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Filme-Thread

Also ich habe den Oscar Rummel dieses Jahr überhaupt nicht verfolgt, zumal mich die Filme auch nicht wirklich groß interessiert haben. Dass es letzten Endes The Shape of Water geworden ist, überrascht mich zudem überhaupt nicht. Passt mit seiner politischen, sozialen Botschaft einfach in die Zeit.

Dass sich Blade Runner 2049 und Dunkirk die Technik-Oscars teilen werden, war auch zu erwarten. Und Coco ist definitiv der beste Animationsfilme der letzten Zeit.

Bester Film: The Shape of Water
Beste Regie: Guillermo del Toro (The Shape of Water)
Beste Hauptdarstellerin: Frances McDormand (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)
Bester Hauptdarsteller: Gary Oldman (Darkest Hour)
Beste Filmmusik: The Shape of Water
Bester Song: Coco
Bestes Make-Up: Darkest Hour
Beste Kostüme: Phantom Thread
Beste Nebendarstellerin: Allison Janney (I, Tonya)
Bester Nebendarsteller: Sam Rockwell (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)
Bestes adaptiertes Drehbuch: Call Me by Your Name
Bestes Originaldrehbuch: Get Out
Beste Doku: Ikarus
Bester Doku Kurzfilm: Heaven Is a Traffic Jam on the 405
Bester Ton: Dunkirk
Bester Tonschnitt: Dunkirk
Bestes Szenenbild: The Shape of Water
Beste Kamera: Blade Runner 2049
Bester fremdsprachiger Film: Chile
Bester Animationsfilm: Coco
Bester animierter Kurzfilm: Dear Basketball
Beste visuelle Effekte: Blade Runner 2049
Bester Schnitt: Dunkirk
Bester Kurzfilm: The Silent Kid
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(05.03.2018, 09:59)Marc schrieb:  Dass sich Blade Runner 2049 und Dunkirk die Technik-Oscars teilen werden, war auch zu erwarten. Und Coco ist definitiv der beste Animationsfilme der letzten Zeit.

Nein. Sorry, aber ich kann überhaupt nicht verstehen warum der gewonnen hat. Für sich selbst genommen war die Story lächerlich vorhersehbar, gespickt mit unsympathischen Charakteren und voll von Logikfehlern. Im Vergleich mit anderen Pixar Filmen kommt er keineswegs an Meisterwerke wie Inside-Out, Brave und die Toy Story Reihe ran und ist definitiv der schwächste seit dem absurden Cars und Planes Franchise. Und dann kommt noch dazu dass mit Loving Vincent ein Film nominiert war, der komplett handgemalt ist, mit 65,000 separaten Ölgemälden auf Leinwand(!), eins für jedes Frame des Filmes. Selbst wenn Coco gut gewesen wäre, hätte er gegen so eine Konkurrenz abstinken müssen.

Ich kann auch nicht verstehen warum der Song "Remember Me" gewonnen hat. Bloß weil er von denselben Leuten wie "Let it Go" gemacht worden ist? Auch hier wieder dieselben Argumente wie oben: Für sich alleinstehend war der Song belanglos (und nichtmal der beste Song im Film), hinkt anderen Pixar-Songs wie "You've got a Friend in Me" weit hinterher und generell war die Konkurrenz einfach um Längen besser: "This is Me" von The Greatest Showman, "Mystery of Love" von Call me by your Name und sogar "Mighty River" von Mudbound.

Es gab dieses Jahr wenige Awards die ich nicht erwartet habe, wenige die mich überrascht haben und wenige mit denen ich nicht übereinstimme. Aber Best Original Song und Best Animated Feature waren klare Fehlentscheidungen...
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Gut, dass es verschiedene Meinungen gibt. Wie gesagt: Ich fand Coco sehr sehr gut. Die Storyidee ist klasse, die Umsetzung lustig, ergreifend und einfach stimmig erzählt. Für mich ist da auch wenig vorhersehbar - oder zumindest ist das für das Genre mehr als vertretbar. Und die Charaktere fand ich durch die Wand sehr gut.

Loving Vincent habe ich nicht gesehen. Aber nur weil der handgemalt ist, muss er nicht den Oscar mehr verdienen. Zudem ist er thematisch definitiv nicht so zugänglich.

Den Song finde ich für den Film gut. Ob der nun einen Oscar verdient hat, kann ich aber nicht beurteilen.

Tante Edith:

Ist nicht zwingend ein Maßstab. Aber anscheinend wird Coco nun wirklich alles andere als schlecht bewertet.

https://www.rottentomatoes.com/m/coco_2017

Deine von dir genannten Filme kommen da teils deutlich schlechter weg.
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Also ich hab jede einzelne "Wendung" des Films meilenweit gegen den Wind kommen gerochen:
  • Ur-Urgroßvater hat angeblich die Familie verlassen? Mit Sicherheit gestorben.
  • Junge denkt Musik-Legende ist sein Ur-Urgroßvater? Red Herring. Ist in Wirklichkeit der Loser Sidekick.
  • Musik-Legende wird von allen angehimmelt? Secretly Bad Guy.
  • Foto geht verloren? Junge dringt zu seiner Urgroßmutter mit Musik durch und die hat rein zufällig das abgerissene Bild in der Schublade (und niemand in der Familie hat das jemals gesehen).
Dabei ergibt sogar das Setting keinen Sinn:
  • Der Ur-Urgroßvater war Musiker und hat angeblich seine Familie im Stich gelassen und ist nie zurückgekehrt. Und aus diesem Grund hassen alle Familienmitglieder Musik. Kategorsich. Alle Musik. Über fünf Generationen hinweg. Seriously? Mal ganz davon abgesehen wie hanebüchen das Setup ist - keiner von denen hat in den ~100 Jahren auch nur eine Sekunde daran gedacht dass ihm etwas zugestoßen sein könnte? Etwas das mir in den ersten 5 Minuten aufgefallen ist?
  • Weil wir grad davon reden: Warum wusste niemand dass er tot ist? Hat die Polizei keine Nachforschungen angestellt und die Familie benachrichtigt als die Leiche gefunden wurde? Falls die Leiche nie gefunden wurde: Warum hat die Ehefrau nicht Lunte gerochen als der Band-Partner ihres Mannes zum Weltstar wurde, aber ihr Mann nirgends zu sehen war? Und das braucht mir keiner erzählen dass sie nicht davon wusste, es steht ein riesiger Schrein von de la Cruz in der Stadt, von den Statuen mal ganz abgesehen.
  • Und wieso kennen sie seinen Namen nicht? Als der Junge denkt dass de la Cruz sein UUG ist widerspricht ihm keiner. Dass sie nicht von ihm reden ist eine Sache, aber bei einer Familie die so versessen auf Ahnenforschung ist muss doch wenigstens der Name geläufig sein.
  • Die Toten im Jenseits haben das Geständnis von de la Cruz live gesehen, okay. Aber wie kommt es dass jeder dem kleinen Jungen ohne Vorbehalte glaubt als er ins Diesseits zurückkehrt und behauptet dass alle Lieder des berühmtesten Musikers aller Zeiten (Mexico-Elvis) von seinem UUG geschrieben sind, den niemand kennt? Keiner zweifelt das auch nur ein kleines Bisschen an?
  • Warum wurde der Hund plötzlich zu einer Geisterwesen? Abgesehen von Plot-Convenience, weil die Handlung kurz darauf ein zweites fliegendes Fabelwesen gebraucht hat. Ist das etwas was einfach passieren kann? Wie kommt das zustande? Warum war niemand überrascht darüber? Warum wurde das weder vorher noch nachher jemals wieder erwähnt?
  • Weil wir grad beim Hund sind: Wie kam der überhaupt ins Jenseits? Der kleine Junge kam da hin weil er verflucht war. Alle anderen waren bereits tot. Wie kommt es dass der Hund einfach vom Diesseits ins Jenseits wechseln kann wie er lustig ist? Ist er gestorben und konnte deswegen rüber? Vermutlich nicht, sonst wäre er auch wie alle anderen ein Skelett gewesen. Ist das auch etwas das einfach normal ist, dass Tiere da reinspazieren? Wenn ja, warum sind da keine anderen Tiere? Sind die alle zu Fabelwesen geworden? Sind so die Spirit Guides überhaupt erst entstanden?
  • Nebenbei bemerkt: Wann spielt der Film? Zur Zeit von seinem UUG gab's nämlich anscheinend schon Film und Fernsehen, weil de la Cruz nicht nur Musiker sondern auch Filmstar war, aber 100 Jahre später benutzen sie immer noch VHS?
  • Tote können nur einmal im Jahr auf die Erde zurückkehren, und nur wenn ihre Angehörigen Fotos von ihnen aufhängen? Okay... wie hat das funktioniert bevor es die Fotokamera gab? Oder konnten Tote vorher nicht zurückkommen? Ist das Jenseits eine neue Erfindung? Was ist mit all den Leuten passiert die vor der Erfindung der Photographie gestorben sind?
  • -Wenn Tote von ihrer Familie vergessen werden vergehen sie? Was ist wenn jemand ledig stirbt? Einzelkind war? Keine Angehörigen hat? Kommt er in einen separaten Himmel? Ist er dann von vornherein am Arsch?

Die Familie von dem kleinen hat mich außerdem von Anfang an aufgeregt. Mal ganz davon dass ihre Motivation Musik zu hassen keinen Sinn ergibt (s.o.); die komplette erste Hälfte des Films machen sie nichts anderes als den kleinen zu mobben und zu terrorisieren. Verbieten ihm seinen Traum zu verwirklichen, zerstören sein Eigentum(!) das er sich vermutlich mühsam über Jahre hinweg von seinem wahrscheinlich lächerlich geringen Taschengeld zusammengespart hat, etc. Wenn Geld so knapp ist dass sie sogar auf Kinderarbeit(!) angewiesen sind hätten sie wenigstens versuchen können seine Sammlung zu verkaufen. Am Meisten ist mir die Großmutter auf den Sack gegangen, die jeden Passanten anbrüllt der Musik hört, was sie einen Scheißdreck angeht - mit anderen Worten sie schränkt fremden Leuten ihre Grundrechte ein. Der Frau hätt ich gerne eine Faust ins Gesicht gezimmert. Und nachdem sie danach den Rest des Films praktisch nicht mehr auftauchen fällt auch die Wandlung zum Schluss komplett vom Himmel. Die Moral des Films für mich war nicht "Familie ist wichtig" sondern "Familie sind Arschlöcher".

Ich möchte zudem nochmal anmerken dass der komplette Konflikt von Anfang an hätte gelöst werden können, bevor der Film überhaupt begonnen hat: Die Urgroßmutter fängt an sich an ihren Vater zu erinnern als sie das Lied "Remember Me" hört, das er für sie geschrieben hat. Du weißt schon... das Lied das de la Cruz gestohlen hat und das zum bekanntesten Song des bekanntesten Musikers auf dem gesamten Planeten wurde. Ein Lied das so beliebt ist dass es sogar als Widmung auf seinem Mausoleum steht. Ein Lied dass sie vermutlich in der Heimatstadt von besagtem Musiker zehnmal täglich gehört hätte, aber mit dem sie in ~100 Jahren kurioserweise nie konfrontiert wurde, weil eben ihre Familie einen so irrationalen Hass auf Musik hatte. Und wenn sie sich an den Song erinnert hätte wäre vermutlich auch von Anfang an klar gewesen dass de la Cruz die Songs gestohlen hätte.

Die Handlung setzt einfach so unglaublich viele unglaubwürdige Voraussetzungen an damit sie überhaupt stattfinden kann, dass wenn man auch nur einen einzigen Logikfehler in Frage stellt das gesamte Kartenhaus in sich zusammenfällt...

EDIT: Ich bin anscheinend nicht der einzige dem das aufgefallen ist...

Zitat:That doesn't change the fact that the movie's actual story depicts a toxic relationship without seeming to know it, with a grandmother who has let her family live an angry, joyless lie despite the fact that it made her own life worse, and that she kept the proof of the real story all along.

Scenes of senile dementia will always jerk tears from me, as my father has it. But I left Coco angry that its entire plot needn't have happened if the family had ever once acted reasonably or communicated properly.



Was Loving Vincent angeht... du hast recht. Hab den Film gesehen und er war jetzt nicht unbedingt der kurzweiligste Film den es gibt. Aber in diesen Kategorien wird auch nicht bloß der reine Unterhaltungswert gemessen sondern das Gesamtprodukt, inklusive Stil, Produktion, etc. Zumindest müsste man das meinen, aber schon seit Jahren gewinnt irgendwie nur die 08/15 CGI-Standardkost. Seitdem es den Award gibt hat nur zweimal ein nicht am Computer entstandener Film gewonnen: Hayao Miyazaki's Sen to Chihiro no kamikakushi und ein paar Jahre danach Wallace and Gromit, was ein Stop-Motion-Film ist. Ansonsten wird jedes Jahr der Award Disney und Pixar und gelegentlich mal Paramount oder Dreamworks in den Arsch geschoben. Zootopia hat Ma vie de Courgette ausgestochen, Big Hero 6 hat gegen Song of the Sea gewonnen, Up gegen Coraline, Rango(!) gegen Chico & Rita. Sogar Frozen hätte gegen Ernest & Celestine verlieren müssen. Das braucht mir keiner erzählen dass das die besseren Filme sind, vielleicht wenn das ein- oder zweimal der Fall gewesen wäre, aber so oft wie das jetzt schon passiert ist, ist die Academy einfach biased gegenüber CGI-Animationsfilmen.

Aber ich schätze ich sollte froh sein dass nicht auch noch Boss Baby gewonnen hat. Stoned
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Bei den cgi Filmen habe ich das Gefühl, das es da nach dem einspielergebnis, der Zugänglichkeit und der Popularität geht und nicht nach der Kreativität und dem außergewöhnlichen. Auch kann ich im allgemeinen die Auswahl der nominierten Filme nicht nachvollziehen. Habe mir im Zuge dessen three Billboards angeschaut und empfand ihn einfach nur schlecht. Kann den Trend Richtung Drama bei den nicht ganz nachvollziehen. Man fast das Gefühl es gibt nur solche Filme.

Der Wahre Meister ist der, der Herr über sich selber ist.
YOUR HOME IS WHERE THE WAR IS
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@Paul: Ach komm. Welcher Animationsfilm, der auch kindertauglich sein sollte, ist nicht irgendwie an manchen Stellen vorhersehbar... Wenn du den Film nicht magst: ok, ist halt so. Will dich da auch wirklich nicht bekehren. Aber auseinanderpflücken könnte man JEDEN Animationsfilm der letzten 20 Jahre.

Mir hat der Film sehr gut gefallen und ich finde ihn besser als alles in den letzten Jahren. Alles Steht Kopf hatte sonst noch ne schöne Idee und der Erfolg von Frozen kommt auch nicht von ungefähr. Coco bietet - wenn man sich darauf einlässt - eine tolle Geschichte mit einer schönen Botschaft für jung und alt, ist grandios animiert und unterhält vom Anfang bis zum Ende.

Der Film war erfolgreich und ist, wie oben verlinkt, sehr beliebt. Wenn das nicht alles für einen Oscar spricht, dann weiß ich es auch nicht. In dem Genre gab es im letzten Jahr definitiv keine Konkurrenz, die annähernd mithalten konnte.
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Das Problem ist, ich wollte mich gut unterhalten lassen. Ich bin nicht in den Film reingegangen mit der Mentalität ihn zu zerreissen. Und Oscar oder nicht - Ich hatte echt keine hohen Ansprüche: Einfach nen netten Film der mich zwei Stunden lang unterhält. Aber er war nicht wirklich lustig und die meisten Nebencharaktere waren derart unsymphatisch dass ich die am liebsten verprügelt hätte. Dass die Handlung vorhersehbar war ist schade, ein guter Autor kriegt eigentlich eine Gratwanderung hin zwischen "vorhersehbar" und "die Wendung fällt vom Himmel" (für ein Positiv-Beispiel siehe z.B. Wreck-It Ralph), aber das liegt halt daran dass alle Disney/Pixar-Filme gleich strukturiert sind und ich schon zu viele davon gesehen habe. Aber man kann zumindest erwarten dass die Story in sich selbst konsistent ist und Sinn ergibt. All die oben angesprochenen Logikfehler, Ungereimtheiten und Widersprüche sind mit bei meinem ersten (und einzigen) Mal anschauen aufgefallen. Ohne dass ich mich groß drauf konzentriert hätte. Das ist mir bei fast keinem anderen Animationsfilm (oder Film generell) passiert, weder Pixar, Disney, Dreamworks, etc.

Alles Steht Kopf war auch meiner Meinung nach toll. Frozen hab ich auch nicht als schlecht empfunden, aber er ist halt massiv überbewertet, besonders im Vergleich zu anderen Filmen die im selben Jahr rausgekommen sind. (Ernest & Celestine hab ich schon angesprochen und Despicable Me 2 war auch besser. Miyazaki's The Wind Rises hab ich noch nicht gesehen.)

Und egal ob Coco jetzt gut oder schlecht ist, aber wenn du wirklich denkst dass das der beste Animationsfilm der letzten paar Jahre(!) ist, sorry, dann hast du entweder nicht genug Animationsfilme gesehen oder einfach die Falschen. Kubo and the Two Strings (der letztes Jahr unverdient gegen Zootopia verloren hat) schlägt Coco um Längen, Inside Out (Alles Steht Kopf) hast du selber schon erwähnt, die ganze Hotel Transsylvania Reihe, der Peanuts Film, etc. Man muss ja nicht den Emoji-Film oder Sausage Party als Maßstab nehmen...
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Achja, weil wir grad davon reden - ein Animationsfilm auf den ich mich 2018 massiv freue:


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(06.03.2018, 12:20)Paul schrieb:  Und egal ob Coco jetzt gut oder schlecht ist, aber wenn du wirklich denkst dass das der beste Animationsfilm der letzten paar Jahre(!) ist, sorry, dann hast du entweder nicht genug Animationsfilme gesehen oder einfach die Falschen.

Allein schon wegen der Kids habe ich fast alles gesehen, was im kommerziellen Bereich irgendwie eine Rolle spielt.

Und wie gesagt: Rotten Tomatoes muss man nicht überbewerten. Aber wenn Coco dort im Schnitt so hohe Bewertungen bekommt, dann kann mein Empfinden nicht so ganz danebenliegen. Bei IMDb schaut es übrigens ähnlich aus.

Alles steht Kopf war witzig - alleine wegen der Idee. Hotel Transsilvanien habe ich vergessen, den ersten fand ich schön schräg. Bietet aber als animierte Komödie genauso wie die ganzen Minion-Filme nichts, was einen Oscar rechtfertigt. Der Streifen lebt wie im Grunde Ralph auch von seinen Anspielungen. Captain Underpants fand ich z. B. auch mega lustig, aber sowas würde nie und nimmer eine Auszeichnung verdienen. Zoomania war nicht zwingend ein Meisterwerk, fand ihn aber trotzdem deutlich besser als Kubo. Peanuts war relativ schlecht. Wundert mich, dass du den erwähnst.
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Mir ging's jetzt erstmal einfach generell um Animationsfilme die besser sind als Coco, und da gibt's massig. Anscheinend hat er dennoch viele Leute unterhalten. Gut für sie. Ich wünsche niemandem dass er Zeit und/oder Geld auf einen Film verschwendet der ihm nicht gefällt. (Ich geil mich auch nicht daran auf dass die letzten paar Star Wars Filme schlecht sind, für all meine Freunde denen Canon egal ist würd ich mir sogar wünschen dass die Filme gut sind, allein um deretwillen.)

Aber wenn man wirklich ins Detail geht - und speziell für einen so prestigeträchtigen Award muss man das - dann muss man halt auch weiter als den oberflächlichen Unterhaltungswert schauen und andere Aspekte des Films berücksichtigen. Und so wenig Sinn wie die Story ergeben hat und auf verworrene Grundannahmen und Widersprüche angewiesen ist kann man z.B. das laienhafte Script schonmal abschreiben. (Mir sind seit gestern übrigens noch ein paar Widersprüche/Plotholes eingefallen und ich hab die entsprechende Liste inzwischen erweitert.) Die Animation war ganz nett, durchaus besser als die kontemporäre Konkurrenz, wenn ich auch das Design der Toten/des Jenseits deutlich langweiliger finde als z.B. Corpse Bride (von vor über 10 Jahren), aber darüber lässt sich streiten. Aber ja, wenn man nur die Computer-Animationsfilme von 2017(!) anschaut, dann ist Coco womöglich tatsächlich der Beste.

Aber in beiden Kategorien ist der Film nicht nur gegen seinesgleichen angetreten. Und sowohl Loving Vincent (7.2/4.2) als auch The Breadwinner (7.7/4.1) haben ähnliche Bewertungen wie Coco (8.2/4.6), und das ohne den "Pixar-Bonus" in den Arsch geschoben zu bekommen. (Für Breadwinner haben ~1,000 Leute ein Review hinterlassen, für Vincent ~7,000. Für Coco satte 22,000+. Das sind eindeutig Leute die allein wegen Pixar ins Kino gegangen sind weil sie deren Filme bereits in der Vergangenheit gemocht haben und damit Coco gegenüber biased sind.)

Das Problem ist halt auch dass "Animationsfilm" von der Academy anscheinend auch mit "Kinderfilm" gleichgesetzt wird. Das letzte Mal dass kein speziell auf Kinder ausgelegter Film gewonnen hat war Chihiro, Anno 2002, und selbst das könnte man als Kinder-verträglich deuten wenn man denn so möchte. Und keiner der beiden "klassischen" Zeichentrickfilme die dieses Jahr nominiert waren fällt in diese Kategorie. Das ist vermutlich auch der Grund warum bis auf Studio Ghibli nie Anime-Filme nominiert werden, obwohl sie definitiv unter den Schirmbegriff "Animated Movie" fallen und damit die Japaner praktisch jedes Jahr die komplette US-Konkurrenz wegfegen könnten. (Vielleicht ist aber auch genau das der Grund warum sie nie nominiert werden, damit die amerikanischen Filme weiterhin 'ne Chance haben.)

EDIT: Review-Scores gefixed. Hab anfangs die falsche Zahl zitiert.
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