Das passiert, wenn man hochkomplexe Themen auf eine einfache Ja/Nein-Möglichkeit reduziert, solchen populistischen Flachzangen wie einem Nigel Farage eine Bühne bietet, selbst, in Person von D. Cameron, jahrelang gegen die EU arbeitet und nicht akzeptieren kann, was Marx (der in den meisten Sachen Unrecht hat, aber hier absolute richtig liegt) schon vor über hundert Jahren gesagt hat. Die wirtschaftliche Realität hat mit dem nationalen politischen Unterbau nichts mehr zu tun und vice versa.
Natürlich fällt den Briten nicht der Himmel auf den Kopf, aber:
1) Die Schotten wollen jetzt aus dem UK raus.
2) Die Irenfrage bekommt eine neue Dimension, da die Grenze zwischen NIR und IRE nun auch EU-Außengrenze ist.
3) Die Finanzmetropole London wird massiv an Einfluss verlieren (Die Finanzwirtschaft macht ca. 8% der heimischen Wirtschaftskraft aus). Ich kann euch sagen, in Frankfurt am Main gibt es seit heute morgen nicht mehr genug Koks und Nutten, um die brtische Entscheidung zu feiern...
4) Die EU wird einer Partnerschaft, wie sie bspw. mit Norwegen und der Schweiz besteht, nicht zustimmen. Die EU muss und wird Stärke zeigen und die Briten bluten lassen.
5) Das Hauptthema/-argument der Brexitanhänger, die böse, von der EU gesteuerte Einwanderung läuft primär über die Arbeitnehmerfreizügigkeit und diese ist unverhandelbare Grundvoraussetzung für den Zugang zum europäischen Binnenmarkt. (siehe Punkt 4)
Hier geht es so wenig um berechtigte Kritik an der EU, sondern um eine ehemalige Weltmacht, die mit ihrem Machtverlust nicht klarkommt und die Zeit zurückdrehen will bzw. mit der Entscheidung zurückgedreht hat.
http://www.sueddeutsche.de/politik/ukip-...-1.3049615
one of these mornings, it won't be very long, they will look for me, and I'll be gone...