fokus auf NASA, zu wenig auf Whatney selbst. Man bekommt nie wirklich das Gefühl wie einsam er dort oben ist, oder wie schlimm die allgegenwärtige Lebensgefahr. Viel aus dem Buch geschnitten (z.B. trifft er im Film nie auf den Sandsturm). Damit einhergehend viele Logikfehler. Außerdem - und da spricht primär der Physiker in mir - inkorrekte Darstellung der Schwerelosigkeit und der Landschaften auf dem Mars (u.A.) Allerdings spannendes Finale. Alles in allem braucht der Film dringend eine Extended Edition.
The Revenant
Pelzhändler wird von Bär angefallen und schwer verwundet. Partner tötet seinen Sohn und lässt ihn in der Wildnis zurück. Vater sinnt dann auf Rache und kämpft sich schwer verwundet in die Zivilisation zurück.
Grandiose Darstellung, inklusive Requisiten, Kostüme, Cinematographie, etc. Tolles Schauspiel. Überzeugende Special Effects. Technisch exzellent, aber leider stinklangweilig und voll mit Logikfehlern. Halbe Stunde bis er überhaupt dem Bär begegnet. Nochmal halbe Stunde bis er loszieht. Weitere Stunde bis er in der Stadt ankommt. Es passiert einfach ewig nichts in dem Film.
Room
Mädchen wird gekidnappt und sieben Jahre lang von ihrem Entführer in einer Gartenhütte gefangen gehalten. Inzwischen hat sie einen fünfjährigen Sohn. Das erste Drittel des Films zeigt wie sie im "Raum" leben (und entkommen), alles danach zeigt wie sie sich wieder (oder aus der Sicht des Sohnes, zum ersten Mal) and die Außenwelt gewöhnen.
Einer dieser Filme nach denen man sich am Liebsten erhängen will. Sehr harter Tobak. Extrem realistisch. Top Schauspiel. Eindeutiger Oscar für Brie Larson als beste Schauspielerin.
Spotlight
Team von Investigativ-Reportern decken den Missbrauchs-Skandal der katholischen Kirche am Anfang des Jahrtausends auf.
Großes Staraufgebot mit überzeugendem Schauspiel. Fesselnde Story. Gute Dialoge. Sehr emotional. Bin allerdings nicht mit der Materie vertraut, weiß also nicht wie viel davon glaubwürdig ist.
Welchem Film ich persönlich den Oscar geben würde: Spotlight
Welcher Film ihn meiner Meinung nach bekommen wird: Bridge of Spies
The Big Short
Satire über den Bankencrash 2008. Einige Gruppen von Bankern bekommen Wind dass der Immobilienmark Amerikas kurz vor dem Einsturz ist. Erst komplett ungläubig dass so etwas möglich ist versuchen sie kurzfristig daraus Profit zu schlagen, sehr zum Spott ihrer Kollegen.
Gleichzeitig lustig und ernst. Sehr unterhaltsam. Gutes Staraufgebot. Im Endeffekt so wie "The Wolf of Wall Street" wenn der Film nicht Scheiße sondern gut gewesen wäre.
Bridge of Spies
Anwalt soll einen geheimen Austausch von der UdSSR und den USA gefangener Spione in Ost-Berlin aushandeln.
Typischer Spielberg. Leicht patriotisch, aber nicht mal ansatzweise so schlimm wie manch andere seiner Filme *hust*Private Ryan*hust*. Grandiose Dialoge. Hab dann im Abspann gesehen dass das Drehbuch von den Coen Brüdern ist. Gutes Schauspiel. Aber beschissene Special Effects.
Brooklyn
Irisches Mädchen zieht Anno 1952 nach Amerika um ein neues Leben zu beginnen. Studiert Wirtschaft und heiratet einen Italiener. Dann stirbt ihre Schwester und sie reist zurück nach Irland wo alle Leute sie beibehalten wollen um den Plaz ihrer Schwester zu Ersetzen.
Keine Ahnung warum der Film bei den Oscars nominiert ist. Nicht schlecht, aber in keinem Punkt herausragend. Kein besonderes Schauspiel, keine besondere Regie, nichts. Story ist belanglos und die zweite Hälfte fokussiert sich auf eine lächerlich aufgesetzte Dreiecksbeziehung zwischen ihrem Eheman und einer Schwuchtel aus ihrer Heimatsstadt.
Mad Max: Fury Road
Emanzipation in der Postapokalypse: Kriegerin eines Wüstenstamms befreit Mätressen des Häuptlings vor einem Leben als "Brüter".
Tolle Effekte (Besonders in 3D). Sehr gute Requisiten, Kostüme und Make-Up. Viel Liebe zum Detail. Fesselnde Story und gutes World-Building. Stellenweise allerdings etwas schleppend und repetitiv. Während Actionszenen sehr seltsame Kamerafahrten und Schnitte, teilweise anstrengend anzusehen, was bei einem Action-Film ungünstig ist. Herausragender Soundtrack, verstehe nicht warum der nichtmal nominiert ist.
The Martian
Robinson Crusoe im Weltraum: Astronaut stranded auf dem Mars und muss sich mit begrenzten Ressourcen und Erfindungsreichtum à la MacGyver am Leben halten bis Rettung kommt.
Sehr schöne Special Effects und Cinematografie, aber zu selten Panoramen auf dem Mars. (3D-Effekt fast vergeudet.) Schauspiel in Ordnung. Gute Musik. Aber ehrlich gesagt zu kurz. Zu großer Fokus auf NASA, zu wenig auf Whatney selbst. Man bekommt nie wirklich das Gefühl wie einsam er dort oben ist, oder wie schlimm die allgegenwärtige Lebensgefahr. Viel aus dem Buch geschnitten (z.B. trifft er im Film nie auf den Sandsturm). Damit einhergehend viele Logikfehler. Außerdem - und da spricht primär der Physiker in mir - inkorrekte Darstellung der Schwerelosigkeit und der Landschaften auf dem Mars (u.A.) Allerdings spannendes Finale. Alles in allem braucht der Film dringend eine Extended Edition.
The Revenant
Pelzhändler wird von Bär angefallen und schwer verwundet. Partner tötet seinen Sohn und lässt ihn in der Wildnis zurück. Vater sinnt dann auf Rache und kämpft sich schwer verwundet in die Zivilisation zurück.
Grandiose Darstellung, inklusive Requisiten, Kostüme, Cinematographie, etc. Tolles Schauspiel. Überzeugende Special Effects. Technisch exzellent, aber leider stinklangweilig und voll mit Logikfehlern. Halbe Stunde bis er überhaupt dem Bär begegnet. Nochmal halbe Stunde bis er loszieht. Weitere Stunde bis er in der Stadt ankommt. Es passiert einfach ewig nichts in dem Film.
Room
Mädchen wird gekidnappt und sieben Jahre lang von ihrem Entführer in einer Gartenhütte gefangen gehalten. Inzwischen hat sie einen fünfjährigen Sohn. Das erste Drittel des Films zeigt wie sie im "Raum" leben (und entkommen), alles danach zeigt wie sie sich wieder (oder aus der Sicht des Sohnes, zum ersten Mal) and die Außenwelt gewöhnen.
Einer dieser Filme nach denen man sich am Liebsten erhängen will. Sehr harter Tobak. Extrem realistisch. Top Schauspiel. Eindeutiger Oscar für Brie Larson als beste Schauspielerin.
Spotlight
Team von Investigativ-Reportern decken den Missbrauchs-Skandal der katholischen Kirche am Anfang des Jahrtausends auf.
Großes Staraufgebot mit überzeugendem Schauspiel. Fesselnde Story. Gute Dialoge. Sehr emotional. Bin allerdings nicht mit der Materie vertraut, weiß also nicht wie viel davon glaubwürdig ist.
Welchem Film ich persönlich den Oscar geben würde: Spotlight
Welcher Film ihn meiner Meinung nach bekommen wird: Bridge of Spies