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Die Große Reise
#6

Danke, danke D

Übrigens, übersetzt mal Pious Inquisitor ins Deutsche (So heißt das Schiff auf der man in der Halo2-Multiplayerkarte Mittschiffs spielt) Zwinker


Kapitel 3

Privat Jason Cody

Vierter Zyklus, 23 Einheiten
(Allianz-Schlachtenkalender)
an Bord des Allianz-Sturmträgers
Religiöse Untersuchung

Die fünfzehn Allianz-Schiffe verharrten reglos im Weltall. Sie waren außerhalb der Geschützplattformen der Menschen. Eigentlich dürfte es hier gar keine Menschen geben. Aber der Planet war voll davon.
Tief im Inneren des Sturmträgers Religiöse Untersuchung betrachtete der Schiffsmeister Onto ’Novolee die Hauptmonitore der Schiffsinternen Brücke. Anders als bei den Menschen war die Kommandobrücke eines Allianz-Schiffes im Inneren eingerichtet - hinter meterdicker Panzerung geschützt.
Ebenso wie die Flotte des Vergessens, verharrte auch die Menschenflotte reglos im All. Die Tatsache, dass man hier auf Menschen gestoßen ist war ebenso überraschend wie unerwartet. Aber das verzögerte nur das Unausweichliche - die Große Reise!
Die Schiffsbrücke war voller Nurkas, die das Schiff und die Waffensysteme steuerten. Doch im Moment gab es noch nichts zum kämpfen. Wie gesagt: noch nicht.
"Eminenz", sagte ’Novolee. "Es wäre vorteilhaft, wenn wir diese Menschenflotte sofort angreifen - ehe sie uns damit zuvor kommen!"
Der San ’Shyuum, der auf einem Antigravitationsstuhl thronte, blickte ’Novolee zweifelnd an. "Haben Sie es noch immer nicht verstanden, Schiffsmeister? Das enttäuscht mich", bemerkte der Prophet des Bedauerns seufzend. Seine kümmerliche Klaue wies auf die holographische Abbildung der Menschenflotte, sowie ihrer Welten-Geschütze. "Noch befinden wir uns außer Reichweite ihrer Geschütze, wie Sie sicherlich bemerkt haben." Er blickte auf den Zeloten herab. "Sobald das aus sechs Schwadronen bestehende Enterkommando die drei ausgewählten Geschützstationen besetzt und vernichtet hat, werden die Menschen ein Loch in ihrer Verteidigung vorfinden.
Wenn es soweit ist, werden wir zur Oberfläche des Planeten vorstoßen und das heilige Artefakt der Blutsväter sichern. Nichts ist wichtiger als das! Habe ich Recht ’Novolee?"
"Ja, Exzellenz!", antwortete ’Novolee, der nun kerzengerade dastand. Er hatte nicht vor einen heiligen Propheten zu enttäuschen - schon gar nicht einen Hierarchen.
"Sehr gut", sagte der Prophet des Bedauerns. "Wir befinden uns bereits auf der Schwelle der Großen Reise. Der Verlust des Halo ist nicht das Ende, es fängt gerade erst an! Informieren Sie die Schweigende Verdammnis! Die Flotte soll sich bereithalten."
"Wie Ihr wünscht, Heiliger." ’Novolee verließ die runde Platt-form in der Mitte der Brücke. Auf dem Weg zur Kommunikationsstation waren seine Hufe, die auf dem polierten Metall entlang liefen, das einzigste was man auf der Brücke hörte. Er bellte einige Befehle und die angesprochenen Nurkas informierten die dreizehn Kreuzer über den Stand der Dinge. Er selbst würde sich um die Schweigende Verdammnis kümmern.
Wenn die Enterkommandos ihre Plasmabomben auf den drei Stationen gezündet haben, ist der Weg frei für die Invasion.
Die Plasmabombe Stufe Fünf. Selbst bei der Allianz war sie berühmt und berüchtigt. Ihre Sprengkraft war stark genug, um selbst schwer gepanzerte Schiffe zu zerstören. Nicht einmal ein Sturmträger der Allianz konnte der Explosion trotzen - jedenfalls nicht ohne Schilde.
Auf jeder der ausgewählten Raumstationen würde ein Spezialkommando der Allianz sein, die die Plasmabombe bewachten. Sie wurden sogar von einem SpecOps-Commander kommandiert. Einen Sangheili in weißer Rüstung, der ohne Zweifel mehr Kämpfe erlebt hatte, als das ganze Enterkommando zusammen.
’Novolee grinste. Die Menschen ahnten ja nicht einmal, dass sie bald auf einer tickenden Zeitbombe saßen.
Und niemand würde diesen erbärmlichen Kreaturen helfen können. Niemand!

Inzwischen hatten sich die Bildschirme dahingehend verändert, dass jetzt ein großer, blaugrüner Planet fast das gesamte Bild ausfüllte. Man konnte viel kleine Silhouetten von Raumschiffen vor der hellen Planetenoberfläche erkennen. Zwischen den sich bewegenden Schiffen befanden sich immer wieder unbewegliche Dreiergruppen von Raumstationen.
"Ich will wissen, was das für Stationen sind, sind es Tankstationen für die Schiffe, riesige Schildgeneratoren für den Planeten oder sonst was. Alles, was unsere Techniker von hier aus dazu sagen können. So schnell wie möglich!", befahl ’Uranamee in einem rauen Ton.
Keine fünf Einheiten später öffnete sich einer der Zugänge zu der Brücke und ein kleiner Huragok schwebte daraus heraus. Diese Spezies war die Techniker-Klasse in der Allianz. Und äußerst begabte noch dazu. Am Rücken befanden sich große gasblasen, mit denen sie in der Luft schweben konnten.
Der Huragok näherte sich einem der Terminals, auf dem ein Exemplar der orbitalen Stationen angezeigt wurde. Er bearbeitete mit seinen vier Tentakeln eine Holotafel und ließ eine Reihe von Symbolen darüber erscheinen.
Aufgeregt begann ’Uranamee die Symbole zu lesen. Die Unggoys waren dafür bekannt, dass sie die Sprache der Huragok erlernen konnten. Neben ihren zirpenden Lauten verwendeten die Wesen eine Art Zeichensprache mit ihren Tentakeln.
Nur war der Schiffsmeister dieser Sprache nicht mächtig. Ebenso wenig er die Sprache der Menschen sprechen konnte.
Laut den Symbolen, die der Huragok aufrief, meinte der dass er den hundertprozentigen Zweck der Anlage erst durch eine genauere Besichtigung vor Ort feststellen könne.
Aber die Bauweise sprach eindeutig für schwere Geschütze, deren Durchschlagskraft ungeheuerlich sein musste. Es bestanden Zweifel darin, dass die Schildsysteme der Allianz-Schiffe diesen Kräften gewachsen wären.
"Und der San ’Shyuum will diesen Planeten tatsächlich angreifen, ohne auch nur auf Unterstützung zu warten?", flüsterte ’Uranamee vor sich hin, während er wieder auf das Hologramm der Station starrte.
Es wäre weitaus ruhmreicher, wenn sie den Planeten mit einer Flotten von bis zu dreihundert Schiffen überrollen würden.
Ungläubig schüttelte der Schiffsmeister mit dem Kopf.

1245 Stunden, 20. Oktober 2552
(militärischer Kalender)
Erdverteidigungsplattform Kairo

Der Master-Chief erreichte einen weiteren Raum. Er war kleiner als der vorige. Auf der linken Seite war ein MG-Geschütz stationiert. Von dort aus konnte man in den Raum "Security R-01" hinunter blicken.
Er hatte sich von Johnson und den Marines getrennt, da diese sich mit Commander Keyes einen Weg zur In Amber Clad freikämpfen würden.
Der Raum war groß genug um für die Allianz interessant zu sein. Zwei runde Plattformen boten dem Feind Deckung, ebenso wie mehrere Blumenkübel und mehrere Bäume - die so hoch waren wie der Raum selbst. Sie hatten keinen wirklichen Zweck und dienten nur der Verschönerung der tristen Metalleinrichtung.
Der Spartaner entschied sich dazu, sich hinter das dortige MG zu klemmen, um den unten kämpfenden Marines zu helfen. Das Geschütz war blutverschmiert und daneben lag sein früherer Benutzer. Er musste gekämpft haben, bis zum umfallen.
Der Chief hob die Hundemarke auf und steckte sie ein, dann bemannte er das Geschütz und feuerte auf die Allianz-Soldaten. Die Grunts rannten wild und verängstigt durcheinander und boten so eine leichte Beute für den Spartaner.
Bei den Eliten sah das schon anders aus. Sie blieben hinter den Blumenkübeln in Sicherheit und entgingen damit der 30mm-Gefahr. Der Chief hatte keine andere Wahl. Er musste nach unten und einen Nahkampf riskieren!
Also auf die harte Tour.
Er verließ das MG- Geschütz, welches kaum noch mit Munition befüllt war und wandte sich dem Treppenhaus am Ende des Raums zu. Ein Grunt lief ihm auf der Treppe unachtsam entgegen und fing sich drei 9,5mm-Kugeln ein. Der Chief sprintete die Treppe herunter und erledigte auch die Außerirdischen dort unten.
Da es auf der Station Kairo Munition wie Sand am Meer gab, lud der Master-Chief bereits nach, wenn die Munitionsanzeige auf zehn und weniger sank.
Der Boden war übersät mit Blut und Patronenhülsen. Waffen, sowie ihre leblosen Herren lagen daneben. Die Allianz hatte den bedeutenden Nachteil, dass die Menschen hier ihren Heimvorteil ausnutzen konnten.
Eine Treppen nutzend, erreichte er den Raum "Security R-01". Die beiden überlebenden Marines hatten sich ihrerseits hinter einer Schutzwand verschanzt. Und der Elite-Veteran war seinerseits hinter einem großen Blumenkübel. Der Chief fackelte nicht lange und warf eine HE-Splittergranate hinter den Kübel.
Er hörte wie der Elite aufschrie und weg sprang, doch die Granate ging hoch und zerfetzte die Beine des Außerirdischen. Die Marines gaben dem Biest den Rest.
Durch ein hinteres Schott strömten weitere Feinde in den Raum und verschanzten sich hinter einem Kübel, der einen der Bäume beherbergte.
Der Master-Chief wich den Plasmaschüssen aus und sammelte eine Plasmagranate des toten Eliten auf. Er zielte so gut er konnte und warf sie hinter den Kübel. Die Granate heftete sich an einen Grunt. Der kleine Gassauger geriet in Panik und rannte wild im Kreis. Die Explosion tötete die gesamte Gruppe und ließ sogar noch den Kübel splittern.
Der Baum, der darin eingepflanzt worden war, verlor den Halt und kippte um. Er fiel quer über den Raum, bis sich seine Krone an der oberen Etage verhakte.
Der Chief ging unter den Stamm hindurch und marschierte weiter.

Nach einem kurzen Kampf erreichte der Master-Chief eine Treppe. Er stieg sie hoch, ging durch zwei Sicherheitstüren und erreichte den Hangar A-01. Es war ein kleiner Hangar für Pelicans. Zwei, um genau zu sein. Die linke Hälfte des Hangars war leer, aber auf der rechten Seite stand sogar eines der D77-TC-Landungsboote.
Der Chief befand sich in der oberen Etage - also in der besseren Angriffsposition.
Auf seiner Seite an der Wand, sowie in der Mitte des Hangars waren breite Stege, die zur Wartung der Pelicans benutzt wurden. Die riesigen durchsichtigen Hangarschotts auf der gegenüberliegenden Seite, bestanden aus Panzerglas. Durch das linke konnte man das Enterschiff der Allianz sehen, wie es sich mit dem Bug durch die Scheibe geschmolzen hatte.
Ein Elitekrieger sprang hinter einer Kiste hervor und feuerte mit seinem Plasmagewehr auf den Spartaner. Er legte seine BR55 an und wollte feuern. Doch noch bevor er dazu kam, begann ein Marine vom Mittelsteg aus zu schießen. Mit einer MG!
"Friss das du hässliche Krakenfresse!", schrie der Lederna-cken wütend.
Der Chief eröffnete ebenfalls das Feuer und der Elite fiel schreiend zu Boden. Neben ihm lagen schon tote Grunts - zweifellos das Werk des tapferen Marines.
Der Chief entdeckte auf dem Steg einen weiteren Marine. Tot. Er war vom Plasma verbannt worden. Neben im lagen mehrere Splittergranaten. Er sammelte sie ein, da er selber keine mehr besaß und der tote Marine sie wohl nicht mehr gebrauchen würde und suchte reflexartig nach der Hundemarke des Mannes, fand aber keine. Sein Kollege musste sie schon bereits besitzen. Trauriger weise war es im Kampf des Öfteren so, dass der Chief derjenige war, der als einziger überlebte und nur noch die Marken der verblichenen Marines mitnehmen konnte, damit deren Angehörigen durch den Nachrichtendienst von deren Schicksal in Kenntnis gesetzt wurden.
"Vorsicht, Amigo!", rief der Marine auf dem Mittelsteg und fing an zu feuern.
Aus dem Enterschiff rutschten neue Allianz-Soldaten. Die Grunts fielen gleich wieder durch das Sperrfeuer des Privats. Der Elite starb durch einen Kopfschuss aus dem Kampfgewehr des Master-Chiefs, als ihm der Marine das Schild weggepustet hatte.
Die Leichen sammelten sich auf dem kalten Metallboden und ihr Blut floss in Rinnsalen davon. Wenige Sekunden herrschte Stille und die beiden Soldaten gaben sich der Illusion hin, es vorerst geschafft zu haben.
"Da kommen wieder welche!", schrie der Privat und wollte auf die Bedrohung feuern, die aus der Röhre des Enterschiffes drang. Doch sein Plan wurde vereitelt, als ein Elite aus seiner Deckung sprang und eine Plasmagranate in Richtung Marine schleuderte.
Die Granate heftete sich an das Geschütz, direkt von dem Ledernacken. "Scheiße!", schrie dieser, ließ los und sprang in Richtung Master-Chief. Der Chief packte den Marine und zerrte ihn hinter eine der vielen Kisten.
Die Granate explodierte in einem blauen Blitz und von dem Geschütz, sowie einem Teil des Geländers, blieb nicht viel übrig, was von dessen Existenz hätte Zeugen können. Die Allianzler nahmen nun die Kisten unter Sperrfeuer, hinter denen sich die Menschen verschanzten. Plasmalanzen zogen an ihnen vorbei und ließen die Luft knistern.
Der Chief half dem Marine auf. Seine Hundemarke hing heraus und der Chief konnte den Namen lesen: Pvt. Jason Cody.
"Alles in Ordnung?", fragte der Chief. Der Marine nickte. "Haben Sie Granaten bei sich. Privat?"
Cody grinste. "Na logo, Amigo. Sehen Sie nur." Er wies auf seinen Gürtel, an dem drei Splittergranaten hingen. Dann zeigte er hinter sich. "Falls die hier nicht reichen, haben ich dort hinten noch sechs Plasmagranaten gebunkert."
"Auf mein Zeichen!", befahl der Spartaner.

"Feiglinge", empörte sich der Goloka. "Diese feigen Menschen verstecken sich vor uns!" Voller Wut feuerte er auf ihr Versteck.
Die Unggoy taten es ihm gleich. Pipin - ein Unggoy-Veteran mit einem Nadelwerfer - sah vor sich eine kleine Metallkugel hüpfen. Sie flog mehrmals hoch und runter. Und noch mehr Metallkugeln folgten. Sie kamen ihm bekannt vor.
Eine der stählernen Kugeln rollte am Boden entlang und drehte sich noch um seine eigene Achse, nachdem es vor den Füßen des Unggoy liegen blieb.
Pipin machte kehrt und begann wegzulaufen, als dem Unggoy wieder einfiel woher er die Kugeln kannte. "Großes schlimmes Ding! Weglaufen!", rief er und rannte so schnell, wie es ihm seine kleinen Beine erlaubten.
Der Goloka wollte wütend fragen was der Unggoy denn schon wieder habe, als er und der Rest des Trupps von Feuer und Millionen von Splittern getötet wurden.
Von einem Schlag auf den anderen, hörten sie auf zu existieren. Alle außer Pipin.

"Und das ist für meinen kleinen Bruder!", schrie Cody und deutete auf seinen toten Bruder, der auf dem Deck neben dem Chief lag. Cody wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah erschöpft aus dem Fenster. Man konnte Dutzende UNSC-Schiffe sehen und sogar die Station Malta.
Wenn man genau hinsah, erkannte man wie sich weiße Kondensstreifen von der Station entfernten.
Privat Cody kniff die Augen zusammen. Es waren die Enterschiffe der Allianz, die sich von der Station entfernten, so als ob es dort nichts mehr zu holen gäbe.
"Hey, kann das sein?", fragte er den Chief verwundert. "Hat die Malta die Eindringlinge schon verjagt?"

Corporal Edward Norton hatte schon Hunderte Mal gegen die Allianz gekämpft - aber noch nie hatte er erlebt, dass sich die Allianz (vor allem diese Eliten) zurückzog.
Die überlebenden Truppen der Allianz - und das waren nicht viele - zogen sich in das Enterschiff zurück, aus dem sie gekommen waren.
Wenn sie abdockten…
"Oh-oh! Leute raus hier!", schrie Norton. "Hier wird’s bald sehr ungemütlich. Crowe, das gilt auch für Sie!"
Sofort stürmten die Marines aus dem Hangar. Das Allianz-Schiff dockte ab und so entstand ein Loch in der Wand. Unter normalen Umständen nichts Außergewöhnliches. Aber wenn auf der anderen Seite der Wand nichts als Vakuum herrschte, musste man da schon etwas flexibler sein.
Schlagartig wurde die gesamte Luft aus dem Hangar gesogen. Nortons Helm flog ihm vom Kopf. Er packte ihn gerade noch so am Riemen und wurde von seinen Leuten durch das Sicherheitsschott gezogen. Ein paar Sekunden später und er wäre ins All geflogen.
Das Schott schloss sich aufgrund des schlagartigen Druckabfalls automatisch.
Das war haarscharf, dachte sich Norton.
Er setzte seinen Helm wieder auf und schon bekam er einen Funkspruch. Es war eine Frauenstimme: "Malta, wie ist Ihr Status, kommen?"
"Ich glaub es nicht. Die zieh’n sich zurück", berichtete Norton überrascht, der selber noch nicht glauben konnte was eben passiert war. "Wir haben gewonnen!"

Der Chief erblickte durch das Hangarschott aus Panzerglas Station Malta. An manchen Stellen zeigten sich kleine rot leuchtende Blüten, die sich als Explosionen entpuppten. Schließlich explodierte die gesamte Station in einem hellen Schein und riss auseinander. Das Inferno sah aus wie wenn eine kleine Sonne geboren wurde. Es war so hell, dass sich das Visier des Master-Chiefs automatisch verdunkelte. Tausende von Menschen fanden auf schnellste Weise den Tod. Die gewaltige Druckwelle, die die Explosion auslöste, erwischte sogar noch Station Kairo und ließ sie erzittern.
Eine Fregatte musste den Trümmern ausweichen, um nicht selbst erwischt zu werden. Langsam sanken die Trümmer ab. Sie trieben ziellos umher und gerieten schließlich in die Erdatmosphäre. Die Überreste von Malta verglühten.
Einige Trümmer wurden von der Druckwelle in Richtung Kairo gelenkt. "An alle: Vorsicht Aufprall!", kam es aus dem Lautsprecher von Lord Hood. Kurze Zeit später kollidierten einige Trümmer mit der Station. Es rumpelte kurz, dann wurde es wieder still.
"Hey, das ist übel! Wirklich übel.", sagte Cody entsetzt, der immer noch nicht glauben konnte, dass die Allianz Malta mit ein paar Truppen zerstören konnte.
"Cortana, was ist da passiert?", fragte der Chief verwundert. "Haben die Allianz-Schiffe etwa gefeuert?"
"Untersuchungen laufen noch, Chief", meldete sich Cortana.
Der Master-Chief wollte seine Meinung abgeben, als das Sicherheitsschott des Hangars aufgesprengt wurde. Grunts und Elitekrieger traten in den Hangar. Sie verschanzten sich hinter den Pelican.
Der Chief nahm die ganzen gehamsterten Plasmagranaten auf und sprang ohne weiteres vom Steg herunter. Seine Panzerung und sein Schild fingen den Sprung ab.
Ein roter Grunt mit einem Nadler schoss auf den Spartaner. Die pinken Nadeln surrten durch die Luft und nahmen Kurs auf den Chief. Er wich hinter eine Wand um den Nadeln zu entgehen. Aber einige fanden trotzdem ihr Ziel. Sie zersplitterten und ließen das Schild des Master-Chiefs zusammenbrechen. Er wartete kurz bis es sich wieder aufgeladen hatte und sprang dann aus seiner Deckung.
Doch der Grunt war verschwunden.
Er hatte sich zu seinen Kumpanen am Schott geschlichen. Der Master-Chief warf eine Plasmagranate auf den Grunt. Doch sie ging daneben und richtete kaum Schaden an. Er ging wieder hinter die Wand um den Plasma zu entgehen und zog seine SMGs. Vorrennend leerte er beide Magazine abwechselnd in seinen Feinden aus. Spielend erledigte er die Gruppe.
Es waren eben oft nur Anfänger, die zu Selbstüberschätzung neigen. Aber trotzdem sollte man sie keinesfalls unterschätzen - schon gar nicht einen Elitekrieger.
Er ging auf das Schott zu.
"Hey, Chief, lassen Sie mir auch was übrig.", rief Privat Cody. Er sprang vom Steg aus auf das Dach des Pelicans, rutschte zum Cockpit hinunter und kam unsanft auf dem Boden auf.
Gemeinsam gingen sie weiter.
Die ganze Zeit aber fragte sich John, wie die Allianz es geschafft hatte Malta zu zerstören. Es fiel ihm einfach keine plausible Erklärung ein, die Sinn machte.
Sie kamen an einer verlassenen MG-Stellung, mehreren Schutzwänden und zwei toten Marines an. "Diese verdammten Außerirdischen", schimpfte Cody wütend.
Ein weiterer Marine kam durch das Schott in der rechten Wand. Er feuerte mit seinem Sturmgewehr auf etwas, das sie nicht sehen konnten. Aus dem zweiten Hangar drangen Plasmaschüsse einer Allianz-MG und trafen den Marine. Schreiend fiel er zu Boden und starb.
Der Chief gebot Cody zu warten und blickte um die Ecke herum in den Hangar A-02.
Der Hangar war identisch mit dem vorhergehenden, nur dass dieses Mal kein Pelican darin geparkt war. Einige Kisten mit Munitions-, Techniker- und Nachschubausrüstung waren dort gestapelt.
Auf dem Mittelsteg, der oberen Etage, hatten zwei Grunts Plasmageschütze aufgestellt. Die Grunts eröffneten das Feuer, als sie den Eindringling sahen. Der Chief ging hinter einigen Frachtkisten in Deckung, die vor dem Eingang standen.
Er nahm das Kampfgewehr in Anschlag, sprang hervor und verpasste jedem Grunt einem satten Kopfschuss.
Das Enterschiff war durch das hintere Hangarschott gedrungen und hatte seine Truppen abgesetzt. Zu allem Überdruss hatten sie sich noch einige Frachtkisten als Deckung zurecht geschoben und einige der üblichen Energieschilde platziert. Sie ähnelten den Schilden der Jackale und waren von Projektilen unmöglich zu durchdringen - außer von einer SSM-Bazooka natürlich.
Der Spartaner feuerte auf alles was in Reichweite kam. Doch es half nichts, je mehr er erledigte, desto mehr drangen aus dem Enterschiff. Und seine Munition würde auch nicht ewig reichen. Und es sah nicht danach aus, dass ein Waffenarsenal in der Nähe wäre.
Soviel zum Thema ,Munition wie Sand am Meer‘.
Hinter einer Deckung rief er die Wegekarten der Station in seinem HUD auf und begrenzte sie auf seinen jetzigen Standort. Nicht weit entfernt lag das reich gefüllte Waffenlager von Guns. Ein idealer Zwischenstopp, fand der Chief.
Neben den Grunts und Eliten trat sogar noch ein Zelot mit einem Partikelschwert aus der Öffnung.
Der Chief hätte schwören können einen Eliten mit einer weißen Rüstung gesehen zu haben. Auf den zweiten Blick schien das Wesen vom Erdboden verschluckt zu sein. Der Spartaner gestand sich ein, dass es nur Einbildung im Eifer des Gefechts war.
"Cody, geben Sie mir Deckung", befahl der Chief dem Marine und lud seine Waffe nach. "Sorgen Sie für genug Ablenkung!"
"Geht klar Chief." Cody ging mit seinem Kampfgewehr in Deckung und feuerte nach und nach auf die Gegner.
Währenddessen schlich sich der Chief im Schutz einiger hoher Frachtkisten zum Sicherheitsschott, welches sich in der Wand gegenüber der Hangartore befand. Er ging hindurch und gelangte über eine Treppe auf die obere Etage.
Noch bemerkte ihn niemand. Ein Grunt trat vor eines der Energieschilder und wurde prompt von dem Marine erledigt. Als der Spartaner schließlich Dank der vielen Kisten unbemerkt das Ende des Steges erreicht hatte, holte er vier seiner fünf Plasmagranaten heraus.
Er zündete sie und warf sie eine nach der anderen im hohen Boden auf die Feinde.
Diese waren nicht schnell genug um rechtzeitig zu reagieren. Ihre Barrikade wurde nun zur tödlichen Falle, ohne direkten Fluchtweg.
Es gab eine ohrenbetäubende Explosion - die die Granaten der Grunts und Eliten zusätzlich mit hochgehen ließen. Die Allianzler starben in einem grellen blauen Blitz, der bis zur Hangardecke reichte.
Das Panzerglasschott erlitt mehrere Dutzend Rissen, von wenigen Millimetern, bis zu ganzen Zentimetern und Metern. Das Glas knirschte ächzend unter der Beschädigung. Dennoch hielten die Scheiben der Belastung stand.
Erleichtert atmete der Spartaner aus.
Der Master-Chief verließ die obere Etage wieder und stieg die Treppe hinunter. Am Fuß der Treppe lag ein toter Marine. Die Allianz hatte noch nie jemanden davon kommen lassen. Er nahm die Hundemarke des Marines an sich (wie auch schon bei den vorigen Leichen) und marschierte weiter. Immerhin gab es noch mehr Allianzler auf der Station.
Cody blickte erstaunt aus dem Fenster. "Oh-oh, die verlassen die Athen!"
Wie auch bei der Malta, entstand im Zentrum der Athen eine kleine Sonne, die die gesamte Station in Stücke riss.

Lord Hood stand auf der Brücke der Kairo und studierte den taktischen Bildschirm. Zwei MAB-Stationen waren nun schon vernichtet worden.
"Cortana. Lagebericht", befahl er knapp.
"Die Explosion kam aus dem Inneren der Athen, genau wie bei der Malta", erklärte Cortana, die die ganze Zeit Berechnungen durchführte und analysierte. "Die Allianz muss etwas zurückgelassen haben - eine Bombe."
"Verdammt, dann muss hier auch eine sein", stellte Lord Hood mit zunehmender Besorgnis fest. "Chief, suchen Sie die!"
"Ja, Sir", antwortete der Master-Chief über Funk.

Der einzige passierbare Weg aus dem Hangar heraus, war eine Treppe, die in den Boden verlief. Die anderen Schotts sind von der Allianz zerstört worden.
Er kämpfte sich durch den unteren Raum und erblickte eine Tür an dessen Ende. Sie öffnete sich und ein schwarz gepanzerter Elite lief heraus. Er wirkte überrascht und hatte nicht mit dem Chief gerechnet. Dieser feuerte mit seinem Kampfgewehr auf den Bauch des Ungetüms. Der Elite zog seine Waffe, als sein Schild zusammen brach und die Kugeln sich in die Brust bohrten. Der SpecOps-Elite krümmte sich vor Schmerz und tastete nach der Wunde. Er schrie entsetzt auf, als er das Loch fand. Der nächste Feuerstoß tötete ihn und er kippte rückwärts auf die Treppe.
Der Chief lief an dem Ungetüm vorbei.
Er saß in einer Sackgasse. Die Treppe führte in einen kleinen Wartungsraum. Er war dunkel und durch das Gitter in der Decke konnte man die Waffenkammer sehen. Eine Treppe führte hoch, aber sie war an der Decke versperrt.
Er hatte keine Zeit, er musste die Bombe finden, bevor er und die restliche Besatzung von Kairo quer über den Orion-Arm geschleudert werden.
Der Master-Chief wollte schon wieder umkehren, als er Guns über sich sah, wie er auf ihn herabblickte. Guns rannte zu einem Computer und legte geschwind einen Schalter um. Nur sehr langsam fuhr der Deckenabschnitt über der Treppe nach oben.
Zur selben Zeit gelangten zwei Elitekrieger in die Waffenkammer. "Raus aus meiner Waffenkammer, Narbengesicht", rief der Artilleriesergeant und feuerte mit seinem Schrotgewehr auf die Eliten.
Der Chief wollte ihm zu Hilfe kommen aber etwas schoss von unterhalb der Treppe auf ihn. Er drehte sich um. Sah aber nichts, bis auf einen verschwommenen Teil in der Luft er feuerte mit seinem Gewehr darauf und ein Elite kam zum Vorschein. Diese verdammten Tarngeneratoren, dachte der Chief wütend.
Der Elite erwiderte das Feuer - fiel aber als erster, da er keinen Schutzschild besaß.
Guns schrie auf als er vom Plasma getroffen wurde und schlug auf dem Deck auf. Der Master-Chief sprang in die Waffenkammer und warf eine entsicherte Splittergranate zu den beiden Eliten. Einer wurde von der Explosion und den Splittern zerfetzt, der andere starb durch die Kugeln des BR55s.
Er kniete sich neben die Leiche von Guns nieder. "Verdammt!", sagte er sich wütend und ballte die Hände zu Fäusten. Wäre er nur schneller gewesen, dann hätte Guns jetzt noch gelebt. Aber es war nun mal nicht so. Es war nie so. Nie.
Das einzigste, was er noch tun konnte, war die Hundemarke des Sergeants einzusammeln. Neben ihm lag auf den Boden das blutverschmierte Schrotgewehr. Enttäuscht über sich selbst nahm er es ebenfalls auf und steckte sich noch zwei der Munitionspäckchen ein, die auf dem Tisch lagen.
Im nächsten Raum waren mehrere Plasmageschütze errichtet worden. Glücklicherweise wurden sie alle von Grunts bedient. Ein paar gezielte Kopfschüsse später stellten sie keine Gefahr mehr da. Anders als normale Grunts hatten diese hier eine grüne Panzerung - was zeigte, dass sie Schützen waren und nichts anders. Aber sie konnten gut zielen, wenn sie denn ein passendes Ziel hatten.
Mithilfe des Schrotgewehrs, sowie seines Kampfgewehres, richtete der Master-Chief in den folgenden Räumen ein wahres Blutbad an. Keiner hatte eine Chance bekommen - so wie auch Guns und all die anderen kampferprobten Marines keine Chance bekommen hatten.
Er erreichte durch das Treppenhaus den oberen Balkon. An dessen Ende befand sich eine weitere Tür. Auf halben Weg öffnete sie sich und brachte vier Grunts und zwei Elitekrieger zum Vorschein.
Sie feuerten allesamt auf den Spartaner. Sein Schild sank rapide ab und er ging in Deckung (nachdem er eine Splittergranate in den Haufen geworfen hatte).
Die Grunts gerieten in Panik und die Eliten sprangen weg, als die HE-Granate detonierte. Der gesamte Türweg war blutverschmiert. Der Spartaner schritt hindurch und wurde von einem roten Eliten angegriffen. Der Elite wollte mit voller Wucht auf den Chief einschlagen - mit seiner Waffe!
Der Master-Chief drückte sein Schrotgewehr ab und durchsiebte den Körper des Veteranen. Dieser stürzte tot die Treppe hinunter.
Als der Chief weiter ging hörte er schon Gewehrfeuer. Er schritt um eine Ecke, vorbei an zwei Frachtkisten und sah Commander Keyes, Sergeant Johnson und drei Marines. Sie wurden von Soldaten der Allianz in Schach gehalten.
Johnson bemerkte den Neuzugang. "Na los Chief, hier lang!", rief er und gemeinsam mit den Marines dezimierten sie die erste Allianzgruppe.
"Ich war fast an Bord, als die auftauchten", sagte Keyes und zeigte auf das rechte Schott.
"Keine Sorge Ma’am, wir sind am Ball", versicherte Johnson, als auch noch die nächste Allianzgruppe auftauchte.
Der Sergeant kümmerte sich um die Grunts. Ein Elite sprang wutentbrannt auf den Chief zu und ignorierte das Schicksal der Grunts. Der Master-Chief leerte den Rest seines Magazins in seinen Gegenüber aus. Doch der Elite ließ nicht locker und feuerte mit seinen beiden Plasmagewehren auf den Menschen. Der Alarm im Helm des Chiefs kündigte das baldige Ende des Schutzschildes an. Plötzlich sausten mehrere 9,5mm-Kugeln an den Chief vorbei und ließen den Helm des Außerirdischen zersplittern. Blut spritzte durch die Gegend, als der Elite zu Boden fiel.
Der Master-Chief drehte sich um und erblickte Privat Cody. "Hehe, dem hab ich ein paar Löcher verpasst", sagte er grinsend "Ich hätte beinahe den Anschluss verpasst, Chief. Da kam ich wohl noch im richtigen Augenblick."
"Danke Chief, ich schulde Ihnen was", sagte Keyes aufatmend und verließ mitsamt den Marines in einen der Gänge - in Richtung In Amber Clad.
Cody legte einen Blick auf, der sagen sollte, dass er auch ein Lob verdient hätte, folgte aber schließlich dem Commander durch die Gänge.
Der Chief hingegen musste, um weiter zu kommen (und um Zeit zu sparen) einen kurzen Trip durchs Vakuum machen. Sonst wäre er gezwungen gewesen einen Umweg in Kauf zu nehmen.
Diesen Luxus konnte sich der Spartaner unter keinen Umständen leisten.
Er betrat die Schleuse uns fühlte, wie die Luft um ihn herum abgesaugt wurde. Es geht los, dachte sich der Chief.
Sein Herzschlag verschnellerte sich. Draußen konnte alles Mögliche lauern. Oder man fand sich nur dem leeren und verlassenen Weltenall gegenüber gestellt.
Die Tore glitten auseinander und der Master-Chief betrat das dunkle All - das in seiner lichtarmen Natur noch düsterer zu sein schien, als die finstere Seele eines Eliten.

Oya, Mando'ade. Mhi cuyir kandosii par haar akaanir. K'oyacyi!
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Die Große Reise - von John der Große - 25.04.2010, 19:26

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