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Welt, Politik und Diskussionen

Aus wirtschaftlicher Sicht natürlich ein Rückschlag, aber ich hoffe dass die EU und ihre Mitgliedsstaaten das jetzt als Weckruf sehen dass sich das System endlich mal generalüberholt gehört. Aktuell besteht die EU praktisch nur noch aus einem bürokratischen Apparat aus Lobbyisten, kein Wunder dass die UK davon weg will. Ich frag mich nur was die als nächstes Machen. Sich wieder an Amerika anbiedern? Dann kommen sie vom Regen in die Traufe.
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UK wird sicherlich ein Abkommen anstreben, das ähnlich dem der Beneluxstaaten ist. Bei dem sie den EU-Markt zollfrei nutzen können. Davon profitieren alle Parteien.
Sollte der Austritt funktionieren wie gedacht und die Leute merken, dass einem nicht der Himmel auf dem Kopf fällt, keine Heuschreckenplage droht, weil man kein Teil der EU ist, wird es Nachahmer geben. In den ärmeren Ländern definitiv nicht, aber Länder wie Schweden oder Dänemark dürften über die Souveränität verfügen.
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Das passiert, wenn man hochkomplexe Themen auf eine einfache Ja/Nein-Möglichkeit reduziert, solchen populistischen Flachzangen wie einem Nigel Farage eine Bühne bietet, selbst, in Person von D. Cameron, jahrelang gegen die EU arbeitet und nicht akzeptieren kann, was Marx (der in den meisten Sachen Unrecht hat, aber hier absolute richtig liegt) schon vor über hundert Jahren gesagt hat. Die wirtschaftliche Realität hat mit dem nationalen politischen Unterbau nichts mehr zu tun und vice versa.

Natürlich fällt den Briten nicht der Himmel auf den Kopf, aber:

1) Die Schotten wollen jetzt aus dem UK raus.
2) Die Irenfrage bekommt eine neue Dimension, da die Grenze zwischen NIR und IRE nun auch EU-Außengrenze ist.
3) Die Finanzmetropole London wird massiv an Einfluss verlieren (Die Finanzwirtschaft macht ca. 8% der heimischen Wirtschaftskraft aus). Ich kann euch sagen, in Frankfurt am Main gibt es seit heute morgen nicht mehr genug Koks und Nutten, um die brtische Entscheidung zu feiern...
4) Die EU wird einer Partnerschaft, wie sie bspw. mit Norwegen und der Schweiz besteht, nicht zustimmen. Die EU muss und wird Stärke zeigen und die Briten bluten lassen.
5) Das Hauptthema/-argument der Brexitanhänger, die böse, von der EU gesteuerte Einwanderung läuft primär über die Arbeitnehmerfreizügigkeit und diese ist unverhandelbare Grundvoraussetzung für den Zugang zum europäischen Binnenmarkt. (siehe Punkt 4)

Hier geht es so wenig um berechtigte Kritik an der EU, sondern um eine ehemalige Weltmacht, die mit ihrem Machtverlust nicht klarkommt und die Zeit zurückdrehen will bzw. mit der Entscheidung zurückgedreht hat.

http://www.sueddeutsche.de/politik/ukip-...-1.3049615

one of these mornings, it won't be very long, they will look for me, and I'll be gone...
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(24.06.2016, 10:31)Jens schrieb:  http://www.sueddeutsche.de/politik/ukip-...-1.3049615

Interessant... Und sowas fragt man nicht mal VOR dem Referendum?
Bankrotterklärung des Journalismus.

Aber Sun & Co. wollten das ja auch gar nicht so genau wissen.

Ansonsten sehr schöne Ausführung Jens. Hätte ich so nicht in Worte packen können, aber letzten Endes sehe ich es genauso.

Traurig ist vor allem auch, das eher die ältere Bevölkerung für den Brexit gestimmt hat. Da wird sich die Jugend irgendwann bedanken...
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Ich lese gerade folgende Artikel in genau der Reihenfolge und muss mich echt Fragen ob die Briten Strunzdumm sind?!!?

Zunächst einmal die Wahlbeteiligung nach Altersklassen und deren Stimmverhalten. Die Brexit Befürworter hatten ja wie von Jens bereits gepostet, mit Einsparungen durch Austritt und dadurch verbesserungen am Gesundheitssystem geworben, dies wurde ja bereits wieder einkassiert Smile
Brexit Voting

Hier ein Link zu Google Trends, mit der Statistik die das Surfverhalten der Briten kurz NACH der Wahl zeigt
Google Trends


Und hier noch eine Petition die panischen Zulauf findet nachdem ein ganzes Land den Karren mit Überschall an die Wand gefahren hat Smile

Petition für erneutes Referendum


Ich fasse mal kurz zusammen. Kein Schwein der unter 50 Jährigen hat sich mit dem Thema Brexit auseinandergesetzt, dies hat man Propagandisten überlassen denen ich mein Ungeborenes nicht mal eine Sekunde zum Aufpassen überlassen würde. Die einzigen die ernsthaft gewählt haben, war die Ältere Generation, die sich nur fürs Gesundheitswesen Interessieren weil ein Charmanter Politiker Geld für selbiges versprochen hat, das in der Höhe gar nicht existiert und im Nachhinein warscheinlich gar nicht dafür verwendet wird.
Kurz nach der Wahl fällt es den Briten wie Schuppen von den Augen, und es wird erst jetzt über die Konsequenzen nachgedacht, was nun zu Panischen Neuwahl-Rufen der vorher desinteressierten Bürger führt.


Wären da nicht die Konsequenzen die manche Leute warscheinlich den Job/das Haus/die Finanzielle Absicherung kosten, würde ich mich kaputt Lachen.

Twitch den Pegasus

Wenn ich bei der Arbeit mit Computern eins gelernt habe, dann das ich einem Computer nur soweit traue, wie ich ihn werfen kann.
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(24.06.2016, 10:31)Jens schrieb:  4) Die EU wird einer Partnerschaft, wie sie bspw. mit Norwegen und der Schweiz besteht, nicht zustimmen. Die EU muss und wird Stärke zeigen und die Briten bluten lassen.

Ach die Bellen nur rum, um vor der Wahl die Leute zu beeinflussen.
Kennen wir bestens aus der Schweiz.
Spoiler:
[Bild: 2f184f-1466770892.jpg]
Die ganze Sache ist jetzt kein Weltuntergang die Leute müssen wieder etwas auf den Boden zurück kommen.
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Ihr Schweizer seid niemals Teil der EU gewesen, weshalb dein Vergleich hinkt. Die Briten waren seit jeher mit besonderen Privilegien ausgestattet und haben es der EU, etwas provokant formuliert, damit gedankt, dass man nun den Abflug macht und solchen Nebelkerzen wie Le Pen und Wilders in die Karten spielt.

Dank EFTA habt ihr Schweizer Zugang zum EU-Binnenmarkt; die Briten haben ihren Zugang über die EWG gerade weggeworfen und erhalten diesen mit Sicherheit nicht mehr zurück. Nur die Privilegien abgreifen, ohne die Pflichten wahrzunehmen wird die EU nicht mit sich machen lassen. Dazu ist der Kollateralschaden des Brexits viel zu groß. Außerdem, und das ist vielleicht sogar noch wichtiger, muss der Preis eines Austritts hochgetrieben werden, um weitere Regungen innerhalb der EU zu unterbinden. (siehe Wilders/Le Pen)

Übrigens...ich als deutscher Europäer sehe keinen Weltuntergang. Ich bin richtig aufgeregt ein solch (wertfrei formuliert) geschichtsträchtiges Ereignis miterleben zu dürfen. Und ich sehe die EU auch nicht dem Untergang geweiht. Ich sehe ein Vereinigtes Königreich, dass mindestens 30 Jahre wirtschaftlichen Aufschwung wegwirft, um in alten Commonwealth-Erinnerungen zu schwelgen. Ich sehe einen Staat, in dem die Ü50 Jährigen den 20-50 Jährigen gerade die Zukunft deutlich schwerer gemacht haben. Ich sehe einen Staat, der sich nun selbst auflösen wird, da die Schotten raus wollen und auch gehen werden. Und vor allem sehe ich die Chance, dass viele wichtige europäischen Projekte, neben dem notwendigen Wandel, endlich umgesetzt werden können, die bisher von den Tommies geblockt worden sind.

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(24.06.2016, 10:31)Jens schrieb:  4) Die EU wird einer Partnerschaft, wie sie bspw. mit Norwegen und der Schweiz besteht, nicht zustimmen. Die EU muss und wird Stärke zeigen und die Briten bluten lassen.

Wie chrakterstark die EU insgesamt ist, hat man in den letzten fünf Jahren bestens sehen können-gar nicht.
Vor allen Dingen ist das Vereinigte Königreich einer der wichtigsten Export-Märkte für die BRD, insbesondere die Fahrzeug-Industrie leidet explizit darunter. Das ist noch immer eine essenzielle Sparte.
Und genau das wird die Regierung zu vermeiden versuchen, denn bald sind ja wieder Wahlen.
Die EU ist lediglich solange vereint, wie auch die eigenen Interessen verteten werden.
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Der Brexit hat zwei große Vorteile:

1. Die EU wird sich (hoffentlich) ein wenig reformieren
2. Die Wähler sehen, was aus Versprechungen von Ukip & Co wird. Nämlich nichts als heiße Luft. Die Sache mit den 350 Mio. GBP und dem NHS spricht ja wohl Bände. Die Leute sollten von Wilders, Le Pen und der AfD nicht mehr erwarten.

An der Spitze der Idioten sitzt aber immer noch Cameron, der sich hier eindeutig verzockt hat. Was bleibt ist ein zutiefst gespaltenes Großbritannien. Selbst wenn Schottland und Nordirland dabei bleiben: wie will man die Wählergruppen je wieder versöhnen? 51:49... Das ist doch keine Basis für die Zukunft.

Ich sehe schon Frontex im Ärmelkanal patrouillieren.
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(24.06.2016, 15:58)boulette schrieb:  
(24.06.2016, 10:31)Jens schrieb:  4) Die EU wird einer Partnerschaft, wie sie bspw. mit Norwegen und der Schweiz besteht, nicht zustimmen. Die EU muss und wird Stärke zeigen und die Briten bluten lassen.

Wie chrakterstark die EU insgesamt ist, hat man in den letzten fünf Jahren bestens sehen können-gar nicht.
Vor allen Dingen ist das Vereinigte Königreich einer der wichtigsten Export-Märkte für die BRD, insbesondere die Fahrzeug-Industrie leidet explizit darunter. Das ist noch immer eine essenzielle Sparte.
Und genau das wird die Regierung zu vermeiden versuchen, denn bald sind ja wieder Wahlen.
Die EU ist lediglich solange vereint, wie auch die eigenen Interessen verteten werden.

Da würde ich dir zustimmen, wenn es hier noch um Realpolitik gehen würde. Aber der Brexit ist für die EU und alle ihre Mitglieder mindestens ein Schlag ins Gesicht. Das werden sie sich nicht gefallen lassen.

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