Hallo Gast » Login oder Registrierung
NETZWERK
TOP-THEMEN: STARFIELDCOD: MODERN WARFARE 3FC 24FORZA MOTORSPORTDIABLO IVXBOX SERIES XXBOX MINI FRIDGE


Palmya - Allein in den Schatten
#1

Jetzt gibt es hier ja einen richtigen FF-Bereich.

Sehr schön, sehr schön. Smile


Ich habe hier eine Kurzgeschichte für euch.
Es ist nicht viel, aber ich hoffe doch, das ihr Gefallen an ihr findet.

Viel Spaß!



Palmya

Allein in den Schatten

1523 Stunden, 24. August 2536
(militärischer Kalender)
UNSC-Basis Karthago
Palmya - Planet der inneren Kolonien


Die Sonne stand hoch am Himmel und bedeckte die hügelige Landschaft mit ihren sanften warmen Strahlen. Der Himmel war hellblau gefärbt. Wie Schnee waren darauf einzelne weiße Wolkenfetzen verteilt.
Der Wind blies schwach durch die Ebenen. Viele kleine Wälder und saftige grüne Wiesen erstreckten sich über das flache Land. Bis hin zu dem Hügel, auf den man die militärische Basis Karthago errichtet hatte.
Es war eine mittelgroße Einrichtung. Etwa dreihundert Mari¬nes waren darauf stationiert. Mehrere Gebäude und Aus¬sichtstürme zierten die burgähnliche Basis. Das polierte Metall der Abwehrgeschütze glitzerte im Sonnenlicht.
Es war ein wunderschöner Anblick.
Wunderschön bis zu dem Augenblick, an dem man die dicken Rauchsäulen am Horizont betrachtete - die einmal die Stadt Alego gewesen war.
Auf dem höchsten Turm von Karthago starrte Major Alexander Stahl unentwegt auf die nun über drei Kilometer hohen Schlote. Nichts war von Alego übrig geblieben, als es soweit war.
Stahl wandte den Blick ab und sah auf den beinahe wolkenlosen Himmel. Die Sonne stach ihm ins Gesicht und blendete ihn, also legte er eine Hand wie einen Schirm über die Augen. Sie hatten schon immer schönes Wetter auf Palmya gehabt. Sehr selten regnete es. Aber genau dieses mal wünschte sich Major Stahl das genau dies der Fall wäre.
Denn dann wäre der Himmel von dicken schwarzen Wolken verdeckt und würde einen nicht dazu zwingen ständig die Allianz-Armada zu beobachten, die hoch am Himmel ihre Bahn zog.
Sehen aus wie Rose’ Spielzeugschiffe, dachte Stahl, während er die drei Sturmträger und sieben Kreuzer ansah. Ein Stich durchfuhr den Major, als er an seine kleine Tochter dachte. Er wollte nicht noch einmal daran erinnert werden.
Er war froh, als Sergeant Göbel kam und ihn aus seinen Gedanken riss. Stahl hörte ihn schon an den Geräuschen, die seine Stiefel auf den Leitersprossen verursachten.
Ehe der Major sich umdrehen konnte, war Göbel hinter ihm und hielt ihm ein Fernglas hin. Stahl nahm es ohne etwas zu sagen oder seine Miene zu verändern. "Es ist egal wo sie hinsehen, Sir", sagte der Sergeant neben ihm. "Sie sind überall und errichten eine Art Mauer."
Stahl nahm das Fernglas und blickte auf das Gelände rund um Karthago: Banshees zogen wie ein Insektenschwarm ihre Kreise im sicheren Abstand von der Basis. Dutzende Phantoms hielten sich in derselben Entfernung auf und setzten ihre Ladung ab - Geschütze. Jede Menge Geschütze, ausgehend von einem vierten Sturmträger, der etwa fünf Kilometer entfernt über dem Boden schwebte und seinen Gravitationslift aktiviert hatte.
Sei es ob Shades, oder Artillerie-Batterien, die Stahl als Dark¬nesse bezeichnete. Sie waren wie ein Ring rund um die UNSC-Basis. Eine Blockade konnte man sagen.
"Sie sind außer Reichweite unserer Geschütze", erläuterte Göbel, "aber das gilt auch für die Allianz. Auf der anderen Seite der Basis haben die eine Flugabwehrkanone aufgestellt. Jeder Fluchtversuch endet mit einem Massaker."
Major Stahl räusperte sich. "Das ist doch genau das was die wollen. Die wissen, das wir verloren haben und sorgen dafür dass wir nicht fliehen können - geschweige denn angreifen." Er seufzte und blickte wieder in den Himmel. Er wünschte sich die Regenwolken nicht nur um die feindliche Armada zu verbergen, sondern auch um nicht an ihre eigene erinnert zu werden. Wie die wenigen Schiffe die sie hatten als brennende Trümmer auf den Boden Palmyas stürzten. Was sollte man auch schon gegen die Allianz aufbringen? Das stärkste Schiff, das sie hatten war ein Marathon-Kreuzer gewesen.
"Die Allianz spielt ein Spielchen mit uns, Sergeant", schlussfolgerte der Major.
Keinem gefiel diese Tatsache. Sie wussten nicht, was der Feind wollte, oder warum er nicht einfach den Planeten verglaste. Wollten sie erst noch ihren Spaß mit ihnen haben? Dieser Gedanke war absurd, das gestand sich Stahl ein. Aber so ganz unwahrscheinlich schien er dann doch wieder nicht zu sein.
"Wenn Sie mich endschuldigen, Major", gab Göbel von sich und ging zur Leiter zurück. "Ich schau mal bei den Höllenspringern nach, ob die endlich soweit sind und diese verdammten Munitionsvorräte aus dem Lager geholt haben."
Ein Nicken des Major genügte und der Sergeant war verschwunden.
Nun war er wieder allein auf seinem Posten. In der Ferne wurden immer noch Kanonen aufgestellt. Als schien es nichts Wichtigeres zu geben, als rohe Waffengewalt. Alex blickte noch einmal hinter sich auf die Leiter. Niemand war zu sehen oder zu hören, der die Sprossen erklomm. Er öffnete die Brusttasche seiner Weste und holte ein zerschlissenes Farbfoto heraus.
Es zeigte ihn selber und seine Frau neben sich. Ihm kamen die Tränen, als er auf Rose blickte, die er im Arm hielt. Seine kleine Rose, keine drei Jahre alt und schon der Welt entrissen worden. Wo blieb da die Fairness?
Er war nicht da gewesen. Er hatte versagt, hatte seine Familie im Stich gelassen. Sie hatten in Alego gelebt. Alex war noch in Karthago gewesen, als es passierte. Zu dem Zeitpunkt war es dunkel geworden. Schüsse und Explosionen hatten die Marines aus dem Schlaf gerissen.
Kaum hatten sie die Unterkünfte verlassen zog eine brennende Stadt hunderte von Blicken auf sich. Wie ein entferntes Lagerfeuer hatte es gewirkt. Nur das es keines war.
Oben am sternenklaren Himmel hatte die Schlacht getobt. Man konnte es sehen, jeden einzelnen Schuss der Flotte. Man konnte sehen wie die Flammen auf Palmya zurasten. Stahl hatte sich gewünscht es wäre nur Plasma gewesen, aber tief in seinem Inneren, da wusste er, das es UNSC-Schiffe waren, die da brannten. Sie waren ihre letzte Hoffnung auf Rettung gewesen.
Die Einrichtung Karthago hatte die Allianz "verschont" - warum auch immer.
Wäre der Alarm nur früher losgegangen. Alex hätte helfen können. Er hätte seine kleine wehrlose Rose beschützen können. Aber er hat sie im Stich gelassen, so wie Karthago nun vom Rest der Welt im Stich gelassen wurde.
Wieder sah Alex auf das Foto hinab. Das Gefühl der Trauer konnte man ohne weiteres unterdrücken. So was hatte er gelernt nur wollte er sich nicht damit abfinden, dass seine Frau und seine Tochter jetzt an einem besseren Ort wären.
Ehe Major Stahl weiter daran denken konnte, wurde er wieder aus den Gedanken gerissen. Es kam niemand die Leiter hinauf. Der Himmel war immer noch so blau wie eh und je. Nur der Horizont - der Horizont hatte sich verändert. Die grünen wiesen versanken unter einem orangen Teppich. Einen Belag aus Fleisch und Blut und Chitin-Panzern.
"Hab mich schon gefragt wann ihr kommt, ihr Bastarde", murmelte Stahl in sich hinein, immer noch das Foto in der Hand haltend.
Der Boden vibrierte. Alex konnte es bis in seinen Turm hinauf spüren. Tausende kleiner Füße lösten diese kleinen Eruptionen aus. Es waren Grunts und Jackals, begleitet von ihren Elite-Kommandeuren. Die Bodenstreitkräfte der Allianz waren da!
Der Teppich gewann immer mehr an Fläche und weitete sich aus. Er ließ die Allianz-Geschütze hinter sich und stürmte brüllend auf die Karthago-Basis zu.
"Sir!", drang eine verzweifelte Stimme zu Stahl hinauf. "Sir… was sollen wir tun?" Es war die Stimme von Gunnery Sergeant Storch. Zu ihm kamen noch viele andere Rufe, unter anderem auch die von Sergeant Göbel.
Die Allianz-Truppen würden sie überrennen. Er wusste es und alle anderen auch. Nur hofften diese, dass Stahl jetzt einen super¬perfekten Plan aus dem Ärmel zaubern würde, der sie alle retten könnte.
Die Sache war nur die: Alex hatte keinen solchen Plan.
Irgendjemand brüllte "Feuer! Mäht sie nieder Jungs!" und von allen Wehrgängen der Karthago-Basis hörte man schweres Maschinengewehrfeuer - auf das das Plasmafeuer der Allianz antwortete.
Es erzielte die erhoffte Wirkung. Zu Dutzenden wurden die angreifenden Grunts abgeschlachtet. Aber für jeden erschossenen Außerirdischen traten drei weitere an seine Stelle. Wo man auch hinsah konnte man Elitekrieger sehen. Sie trieben ihr Kanonenfutter voran. Viele der Grunts rannten auf allen Vieren, um schneller am Ziel zu sein.
Alex nahm keine Notiz davon. Nicht einmal als neben der Tausendschaft auch noch unzählige Bodenfahrzeuge auftauchten. Der Major wischte sich eine Träne aus dem schmutzigen Gesicht - sein Foto hatte wieder seine Aufmerksamkeit bekommen. Konnte es denn wirklich einen besseren Ort geben, als diesen? Die eben entbrannte Schlacht machte einem die Antwort zu einen Kinderspiel.
Seine kleine Rose war da, wo er nicht war: an einem besseren Ort.
Ein großer Schatten verdeckte die Karthago-Basis und ließ Alex kurz aufblicken. Einer der Sturmträger war herab geflogen und warf etwas aus dem Hangar. Unmittelbar danach krachten drei Scarab-Kampfläufer auf die Ebene. Sie wurden durch kleine Schubdüsen abgebremst, den Rest des Aufpralls federten die fünfzig Meter hohen Monster durch ihre langen Beine ab.
Stahl lachte kurz. Als wäre es der Allianz nicht früher eingefallen, dass die noch ein paar Scarabs im Lager rum stehen haben, die sie loswerden wollten.
Die Abwehrgeschütze der Basis ratterten unentwegt weiter und die Leichen türmten sich vor den zehn Meter hohen Mauern auf. Die Grunts und Jackals stiegen einfach über ihre gefallenen Kameraden hinweg. Es kümmerte sie kaum.
Marines erwiderten das gegnerische Feuer, brüllten nach Sanitätern und verdammt noch mal mehr Munition.
So endet es, dachte sich Alex, wir können uns das nicht aussuchen, ob. Aber wie, ja das können wir.
Gemischte Gefühle machten sich in ihm breit, aber er unterdrückte sie. Eine Träne war auf das Gesicht seiner Tochter gefallen. Behutsam wischte sie Alex vom Foto. Sanft tätschelte er die Stelle vom Foto, wo Rose abgebildet war.
Während die Schlacht eskalierte und Tod und Zerstörung sich seinen Weg in die Basis hinein bahnten, lächelte Alex seiner Rose zu und er war sich fast sicher, dass sie und Mami das Lächeln erwiderten.
"Ja Schätzchen", sagte Alexander. "Daddy kommt heim."

Oya, Mando'ade. Mhi cuyir kandosii par haar akaanir. K'oyacyi!
Zitieren
#2

wow hammer , aber auch etwas traurig.
du könntest bücher davon schreiben

Hab ich recht MARINES : Sir, ja Sir
Zitieren
#3

er schreibt gern geschichten wo ehepaare oder verliebte sterben....aber sie sind immer gutt..Smile

BLuBB
Zitieren
#4

Wow, richtig krasse Story! Hatte erwartet, die Geschichte endet mal wieder mit einer großen Explosion - so wie ich das machen würde :3 Aber das ist eins A Spitzenklasse!
Zitieren
#5

auch wieder gut gelungen! hast du dich eig schon mal mit irgendeinem deiner werke irgendwo beworben??
Zitieren
#6

Danke fürs Lob:

@i_am_stoic:
Sowas ist in Planung, aber nicht mit Halo, sondern mit was eigenständigem.
Bei Halo kann man nicht einfach ankommen und einen Roman veröffentlichen, wegen dem ganzen Copyrightsachen und so.
Sonst wäre es nicht schlecht^^

@Sam-087:
Jupp, wer braucht schon ein Happy-End? Ugly

Oya, Mando'ade. Mhi cuyir kandosii par haar akaanir. K'oyacyi!
Zitieren
#7

(16.04.2010, 14:26)John der Große schrieb:  @i_am_stoic:
Sowas ist in Planung, aber nicht mit Halo, sondern mit was eigenständigem.
Bei Halo kann man nicht einfach ankommen und einen Roman veröffentlichen, wegen dem ganzen Copyrightsachen und so.
Sonst wäre es nicht schlecht^^

war acuh nicht auf halo bezogenZwinkerhätte ich aber auch dazu schreiben könnenZwinkeraußerdem findest du mit halo-werken, bei normalen verlage eher kein interesse, weil es nur eine kleine menschengruppe, im vergleich zu algemeinheit, darstellt.
Zitieren
#8

wann kommt ein neues werk? hast doch bestimmt irgendwo ein rumliegen.

BLuBB
Zitieren
#9

Wahr begeistert echt klasse. traurig aber gut. Habe ab der Hälfte gedacht gleich kommt der roße Knall und Stahl jagt die ganze Basis in die Luft oder gleich kommt die unterstützung in Form eines Spartans oder so irgendwie

Wer anderen eine Bratwurst brät,
- -
der hat ein Bratwurstbratgerät!
Zitieren
#10

:O ICh muss diese FF nochmal vorkramen, weil sie es einfach nur würdig ist.! Eine traugige FF das is was neues Zwinker

Hier spricht NoX ... der echte ;)
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Realisiert von Visual Invents -
Design & Kommunikation aus Berlin