14.03.2014, 08:14
(13.03.2014, 20:49)Marc schrieb: Trifft es ja im Grunde auch.
Mich ärgert nur diese Stimmungsmache einiger Leute. War doch schon im Mittelalter so: kaum stand ein Prominenter am Pranger, flogen noch ein paar Eier mehr. Und stand der Prominente dann auch noch für eine unbeliebte Organisation, gab es noch mehr Pöbeleien.
Hoeneß hat sich verzockt - mit seinen Aktiengeschäften und vor allem mit seiner Aufklärungstaktik in den letzten Monaten. Und deshalb hat er den Knast auch irgendwie verdient. Nur werde ich das Gefühl nicht los, dass Hoeneß nun als abschreckendes Beispiel für alle anderen Steuersünder herhalten soll. Und das schmeckt mir auch nicht.
Das Gesetz sieht bei schwerer Steuerhinterziehung eine Freiheitsstrafe von bis zu 10 Jahren vor - und 27 Mio € sind für die Verhältnisse in Deutschland bereits als schwer einzustufen. Dazu kommt, dass er -wie er zu Beginn des Prozesses vorgetragen hätte- nicht sofort reinen Tisch gemacht hat, sondern erst nach und nach alles ans Tageslicht gekommen ist, seine Mitarbeit also nicht unbedingt als kooperativ eingestuft werden kann - er hats lediglich nicht mit allen Mitteln verzögert, aber das ist kein Punkt, dem man ihm zugute halten kann.
Ich persönlich sehe nicht das Problem, dass er gemäß Gesetz in den Knast gehen soll, mir widerstrebt nur sehr die Auslegung des ganzen wenn man die Haftstrafe auf "nur" 3,5 Jahre verkürzt, weil man ihm alle möglichen Punkte positiv anrechnet. Soziales Engagement, usw. verständlich, aber ob das eine Haftstrafenverkürzung auf fast 1/3 rechtfertigt sei dahingestellt...
Er muss also schon sehr milde Richter gehabt haben. Es gibt auch Richter, die es ihm als fehlende Reue anrechnen, dass er wegen dem Verfahren nicht aus seinen Ämtern zurückgetreten ist. Es gibt schon ein paar Punkte, nicht so recht nachvollziehbar erscheinen, wenn man sich damit befasst.
Hier kann ein kurzer Text eingetragen werden, der an jeden Beitrag angehängt wird.